Die Abgasanlage |
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Die
Abgasanlage eines modernen
Dieselmotors besteht aus
mehreren Bauteilen, die durch die
Abgase
durchströmt werden. Dabei übernimmt jeder Teil der in der Anlage eingebaut
wurde, eine ganz bestimmte Aufgabe. Es überrascht Sie vielleicht, nicht
jeder Dieselmotor hat jeden Teil dieser hier beschriebenen Anlage. Die
hier komplett ausgestattete Anlage ist nur bei neusten Diesellokomotiven
eingebaut worden.
Doch beginnen wir beim
Auslassventil,
denn dort haben wir beim Motor mit dem Weg der
Abgase
aufgehört. Genau dort beginnen wir nun aber un-seren Weg durch die
Abgasanlage.
Die
aus dem
Zylinder
ausgestossenen
Abgase
wer-den in einem speziellen Rohr gesammelt. Das heisst, bevor wir die
Abgase überhaupt behandeln können, müssen wir diese aus den einzelnen
Zylindern zusammenführen und so bündeln. Dadurch erhalten wir einen
kontinuierlichen Abgasstrom. Schliesslich ist immer irgendein
Kolben
gerade dabei Abgase auszustossen. Diese Sammelrohre nennt der Fachmann
übrigens Krümmer.
Bevor wir die
Abgase
ein wenig aufbereiten, führen wir diese zum
Abgasturbolader,
denn die Abgase sollen noch etwas Arbeit leisten. Im Abgasturbolader
sorgen die Abgase dafür, dass der
Ladedruck
der
Ladeluft
erhöht wird. Damit haben die Abgase jedoch schon alle Aufgaben übernommen,
denn man kann bei einem Verbrennungsmotor mit den Abgasen nicht viel
Arbeit verrichten. Um die
Heizung
zu betreiben hat man schliesslich schon das
Kühlwasser.
Da
die
Abgase
jetzt noch sehr heiss sind, erwärmt sich der
Abgasturbolader
und kann bei langem Betrieb und voller Belastung beginnen zu glühen. Sie
sehen, das Teil ist sehr hoch belastet und deshalb sollten Sie einen
Dieselmotor nicht sofort nach
einer Fahrt mit Vollgas ausschalten, denn das schadet dem Abgasturbolader.
Moderne Auto sind wie neue
Lokomotiven mit einer speziellen
Schutzeinrichtung versehen worden.
Mehr als das bisher beschriebene gab es nicht. Die
Lokomotive war deshalb nicht
als besonders leise bekannt geworden. Im Ge-genteil, es handelte sich um
eine extrem laute Maschine. Man muss deshalb die
Abgase
beruhigen.
Der Schalldämpfer:
Die
Abgase
eines Motors sind sehr laut. Die Explosionen im Motor versetzen die
Luftmoleküle in den Abgasen in Schwingung. Diese Schwingungen nehmen wir
als Lärm war. Wo jedoch die Grenze liegt, ist bei jedem Menschen anders.
So ging man früher von wesentlich höheren Werten aus. Das führte dazu,
dass dieser Schalldämpfer bei der Lokomotive auf dem Bild oben sogar
fehlte.
Heute kann man die
Abgase
nicht einfach in die Umwelt entlassen. Der Lärm, der dabei freigesetzt
würde, wäre auf Dauer unbefriedigend. Daher sind heute spezielle Normen
vorhanden, die nur mit Hilfe eines Schalldämpfers eingehalten werden
können. Wir müssen daher den Schalldämpfer etwas genauer ansehen und dabei
seine Funktion kennen lernen. Sie werden schnell feststellen, dass ein
Schalldämpfer eigentlich ganz einfach aufgebaut ist.
Mit
Hilfe eines Schalldämpfers werden die
Abgase
beruhigt. Das bedeutet, die Schallwellen müssen gedämpft werden. Je
geringer diese Wellen sind, desto leiser wird der Schall. Findet keine
Schwingung statt, ist es ruhig und wir hören nichts. Wenn wir den Lärm
daher reduzieren wollen, müssen wir diese Schwingungen künstlich
reduzieren. Durch das Dämpfen der Schwingungen verliert diese an
Intensität und wir empfinden das dadurch entstehende Geräusch leiser.
Leider können technische Schalldämpfer nur einen Teil dieser Wellen
einfangen und dämpfen. Je mehr Schikanen im Bauteil eingebaut sind, desto
schlechter kommen die
Abgase
durch den Schalldämpfer. Es ist daher eine Grat-wanderung zwischen
Effizienz und Dämpfung. Bis vor wenigen Jahren war hier die Nachbehandlung der Abgase abgeschlossen. Die Abgase wurden nach dem Schalldämpfer direkt einem Endrohr zugeführt und auf dem Dach der Lokomotive oder an der Seite Ihres Wagens ins Freie entlassen.
Heute reicht diese Nachbehandlung der
Abgase
jedoch nicht mehr. Wir müssen die Abgase noch reinigen. Erst dann können
wir sie ins Freie entlassen. Die Reinigung der Abgase werden wir daher
auch noch ansehen müssen.
Der Russpartikelfilter:
Die
Abgase
von
Dieselmotoren
ent-halten feine Partikel aus Russ. Dieser entsteht, wenn der
Diesel nicht
optimal verbrennt. Bei älteren Lastwagen, oder
Lokomotiven konnten Sie die
schwarzen Rauch-fahnen erkennen, die aus dem Endrohr kamen. In diesen
Situationen war keine optimale Verbrennung erfolgt und es entstand viel
Russ, der ungefiltert in die Umwelt entlassen wurde.
Die
feinen Teilchen aus Russ sind immer noch vorhanden und gelangen so in die
Lungen der Menschen. Dort richten sie dann grossen Schaden an. Deshalb
müssen Fahrzeuge seit neustem mit Russpartikelfilter versehen werden.
Diese haben die Aufgabe, die unverbrannten Rückstände aus den
Abgasen
zu entfernen. Eine einfache Methode wäre ein einfacher
Filter, der
durch die Abgase durchströmt wird.
Daher reichen solche Abgasfilter bei kleineren Motoren, wie man sie zum
Beispiel im Strassenverkehr verwendet, aus. Für grössere Motoren muss aber
eine andere Lösung gefunden werden. Eine Nachverbrennungsanlage gilt als aktive Behandlung der Abgase. Da Russ unverbrannter Treibstoff ist, kann man die Partikel eigentlich auch verbrennen.
Daher werden die
Abgase in
einer Nachverbrennungsanlage erhitzt und so der noch enthaltene Russ
verbrannt. Die Abgase sind daher vom Russ befreit worden. Sie können nach
dieser Nachbehandlung in die Umwelt entlassen werden. Die Nachverbrennungsanlage hat gegenüber der passiven Filterung den Vorteil, dass sie weniger Wartung benötigt und auch grössere Mengen Abgase ohne Probleme behandeln kann.
Aber wie bei der passiven Filterung gelingt es auch hier nicht, sämtliche
Partikel zu vernichten. Partikel gelangen so immer noch in die Umwelt, es
sind aber viel weniger. Den wirklich sauberen Motor wird man auch mit der
besten Anlage nicht erhalten.
Katalysator:
Bei Fahrzeugen mit Ottomotor ist nicht der Russ das grosse Problem,
sondern nicht verbrannte Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxyd und Stickoxyde.
Um diese zu reduzieren, werden Katalysatoren verwendet. Der Begriff
umschreibt ein Umwandler, der dabei nicht verbraucht wird. Daher sind
diese Teile nahezu ohne Wartung zu betreiben. Im Strassenverkehr sind sie
mittlerweile sogar vorgeschrieben.
Sie
beginnen also erst nach eine gewissen Betriebszeit optimal zu arbeiten.
Bei der Wartung wird in regel-mässigen Abständen geprüft, ob die
gesetzlichen Werte eingehalten werden können. Auch wenn man es anders nennt, ist eigentlich die Nachverbrennungsanlage auch als Katalysator zu be-zeichnen. Es ist eine Reinigung, die ohne Verschleiss arbeitet und damit haben wird auch beim Ottomotor die Aufbereitung der Abgase bereits abgeschlossen.
Auch wenn sich die gereinigten
Abgase
gut anhören, gesund sind sie immer noch nicht. Wenn sie das möchten, dann
müssen Sie elektrisch fahren, aber das ist eine andere Geschichte.
Das Endrohr:
Wir sind am Ende unserer Leitung für die
Abgase
angelangt, denn die Abgase können nicht mehr weiter behandelt werden. Sie
haben ihre Aufgabe übernommen, wurden beruhigt und gereinigt. Dass aus
einer Verbrennung trotz aller Massnahmen nichts Sauberes entsteht, ist
klar. Die Abgase können nur noch durch ein Rohr ins Freie entlassen
werden. Dabei müssen wir aber bedenken, dass sie immer noch recht heiss
sind.
Dieses Endrohr nennen wir Auspuff. Dabei hat es
wirklich keine weitere Aufgabe, als die
Abgase
ins Freie zu entlassen. Anfänglich waren auch nicht alle
Lokomotiven mit einem Auspuff
versehen worden. Die Abgase gelangten einfach durch ein Loch im
Schalldämpfer ins Freie. Die heute vorhandenen Endrohre kamen erst nach
einigen Jahren Betrieb. Bei modernen Lokomotiven ist der Auspuff auch
nicht mehr mittig angeordnet.
Würden diese heissen Abgase seitlich entlassen, würden Sie die Personen neben dem Fahrzeug ernsthaft gefährden.
Gleiches gilt auch für den
Fahrdraht
einer
Fahr-leitung.
Daher wird der Auspuff leicht seitlich ver-schoben und die
Abgase
nach oben entlassen. Bei einem Fahrzeug mit passiven Abgasfiltern kön-nen die Abgase auch seitlich oder hinten entlassen werden. Daher gibt es eigentlich keinen festge-legten Punkt, wo ein Auspuff montiert werden muss.
Man
wählte bei den
Lokomotiven einfach den Weg nach
oben, weil es einer Tradition der Dampfloko-motiven entsprach. Mit den
Nachverbrennungs-anlagen gaben das jedoch die heissen
Abgase
vor. So ist es eigentlich nicht mehr freigestellt, wo der Auspuff montiert
wird.
Wir
haben den Weg durch die Diesellokomotive angeschlossen, denn wir haben
nach dem Motor das, was wir wollten, eine drehende Bewegung. Diese können
wir nun nutzen und so unser Fahrzeug, also die
Lokomotive, antreiben. Das gehört
dann aber zu den
Antrieben.
Diese werden aber auf einer anderen Seite behandelt. Hier wollen wir den
Motor noch starten und regulieren. Das ist das, was wir noch wissen
müssen.
Doch halt, sind das wirklich alle möglichen Methoden um aus
Diesel, also aus
einer Flüssigkeit, eine drehende Bewegung zu machen? Es gibt sicher noch
Alternativen, aber die sind wirklichen nicht zu erwähnen und können
vernachlässigt werden. Wie, Sie wollen auch diese Lösung kennen lernen?
Gut, eigentlich haben Sie ja Recht, denn diese Antriebsform ist weiter
verbreitet, als man meinen könnte. Nur, dann führt uns der Weg in die
Luftfahrt.
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