Einleitung

Ein Dach für die Eisenbahn? Ja, warum denn nicht? Gut, ich gebe es ja zu, das Dach ist recht löchrig und es ist nicht überall vorhanden. Trotzdem ist es da und lässt sich eigentlich nicht mehr wegdenken. Stellen Sie sich doch die moderne Eisenbahn ohne dieses Dach vor. Irgendwie wirken die Strecken ohne doch veralten und vernachlässigt. Natürlich stimmt das nicht, aber wir haben und so sehr an dieses Dach gewöhnt, dass wir das Fehlen, als veraltet ansehen.

Die Schienen mit den Zügen und die Signale sind modern und doch fehlt etwas? Ach so, Sie sind Anhänger der Dampflokomotiven und können sich das gut vorstellen. Auch Bahnen, die mit Diesellokomotiven arbeiten, benötigen das Dach nicht. Die anderen haben es bemerkt, die Fahrleitung, die aus Strecken moderne Strecken macht, fehlt. Nur, stimmt es, wenn ich von Fahrleitung spreche und wenn ich behaupte, dass ohne diese Fahrleitung nur mit Dampf- oder Diesellokomotiven gearbeitet werden kann?

Beginnen wir mit dem Begriff Fahrleitung. Wir merken schnell, dass er etwas verwirrend wirken kann. Wir haben eine fahrende Leitung? Das zwar nicht, aber man könnte es meinen, die Fahrleitung ist vielmehr eine Leitung, die dafür sorgt, dass die elektrische Energie, die zum Fahren benötigt wird, zu den Zügen kommt. Es ist daher eigentlich nur eine elektrische Leitung. Die Fahrleitung ist daraus entstanden und gilt seither als Fachbegriff für diese Leitungen.

Ach so, Sie nannten diese Fahrleitung bisher Oberleitung. Warum kamen Sie auf diese Idee? Genau, weil sie oben ist und daher wohl so heissen muss. Was Sie aber bereits bemerkt haben, es ist eine Leitung. Mit der Oberleitung liegen Sie sicherlich nicht falsch, der Begriff ist einfach etwas ungenau, denn nicht jede Fahrleitung muss oben sein. Sie kann auch seitlich sein und dann stimmt der Begriff Oberleitung nicht mehr.

Bahnen, die mit der Oberleitung versehen sind, sind in der Mehrzahl. Trotzdem spricht der Fachmann in diesem Zusammenhang von einer Fahrleitung. Der Grund ist simpel, es gibt eben auch die Ausnahmen und die lässt ein Fachmann nicht beiseite.

Wir sprechen daher in Zukunft von einer Fahrleitung. Damit liegen wir immer richtig und beeindrucken Fachleute. Genau das wollen wir ja und daher gilt, Oberleitung ist zu ungenau, es ist eine Fahrleitung.

Höre ich jene, die weder eine Oberleitung noch eine Fahrleitung kennen? Ja, es gibt Bahnlinien ohne Fahrleitung.

Die werden dann meistens mit Diesellokomotiven oder sogar noch mit den altehrwürdigen Dampflokomotiven befahren.

Nur, noch nie gesehen lasse ich nicht gelten, denn ich habe ein Foto eingefügt, das nur eine Strecke mit Fahrleitung zeigt. In der Schweiz kann man sich ihr nicht entziehen, sind doch 99% der Strecken elektrifiziert und dabei kommt fast ausschliesslich die Oberleitung zur Anwendung.

Nahezu 100%, da würde es sich vermutlich schon bald lohnen, die Strecken aufzulisten, die keine Fahrleitung haben. Doch lassen wir das, denn schliesslich interessiert uns ja die Fahrleitung und nicht die Tatsache, dass sie an wenigen Orten fehlt. Höre ich Einwände? Na gut, dann zähle ich die Strecken in der Schweiz auf, die eben keine Fahrleitung haben. Weggelassen habe ich dabei jedoch die speziellen Museumsbahnen, die mit fehlenden Fahrleitungen Kunden anlocken wollen.

Normalspurige Strecken:

-        Basel Bad Bf – Grenzacher (DB-Linie nach Rheinfelden – Schaffhausen)

-        Le Locle-Col-des-Roches – Villers-le-Lac (SNCF)

-        Laupen – Gümmenen (Fahrleitung entfernt, nur noch Güterverkehr)

-        Sursee – Triengen (nur Güterverkehr)

1* Elektrifizierung der Strecke bereits beschlossen

Schmalspur:

-              Brienz – Rothorn Kulm (planmässiger Dampfbetrieb!)

Das sind die Strecken, die keine Fahrleitung haben. Ach ja, hier fehlen, wie schon erwähnt, die Strecken, die musealen Charakter haben, wie etwa Etzwilen – Singen und die Furka-Bergstrecke. Diese Linien gelten nicht mehr als offizielle Strecke des öffentlichen Verkehrs. Nur, viel am prozentualen Anteil tragen diese Strecken nicht mehr bei, ob es nun 98 oder 99% sind, ist letztlich nur noch etwas für ganz penible Leute.

Wie, ich höre Einwände, ich soll eine Strecke vergessen haben? Wo, soll das sein. Aha, die Linie von Martigny nach Châtelard habe auf gewissen Abschnitten keine Fahrleitung. Sind Sie da ganz sicher? Ich behaupte, sie hat eine Fahrleitung, aber eben keine Oberleitung. Dies ist eine der letzten so ausgerüsteten Strecke der Schweiz. Wie lange noch, ist nicht sicher, denn es wird kräftig umgebaut. Sie ahnen es vielleicht, es gibt auch hier eine Oberleitung.

Übrigens wird die Liste immer kürzer, denn einzelnen Bahnen stellten den Betrieb ein und verschwanden aus dem offiziellen Fahrplan. Viele Strecken sollen zudem mit einer Fahrleitung versehen werden. Besonders sicher ist das bei den Strecken im Raum Schaffhausen und Basel, denn die Linie der DB soll mit Fahrleitung versehen werden. Damit sinkt die Anzahl der Strecken ohne Fahrleitung weiter. Letztlich können dann nur noch die Dampflokomotiven der Brienz – Rothorn – Bahn übrig bleiben.

Bevor wir uns aber mit den einzelnen Fahrleitungen und den damit verbundenen Problemen befassen, müssen wir einige Worte zur Elektrizität und zur Versorgung verlieren. Keine Angst, ich werde da nicht mit Fachchinesisch aufwarten, es soll nur etwas für das Verständnis geschrieben werden. Wir werden diese Begriffe im Lauf dieses Artikels noch oft lesen und dann ist es nur gut, dass wir sie kennen. Doch nun zur Elektrizität, die Sie auch zu Hause kennen.

Aber Halt: Einen Hinweis benötigen Sie noch. Elektrizität ist lebensgefährlich, jede Berührung kann zum Tod führen. Das ist nicht nur bei den Eisenbahnen, sondern auch bei Ihnen zu Hause so. daher bedenken Sie, legen Sie sich nie mit der Elektrizität an, auch wenn Sie nun meinen, genug darüber zu wissen, denn auch Profis arbeiten nicht kopflos mit der Elektrizität. Daher kommen wir nun zu den Grundlagen der Elektrizität.

 

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