Betriebseinsatz Teil 2 |
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Nicht spurlos an den
Lokomotiven
der Baureihe Em 3/3 vorbeigehen sollte die im Jahre 1999 eingesetzte
Aufspaltung des Unternehmens. So wurden die verbliebenen Lokomotiven auf
den 01. Januar 2000 auf die drei
SBB-Divisionen
verteilt. Die Verteilung erfolgte jedoch wie bei allen
Rangierlokomotiven
nicht der anhand der Nummern, sondern nach der Zuteilung des Einsatzes.
Daraus ergab sich folgende chaotische Verteilung:
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Güterverkehr | Personenverkehr | Infrastruktur | |||
18'801 | 18'818 | 18'822 | 18'817 | ||
18'802 | 18'819 | 18'823 | 18'836 | ||
18'804 | 18'820 | 18'826 | 18'838 | ||
18'805 | 18'821 | 18'834 | 18'839 | ||
18'806 | 18'824 | 18'835 | 18'840 | ||
18'807 | 18'825 | 18'841 | |||
18'808 | 18'827 | ||||
18'809 | 18'828 | ||||
18'810 | 18'829 | ||||
18'811 | 18'830 | ||||
18'812 | 18'831 | ||||
18'813 | 18'832 | ||||
18'814 | 18'833 | ||||
18'815 | 18'837 | ||||
18'816 | |||||
Wenn wir die Tabelle etwas betrachten,
erkennen wir, dass die meisten Maschinen der
Division
Cargo
zugeteilt wurden. Das überrascht nicht gross, denn hier waren die
Anschlussgleise,
die bedient werden mussten. So wurde dafür eine Em 3/3 benötigt. Man
beliess daher die
Lokomotive
dort wo sie war und sie übernahm die gleichen Aufgaben für einen anderen
Arbeitgeber. Nur zum Wechsel, den es bisher innerhalb eines Standortes
gab, kam es nicht mehr. Beim Personenverkehr blieben lediglich fünf Lokomotiven. Diese rangierten die Reisezüge in den Grenzbahnhöfen Ge-nève und Chiasso. Wobei gerade in Chiasso die Em 3/3 im Wechsel mit den Ee 3/3 IV verkehrten. Andere
Bahnhöfe
mit ähnlichen Situatio-nen hatten entweder kaum Reiseverkehr zu
bewältigen, oder sie hatten mitt-lerweile elektrische Maschinen bekom-men.
Daher reichten die fünf
Lokomo-tiven
für die Abteilung
Personenverkehr. Nur eine Lokomotive mehr als der Per-sonenverkehr hatte die Infrastruktur er-halten. Hier wurden Diesellokomotive in erster Linie für die Bauzüge benötigt. Die immer schwerer werdenden Bauma-schinen verlangten nach kräftigen Loko-motiven. Hier bot sich daher eher die Baureihe Bm 4/4 für den Einsatz an. Die kleinere Em 3/3 wurde wirklich nur noch
benutzt, weil man nur noch diese
Lokomotiven
hatte. Dafür war sechs Stück schon recht viel. Mit der Neuordnung wurden die
Loko-motiven
auch nach den digitalen Normen bezeichnet. Neu wurde intern von der
Baureihe Em 830 gesprochen. Eine Änderung bei den Anschriften sollte es
jedoch nicht geben, so dass sich die Bezeichnung kaum durchsetzen konnte.
Auch im weiteren Verlauf werden wir hier von der Baureihe Em 3/3 sprechen.
Jedoch ist es auch wichtig, dass wir nicht vergessen, dass es eine neue
Nummer gab. In den nun folgenden sechs Jahren
verschwanden dann doch die ersten
Lokomotiven.
So wurden die
Prototypen
bis auf die Nummer 18 801 ausrangiert und abgebrochen. Die Prototypen
waren mit ihren abweichenden
Dieselmotoren
zu teuer im Unterhalt geworden. Zudem drängten immer mehr neue Lokomotiven
in den Bereich der Em 3/3, so dass man auf diese exotischen Maschinen
verzichten konnte. Daher wurde der Abbruch verfügt. Die Lokomotiven hatten dabei jedoch für Diesel-lokomotiven ein hohes Alter erreicht. Abgeliefert wurden sie im Jahre 1959 und sie waren täglich im Einsatz. Daher muss man bei über 40 Jahren Einsatz wirklich von einem hohen Alter sprechen. Gerade die
Dieselmotoren
waren einem Verschleiss unterworfen, der immer wieder ausgeglichen wurde.
Sie hielten sich 40 Jahre, was klar für die Stand-festigkeit der Motoren
aus dem Hause SLM sprach. In der gleichen Zeitspanne verschwanden auch die beiden in Serie gebauten Lokomotiven 18 826 und 18 833 von der Bildfläche. Diese Maschinen wurden der Werkstätte in Biel zugeführt dort untersucht und ein schlechter Allgemeinzustand festgestellt. Statt die
Lokomotiven
einer neuerlichen
Haupt-revision
zu unterziehen, wurde dann die
Ausran-gierung
verfügt und die beiden wurden zum Raub des Schneidbrenners. Neu wurden die
Kühler
mit
Kühlwasser
gefüllt, das mit Frostschutz versehen war. Damit konnten die Vorschriften
geändert werden. Zwar wurden die Maschinen auch weiterhin an die
Vorheizanlagen
angeschlossen, aber bei geschleppten Fahrten musste das Kühlwasser nicht
mehr abgelassen werden. Damit wollten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB
etwas für dem Umweltschutz leisten, da auch vorher kein normales Wasser
verwendet wurde. Den grössten Einbruch gab es damit bei den
Lokomotiven
die in der
SBB-Division
Cargo.
Dort wurden
Anschlussgleise
geschlossen, oder der Einsatz von Bm
4/4, die gleich ganze Bereiche abdeckten übernommen. Daher konnte man
die verschwundenen fünf Lokomotiven leicht abschieben. Sie landeten in der
Folge auf dem Schrott, wo der Schneidbrenner aus dem Metall das machte,
was er auch mit den Autos und Lastwagen machte. Es gab danach sogar noch Verschiebungen
innerhalb der
Divisionen. Die
Lokomotiven
mit den Nummern 18 824 und 18 831 wurden vom
Güterverkehr
abgezogen und neu dem
Personenverkehr
zugeteilt. Im Gegenzug wechselten die Lokomotiven 18 834 und 18 835 zum
Güterverkehr. Dieser scheinbar sinnlose Tausch ist ohne die Hintergründe
zu kennen nicht logisch, denn an der Anzahl Maschinen änderte sich
schliesslich nichts. Diese Bereinigungen waren nötig geworden,
weil gewisse Bereiche neu durch
Cargo,
beziehungsweise durch den
Personenverkehr
bedient wurden. Dank dem Wechsel der
SBB-Division
blieben die
Lokomotiven
wirklich dort, wo sie waren. Ohne hätte es erstmals einen Wechsel ergeben.
Statt die Maschinen zu verschieben, löste man das Problem mit ein paar
Akten und so geänderten Fahrzeuglisten in den beiden Divisionen. Das war
wesentlich einfacher. Mittlerweile hatten die
Lokomotiven
der Baureihe Em 3/3 ein Alter von über 40 Jahren erreicht. Im Vergleich zu
anderen Ländern in Europa war das ein sehr hohes Alter. Zumal die
Maschinen immer noch den ursprünglichen
Dieselmotor
besassen. Dieser war wirklich ausgesprochen gut konstruiert worden. Doch
immer mehr bekundete man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB Probleme
mit den neuen Normen bei den
Abgasen. Im folgenden Jahr ging die Welle der Ausrangier-ungen daher weiter. Man begann die abgelieferten Maschinen der Baureihe Am 843 nun auch bei den kleineren Em 3/3 zu spüren. So war es nun auch um den Letzten Prototypen, also um die Em 3/3 Nummer 18 801 geschehen. Sie wurde abgestellt und anschliessend die
Ausran-gierung verfügt. Damit war der schwere Motor mit acht
Zylinder
endgültig verschwunden und es gab nur noch solche mit sechs Zylinder.
In der Folge waren somit nur noch in Serie gebaute Maschinen vorhanden. Doch auch dort verschwan-den bis Ende 2007 die Lokomotiven 18 811, 18 817 und 18 834 für immer von der Bildfläche. Dabei muss man zwar zur Kenntnis nehmen,
dass diese Maschinen verschwunden waren, aber auch feststellen, dass deren
Alter immer höher wurde. Die Maschinen bewegten sich gegen den 50sten
Geburtstag und das war selbst für elektrische
Lokomotiven
ein hohes Alter. Obwohl immer wieder Maschinen der Baureihe Em 3/3 ausrangiert wurden, gab es für die Lokomotive auch neue Einsätze. Im
Bahnhof
Altdorf wurde seit Jahren immer elek-trisch rangiert. Doch mit dem Umbau
des Bahnhofes und den Bauarbeiten zur NEAT musste das
Anschlussgleis
neu verlegt werden. Dort verzichtete man jedoch auf die
Fahrleitung,
so dass die Rangieraufgaben im Bahnhof Altdorf einer Em 3/3 übertragen
wurden. Mit der
Lokomotive
in Altdorf kam erstmals seit Ablieferung eine Maschine dieser Baureihe auf
dem nördlichen Teil der
Gotthardbahn zum Einsatz. Bisher hatte man dort die Baureihe Em
3/3 nur einmal im Jahr gesehen. Meistens dann, wenn der Zirkus in Altdorf
einen Halt einlegte. Aber auch das erfolgte nicht in jedem Jahr. So war
die «neue»
Rangierlokomotive
in Altdorf wirklich eine Sensation und eine Herausforderung für das
Personal. Als schliesslich SBB
Cargo
bekannt gab, dass man neue Kleinlokomotiven bei der Firma Stadler Rail in
Bussnang bestellt hat, war klar, die Em 3/3 würden noch mehr unter Druck
geraten und allmählich aus den Beständen verschwinden. Nur, die
Diesellokomotiven
hatten mehr als 50 Jahre auf dem Buckel und mussten sich immer noch
täglich den Aufgaben stellen. Weder die Reihe
Am 841, noch die Baureihe
Am 843
schaffte deren Verdrängung. Die neue Maschine von SBB Cargo sollte auf die Be-zeichnung Eem 923 hören. Diese hatte elektrisch eine sehr hohe Leistung und verfügte über einen Die-selmotor, der in der Klasse jenem der Baureihe Em 3/3 entsprach. Die neue
Lokomotive
konnte so problemlos diese Ma-schinen ersetzen. Ein wichtiger Vorteil war,
dass mit den neuen Maschinen auch der Verbrauch beim
Dieselöl
verringert werden konnte. Betrieblich waren diese Lokomotiven daher
billiger. Im Jahre 2010 endeten auch die Einsätze von Loko-motiven der Baureihe Em 3/3 auf der Strecke. Da die Lokomotiven immer noch keine Zugsicherung besassen, waren sie nicht mehr für den Strecken-einsatz zugelassen worden. Die Fahrten in das
Industriewerk
und zurück erfolgten nun geschleppt. Oft musste befürchtet werden, dass es
die letzte Fahrt dieser
Lokomotive
war. Nun waren die Maschinen wirklich alt geworden. Wenn wir schon bei den Industriewerken sind. Die Lokomotive in Bellinzona bediente schon immer die Hauptwerkstätte. Aus diesem Grund wurde die Loko-motive neu der Werkstätte übergeben. Dort wurde sie mit einem leicht veränderten
Anstrich versehen und neu vom Personal der
Hauptwerkstätte
bedient. Neu fuhr sie nach dem
Bahnhof
San Paolo und nicht mehr umgekehrt. Sonst änderte sich bei dieser Maschine
nicht viel. Immer wieder verschwanden in den folgenden
Jahren einzelne Maschinen dieser Baureihe. Jedoch blieb die grosse Welle
bei den
Ausrangierungen
aus. Zwar konnten die neuen Baureihen Nadelstiche setzen, aber zur
Ablösung
der alten
Lokomotiven
ist es immer noch nicht gekommen. Die Reihe Em 3/3 machte sich wirklich
gut und konnte sich überall immer noch halten. Auch wenn es immer weniger
wurden und so Nummern verschoben werden mussten. Verschwunden war im Jahre 2015 die Nummer 18 830. Sie wurde aus den Listen gestrichen, jedoch nicht dem Abbruch zugeführt. Vielmehr wurde diese Em 3/3 an Travys verkauft. Dort wurde die Maschine neu unter der Bezeichnung Em 98 85 5830 830-6 CH-Travys geführt. Sie behielt jedoch den bisherigen Anstrich
und es wurde nur am
Führerhaus
der Schriftzug des neuen Besitzers angeschrieben. Eine kleine Veränderung
war es an der Maschine, aber es gab einen neuen Besitzer. Man benötigte dort diese Lokomotive für den Güterverkehr auf der Strecke zwischen Orbe und Chavornay. Der Grund war, dass es keine elektrischen
Lokomo-tiven
gab, die zur
Fahrleitung
passten. Die Strecke wurde mit
Gleichstrom
elektrifiziert und so mussten spezielle Fahrzeuge eingesetzt werden. Für
den Verkehr hatte man eine neue
Diesellokomotive
beschafft und die von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB übernommene
Maschine diente lediglich als Ersatz. Ein Überblick im Jahre 2017 zeigte ein
düsteres Bild. Viele
Lokomotiven
waren verschwunden und dem Abbruch zugeführt worden. Jene Maschinen, die
noch nicht dem Schrotthändler anvertraut wurden, sind sehr oft abgestellt
worden. Dort warteten die Em 3/3 darauf, dass man sie eventuell doch noch
benötigte. Ab und zu kam es auch dazu, aber nun war klar, die Lokomotiven
waren beinahe 60 Jahre alt und hatten damit viele Baureihen überlebt. Mit dem Alter der
Lokomotiven
war jedoch klar, lange sollte das nicht mehr weitergehen können. Die
Baureihe Em 3/3 war schlicht zu alt, entsprach nicht mehr den neuen
Vorschriften beim
Abgas
und konnte sich so nicht mehr lange halten. Einmal muss man auch auf die
guten Lokomotiven verzichten und da war die
Diesellokomotive
durchaus dabei, denn nur noch die Baureihe
Bm 4/4 sollte ihr im Alter noch den
ersten Rang streitig machen.
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