Einleitung

Wir haben die Lokomotive beinahe kennen gelernt. Selbst die Bewirtschaftung der Lokomotiven wurde uns näher gebracht. Jedoch hat unsere Lokomotiven bis jetzt noch ein optisches Problem. Wo wird sie gesteuert? Dabei gehen wir automatisch davon aus, dass dies ein Mensch sein muss. Warum wir so denken, hängt an den Automobilen, denn diese werden von einem Fahrer bedient. Deshalb muss es bei der Lokomotive auch so sein.

So logisch uns diese Überlegung zu sein scheint, so unsicher ist sie. Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit eine Lokomotive zu bedienen? Klar jetzt kommt die Vielfachsteuerung. Nur was ist mit dem Computer?

Moderne Computer sind durchaus in der Lage die Lokomotiven zu steuern. Der Bediener, also der Lok-führer bedient dabei nur noch den Computer. Ein reales Computerspiel, das wir bei dieser Situation haben.

Es gibt sie, die Triebfahrzeuge, die ausschliesslich von einem Computer gesteuert werden. Wir finden solche Systeme bei mehreren U-Bahnen, oder bei vielen experi-mentellen Eisenbahnen.

Wer opfert schon einen Lokführer, wenn er einen Crash simulieren will? Genau niemand, nur wie wird dann die Lokomotive gesteuert? Man muss daher eine Bedienung dieser Lokomotiven von ausserhalb haben.

In diesem Punkt kommen wir zur Luftfahrt, denn dort haben Computer schon sehr viele Aufgaben übernommen. Kleine Modellflugzeuge funktionieren physikalisch genau gleich, wie die grossen schweren Verkehrsflugzeuge. Viel braucht es nicht, mann muss einfach schnell genug sein, um den Unterschied bei den Drücken in der Luft zu erzeugen. Fliegt ein Flugzeug schnell genug, kann es schlicht nicht vom Himmel fallen.

Sobald der Druck unter dem Flügel höher ist, als darüber, hebt das Flugzeug automatisch ab. Daher ist hier eine automatische Steuerung kein sehr grosses Problem. Nur findet der Flug in der Umwelt statt und die ist unberechenbar. Winde können das Gleichgewicht ausser Kontrolle bringen. Das hätten und haben die Computer längsten besser im Griff, als der Mensch. Trotzdem benötigen wir einen Piloten im Kockpit.

Bei Lokomotiven ist das jedoch nicht der Fall. Daher können Lokomotiven durchaus von einen anderen Ort, oder von einem Rechner aus gesteuert werden. Rechnerge-steuerte U-Bahnen gibt es an vielen Orten dieser Welt.

Da ist die Metro in Paris und die M2 in Lausanne zu erwäh-nen und gelten dabei nur als Beispiele. Sie sehen, ich habe reale Beispiele gefunden, bei denen es eigentlich keinen Platz mehr für den Bediener braucht.

Bei den normalen Bahnen ist dieser Schritt einfach noch nicht gewagt worden. Nur, was die Zukunft bringen wird, kann heute niemand sagen. Auch die erwähnten Beispiele haben einen kleinen Bereich für einen Bediener.

Er wird benötigt, denn wie bringt man das Fahrzeug aus einem Tunnel, wenn der Rechner nicht mehr funktioniert. Technik kann kaputt gehen, das wissen wir und dann hilft nur noch der Mensch.

Sie sehen, es ist durchaus ein Szenario, das umgesetzt werden könnte. Ich als Lokführer hoffe, dass dieser Schritt erst nach meiner Pension erfolgen wird. Ein Zug, der ohne Personal mit hoher Geschwindigkeit durch die Natur fährt, jagd uns eine grosse Angst ein.

Sicher verkehren würden die Züge, da gibt es keinen Grund. Warum fürchten wir uns dann, wenn wir eine Lokomotive sehen, die keinen Führerstand hat?

Wir können die Projekte jedoch nicht mit den Ideen in den Filmen vergleichen. Dort fällt der Lokführer ab seiner Lokomotive und der Zug rollt ungehindert durch die Wildnis. Pech für die blinden Passagiere, die sich auf den Zug geschmuggelt haben. Schon haben wir einen Zug in die Hölle und einen Film, der Ängste schürt. Dabei muss bei uns nicht einmal ein Lokführer ums Leben kommen, sondern wir haben Computer.

Sie sehen, es ist eine Möglichkeit, die wir vermutlich in absehbarer Zeit noch erleben werden. Die Schitte in diese Richtung sind durchaus geplant. Lokomotiven, die von einem Computer bedient werden. Das jagd es uns natürlich Angst ein. Wir vertrauen dem Lokführer, oder Piloten unser Leben an, weil wir davon ausgehen, dass dieser Mensch uns nichts böses will. Nur was ist, wenn der Pilot absichtlich gegen einen Felsen fliegt?

Ein Computer würde reagieren und eine Korrektur vornehmen. Bei Lokomotiven ist das nicht anders. Da wir aber auch bei den Lokomotiven auf den fehlbaren Menschen setzen, bauen wir einen Bereich ein, den wir Führerstand nennen. Doch nun wieder, brauchen wir diesen Führerstand wirklich, oder können wir nicht darauf verzichten? Das geht sogar ohne Comuter und wir können immer noch dem Menschen vertrauen.

Booster sind Eisenbahnfahrzeuge, die keinen Führerstand besitzen, wie Sie auf dem Bild sehen, das ich im Internet gefunden habe. Eine richtige Lokomotive ohne Führerstand. Eben ein Booster, wie die Eisenbahner das Fahrzeug genannt haben. Sie kennen den Begriff vermutlich aus anderen Bereichen. Dort bezeichnen sie einen Verstärker für ein vorhandenes Gerät als Booster. Beispiele gäbe es viele.

Bei der Eisenbahn ist das nicht anders, denn auch dort ist der Booster ein Gerät, das ein vorhandenes Gerät verstärkt. Diese Gerät nennt sich schlicht Lokomotive. Was ist so befremdend daran, möchte ich Sie fragen, aber die Antwort würde ich kennen. Es ist durchaus eine legitime Lösung, die auch mit elektrischen Lokomotiven umgesetzt werden könnte. Der Booster ist so gesehen nur eine Lokomotive, die grundsätzlich ferngesteuert wird.

Ein Booster ist eine Lokomotive, die keine Führerstände besitzt. Sie kann alleine schlicht nicht verkehren und ist an eine Lokomotive mit Führerstand gebunden. Jedoch verstärtkt der Booster die Lokomotive und ermöglicht so höhere Zugkräfte auf gewissen Abschnitten. Nach dem Einsatz wird der Booster einfach wieder zurück gelassen. Um an neue Einsatzorte zu gelangen, benötigt ein Booster immer eine vollwertige Lokomotive.

Gesteuert wird der Booster, wie eine Lokomotive, die in Vielfachsteuerung verkehrt. Bei diesem Prinzip wird der Slave vom Master gesteuert. Warum soll ich dann beim Slave einen Führerstand einbauen? Genau diese Überlegung führte letztlich zum Booster. Vorallem in Amerika war das eine begehrte Lösung zur Verstärkung von Lokomotiven. In Europa griff man eher zu einer zweiten Lokomotive.

Der Booster hat es bewiesen, wir benötigen auf einer Lokomotive keinen Führerstand. Das ginge auch, wenn wir die Lokomotive, wie ein Flugzeug mit einer Fernsteuerung versehen würden.

Der Lokführer würde dann im warmen Büro sitzen und der Zug fährt durch die Landschaft. In der Luftfahrt nennt man solche Flugzeuge Drohnen und sie können mit anderen Flugzeugen verglich-en werden. Bei der Bahn verwendete man den Begriff Booster.

In diesem Artikel soll es nicht um den Booster gehen. Hier betrachten wir reguläre Lokomotiven, die von einem Lokführer bedient werden.

Diese Lokomotiven benötigen einen Ort, an dem das Bedienpersonal seinen Platz findet. Diesen Platz nennt man bei der Eisenbahn Führerstand, doch was ist so ein Führerstand, denn bisher fehlt er bei unserer Lokomotive. Ein Mangel, der jetzt beseitigt werden sollte.

Als erstes müssen wir jedoch den Namen aufschlüsseln. Dabei muss ich den Namen ausschreiben. Korrekt als Lokomotiv-führerstand bezeichnet, ist der Bereich, der für den Lokomotivführer bestimmt ist, schon besser zu erkennen. Das mit dem Stand, kommt wirklich vom stehen und veränderte sich im Lauf der Jahre nicht sonderlich. Deshalb blieb die Bezeichnung Führerstand immer bestehen und wurde auch so genannt, als grundlegende Veränderungen kamen.

So einen Punkt, bei dem die Lokomotive bedient wird, gibt es nahezu auf allen Modellen. Einzig der Booster ist hier eine Ausnahme. Wo sich dieser Platz für den Bediener befindet, ist eigentlich egal und hängt viel vom Aufbau der Lokomotive ab. Wir werden sehen, dass bestimmte Modelle in dieser Beziehung sehr genau definiert waren. Andere wiederum konnten so unterschiedlich sein, dass sich viel veränderte.

Der Führerstand ist letztlich auch das Gesicht der Lokomotive. Stellen Sie sich nun eine bekannte Lokomotive ohne den obligatorischen Führerstand vor. Irgendwie sieht sie ungewohnt aus, und wir haben das Gefühl, dass etwas auf der Lokomotive fehlt.

Nur, dass der Führerstand auf der Lokomotive selber ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es gibt durchaus umgesetzte Lösungen, die theoretisch einen Verzicht ermöglichten.

Nehmen wir die Lokomotive, die über eine Funk-fernsteuerung verfügt. Dort kann sich der Lok-führer, wie bei einem Modellflugzeug neben dem Fahrzeug aufstellen und dieses bedienen.

Warum braucht die Lokomotive dann einen Führer-stand. Genau, man könnte darauf verzichten. Nur wo stellt das Personal das Gerät der Fernsteuerung hin, wenn es nicht mehr benötigt wird. Auch hier gibt es im Modellbau die passenden Lösungen.

Doch gehen wir davon aus, dass wir auf der Lokomotive, oder in einem speziellen Wagen eine Stelle bestimmen müssen, bei der sich der Bediener auf der Fahrt aufhalten kann. Heute erwarten wir, dass dieser Bereich optimal auf die Bedingungen angepasst wurde. Ist doch bei Ihrem Auto auch so. Sie besitzen einen bequemen Sitz und die Distanz zu den Pedalen kann, wie das Lenkrad, eingestellt werden.

Gerade das Auto zeigt deutlich, wie eng verbunden der Platz für den Bediener mit den Fahrzeug ist. Jedes Auto hat einen genormten Platz zur Verfügung. Dort sitzt der Fahrer und hat die Bedienelemente vor sich. Bereits bei der Möglichkeit, dass man diese Elemente auf der anderen Seite montiert, sorgt bei gewissen Fahrern anfänglich zu Probleme. Die meisten Leute steigen auf der falschen Seite ein und schämen sich anschliessend.

Lokomotiven sind in diesem Punkt etwas flexibler. Der Bereich, den man für den Bediener vorsieht kann sehr wohl an einem anderen Platz erfolgen und den Ideen sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Jedoch nahm das Personal im Lauf der Zeit grossen Einfluss auf den Arbeitsplatz und so auf den Führerstand auf der Lokomotive. Daher kam es im Lauf der Jahre immer öfters zu Harmonisierungen, wie man sie vom Automobil her kennt.

Bei der Betrachtung der Baugruppen, die in einem Führerstand vorhanden sind und diesen erst zu einem solchen machen, müssen wir bedenken, dass die Entwicklung sich im Lauf der Jahre veränderte. Einen grossen Einfluss auf die Gestaltung der Führerstände nahm dabei das Personal, das zur Bedienung benötigt wurde. Seien Sie daher nicht überrascht, wenn sie einige Punkte aus Sicht des Lokomotivpersonals erklärt bekommen.

 

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