Personal im Bahnhof und Depot |
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Eigentlich hätte ich auch nur vom Personal in
Bahnhöfen
sprechen können. Jedoch wollte ich einen roten Faden zur Seite Bahnhof,
Depot und Co
schaffen. Wir befinden uns im gleichen Bereich und sehen uns nun das dort
benötigte Personal an. Im Gegensatz zum Personal, das auf den Zügen fährt,
sind hier auch Angestellte vorhanden, die nicht
Schicht arbeiten. Dabei
gilt, dass jene, die direkt mit den Zügen zu tun haben, in der Schicht
arbeiten.
Beim Personal in den
Bahnhöfen
und den
Depots
gibt es hier sehr viele Berufe, die zu üblichen Zeiten arbeiten und auch
keinen speziellen Bahnberuf ausüben. Das heisst, wir finden hier sehr
viele unterschiedliche Berufe. Ich glaube, dass ich Ihnen hier viele
Berufe vorenthalten kann. Ein kaufmännischer Angestellter, eine
Mechanikerin und ein Sekretär machen hier die gleichen Aufgaben, wie in
Ihrer Firma.
Wenn ich diese üblichen Berufe nicht erwähne, heisst das natürlich
nicht, dass ich deren Arbeit nicht schätzen würde. Vielmehr will ich die
Besucher dieser Seite nicht mit Berufen langweilen, die so bekannt sind,
dass jeder weiss, dass ein Schlosser nicht einem Mechaniker entspricht.
Verwechslungen wie beim Personal auf den Zügen gibt es hier nicht. Sie
können sich glücklich schätzen, wenn Sie einen so bekannten Beruf haben.
Es bringt deshalb nichts, wenn ich Ihnen nun die Schlosser und
Handwerker in einem
Depot
näher vorstelle. Hier sollten Sie schliesslich Berufe der Eisenbahn kennen
lernen. Selbst von diesen Berufen gibt es viele, die wir betrachten
können. Sie werden so in die Welt der speziellen Bahnberufe eingeführt und
lernen so deren Funktion und Aufgabe kennen. Damit können wir etwas dazu
beitragen, dass auch diese bekannter werden.
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Das Bahnhofspersonal |
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Die speziellen Berufe in einem
Bahnhof
beschränken sich mit wenigen Ausnahmen auf einen Bereich. Dieser liegt
beim
Stellwerk und
dem mit der Bedienung betrauten Personal. Hier finden wir speziell für
diesen Zweck geschultes und geprüftes Personal, das in Abhängigkeit der
Züge durchaus auch
Schicht arbeiten kann und muss. Ergänzt mit wenigen
anderen Berufen aus der Welt, ergibt das das Bahnhofspersonal, das wir nun
behandeln werden. Die Leute, die Ihnen freundlich Fahrkarten und Ausweise verkaufen sind meistens speziell ausgebildete Kaufleute und üben daher einen ganz normalen kaufmännischen Beruf aus. Die meisten speziellen Berufe haben wirklich nur mit dem Bahnbetrieb und dessen Regelung zu tun. Beginnen wir doch mit einem Beruf, der speziell ist und wenig mit der Eisenbahn zu tun hat. Trotzdem ist er von den Bahnhöfen her bekannt.
Der
Gepäckträger:
Man könnte hier von einem doppeldeutigen Begriff sprechen, denn landläufig
versteht man unter einem Gepäckträger ein Gerüst für den Transport von
Gepäckstücken. Diese montiert man in Zügen und auf Automobilen. So kann
man die Gepäckstücke sichtbar ablegen. Doch unter dem Begriff Gepäckträger
versteckt sich auch ein Beruf, der heute in der Zeit der Rollkoffer nahezu
verschwunden ist. Heute in einer Zeit, wo die Leute mit wenig Gepäck reisen, ist der Gepäckträger nur noch eine Ablage im Wagen oder beim Fahrrad. Die Leute ziehen Ihren Koffer selber und benötigen keine Hilfe mehr.
Vor 100 Jahren war das anders, denn damals reiste man mit der viel
Gepäck und benötigte deshalb bei der Reise mit der Eisenbahn Hilfe beim
Transport des Gepäcks. So wurden die Gepäckträger für die Aufgabe
angestellt. Gepäckträger gab es überall, sie wurden aber mit den grossen Bahnhöfen in Verbindung gebracht und so zu den Bahnberufen gezählt. Je grösser der Bahnhof war, desto mehr Gepäckträger wurden benötigt.
Wie es der Beruf schon sagt, trugen die Gepäckträger das Gepäck
der Reisenden von und zu den Zügen. Anfänglich trug er die Koffer oder
schleppte diese mit einem Karren. Sicherlich eine anstrengende Arbeit.
Es gibt aber immer wieder in
Bahnhöfen
Gepäckträger, die Ihnen die schweren Koffer abnehmen und für den Transport
besorgt sind. Meist sind diese aber nicht mehr durch die Eisenbahn
angestellt und erhalten den Auftrag von einem Hotel. Allgemein gelten
Gepäckträger als schlecht bezahlt, denn es sind keine grossen Kenntnisse
nötig. Nur schon deshalb sollten Sie einem Gepäckträger ein grosszügiges
Trinkgeld zukommen lassen.
Gepäckträger sind bei den Bahnen im direkten Kontakt mit dem
Kunden mittlerweile verschwunden. Noch gibt es aber Gepäckträger, die sich
um das in
Reisezügen
transportierte Gut kümmern. Sie geben die Koffer an einem Schalter oder in
einem Büro auf. Die Arbeit beim Transport obliegt dann den Gepäckträgern.
Heute sind sie mit Staplern und speziellen Wagen ausgerüstet und müssen
schon lange keine schweren Koffer mehr schleppen.
Der
Weichenwärter:
Als es in den
Bahnhöfen
noch
Stellwerke
gab, die für die Weichen eines Teils des Bahnhofes zuständig waren,
benötigte man in diesen Stellwerken Angestellte, die sich mit der
Bedienung der
Weichen
befassten. Diese Arbeiter nannte man Weichenwärter. Auch bei Anlagen mit
Handweichen waren immer wieder Weichenwärter im Einsatz. Somit war der
Mitarbeiter der Wärter der Weichen.
Die Weichenwärter hatten in den
Stellwerken
die Aufgabe die
Weichen für
die Züge und Rangierbewegungen zu stellen. Im Gegensatz zu den
Rangierfahrstrassen,
wurden die
Zugsfahrstrassen
im Auftrag des Befehlswerkes eingestellt und dann die eingestellte
Fahrstrasse verschlossen. Nach der
Zugfahrt,
wurden die
Verschlüsse
gelöst und der Weichenwärter konnte wieder autonom arbeiten und so der
Rangierlokomotive
die Weichen stellen.
Da die Züge auf den Strecken nicht nur zu Zeiten der Büros
verkehrten, mussten auch die Weichenwärter
Schicht arbeiten. So war das
Stellwerk
immer mit einem Weichenwärter besetzt. In gewissen Anlagen, konnte es
jedoch sein, dass der Weichenwärter zu gewissen Zeiten nicht besetzt wurde
und so
Zugfahrten
durch diesen Bereich nicht mehr möglich waren. Sie sehen, dass
Weichenwärter den Verkehr verhindern konnten.
Mit den zentralen
Stellwerken
verschwanden die Weichenwärter immer mehr. Noch gibt es einige wenige
Weichenwärter in der Schweiz. Die mögliche
Fernsteuerung
der Stellwerke macht die Weichenwärter zunehmend arbeitslos. Jedoch gibt
es bei grösseren
Bahnhöfen
durchaus Weichenwärter, die die vielen gleichzeitig möglichen
Fahrstrassen
stellen oder überwachen. Solche Bahnhöfe sind jedoch oft sehr gross.
In den grossen
Bahnhöfen
erfolgt die
Ablösung der Weichenwärter durch den Computer. Sowohl der
Weichenwärter, als auch der Fahrdienstleiter, werden durch Elektronik
ersetzt. Der Bahnhof mit einem Weichenwärter wird immer seltener, da
automatisch programmierte Fahrstrassen ihn ablösten. Der Begriff wird
heute noch verwendet, wenn man den Bediener der
Weichen
ansprechen will, jedoch ist das immer öfters der Fahrdienstleiter.
Der
Fahrdienstleiter:
Der Fahrdienstleiter ist im
Bahnhof
verantwortlich, dass die Züge und
Lokomotiven
den richtigen Weg einschlagen. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen
darin, die
Fahrstrassen
und Signale zu bedienen. Dazu standen ihm in grösseren Anlagen die
Stellwerke
mit den Weichenwärtern zur Verfügung. Zusammen stellten sie die
Fahrstrassen für die Züge, wobei der Fahrdienstleiter die Verantwortung zu
tragen hatte.
Die Fahrdienstleiter auf den Bahnhöfen verschwinden immer mehr. An deren Stelle werden Computer und automatische Steuerungen verwendet. So kommt es, dass heute in modernen Anlagen ein Fahrdienstleiter gleich mehrere Bahnhöfe zu betreuen hat.
Damit werden jedoch immer weniger Fahrdienstleiter benötigt und so
die Berufsgruppe deutlich reduziert. Der normale Betrieb benötigt
mittlerweile fast keine Fahr-dienstleiter mehr. Der Fahrdienstleiter ist der Teil im Bahnhof, der mit den Lokführern und dem Zugchef am meisten Kontakt hat, da er für diese als direkte Ansprechperson gilt. Wird fahrdienstlich der Bediener im Bahnhof gemeint, spricht man daher vom Fahrdienstleiter, die sich mit FDL abkürzen.
Da die Meinungen der Fahrdienstleiter und der Lokführer nicht
immer gleich sind, wird FDL oft mit Feinde der Lokführer abgekürzt.
Der Grund für diese Rivalität kann viele Ursachen haben, ist aber
im Grunde eigentlich nichts anderes, als ein kindisches Verhalten oder
Neid. Dabei müssen sich sowohl Lokführer, als auch Fahrdienstleiter an der
Nase nehmen. Auch ich weiss, dass es zur Aufgabe des Lokführers gehört bei
grün zu fahren und bei rot zu halten, jedoch muss ich mir das nicht vom
Fahrdienstleiter am
Funk
sagen lassen. Zumal, danach ein oranges Signal aufleuchtet.
Nur ein Beispiel, was so zwischen diesen beiden Berufen abgeht.
Ich kann Ihnen versichern, ich habe schon viel schlimmere Beleidigungen
ertragen müssen. Dabei habe ich dann auch ausgeteilt. Letztlich ist aber
zu sagen, dass der Lokführer in den seltenen Fällen meistens gewinnt. Wenn
der Fahrdienstleiter dem Lokführer schon erklärt, dass er bei grün zu
fahren hat, dann bleibt dieser bei orange stehen, schliesslich hat er ja
erfahren, dass das nicht zu seinen Aufgaben zählt.
Der Souschef:
Der klassische Souschef gibt es in der Schweiz nicht mehr. Jedoch waren
diese Mitarbeiter auf den grösseren
Bahnhöfen
für die Abfertigung der Züge zuständig. So hatte der Souschef die Aufgabe
die
Einfahrt
des Zuges und den Fahrgastwechsel zu beobachten. Danach fertigte er den
Zug in Absprache mit dem Fahrdienstleiter ab und schickte ihn auf die
Reise. So übernahm der Souschef die Perronaufsicht.
Weniger schmeichelhaft, jedoch
treffend, wurde der Souschef als Bremsstaubschlucker betitelt. Zum Namen
Bremsstaubschlucker kamen diese Leute, weil sie bei der
Einfahrt
des Zuges bereit standen und so immer wieder im Bremsstaub der Züge
standen. Sicherlich keine gesunde Umgebung für diese Mitarbeiter. So
meinte man oft, dass es sich um strafversetzte Fahrdienstleiter handelt.
Die klassische Perronaufsicht verschwindet jedoch immer mehr, denn
heute werden dazu Kameras verwendet oder das
Zugpersonal damit beauftragt.
Diese kontrollieren, ob der Zug bereit ist und ob wirklich alle Reisenden
zum Zug gefunden haben. Sind die Bedingungen zur Fahrt des Zuges erfüllt,
schicken die
Zugchefs ihren eigenen Zug auf die Reise. Damit das klappt,
muss er noch zum Zug finden, daher fährt dieser mit einer leichten
Verzögerung los.
Muss ein Zug ausnahmsweise auf einen Anschluss warten, wird nicht
mehr die Perronaufsicht verständigt, sondern das Signal nicht auf Fahrt
gestellt. Sie haben sicherlich auch schon die für Sie codierten
Meldungen
am
Lautsprecher
gehört. Die lauten etwas so: „1568 Anschluss 12345 bis 55.“ Diese
Durchsage dient dem
Zugpersonal, oder der Perronaufsicht in Form des
Souschefs, zur Information. Das Signal wird erst verzögert auf Fahrt
gestellt.
In modernen Anlagen entfallen die Perronaufsicht und der Souschef.
Diese Stellen wurden durch technische Lösungen und geänderte Vorschriften
abgelöst. So werden die Abfahrten der Züge mit der Haltstellung der
Signale verzögert. Auch die Information erfolgt heute immer mehr direkt an
den Lokführer oder auf die Mobiltelefone des
Zugpersonals. Verschwunden
sich jedoch überall die klassischen Bremsstaubschlucker.
Der
Bahnhofvorstand:
Der unumstrittene Chef im
Bahnhof ist
der Bahnhofvorstand. Da gibt es dann schon Arbeiter, die in
Achtungsstellung dastehen, wenn der Chef des Bahnhofs erscheint und beim
Personal seine Aufwartung macht. Er ist der Chef über die Angestellten,
die ja auch einmal Chef sein wollen. Der Bahnhofvorstand musste früher
sogar im Bahnhof wohnen, so dass er im Notfall jederzeit bereit stand.
Der Bahnhofvorstand arbeitet natürlich normalerweise nicht mehr in
der
Schicht. Als Chef im
Bahnhof kann
er sich aussuchen, wann er wie arbeitet. Dazu hat er ein Büro zur
Verfügung. Die Person des Bahnhofvorstandes wirkt so noch bedrohlicher und
einschüchternd. Zu dumm, dass sich die Lokführer vom Bahnhofvorstand
ebenso wenig einschüchtern lassen, wie von seinen vorher schon
vorgestellten Untertanen. Auch wenn der Bahnhofvorstand die Lokführer öffentlich so beleidigt, dass ihn die Kunden der Bahn aus der Lokomotive werfen, der Lokführer lächelt nur müde, da er weiss, dass er am längeren Hebel steht.
Eigentlich bin ich Ihnen nur noch die Situation, wo die Kunden zum
Lokführer standen, schuldig. Eine leider gravierende Situation, die eine
Rivalität zwischen zwei Berufen aufzeigt, die es gar nicht geben sollte.
Zu schade, dass sie wirklich passiert ist.
Ich hatte als junger Lokführer die Aufgabe übernommen, die neue
Lokomotive
vom Typ Re
460 im
Bahnhof
Brunnen den Besuchern zu erklären. Das ist so schon keine leichte Aufgabe,
denn man muss sich immer wieder mit schwierigen Fragen befassen und bei
ganz komischen Fragen sollte man nicht lachen. Damit Sie nicht mehr fragen
müssen, auf Lokomotiven gibt es kein WC. Zumindest auf Lokomotiven in der
Schweiz nicht.
So kam es, dass sich der Bahnhofvorstand der betreffenden Station
auf die
Lokomotive
verirrte. Beim modernen
Führerstand
fiel ihm ausser dem Spruch, „Jetzt können die faulen Mistkerle bei der
Arbeit noch schlafen“ nichts ein. Ich kam gar nicht mehr dazu zu
reagieren, denn die Besucherinnen packten den Herrn vom
Bahnhof am
Kragen und warfen ihn aus der Lokomotive. Der faule Mistkerl gibt es noch,
der betreffende Bahnhof hat aber schon Jahre keinen Bahnhofvorstand mehr.
Ich finde, dass der „Chnöpflidrücker“ ebenso fehl am Platz ist,
wie ein fauler Mistkerl. Lokführer müssen für die Sicherheit des Zuges
dastehen und davon lassen Sie sich nicht erweichen. Der Fahrdienstleiter
kann zwar erkennen, dass die vorgeschlagene Aufgabe zu keiner Gefährdung
des Zuges führt. Nur weiss das der Lokführer nicht und beruft sich dann
auf Vorschriften, deren Einhaltung ihm wichtig ist. Der Ärger ist so
vorprogrammiert. Hellsehende Lokführer gibt es noch nicht. |
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Das Rangierpersonal | |||||
Wenn wir zum Rangierpersonal kommen, betreten wir einen Bereich,
der wieder direkt mit den Fahrzeugen zu tun hat. Wie es die Bezeichnung
schon sagt, ist dieses Personal mit den Rangieraufgaben eines
Bahnhofes
beauftragt worden. Das gilt hingegen nicht für die
Lokomotive
des
Rangierdienstes,
denn diese wird von einem Lokführer bedient, wir können daher auch hier
das Bedienpersonal ausklammern und uns dem Personal im
Gleisfeld
zuwenden.
Das Rangierpersonal arbeitet im Bereich der
Geleise und somit
an einer gefährlichen Stelle. Es ist daher mit speziellen Kleidern und
Gegenständen ausgerüstet worden. Dazu gehören reflektierende Streifen auf
den Kleidern,
Helme
und Handschuhe. Diese heute übliche Bekleidung wurde früher nicht
getragen, denn dann arbeitete man mit den dunklen
Uniformen. So gesehen,
war die Einführung der Schutzkleider wichtiger Bestandteil der
Arbeitssicherheit. Es ist sicherlich sinnvoll, wenn wir diese Berufsgruppe speziell erwähnen. Das Rangierpersonal stellt viele unterschiedliche Berufe und ist heute meistens bei einem EVU angestellt. Wobei hier viele Umstrukturierungen in den Unternehmen dafür gesorgt haben, dass viele Stellen aufgehoben wurden. Viele wichtige Aufgaben des Rangierpersonals übernimmt heute oft das Lokomotivpersonal der jeweiligen Unternehmen.
Das
Rangierteam:
Das Rangierpersonal organisiert sich in kleinen
Gruppen,
die Rangierteam genannt werden. Ein Rangierteam besteht aus einer kleinen
Anzahl Mitarbeiter und der dazu gehörigen
Lokomotive.
Daher arbeitet ein Rangierteam immer mit einer fest zugeteilten Lokomotive
zusammen, ist jedoch nicht mehr zwingend nur einem
Bahnhof
zugeteilt worden. Das Rangierpersonal bewegt sich daher immer mehr auf
mehreren Bahnhöfen.
Sie bilden mit dem Rangierteam eine Gemeinschaft und erledigen die
Ihnen im
Rangierdienst
übertragenen Aufgaben. Um zwischen den einzelnen
Bahnhöfen zu
wechseln, ist dem Team meistens ein spezieller Lokführer zugeteilt, der
die
Lokomotive
bedient und immer öfters auch zum Rangierteam gehört. So besteht das
kleinste Team aus dem Lokführer und dem zugeteilten Arbeiter. Das reicht
aus, um die Manöver zu erledigen.
Manöver kennen Sie vielleicht noch aus
Ihrer Zeit bei der Armee. Dort werden Kriege gespielt, und jeder hofft,
dass sie nie stattfinden werden. Das Manöver der Eisenbahn findet aber
immer statt und entstammt dem italienischen Sprachgebiet. Mit dem Manöver
bezeichnet man ganz einfach nur die anstehenden Rangieraufgaben, die von
einem Rangierteam zu erledigen sind. Man sagt daher, dass man ein Manöver
durchführt.
Da Manöver viele Gefahren bieten, arbeiten die Teams mit
mindestens zwei Mitarbeitern. Moderne
Lokomotiven
für diesen Zweck gebaut wurden, würden jedoch eine weitere Reduktion der
Mitarbeiter zulassen, jedoch müssen dann spezielle Kontrollen eingeführt
werden, die überprüfen, ob es mit dem Mitarbeiter Probleme gibt.
Schliesslich kann bei einem Unfall in einem Team aus einer Person kein
Mitglied helfen.
Sie sehen, man kann die Rangierteams klein halten. Zwar reduziert
man die Personalkosten, geht aber grosse Risiken beim Unfallschutz des
Personals ein. Auf den
Bahnhöfen
ist nicht einmal mehr ein Fahrdienstleiter vorhanden, der überwachen
könnte. Daher wird in den meisten Rangierteams der Lokführer durch einen
weiteren Mitarbeiter unterstützt. Dieser Mitarbeiter nennt man schlicht
und einfach Rangierarbeiter.
Der
Rangierarbeiter:
Der Rangierarbeiter ersetzt die Augen des Lokführers, wenn Wagen geschoben
werden. Dazu leitet er das Manöver und kommuniziert mit dem Lokführer auf
der
Lokomotive.
Moderne Lokomotiven können jedoch auch direkt vom Rangierleiter, oder vom
Rangierarbeiter gesteuert werden. Die Rangieraufgaben werden in solchen
Fällen durch den Lokführer wahrgenommen, so dass es eigentlich keinen
Rangierarbeiter mehr gibt.
In einem Rangierteam aus mehreren
Arbeitern übernimmt ein Rangierarbeiter die Aufgaben der Leitung. Daher
wird er innerhalb der
Gruppe,
als Rangierleiter bezeichnet. In der Schweiz kann der Lokführer diese
Aufgabe nicht wahrnehmen, so dass man in diesem Fall von einer
unbegleiteten Fahrt spricht. Der Rangierleiter erteilt daher dem
Lokomotivführer die Befehle. Dieser regelt dann die
Lokomotive
nach den Angaben des Rangierleiters.
Oft werden Rangierarbeiter auch nur als
Rangierer bezeichnet. Die Aufgaben bleiben jedoch identisch, auch wenn man
eine Kurzform der Berufsbezeichnung verwendet. Dabei haben Rangierarbeiter
neben der Leitung auch weitere Aufgaben zu übernehmen, die wir uns nun
auch ansehen müssen, denn sie sind mit dem Rangierarbeiter stark verbunden
und werden entweder durch ihn, oder durch einen Lokführer wahrgenommen.
Die Kuppelstelle, also der
Arbeitsbereich des Rangierarbeiters, ist sehr beengt im Platz. Sie besteht
aus dem Bereich zwischen den Wagen. Die Kuppelstelle ist daher der Punkt,
wo die Wagen getrennt, oder neu vereinigt und letztlich noch mit einer
Lokomotive
versehen werden. Wobei das Anhängen der Lokomotive mittlerweile durch das
Lokomotivpersonal übernommen
wird. Gebüsst hat dies der Rangierarbeiter, dessen Arbeit weggefallen ist.
Gerade die Übernahme vieler Arbeiten durch den Lokführer, hat dem
Rangierarbeiter schwer zugesetzt. So wurden viele Stellen für
Rangierarbeiter gestrichen und die Arbeit dem
Lokomotivpersonal
übertragen. Sie sehen, dass die Bahnen längers je mehr Personal reduzieren
und die Arbeiten dem Personal übergeben, das noch nicht ersetzt werden
kann. Wann wird wohl auch der letzte Rangierarbeiter verschwinden? Die Arbeit des
Rangierarbeiters wird natürlich Rangierarbeit genannt. Damit wird die
Arbeit umschrieben, die in diesem Bereich der Aufgaben ausgeführt werden
muss. Es versteht sich, wenn wir einen Rangierarbeiter haben, dann kann es
nur eine Rangierarbeit geben. Diese gehören zusammen und das ist noch oft
so bei den Bezeichnungen von Berufen. Der Schichtarbeiter arbeitet nun in
der Schicht, sonst wär er ja Bäcker.
Der Wagenkontrolleur:
Der Wagenkontrolleur ist nicht für die
technische Kontrolle der Wagen und der
Bremsen
zuständig. Dafür gibt es andere Berufe, die wir noch kennen lernen werden.
So gesehen verwirrt diese Berufsbezeichnung beim Wagenkontrolleur etwas.
Der Wagenkontrolleur ist eigentlich ein Büroarbeiter, der im Aussendienst
arbeitet. Dazu wollen wir seinen Aufgabenbereich nun etwas genauer
ansehen. Die für die Bremsrechnung wichtigen Daten eines Zuges, werden vom Wagenkontrolleur erfasst. Das heisst, er geht den Wagen entlang und gibt die Daten der einzelnen Fahrzeuge in einem Gerät ein.
So werden die Daten aufgenommen und im System erfasst. Nachfolgend
kann dann anhand dieser Angaben die Belastung für den Lokführer erstellt
werden. Erst jetzt können die Daten des Zuges an den Lokführer übermittelt
werden. Der Wagenkontrolleur benutzt dazu Computer, kann aber notfalls auch manuell eine Bremsrechnung durchführen. Der Wagenkontrolleur ist nicht in einem Rangierteam eingebunden und arbeitet oft eigenständig.
Er übernimmt die Arbeit am Zug, nachdem die Rangieraufgaben
abgeschlossen wurden. Die Erfassung der Daten erfolgt daher meistens
parallel zur
Bremsprobe,
die nicht durch den Wagen-kontrolleur durchgeführt wird.
Es handelt sich beim Wagenkontrolleur nur um einen Mitarbeiter für
die administrative Behandlung der Wagen. Er kennt die Typen und deren
speziellen Eigenschaften, kann die Anschriften entziffern und ist in den
Vorschriften über spezielle
Bremsstellun-gen
geschult. Die Wagenkontrolle wird in kleineren
Bahnhöfen
vom Rangierteam übernommen. Die speziellen Wagenkontrolleure findet man
jedoch in den grösseren Bahnhöfen.
Gerade in den grossen
Rangierbahnhöfen
behandeln die Wagenkontrolleure die ankommenden Wagen und überprüfen die
ausgehenden Züge. So sind diese Mitarbeiter auch darüber informiert,
welcher Wagen sich in den, den
Bahnhof
anlaufenden Wagen befindet. Daher hat der Wagenkontrolleur viele Arbeiten,
die er in einem kleinen Büro verrichten kann. Er ist die Ansprechperson
für den Lokführer, wenn es um die Belastung eines Zuges geht.
Der Visiteur:
Der Visiteur ist ein Techniker und arbeitet autonom. Er organisiert sich
auch nicht in den Rangierteams. Visiteure besitzen ausgesprochen gute
technische Kenntnisse zu den eingesetzten Wagen. So können Visiteure den
Zustand der Wagen erkennen und auch darüber befinden, ob der Wagen den
Bahnhof
verlassen darf, oder ob er repariert werden muss. Die Kenntnisse erlauben
Ihnen auch kleinere Reparaturen an den Wagen zu erledigen.
In Deutschland gibt es die Visiteure
natürlich auch, nur werden Sie dort Wagenmeister genannt. Der Grund dafür
liegt in der Tatsache, dass der Visiteur aus dem französischen Sprachraum
stammt und so eigentlich nur einen Betrachter umschreibt. Das passt ganz
gut zum Beruf, denn Visiteure betrachten die Wagen und suchen so Schäden.
Sie führen zudem auch die
Bremsproben
an den
Güterzügen
durch.
Die Berufsbezeichnung Wagenmeister umschreibt den Aufgabenbereich
der Visiteure jedoch auch sehr gut. Ob Wagenmeister oder Visiteur, die
technische Untersuchung der Züge ist sicherlich sinnvoll und erhöht die
Sicherheit der Eisenbahn. Lokführer im internationalen Einsatz haben eine
erweiterte Ausbildung in Wagenkenntnis, sind aber nicht Wagenmeister. So
können die Lokführer die Aufgaben der Visiteure nur bedingt übernehmen.
Treten mit einem Zug auf der Fahrt Probleme auf, obliegt die erste
Kontrolle dem Lokführer. Handelt es dabei jedoch um eine schwerwiegende
Störung, die der Lokführer nicht selber beheben kann, kann der Lokführer
einen Visiteur beiziehen. Visiteure sind aber für Wagen zuständig, die
Lokomotive
gehört klar dem Lokführer. Bei einer Störung an der Lokomotive hilft kein
Visiteur, da diese dem Lokführer bekannt ist.
Mit dem Visiteur beenden wir die Spezialberufe im
Bahnhof
vorerst. Wir haben viele Berufe kennen gelernt, die aber in zwei Bereichen
arbeiten. Viele Personen, die direkt mit Ihnen Kontakt haben, sind hier
nicht erwähnt worden. Es handelt sich dabei um normale Berufe, wie zum
Beispiel Kaufleute. Diese Kaufleute geniessen aber eine bahnspezifische
Ausbildung und sind somit eigentlich auch spezielle Berufe, die hier nicht
erwähnt wurden.
Arbeitsmittel und Kleider:
Rangierarbeiter haben, wie die Wagenkontrolleure und die Visiteure viele
Aufgaben im Bereich der
Geleise zu
übernehmen und sind daher entsprechend ausgerüstet worden. Neben der
Kommunikation zu
Lokomotive
und zum Fahrdienstleiter benötigen Rangierarbeiter, Wagenkontrolleur und
Visiteur,
Schutzkleidung.
Zudem tragen sie
Helme
um Kopfverletzungen vorzubeugen. Daher sind die Mitarbeiter im
Gleisfeld
kaum an der Ausrüstung zu erkennen.
So
banal es klingen mag, das Rangierpersonal benötigt Handlampen. Wie sonst
kann es in der Nacht seine Arbeit im
Gleisfeld
verrichten. Die
Beleuchtungen
der Anlagen sind zwar für viele Arbeiten ausreichend, jedoch müssen
spezielle Anschriften erkannt werden. Zudem werfen die Fahrzeuge auch bei
bester Beleuchtung einen Schatten. Die Handlampe können wir aber so
aufbauen, dass sie auch zur Erteilung von Signalen verwendet werden kann.
Heute verwendet man dazu elektrische
Handlaternen, die scherzhaft auch als Elhadl abgekürzt wurden. Dabei
unterscheiden sich die Handlaternen der einzelnen Arbeiter. Die
elektrische Handlaterne war daher ein unförmiges, jedoch sehr praktisches
Arbeitsgerät. Seine quadratische Grundform erlaubt es die Lampe mit
unterschiedlichen Sichtfenstern zu versehen. Mit einem Handgriff versehen,
konnte die Lampe überall hin mitgenommen werden.
Ursprünglich waren die Handlampen, wie
die Laternen der
Lokomotiven
mit Kalziumkarbid betrieben worden. Dabei wurde das bei Berührung mit
Wasser entstehende
Gas
angezündet. Diese Flamme ergab ein grelles starkes Licht. Es war ideal für
das Personal, da es für die Zwecke optimal genutzt werden konnte. Die
Karbidlampen wurden später durch die elektrischen Handlaternen ersetzt.
Wenn Sie im Besitz einer solchen Karbidlampe sind, sollten Sie
darauf aufpassen, denn es handelt sich um ein sehr begehrtes Sammlerstück.
Der Grund liegt in der Tatsache, dass es sich dabei um sehr alte Lampen
handelt, die teilweise noch vor 1920 hergestellt wurden. Mit den neuen
Akkumulatoren
gelang es jedoch leichtere und weniger gefährliche Handlampen zu bauen.
Daher verschwanden die Karbidlampen sehr schnell. |
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Das Depotpersonal |
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Wechseln wir vom
Bahnhof ins
Depot, finden
wir sehr viele Handwerker und Sekretäre. Wir haben hier also sehr viele
normale Berufe, die zum Teil auch in der
Schicht integriert arbeiten
müssen, denn nur so können
Lokomotiven
optimal repariert und verwaltet werden. Der eigentliche Bürobereich ist
davon jedoch nicht betroffen. Daher ist es hier wichtig, dass wir das
Arbeitsmodell im Bereich des Depots auch betrachten.
Die Spezialberufe unterteilen sich hier in die Bereiche um die
Lokomotiven
und um das
Lokomotivpersonal. Zwar sind
hier oft Schnittstellen vorhanden, aber die Bereiche sind autonom
organisiert. Daher unterteile ich nun die Verwaltung von Lokomotiven und
Lokomotivführer. Beginnen werde ich dabei mit den Lokomotiven, da sich
diese gut als Einleitung in die Verwaltungen in den
Depots und im
Unternehmen eignen.
Der
Schaltwärter:
Im
Depot ist der
Schaltwärter der Herr und Meister über die
Lokomotiven
und die
Fahrleitung.
Sie haben richtig gelesen, der Schaltwärter ist auch für die Schaltung der
Fahrleitung in einer
Remise
zuständig. Daher bekam er auch seine Berufsbezeichnung Schaltwärter.
Jedoch verwaltet er im Depot auch die Lokomotiven und so deren genauer
Standort innerhalb des Depots.
Der Schaltwärter kennt die in seinem Bereich verfügbaren
Stellplätze und kann die
Lokomotiven
so optimal abstellen. Der Schaltwärter arbeitet eng mit der
Lokleitung und
der Werkstatt zusammen. Lokomotiven, die repariert wurden, oder die
repariert werden müssen, werden beim Schaltwärter gemeldet und so die
Planung entsprechend angepasst. Somit stimmt es, dass der Schaltwärter der
Herr im
Depot ist,
denn er hat die Übersicht.
Der Lokführer nutzt den Schaltwärter als Anlaufstelle für die
Suche nach der benötigten
Lokomotive.
Der Schaltwärter teilt letztlich dem Lokführer die Lokomotive zu. Das
heisst, der Lokführer kann sich die Lokomotive nicht aussuchen, sondern
muss die Lokomotive übernehmen, die der Schaltwärter verfügbar hat. Zudem
erteilt der Schaltwärter dem Lokführer die Erlaubnis, die Lokomotive
innerhalb eines
Depots in
Betrieb zu setzen und diese zu bewegen.
Immer seltener werden heute noch Schaltwärter eingesetzt. Die
Werkstätten verwalten die
Depots selber
und die Lokführer erkundigen sich nach den
Lokomotiven
direkt bei der
Lokleitung. Dadurch wird der Beruf immer seltener und mit
modernen Depotanlagen auch nicht mehr benötigt. Die Schaltwärter werden
daher, wo es nur geht abgebaut, sehr zum Schaden eines flüssigen Betriebs,
denn wer schaltet nun die
Fahrleitung
im Depot?
Das Problem bildet die
Fahrleitung
im
Depot und
nicht die Verwaltung der
Lokomotiven,
denn diese lässt sich zentral besser regeln. Nur, was ist, wenn der
Lokführer eine Lokomotive übernehmen soll und diese in der ausgeschalteten
Remise
steht? Genau, nichts, denn es gibt niemanden, der die Fahrleitung
einschalten darf. Der Lokführer muss daher mit dem Lokleiter Kontakt
aufnehmen und eine andere Lokomotiven nehmen.
Der Lokleiter:
Der Lokleiter ist der Verwalter der
Lokomotiven
im Unternehmen. Er ist eigentlich nicht mehr in den
Depots
angeordnet, sondern übernimmt die Aufgaben zentral. Dabei könnte das
durchaus auch ein Depot sein. Doch gehen wir zum Lokleiter, der in seiner
Funktion mit den Lokomotiven arbeitet und diese so verwaltet. Es ist
meistens für das ganze Unternehmen nur ein Lokleiter vorhanden.
Die Aufgabe des Lokleiters ist einfach zu umschreiben. Er
organisiert für jeden Zug eine passende
Lokomotive.
Dabei muss er immer wieder Anpassungen an den gemachten Plänen vornehmen.
Der Lokleiter steht dabei mit seinen Mitarbeitern in den
Depots und den
Lokführern in Kontakt. Die Koordination der Lokomotiven erfolgt heute mit
einem Programm im Computer, so kann der Lokleiter schnell und einfach die
Lokomotiven disponieren.
Damit der Lokleiter jederzeit weiss, wo welche
Lokomotive
eingesetzt wird, benötigt er die Informationen des Personals. Besonders
dann, wenn die Lokomotiven mit einem
Haufenmanagement
verwaltet werden, weiss der Lokleiter nur, dass die Lokomotive im
betreffenden
Bahnhof
angekommen ist. Daher muss er über die abgehenden Lokomotiven informiert
werden. Dazu melden die Lokführer in den entsprechenden Bahnhöfen die
Lokomotiven.
Hilfreich für einen Lokleiter ist, wenn er die verwalteten
Lokomotiven
kennt. Nur so kann er die Lokomotiven optimal einsetzen. Daher übernimmt
der Lokleiter oder sein Assistent meistens auch den technischen Support
der Lokomotiven. Hier melden sich die Lokführer mit einem Problem. Dank
den vorhandenen Unterlagen kann der Lokleiter vielleicht bei der Reparatur
helfen und so dem Lokführer unter die Arme greifen.
Die Lokführer melden dem Lokleiter telefonisch Schäden, die den
weiteren Einsatz einer
Lokomotive
verhindern. Der Lokleiter muss dann entscheiden, wie er die Lokomotive dem
Unterhalt zuführt. Dabei spricht er sich meistens mit dem Lokführer ab,
denn dieser ist auf der Lokomotive und kann den Schaden behelfsmässig
beheben. Doch mit den Lokführern kommen wir auch zu deren Verwaltung.
Für uns wird es nun Zeit, dass wir in den Bereich der
Personalplanung wechseln. Hier gibt es ebenfalls viele Berufe, die nur die
Aufgabe haben, dem Lokführer seine Arbeit zu verschaffen. Wie eng diese
Bereiche mit der
Lokleitung verknüpft sind, zeigt nur schon die Tatsache,
dass die Bereiche, die jetzt behandelt werden sehr eng mit den Bereichen
zusammen arbeiten, die wir vorher kennen gelernt haben.
Der Einteiler:
Der Einteiler gehört wohl zu den unbeliebtesten Personen beim
Lokomotivpersonal. Aufgabe
des Einteilers ist es, die anstehende Arbeit einem Mitarbeiter, also einem
Lokführer zuzuteilen. Der Einteiler plant die Lokführer im Vorfeld und
damit meisten ein paar Tage im Voraus. Daher bereitet er die eigentlichen
Arbeitstage vor und übergibt das Ergebnis seiner Arbeit den weitern
Stellen im
Depot.
Würde man das
Lokomotivpersonal nach einem
Mitarbeiter fragen, der sie immer wieder nervt, würde der Einteiler
vermutlich sehr weit oben stehen. Das heisst, der Einteiler sucht
Lokführer, die nicht abgedeckte
Touren
übernehmen, oder teilt dem Lokpersonal Änderungen vom geplanten
Ablauf
mit. Das muss er natürlich auch in der Freizeit der Lokführer machen. Dazu
werden meistens telefonische Anfragen an den Lokführer gestellt, der aber
an einem freien Tag nicht gerne vom Unternehmen hört.
Besonders dann, wenn der Einteiler zu Hause anrufen muss, um dem
Lokführer mitzuteilen, dass er in zwei Tagen eher beginnen muss oder dass
er zusätzlich arbeiten soll, findet dieser das nicht besonders angenehm.
Die Arbeit des Einteilers ist daher nicht immer sehr einfach, denn
Lokführer sind nicht immer bereit auf Freizeit zu verzichten um eine
ungeliebte
Leistung
zu fahren. So geniesst der Einteiler nicht viel Ansehen.
Man muss dem Einteiler jedoch auch zugestehen, dass er alles
erdenkliche versucht um die Arbeit dem
Lokomotivpersonal ohne zu
grosse Änderungen zuzuteilen. Die Probleme beginnen meistens dann, wenn
mehrere Mitarbeiter ausfallen und durch andere Mitarbeiter ersetzt werden
müssen. Die Planung der Arbeit erfolgt dabei immer kurzfristig, so dass
dem Einteiler meistens nur noch der ungeliebte Anruf bleibt.
Gerade bei der Planung des
Lokomotivpersonals gibt es
sehr viele Änderungen, die berücksichtigt werden müssen. Nur so kann der
Einteiler letztlich die von der übergeordneten Stelle zugeteilten Arbeiten
überhaupt abdecken. Die ganze Aktion läuft nach dem Hackprinzip, der
Planer übergibt die Arbeit dem Einteiler, der macht, was er kann und
letztlich muss die ganze Angelegenheit durch die Leitstelle ausgebadet
werden.
Die Leitstelle:
Die Leitstelle ist der Bereich, der dem
Lokomotivpersonal die
effektive Arbeit mitteilt und
Verspätungen vermerkt.
Das Lokpersonal steht mit der Leitstelle in engem Kontakt, kann sich dort
nach dem Zug, nach
Lokomotiven,
oder aber nach Änderungen erkundigen. Änderungen im
Dienstplan werden
ebenfalls der Leitstelle gemeldet. Die Leitstelle beschäftigt daher
spezielle Personaldisponenten, die rund um die Uhr verfügbar sind.
Der Disponent der Leitstelle ist die
Person, die das
Lokomotivpersonal
letztendlich leitet. Er ist die Kontaktperson für den Lokführer und nimmt
Meldungen über
Verspätungen entgegen.
Klappen geplante
Abläufe
nicht mehr, muss er mit anderem Personal schauen, dass die geplante
Leistung
trotzdem gefahren werden kann. Besonders bei Störungen kann hier die
Arbeit äusserst hektisch werden.
Das Reserveblatt ist das Arbeitsmittel
des Disponenten. Auf diesem Blatt findet er sämtliche
Leistungen,
die an dem Tag gefahren werden müssen. Leistungen, die einen Lokführer
zugeteilt haben, sind mit dessen Namen und dessen Handynummer versehen.
Das Reserveblatt erlaubt dem Mitarbeiter relativ einfach, die Übersicht
über die Mitarbeiter zu behalten. Abweichungen werden direkt in diesem
Reserveblatt eingezeichnet und die
Tour später
angepasst.
Er kann so einfach und schnell reagieren, denn viele
Meldungen
erfolgen erst kurzfristig und es fehlt oft an der Zeit um die notwendigen
Aufgaben seriös vorzubereiten. Der Disponent arbeitet somit wirklich im
Bereich von Minuten. Wenn dann
Abläufe
nicht mehr klappen, hat er nur noch die Möglichkeit kurzfristig Lokführer
zu suchen, was natürlich nicht erfreut aufgenommen wird, denn wer will vor
dem Essen erfahren, dass er am Nachmittag arbeiten soll.
Mit der Straffung von Unternehmen, wurden die Leitstellen aus den
Depots in den zentralen Bereich verschoben. Damit verschwand der besonders
geschätzte persönliche Kontakt. Lokführer und Disponent verkehren daher
nur noch telefonisch miteinander. Direkten Sichtkontakt gibt es nicht
mehr. So kann man der Stimme kein Gesicht zuordnen. Die Sache wird
unpersönlich, was sich sicherlich nicht immer positiv auf die
Umgangsformen auswirkt.
Der Depotchef:
Schon eher eine Person, die den Lokführern in einem
Depot
Ehrfurcht einflössen kann, ist der Depotchef. Der Depotchef war der
unangefochtene Chef im Depot. Ihm unterstanden neben den Lokführern, auch
die Mitarbeiter der Werkstatt und des Büros. Wie der Bahnhofvorstand,
hatte auch der Depotchef eine Wohnung im Depot und war daher immer
abrufbereit, was natürlich nicht von allen geschätzt wurde.
Dabei gab es Depotchefs, die sich nicht von den Fahrdienstleitern
unterschieden, und die den Lokführer als besseren Hilfsarbeiter
behandelten. Bei einem Disput war dann klar, dass der Lokführer verliert,
auch wenn er noch so im Recht war. Das führte immer wieder zu Situationen,
dass das Wasser tatsächlich den Berg hoch fliesst, denn auch physikalische
Gesetze halfen dem
Lokomotivpersonal wenig, es
konnte wirklich alles nur falsch machen.
Im Gegensatz zum Bahnhofvorstand, wirkte das beim Lokführer schon
etwas einschüchternd. So gelobte er Besserung und behauptet in Zukunft,
dass das Wasser den Berg hoch fliesst. Schliesslich wollte ja jeder seinen
Job retten. Der Depotchef war die Person, die dem Lokführer wirklich
gefährlich werden konnte. Natürlich wurde unter vorgehaltener Hand über so
einen Chef gelästert. Was aber der Tatsache der Ehrfurcht keinen Abbruch
tat.
Später nannte sich der Depotchef
nicht mehr so. Er hörte lieber auf die Bezeichnung Plattformenleiter.
Dabei ist seine Funktion jedoch geblieben. Er war der Chef des
Depots und
sollte in dieser Funktion dafür sorgen, dass die Mitarbeiter des Depots
über ausreichend Arbeit verfügen. Leider gab es hier aber Leute, die eher
die schnelle Schliessung des Standortes möchten. Der Depotchef hat
mittlerweile seinen Schrecken verloren, da es seinen Job nicht mehr gibt.
Klarere Strukturen sorgten dafür, dass im
Depot einige
Stellen weggefallen sind. Dazu gehörte auch der Plattformenleiter. Die
Aufgaben, die er übernommen hatte, wurden nun direkt über die zentralen
Stellen an die
Leiter Lokpersonal übermittelt. So blieb letztlich der Leiter
Lokomotivpersonal
als Chef über das
Lokpersonal übrig. Sie
sehen, dass nahezu alle Stellen, mit Ausnahme der Lokführer abgebaut
werden können. Wann wird es die Lokführer treffen?
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