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Um
in den Zug zu gelangen, musste der Reisende eine der
Einstiegstüren
benutzen. Wegen dem geplanten Einsatz als
TEE
wurde die Anzahl dieser Türen reduziert. So besass der fünfteilige Zug pro
Seite lediglich drei Türen. Die befanden sich bei den beiden
Steuerwagen
und beim Wagen mit den normalen Sitzplätzen. Das führte dazu, dass beim
sechsteiligen Zug eine Türe mehr vorhanden war. Doch auch so, war die
Anzahl sehr gering. Die Einstiegstüren waren von den Einheitswagen übernommen worden, wurden aber farblich jedoch silbern eloxiert und daher angepasst. Der Zugang zum Fahrzeug war daher über eine Flügeltüre mit zwei seitlichen Flügeln möglich.
Durch niederdrücken der Türfalle, öffnete sich die Türe und sie konnte
anschliessend mit dem Griff leicht nach aussen gezogen werden. Damit war
der Weg zur
Plattform
frei und es konnte eingestiegen werden.
In
den Zug gelangten die Reisenden, aber auch das Personal, über eine Treppe.
Diese war vom Aufbau her ebenfalls den
Einheitswagen
entnommen worden. Das bedeutete, dass sich der unterste Tritt noch
ausserhalb befand und durch die Türe die beiden weiteren Stufen
freigegeben wurden. Festhalten konnte sich der Reisende an den an der Türe
angebrachten
Griffstangen.
Die äusseren Stangen waren nun von der Türe verdeckt. Wer die Plattform erreicht hatte, konnte sich einerseits dem Abteil zuwenden, oder er nutzte den Weg durch den Personenübergang in den anderen Wagen. Das war jedoch nur beim Zwischenwagen möglich.
Bei
den beiden
Steuerwagen
war dies der Zugang zum
Führerraum.
Dieser wurde mit einer Türe verschlossen und war daher nicht frei
zugänglich. Jedoch bot das Fenster in dieser Türe unvergessliche Blicke
auf die Strecke und die Arbeit des Lokführers.
Der
Bereich mit dem Weg zum
Führerstand,
beziehungsweise zum
Personenübergang,
besass keine Sitzplätze und auch das bei den
Einheitswagen
hier angeordnete WC fehlte. Vielmehr war der seitliche Bereich mit einer
grosszügigen Ablage für Gepäckstücke wie Koffer, oder grössere Taschen,
versehen worden. So konnte dank diesen Stauräumen verhindert werden, dass
die Gänge in den Abteilen von Koffern verstellt wurden.
Der
Zugang zu den Abteilen mit den Sitzplätzen war mit einer Wand, die eine
Schiebetüre erhalten hatte, abgeschlossen worden. Diese Wand diente
einerseits zur Stabilisierung des Kastens und andererseits der Abgrenzung
vom Einstiegbereich und Abteil. So drang bei offener Türe weniger Luft vom
Aussenbereich in die Abteile. Damit war dort keine Belästigung durch die
offene Türe vorhanden. Es sollten jedoch die einzigen Türen im Zug sein.
Wer
durch die Türe in das Abteil trat, befand sich in einem Grossraumabteil
wieder, das er von den neuen
Einheitswagen
her kannte. Die dort sehr bequemen und weichen Sitze der ersten
Wagenklasse
wurden daher auch bei diesem Zug verwendet. Trotzdem sollte der Komfort
etwas erhöht werden. Diese Punkte werden jedoch in einem eigenen Kapitel
vorgestellt werden. Wir riskieren zuerst einen Blick durch das Abteil.
Der
Boden war mit einem dunkelgrauen Teppich belegt worden. Dieser reduzierte
den Trittschall zusätzlich, was bei diesem
Triebzug
bekanntlich sehr wichtig war. Eingerahmt wurde dieser Boden von den beigen
Wänden. Diese waren mit einem Holzimitat belegt worden und wirkten so sehr
freundlich. An den beiden Stirnwänden wurden zudem noch Bilder mit Motiven
aus der Schweiz angebracht. Im Gegensatz zu den
Einheitswagen
waren diese farbig und etwas grösser. Die längs verlaufende Hutablage trennte die Seitenwände von der Decke. Dabei fanden auf dieser Ablage auch kleinere Gepäckstücke, wie Handtaschen oder Aktentaschen ihren Platz. Für Mäntel waren unterhalb dieser Hutablage Haken eingebaut worden.
Unterschiede zu den
Einheitswagen
in der ersten
Wagenklasse
gab es hier jedoch nicht mehr und es zeigt, wie komfortabel dieser
Einheits-wagen geworden war. Denn der
TEE-Zug
bot hier nicht viel mehr Kom-fort. Die Decke war als Lochdecke ausgeführt worden. Benötigt wurde diese zwar von der Lüftung, jedoch hatte diese Decke auch den Vorteil, dass der im Abteil durch Gespräche entstehende Schall in der Decke ge-brochen und nicht reflektiert wurde.
Das
war wichtig, weil Grossraumabteile immer wieder dazu neigten ein-en
grossen Pegel zu erreichen. Die Gäste schrien oft, weil sie meinten, die
andere
Gruppe
übertönen zu können.
Betrachten wir uns eine Sitzreihe etwas genauer. Diese teilte sich auf, in
einen Bereich mit vier und einen mit zwei Plätzen. Jeder Sitzplatz war mit
einem weichen Sitzpolster mit einem braun/beige gestreiften Bezug versehen
worden. Der Sitz erinnerte den Fahrgast an einen Sessel im Wohnzimmer.
Zudem konnte jeder Sitz individuell so verstellt werden, dass die Lehne
etwas flacher gestellt und die Sitzfläche verschoben wurden.
Die
Kopflehne wurde, wie die seitlichen Ohren, mit einem weissen Tuch bezogen.
Diese einer starken Verschmutzung unterworfenen Tücher konnten leicht
entfernt und so ausgewechselt werden. Das Tuch der Kopflehne hatte zudem
die Abkürzung SBB aufgestickt bekommen. Auch hier hielt man sich ganz klar
an die Vorgaben der neusten
Reisezugwagen
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. So konnten einheitliche Tücher
verwendet werden.
Die seitlichen breiten Armlehnen der einzelnen Sitze rundeten den
bequemen für lange Strecken ausgelegten Sitzplatz ab. Bei den grösseren
Abteilen mit vier Sitzplätzen konnten diese Armlehnen mittig zudem
aufgeklappt werden, so dass ein breiter Sitzplatz entstand. Bezogen waren
die Lehnen mit einem weichen Leder, das gepolstert worden war. Von der
Farbe her nahmen die Lehnen den hellen Farbton der Polster auf. Um Brieftaschen, oder kleinere Gegenstände, wie eine Brille, abzulegen, waren an den Wänden kleine Tischchen montiert worden. Diese wurden nach dem Muster der Einheitswagen aufgebaut und besassen zudem einen klein-en Abfalleimer.
Der einzige Unterschied dazu waren jedoch die auf diesem Tischchen
platzierten Tasten. Diese waren für die
Storen
bestimmt. Diese werden jedoch im anschliessenden Kapitel näher vorgestellt
werden. Gegen den Durchgang hin waren die Sitze mit einem weis-sen Bezug abgeschlossen worden. Zudem befand sich hier auf dem Sitzpolster ein Handgriff. Dieser konnten die Reis-enden nutzen, wenn sie im fahrenden Zug einen anderen Bereich aufsuchen wollten.
Damit bei der Rückkehr der Sitzplatz wiedergefunden wur-de, war jeder Sitz
mit einer Nummer versehen worden. Diese Nummer wurde auch bei der
obligatorischen Platz-reservierung benötigt.
Jeder Sitzwagen des Zuges bot acht solcher Abteile an und hatte 42 Sitze.
Im Vergleich zu den
Einheitswagen
war das wenig, war aber dem etwas grösseren
Sitzteiler
geschuldet. Das führte beim fünfteiligen
Triebzug
somit zu 126 Plätzen. Mit einem Wagen mehr, erhöhte sich der Wert auf 168
Sitzplätze. Für einen Zug dieser Grösse, waren das wenig Plätze, die aber
zum Einsatz in
TEE-Zügen
optimal geeignet waren.
Unterschiede zwischen den einzelnen Wagen des
Triebzuges
gab es nur in den Bereichen, wo die Sitzplätze für Raucher vorgesehen
waren. Damit diese die Asche und die Reste von Zigaretten und Zigarren
korrekt entsorgen konnten, wurden in den seitlichen Armlehnen Aschenbecher
montiert. Diese konnten bei Bedarf ausgeklappt werden und sie besassen
auch einen Bereich, wo der Stummel gelöscht werden konnte.
Wer ein dringendes menschliches Bedürfnis zu erledigen hatte,
verliess das Abteil und zwar in der Richtung ohne
Einstiegstüren.
Dort waren in jedem Sitzwagen die stillen Örtchen vorhanden. Die Toiletten
wurden bei diesem
Triebzug
als Neuerung nach den Geschlechtern getrennt ausgeführt. Daher müssen wir
einen etwas genaueren Blick auf diesen Bereich werfen und dabei beginnen
wir mit dem WC für die Herren. Bei den Herren begnügte man sich damit, dass man eine einfache Waschgelegenheit einbaute. Das WC selber hatte noch den üb-lichen Weg auf die Schienen, damit jedoch kein kühler Luftzug das Geschäft störte, waren diese mit speziellen Klappen versehen worden.
So war ein Besuch des stillen Örtchens für die Herren trotzdem
weit über dem Standard der anderen
Reisezugwagen.
Daher musste auch hier der Zug keine Einbusse beim Komfort eingehen. Für die Damen war ein identisches WC eingebaut worden. Dieses wurde hier jedoch mit einem zusätzlichen Vorraum ergänzt. In diesem, als Schminkraum bezeichneten Bereich, war ein zu-sätzliches Waschbecken mit kaltem und warmen Wasser vorhan-den.
Zudem wurde dieses Becken mit einem grossen Spiegel ergänzt. So
konnten die Damen auf dem stillen Örtchen ihr Makeup auf-frischen und die
Haare richten. Da der Triebzug für lange Strecken ausgelegt war, wurde dem Zug ein Speisewagen eingereiht. Der Speiseraum besass fest mon-tierte Tische, die mit einem weissen Tischtuch gedeckt wurden und eine gegen die Wand gestellte Tischlampe besassen.
Im Gegensatz zu dem Abteilen war der Speisesaal einfacher
aufgebaut worden. So wurden hier einfache Stühle aufgestellt. Damit
entstand jedoch ein Raum, den man in einem guten Rest-aurant auch vorfand.
Der Hartbodenbelag in dunkler Farbe erleichterte in diesem
Be-reich, wo schnell etwas verschüttet wurde, die Reinigung des
Fussbodens. Ergänzt wurde dieser Boden mit den rot einge-färbten Wänden
und der weissen Decke. Diese hingegen unterschied sich in diesem Bereich
nicht von den normalen Sitzwagen des Zuges. Der Grund dafür war, dass
diese auch für die Lüftung benötigt wurde. Hingegen fehlten hier die
Hutablagen.
Wer jedoch nur einen Drink zu sich nehmen wollte, besuchte im
Speisewagen
jedoch nicht den Speiseraum, der mit 48 Plätzen versehen worden war,
sondern er begab sich in die Bar. Diese war mit dem gleichen Bodenbelag
und den identisch gefärbten Wänden versehen worden. Jedoch wurde hier eine
dunkel eingefärbte und flache Decke eingebaut. Diese wurde mit einzelnen
Lampen ergänzt und vermittelte so die üblichen Bars.
Die eigentliche Bar bot den Platz für den Service und einen
Stehbereich. Wer seinen Drink jedoch sitzend einnehmen wollte, konnte sich
auf einen der sechs Sitzplätze niederlassen. Diese unterschieden sich vom
Speisesaal, wo dunkle Bezüge vorhanden waren, durch den Bezug in gelber
Farbe. Die dunklen Tische entsprachen jedoch dem Speiseraum, jedoch wurden
sie nicht mit einem Tischtuch belegt, so dass deren dunkle Farbe zu
erkennen war. Damit aus dem Speisewagen auch ein solcher wird, wurde eine Küche benötigt. Damit die Leute nicht von den Ar-beiten mit den Töpfen belästigt wurden, befand sich diese im Maschinenwagen.
Damit die Lebensmittel richtig gelagert werden konnten, war neben den
Schränken auch ein Kühlschrank vorhanden. Gefrorene Produkte konnten zudem
in der Tiefkühltruhe ge-lagert werden. So konnte eine Vielzahl von
Produkten mit-geführt werden. In der Küche selber waren fünf Kochplatten vorhanden. Die-se wurden mit einem Backofen, einer Fritteuse, einem Grill und dem Tellerwärmer ergänzt. Für den Kaffee waren nicht weniger als zwei Kaffeemaschinen vorhanden.
Somit besass der
Triebzug
eine Küche, die durchaus so aus-gelegt war, dass frische Menus zubereitet
werden konnten.
Sie sehen, manche private Küche mag da nicht mehr mit dem Zug mitzuhalten. Hinter der Küche war der Aufenthaltsraum für das Personal vorhanden. Dort konnte sich dieses bei wenig Arbeit im Speisewagen, oder bei Pausen, hinsetzen.
Der einfache Tisch ermöglichte es dem Personal auch, hier ihr
Essen einzunehmen. Hatte das Personal ein dringendes Bedürfnis, konnte es
das dort vorhandenen WC benutzen und musste nicht in einen Sitzwagen
wechseln. Somit fand das Personal alles, was es benötigte im
Maschinenwagen.
Ein einfacher hellgrau gestrichener Durchgang erlaubte es den
Reisenden durch den
Maschinenwagen
zu gehen und so in die auf der anderen Seite befindlichen Abteile zu
gelangen. Er wurde mit Deckenlampen erhellt, war jedoch einfach aufgebaut
worden. Damit die Passagiere nicht von den Schaltgeräuschen im
Maschinenraum
belästigt wurden, waren dessen Türen mit zusätzlichen Massnahmen
abgedichtet worden.
Es muss jedoch gesagt werden, dass der
Maschinenwagen
längst nicht den Komfort der anderen Wagen bieten konnte. Das war jedoch
nicht nötig, denn neben dem Personal, das hier seine Aufenthaltsräume
hatte, hielt sich niemand längere Zeit in diesem Bereich auf. Der Grund
war simpel, denn es gab im relativ schmalen Durchgang keine
Sitzgelegenheiten. Lediglich ein der Wand entlang gezogener Handlauf
erleichterte den Durchgang.
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