Historische Re 4/4 II oder Re 4/4 III

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Nein, Sie haben sich nicht verirrt, es geht immer noch um die Re 4/4 II. Wie, was das mit der historischen Lok soll? Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt. Trotzdem, das Kapitel ist richtig und soll auch ein wenig wach rütteln.  Sorgen, dass es einmal eine Zeit ohne Re 4/4 II geben wird, mache ich mir nicht, nur wenn ich an diese Zeit denke, kann ich mir kaum vorstellen, dass die Lok beliebt genug wäre.

Schauen wir uns die Sache mal wirklich sachlich an. Die Lok war die erfolgreichste Konstruktion, die in der Schweiz gebaut wurde. Zudem war die Lok so unscheinbar, dass sie fast vergessen werden könnte. Klar, den Status einer Ce 6/8 II oder gar einer Ae 6/6 wird die kleine tapfere Arbeiterin kaum je erhalten, denn dazu ist sie zu gewöhnlich.

Man schmückt sich gerne mit den Werten, die man erreicht hat, die Rekorde werden gewürdigt und die grössten Loks sogar vergöttert. Die Re 4/4 II gehört in keine der soeben genannten Normen, sie ist einfach Mittelmass. Weder hat sie eine aussergewöhnliche Leistung, noch ist sie besonders auffällig. Denken Sie an einen Sportler, im Mittelfeld ist keiner gerne, da wird mit illegalen Mitteln schon mal nachgeholfen.

Die Re 4/4 II braucht keine Lobby, oder vielleicht doch? Wenn ich an die Anfragen aus dem Kreis der Leser dieser Seite denke, kommen mir wirklich ernsthafte Zweifel. Spätestens dann, wenn ich gefragt werde, warum denn die Re 4/4 II immer vor der Re 6/6 sei. Ist es aber nicht so richtig? Die kräftige hinten und die Verstärkung über den Berg vorne. Nur, dass dann die Fotografen, die jeder Ae 6/6 und Re 6/6 nachrennen, daran keine Freude finden ist klar.

Aber auch die Profis sind hier nicht besser. Kaum ein Lokführer wird sich finden lassen, der die Re 4/4 II zu seinen Lieblingen zählt. Viele, so auch ich, sind von den Ae 6/6, Re 6/6 oder gar von den Re 460 oder Re 482 begeistert. Nur an die Re 4/4 II denkt niemand, man arbeitet mit der Lok weil sie da ist, aber die grosse Liebe ist nicht da. Aber warum ist das so?

Es ist die Lok selber. Sie ist immer da, und das vermisst man nicht. Das bemerken Sie doch selber. Elektrische Energie ist zur gewöhnlichsten Sache der Welt geworden. Sie drücken den Schalter und das Licht brennt. Warum das funktioniert kümmert Sie nicht. Nur, wenn er dann fehlt, dann ist die Aufregung gross. So gewöhnlich ist die Re 4/4 II auch. Da fällt es schwer sich für die Lok zu begeistern.

Gerade diese Begeisterung braucht aber eine Lok, wenn sie erhalten werden sollte. Dazu gehört auch die Re 4/4 II. Ein Denkmal hat die Lok verdient, das ist unbestritten, nur welches das sein wird, ist ungewiss. Haben sich bei den Ae 6/6 oder gar bereits bei der Re 6/6 Vereine gebildet, die eine Erhaltung dieser Lok will, ist es bei der Re 4/4 II ruhig.

Man könnte nun einen Blick in die Zukunft wagen und dabei etwas für die Re 4/4 II sprechen. Die Lok gehört theoretisch nach dem Einsatz ins Verkehrshaus der Schweiz. Kaum eine andere Lok hat so grosse Taten vollbracht, wie die Re 4/4 II. Man muss klar gestehen, die Re 4/4 II hat dort einen Platz eher verdient, als die grosse Schwester die Re 6/6, die letztlich nur ein Nachbau der Re 4/4 II ist.

Nur stehen wir jetzt vor einem Dilemma. Was nehmen wir eine Re 4/4 II oder III? Während letztere am Gotthard für aufsehen sorgte, ist eines klar, kaum eine wird als Museumslok erhalten bleiben, denn man kann sie ja nicht von den Re 4/4 II unterscheiden, wo liegt denn da der Grund? Genau, es gibt keinen, denn optisch sind sie gleich und im Museum spielt eine andere Übersetzung nun wirklich keine Rolle mehr.

 

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