Die Zwischenwagen |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Das Thema mit den
Zwischenwagen bei diesen
Triebwagen
begann lange Zeit bevor der erste überhaupt ausgeliefert wurde. Wie bei
den
Privatbahnen
plante man lange Zeit, dass auch neue Zwischenwagen beschafft würden. So
hätte man eine einheitliche
Komposition
erhalten, die den modernen
Regionalverkehr
präsentiert hätte. Mit den Wagen hätte die Kapazität den Bedürfnissen
angepasst werden können. Jedoch sollte es anders kommen. Insbesondere die massiven Kostenüberschreitungen bei den neuen Signalen vom Typ N führten dazu, dass Geld gespart werden musste. Viele Projekte mussten daher überdacht werden. Gerade die Reisezugwagen traten so sehr schnell in den Vordergrund.
Die neuen
Einheitswagen IV
stellten ältere Wagen frei und diese konnten kaum mehr im hochwertigen
Verkehr eingesetzt werden. Klar, konnte die Anzahl der
Leichtstahlwagen
reduziert werden. Da aber auch die Trieb- und Steuerwagen massiv teurer wurden als geplant, war klar, dass auch hier gespart werden musste. So wurden die neuen Zwischenwagen schlicht gestrichen.
An deren Stelle traten
die
Einheitswagen
I und II. Notgedrungen verzichteten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB
damals auf die
Ausrangierung
vieler
Leichtstahlwagen.
Die Modernisierung sollte nicht so umfassend umgesetzt werden, wie dies
geplant war. Deshalb baute man einige Wagen um und gab ihnen die passende Farbe. Für jeden Zug war ein B und ein AB vorgesehen. Dabei wurde der B aus einem Einheitswagen II und der AB von einem Modell eins genommen.
Wobei von dieser Praxis
bei den in Serie gebauten
Pendelzügen
abgewichen wurde und ausschliesslich
Einheitswagen
I umgebaut wurden. Teilweise fer-tige man aus ehemaligen B, neue AB NPZ.
Wobei die Bestuhl kaum verändert wurde. Die neuen Zwischenwagen waren damit endgültig vom Tisch. Die Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB konnten so viel Geld bei diesen Pendelzügen sparen und so auch andere wichtige Projekte verwirklichen.
Ein Entscheid, der
damals durchaus als richtig angesehen werden konnte, jedoch dem erhofften
Vorteil der neuen
Pendelzüge
durchaus schädlich war. Wieso das so war, erfahren wir später noch bei der
Modernisierung.
Man entschloss sich,
die bestehenden Wagen an den neuen Zug anzupassen. Anders war dabei
eigentlich nur, dass die alten Wagen an den neuen Zug angepasst werden
sollten und nicht umgekehrt. In der Vergangenheit wurden beispielsweise
Triebwagen
mit der Auflage beschafft, dass diese zu vorhandenen
Reisezugwagen
passen mussten. Beispiele hierzu bilden die Triebwagen
BDe 4/4, die an die
Leichtstahlwagen
angepasst wurden. Das diese Lösung auf Grund der unterschiedlichen Kasten schlicht nicht ging, war den Verantwort-lichen bekannt. Man konnte die Triebwagen schlicht nicht mehr anpassen.
So wurde das Kürzel NPZ
von der Fachwelt sehr schnell zu «Nüt passt zäme» geändert. Nichts passt
zusammen, zeigte deutlich auf, wie komisch die neuen
Pendelzüge
im Vergleich zu den
Privatbahnen
aussahen. Auf den Betrachter wirkte dies armselig.
Anpassungen am
bestehenden Wagenkasten waren schlicht zu teuer. Hätte man diese
verwirklicht, wäre ein einheitlich aussehender Zug entstanden, aber die
Kosten wären nicht viel billiger gewesen, als ein neuer Wagen. Einfache
Blenden hätte nur zusätzliches Gewicht bedeutet. Noch konnte man nicht mit
passenden Kunststoffen arbeiten und hätte Aluminium nehmen müssen. Die
Kosten wären zudem ebenfalls nicht zu verantworten gewesen.
Daher behielt man die
Kasten bei und versah diese, sofern noch nicht geschehen mit den neuen
Gummiwülsten.
Das waren aber wirklich alle erfolgten Anpassungen an den Strukturen des
Kastens. Gerade die
Einheitswagen
I profitierten so, denn der bisher vorhandene
Faltenbalg
war 1984 wirklich nicht mehr zeitgemäss und so wirkten diese sonst
unveränderten Wagen deutlich moderner, als sie wirklich waren.
Schliesslich waren die Wagen bereits 20 Jahre alt. Die bisherigen Drehgestelle wurden nicht mehr ver-wendet. Man stellte den Wagen auf neue Drehge-stelle, die mit passenden Rädern und Scheiben-bremsen versehen wurden und so die alten lärmigen Wagen vergessen lassen sollten.
Die
Räder
wurden vom Durchmesser so angepasst, dass der Wagen die richtige Höhe
hatte. Somit sollte zumindest eine einheitliche Linie auf Höhe der
Trennlinie der Farben verwirklicht werden.
Wobei diese Anpassungen
lediglich bei den
Prototypen
vorgenommen wurden. Die Zwischen-wagen der Serie behielten ihre alten
Drehgestelle.
Die
Klotzbremse
wurde einfach mit neuen
Kunststoffbremssohlen
versehen. Dadurch wurde die
Lauffläche
nicht mehr so stark aufgeraut. In der Folge sollten diese Wagen ebenfalls
ruhiger verkehren und so zu den modernen Trieb- und
Steuerwagen
mit
Scheibenbremsen
passen.
Im Innenraum wurde das
Aussehen an die neuen Fahrzeuge angepasst. Dabei verwendete man die alten
Gestelle mit neuen Sitzpolstern. Neue blaue Farben an den Wänden sollten
dank den zentralen Leuchtband moderner wirken. Einfacher ausgedrückt,
wurde der Wagen inwendig auf Vordermann gebracht. Eigentlich ein Punkt,
der bei einer
Hauptrevision
R3
so oder so gemacht worden wäre, jetzt aber als Umbau bezeichnet wurde.
Neue Längsgepäckträger
liessen den Wagen offener wirken. Eine kleine Massnahme, die das Aussehen
der Wagen sehr deutlich veränderte, jedoch auch die Staufächer reduzierte.
Jedoch wurden im
Regionalverkehr
weniger Gepäck mitgeführt. Man opferte daher Stauraum um einen offenen und
somit zum
Triebwagen
passenden Wagen zu erhalten. Einfach gesagt, man versuchte wirklich so
viel wie möglich anzupassen. Nicht angepasst wurde hingegen der Sitzteiler. Die-ser war seinerzeit eher grosszügig und im Regio-nalverkehr immer noch ausreichend bemessen. Selbst bei der Lüftung und Heizung gab es nicht die gleichen Werte.
So wurden zwar die
Wagen von den
Widerständen
befreit, jedoch fehlte die gleiche intensive Lüftung. Im Sommer wirkten
die Wagen etwas besser, je-doch erreichten sie nicht die Werte der neuen
Fahr-zeuge. Dazu fehlten schlicht die Fenster. Auch die Einstiegstüren wurden nicht angepasst. Sie erhielten lediglich die Farben des passenden Triebwagens und die selektive Türsteuerung der Triebwagen. Sowohl die Überwachung des Trittbrettes, als auch ein Einklemmschutz fehlten bei den Zwischenwagen schlicht und einfach.
Somit waren diese Wagen
nicht für einen Einsatz ohne
Zugbegleiter
geeignet. Jedoch war ein sol-cher Betrieb damals auch nicht vorgesehen.
Es waren im Bereich für
die Reisenden daher nur geringfügige Umbauten vorgenommen worden. Selbst
diese wenigen Anpassungen bei den
Proto-typen
wurden für die Serie auf Grund der betrieblichen Erfahrungen mit den neuen
Drehgestellen
wieder weggelassen. Der Zwischenwagen sollte nicht so recht zu den
Endfahrzeugen passen. Wer kommt bei solch geringfügigen Anpassungen nicht
auf die Idee aus NPZ «Nüt passt zäme» zu machen?
Eingebaut wurde jedoch
die Rückmeldung der
Bremsen.
Daher war die
Bremsprobe
mit den Tasten im
Führerstand
gleich eine Rückmeldung für den ganzen Zug zwischen Trieb- und
Steuerwagen.
Selbst die
Handbremsen
der Zwischenwagen konnten mit diesen Tasten und Meldelampen erkannt
werden. Damit war zumindest hier ein modernes Fahrzeug entstanden.
Trotzdem sollten die Zwischenwagen 20 Jahre älter bleiben.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2019 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |