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Der
Tunnel am Gotthard gehört wohl zu den
am besten bekannten Bauwerken der Welt. Etliche Bücher wurden geschrieben
und unzählige Experten sprachen sich darüber aus. Jeder Autor legte die
Tatsachen so aus, wie er sich die Geschichte vorstellen konnte. Doch warum
wurde er letztlich erstellt und von welchem Tunnel sprechen wir? Jeder
wird bei dieser Frage automatisch mit dem Tunnel der Eisenbahn antworten. Selbst Filme drehte man mit sehr viel Aufwand über diesen Tunnel und so wurde ein Mythos geschaffen, der ein Land, ja selbst einen Kontinent, verband. Niemand kann ernsthaft behaupten, dass er diesen Tunnel nicht kennt. Wobei ist das wirklich
richtig, ich denke das viele nicht alles wissen. Es wird daher Zeit, dass
die Zweifel aus der Welt geräumt werden. Besonders jetzt, wo ein
Basistunnel alles in Frage stellt. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, von welchem Tunnel denn gesprochen wird. Der Gotthard ist ein Massiv im Herzen der Schweiz, dass wohl kaum mehr als solches bezeichnet werden kann. Die vielen Löcher darin machten das Massiv zu einem Schweizer Käse.
Um genauer zu werden, der Gotthard ist ein aus Stein geschaffener
Emmentaler Käse. Ein Sinnbild für die Stand-festigkeit einer Nation, die
ihre Wurzeln genau hier hat. Vermutlich sind die meisten Tunnel nicht öffentlich bekannt und gehören zum Reduit. Eine Verteidigungsanlage, die vermutlich jedem Angreifer das Leben schwergemacht hätte. Teile davon sind
mittlerweile zugänglich, aber ein Teil der Anlagen ist immer noch geheim.
Jetzt könnte man spekulieren und behaupten, dass 90% offen sind. Es
könnten jedoch auch nur 10% davon sein. Wer es weiss, der schweigt eisern. Jeder
Tunnel am Gotthard bewirkte grosse
Feierlichkeiten. So 1982 die Eröffnung des 17 Kilometer langen
Strassentunnels. Jener Tag als Politiker von einer Strasse für die Nation
sprachen und eine Autobahn für Europa gebaut hatten. Niemand sah damals
die Gefahr für die Bevölkerung und die Natur in den Alpen. Der Kanton
Tessin freute sich über die neue schnelle
Verbindung in die
deutschsprachige Schweiz und wollte diese nutzen. Scheinbar übertroffen wurde diese grosse Feier schliesslich mit der imposanten Eröffnung des Basistunnels am Gotthard, der mit einer Länge von 57 Kilometer der längste Tunnel der Welt geworden ist und entsprechend gefeiert wurde. Gebaut von der Schweiz. Als Mitgift
für Ver-handlungen mit Europa gedacht. Der Kanton Tessin freute sich über
die neue schnelle
Verbindung in die deutschsprachige Schweiz und wollte
diese nutzen. Bekannt sind die Feierlichkeiten daher, weil wir uns, zumindest die älteren, noch daran erinnern können. Weniger bekannt sind jedoch die Feierlichkeiten, als der erste Tunnel, das Urner Loch, geschaffen wurde. Dieser erste
Tunnel in den Alpen, der den Weg über den
Pass weniger gefährlich machte und so den Säumern bei der Verrichtung
ihrer Arbeit half. Jetzt begann der Warenverkehr so richtig und die
Strasse musste ausgebaut werden. Aus den Büchern können wir erfahren, wie es bei dem
Tunnel der Eisenbahn zu und hergegangen ist. Gerade der Tunnel, der dafür
sorgte, dass die erwähnten Bauwerke überhaupt gebaut wurden, ist spannend.
Säumer und Kutscher fürchteten damals um Ihre Zukunft, denn das neue Werk
des Teufels war nicht überall beliebt. Nicht gehört wurde das von den
zahlreichen Gästen bei den Feierlichkeiten, die nur den neuen Weg sahen. Natürlich freute sich damals das Tessin an der neuen
schnellen
Verbindung in die deutschsprachige Schweiz. Noch nicht
hervorgehoben wurden damals die Vorteile für den Tourismus im Kanton
Tessin. Sie sehen, in der Geschichte wiederholte sich viel und gerade
schnelle Verbindungen durch den Alpenkamm waren immer wieder ein grosser
Wunsch der Bevölkerung. Die Berge, welche den Kontinent schufen, waren
eben nicht nur für Luftmassen ein Hindernis. Es wird daher Zeit, dass wir uns mit diesem Tunnel befassen. Die Vorteile, die er brachte lassen sich an einer Verkürzung der Reisezeit aufzeigen. Brachte der Basistunnel einen Gewinn von 30 Minuten, verkürzte der erste Bahntunnel am Gotthard mit der Strecke die Reisezeit um einen ganzen Tag. Zudem
machte er die Reise sicherer. Das Problem war, dass sich die wenigsten
eine solche Reise leisten konnten. Sie sehen, im Gegensatz zum Basistunnel brachte die alte Strecke einen deutlichen Vorteil. Nicht gerne gesehen wurde das von den Banditen am Monte Ceneri. Die Züge waren zu schnell um sie, wie die Postkutschen zu überfallen. Ihr Problem war, dass ihre illegalen
Machenschaften nicht in die Diskussion eingeworfen werden konnten. Sie
verloren ihr Einkommen, auch wenn das von den meisten Leuten des Landes
als gut angesehen wurde. Mit der Fahrt der ersten
Lokomotive in England begann
im frühen 19ten Jahrhundert eine Euphorie mit Eisenbahnen. Es war eine
Rakete, die beim grossen Rennen den Sieg erringen konnte. Die Eisenbahn
war geboren und nun war der Weg frei für Dampflokomotiven. England war
daher die Geburtsstätte der modernen Eisenbahn. Daher ist die
Normalspur
in Europa mit 1 435 mm für uns in Mitteleuropa etwas gar komisch
ausgefallen. Überall entstanden erste
Bahnlinien. So erreichte
1844 der erste Zug von Frankreich kommend Schweizer Boden. Intermuros war
daher der erste
Bahnhof des helvetischen Bundes. Drei Jahre später
dampften die ersten Züge mit Spanischen Brötli von Baden (Autonome Region
Aargau) nach dem fernen Zürich. Geboren war die legendäre Bahnlinie die
wegen diesem Gebäck ihren noch heute bekannten Namen bekommen hatte. Es vergingen nur wenige Jahre, als der junge Staat Schweiz einen Experten damit beauftragte ein nationales Netz mit Eisenbahnen zu planen. Die neuen Kantone sollten mit diesem Verkehrsmittel verbunden werden. Probleme dabei sollten jedoch nur die Alpen darstellen.
So plante Herr Stephenson den Kanton Ticino über den Pass des Lukmaniers
zu erschliessen. Geboren war die Lukmanierbahn, die nie gebaut werden
sollte. Sie sehen, dass die Eisenbahn in der Schweiz schon sehr früh einen hohen Stellenwert hatte. Die heute beliebten Züge in der Schweiz hatten schon vor sehr vielen Jahren den Grundstein gelegt. Dazu gehörte auch der Bau einer Bahnlinie durch die Alpen. Nur, bis diese
kommen sollte, verging sehr viel Zeit, denn im Land war man sich nicht
einig, wo diese durchführen sollte. Gerade die gewichtigen Städte Bern und
Zürich sahen komplett andere Lösungen. Es sollte schliesslich das Kaiserreich Österreich-Ungarn sein, das den Grundstein für die bekannteste Strecke der Schweiz legen sollte. Als man sich dort entschlossen hatte, eine Bahnlinie über den Semmering zu bauen, waren die Alpen erstmals bezwungen worden. Damit war der Wettlauf mit den Alpenbahnen eröffnet worden und gerade in
der Schweiz waren die Diskussionen überall zu hören. Es entstand eine
richtige Euphorie. Je nach Region gingen diese um die Lukmanierbahn, oder weiter westlich um die Grimselbahn. Niemand sah es damals als sinnvoll an, die Alpen beim Gotthard zu bezwingen. Zu sehr fürchtete man sich vor der engen Schlucht der Schöllenen. Dort, wo das Urner Loch
benötigt wurde, damit man überhaupt eine Strasse bauen konnte. Die
Brücken
baute, wie wir heute aus der Geschichte lernen können, der Teufel
höchstpersönlich. Es dauerte lange, bis sowohl der Lukmanier, als auch
der Grimsel vom Tisch waren. Das neue gemeinsame Ziel war der Gotthard,
dort sollte eine
Bahnlinie gebaut werden. Je nach Projekt querte man die
Alpen auf unterschiedlicher Höhe. waghalsige Projekte, wie die Linie über
den Pass auf über 2000 Meter über Meer wurden verworfen. Lösungen mit
Scheiteltunnel wurden daher bevorzugt und davon gab es viele. Letztlich sollte daraus ein Projekt in die engere Auswahl gelangen. Dieses sah einen Scheiteltunnel auf rund 1000 Meter über Meer vor und vermied zudem die Schlucht der Reuss. Ohne Schöllenen und Pass, war die Bahnlinie durchaus umzusetzen. Das Problem dabei war, dass
ein langer
Tunnel benötigt wurde. Doch diese Sorgen wurden von einer
anderen Strecke aus der Welt geschaffen. Verantwortlich war dafür der 12 819,6 Meter
lange Mont-Cenis-Tunnel. Damit war der Weg frei für den Gotthardtunnel. Ein Teil einer neuen Bahnlinie. Wussten Sie, dass dieser Gotthardtunnel zu einem der grössten Bahnprojekte der Welt gehörte? Gebaut wurde eine
Bahnlinie von über 200 Kilometer Länge, die dabei erst noch die Alpen
durchquerte. Ein Projekt, das gigantische Summen erforderte und das kein
Land in Europa alleine hätte finanzieren können. Es ging nur mit
internationalen Lösungen. Ein internationales Projekt, das von mehreren Staaten finanziert wurde, sollte entstehen. Staaten, die es heute so zum Teil nicht mehr gibt, schlossen einen historisch wertvollen Vertrag. So kamen
zur Unterzeichnung des dazu benötigten Schriftstückes Vertreter der
Königreiche Preussen und Württemberg, sowie des Grossherzogtums Baden
(Deutschland). Mit dabei waren aber auch das Königreich Sardinien
(Italien) und natürlich die Schweizer Eidgenossenschaft. So war der Weg frei für die weltberühmte
Gotthardbahn. Deren Herzstück sollte ein rund 15 Kilometer langer
Gotthardtunnel sein. Genau diesen
Tunnel wollen wir in diesem Artikel
betrachten. Dabei geht es jedoch nicht ohne das Projekt und letztlich auch
nicht ohne neue Erfindungen aus einem Land und einem Gebiet, das mit den
Alpen nichts gemeinsam hatte. Ein Produkt, das den Bergbau erleichtern
sollte und zuerst zum Töten vom Menschen genutzt wurde. Wussten Sie, dass es auf der Welt keinen
Tunnel gibt,
der letztlich so viele Todesopfer gefordert hatte, wie der Gotthardtunnel?
Dabei können weit über 500 Opfer den direkten Folgen des Baus zugeschlagen
werden. Wie sich diese Opfer zusammenstellten, soll später noch genauer
erläutert werden. Vielmehr die sehr hohe Zahl menschlicher Opfer macht das
Projekt am Gotthard schon zu einem speziellen Thema. Ein Bauwerk, das damals sämtliche Rekorde sprengte
und dabei kaum grosse Helden hervorbrachte. Ein
Tunnel, dessen Schicksal
mit dem neuen
Basistunnel in Frage gestellt wurde. Niemand konnte mit
Sicherheit sagen, ob es langfristig noch einen Verkehr durch diesen Tunnel
geben würde. Wer jedoch die Geschichte der
Bahnlinie kennt, macht sich
deswegen weniger Sorgen. Nur denkt heute noch jemand weitsichtig genug? Als Ergänzung zum
Basistunnel und als krönender
Abschluss desselben, soll daher der erste Bahntunnel behandelt werden. Der
Gotthardtunnel, der aus der Schweiz das machte, was sie heute ist und der
für das Europa von Heute wegweisend gewesen war. Ein Bauwerk, dass nur
schon deswegen unter Schutz gestellt werden sollte. Diese Themen sind
hinlänglich bekannt und sind nicht Thema dieses Artikels, bei dem es um
den Bau geht. |
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