Farben und Anschriften

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Das Thema Farben und Anschriften bei Dampflokomotiven könnte kurz sein. Auch die hier vorgestellte Lokomotive machte davon eigentlich keine Ausnahme. Im Gegensatz zu den Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren die Privatbahnen immer sehr bunt unterwegs. Diese waren nun aber verschwunden und so kamen neu die Regeln der Staatsbahnen zur Anwendung. Die Reihe Eb 3/5 war somit eines der ersten Modelle nach deren Regeln.

Grundsätzlich hat ein Anstrich immer zwei Auf-gaben. So soll er das Metall von der Oxydation schü-tzen und es soll dem Fahrzeug ein attraktives Aus-sehen verpassen. Dabei hatte der Schutz natürlich den grösseren Aufwand zur Folge.

Daher beginnen wir diesen Teil mit dem Aufbau von Anstrichen und die unterschieden sich zu den heutigen Lösungen nicht so stark, wie man meinen könnte. Dabei beginnt auch hier alles mit dem Metall.

Es klingt blöd, aber eigentlich will das Metall die Farbe gar nicht annehmen. Anhaftungen, wie Fette, oder andere Stoffe verhindern, dass die Lacke haften blieben. Aus diesem Grund musste das Metall auf die Farbe vorbereitet werden. Damals bedeutete das eine entsprechende Wäsche mit Lösungsmitteln, die dafür sorgten, dass die Fette abgewaschen wurden. Doch auch jetzt konnte nicht gleich mit Farbe begonnen werden.

Daher wurde für den ersten Farbauftrag eine Grundierung verwendet. Diese war so ausgelegt worden, dass sie sich mit dem Metall verbinden konnte. So entstand eine tragende Struktur. Jedoch kannte man damals die Lösungen mit Spachtelmasse und Hartgrund noch nicht. Es war daher einfach ein erster einfacher Farbauftrag, der auch eine Farbe hatte, die von Hersteller abhängig war. Ein Problem hätte sich so nicht gegeben.

Da der Begriff Grundierung damals noch nicht so bekannt war, bezeichnete man diese Lackschicht oft auch als Schutzfarbe. Das stimmte sogar, denn diese Schicht deckte das Metall so ab, dass es nicht mehr mit Wasser in Berührung kommen konnte.

Der damals dafür verwendete Werkstoff hatte eine hellgrüne Färbung. Diese entstand durch die Mischung der Stoffe. Zudem wurden einige Pigmente eingefügt, denn der Decklack war in der Regel schlicht weiss.

Auf diese Grundierung wurde schliesslich der Farb-auftrag ausgeführt. Dabei kamen für diesen Deck-belag damals Lacke zur Anwendung, die eine glänz-ende Oberfläche bilden sollten.

Der von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB gewählte Farbton für diese Baureihe war schlicht Schwarz.

Diese sehr dunkle Farbe wurde damals bei Dampf-lokomotiven immer wieder verwendet, da er gut mit dem ausgestossenen Russ und Pech harmonierte.

Einfach könnte man sagen, dass die ganze Loko-motive damit behandelt wurde. Das wäre hingegen nicht korrekt, denn es gab von diesem Anstrich Abweichungen. Davon betroffen waren Metalle, die nicht so schnell von Rost befallen wurden. Ein solcher Bereich war die Verkleidung des Kessels. Dieser wurde im Betrieb stark erwärmt und das hätte mit den damaligen Farben dazu geführt, dass diese verbrannt wurde. Daher musste eine andere Lösung gefunden werden.

Daher verwendete man hier, wie bei den Lokomotiven der Baureihe A 3/5, das als Russenblech bekannte Metall. Dieser speziell behandelte Stahl wurde nicht von Rost befallen. Für die Kesselverkleidung hatte das jedoch den Effekt, dass diese je nach Licht, bläulich bis grau wirken konnte. Daher passte die neue Baureihe durchaus in die Reihen mit den anderen Modellen für die Reisezüge. Sie sehen, dass man auch hier auf passende Lösungen achtete.

Die Bauteile aus Messing, als auch die geschmiedeten Teile des Antriebs wurden jedoch nicht mit Farbe behandelt. Dabei dunkelte Messing ab und erzeugte so zum Schutz eine Patina. Ähnliches galt auch für die Leitungen aus Kupfer. Angewendet wurden diese beiden Metalle in Bereichen, wo die thermische Belastung hoch war und daher kein Anstrich erfolgen konnte. Doch gerade diese Belastung fehlte bei den Triebstangen.

Das war bei den Triebstangen jedoch nicht der Fall, so dass diese durchaus von Rost befallen werden konnten. Deshalb wurde hier das Metall mit einem Gemisch aus Schmiermittel und Petrol bestrichen. Dieses Gemisch musste jedoch regelmässig im Unterhalt erneuert werden.

Wobei bei den Triebstangen teilweise auch vertiefte Stellen vorhanden waren. Diese wurden mit der üb-lichen schwarzen Farbe des normalen Anstriches behandelt.

Ebenfalls farblich nicht behandelt wurden die Rad-reifen. Die Bandage bestand aus speziellem Stahl, der durch seine Eigenschaften nicht so schnell zur Bildung von Rost neigte. Bei den Triebrädern kam noch hinzu, dass diese bei einer Abbremsung sehr stark erwärmt wurden.

Diese Erwärmung hätte dazu geführt, dass der Lack in diesem Bereich verbrannt wäre. Das hätte zu einem schlechten Erscheinungsbild geführt und hätte nicht zum Unternehmen gepasst.

Die Lokomotive hatte damit ein gefälliges Aussehen erhalten. Sie passte ideal zum bereits vorhandenen Fahrzeugpark der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Doch gerade diese machte sich recht rar.

Wie bei den anderen Baureihen verzichteten die Staatsbahnen der Schweiz darauf, die entsprechenden Anschriften am Fahrzeug anzubringen. Das Unternehmen wusste ja, dass es eine eigene Lokomotive war, warum dann noch anschreiben?

Angeschrieben wurde jedoch die Nummer der Lokomotive. Diese wurde auf allen vier Seiten angebracht. Bei den beiden Fronten verwendete man spezielle Schilder. Die vorne an der Rauchkammertüre und hinten am Kohlenfach angebracht wurden. Dabei bestanden diese Schilder aus Messingguss. Die vertieften Stellen wurden dabei mit schwarzer Farbe behandelt. Mit den geschliffenen erhöhten Stellen ergab das die bekannten Schilder.

Die beiden seitlichen Nummern der Lokomotive wurden mit einzelnen Ziffern am Wasserkasten montiert. Diese Ziffern bestanden ebenfalls aus Messing, das poliert wur-de.

Eine Trägerplatte war jedoch nicht vorhanden, so dass jede Ziffer mit mehreren Schrauben befestigt wurde. Daher entsprach die Lokomotive auch bei den Nummern den anderen Modellen der Staatsbahnen. Wobei bei den Schlepptenderlokomotiven der Platz beim Führerhaus ausreichte.

Im Gegensatz zum Halter des Fahrzeuges verewigte sich der Hersteller mit einem eigenen Schild. Dieses wurde im Bereich der seitlichen Nummern montiert und es ent-sprach vom Aufbau her den Modellen an der Front.

Wie dort, wurde jedes Herstellerschild für eine Maschine gegossen, denn das Schild enthielt auch Hinweise zum Baujahr und zur Fabrikationsnummer. Natürlich war auch der Schriftzug der SLM vorhanden.

Die Fahrzeugbezeichnung wurde unterhalb des Herstellerschildes mit gelber Farbe angeschrieben. Damit sind wir fertig. Wobei Sie sich dann fragen müssten, ob nicht noch andere Anschriften vorhanden waren. Nein, wie die Hinweise zum Halter, fehlten auch Anschriften mit Hinweisen zu technischen Bereichen der Lokomotive. Besonders die Angaben zu den Bremsen waren auch damals schon wichtig. Diese fehlten jedoch.

So schlicht der Anstrich ausgeführt wurde, so bescheiden waren die Anschriften. Im Gegensatz zu den Privatbahnen waren die Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht so darauf erpicht, dass an die grosse Glocke zu hängen. Staatsbahnen beschrifteten daher ihre Lokomotiv nur sehr spärlich. In der Schweiz passte einfach noch die Farbe zu den meisten Lokomotiven der Privatbahnen, denn diese gab es durch noch und dort wurde es oft bunter, was nicht schwer war.

 

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