Historische Lokomotive

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Bei der Wahl von historischen Lokomotiven hatten es Maschinen schwer, die nie so richtig auf der Strecke in den Einsatz kamen. Dazu gehörten in der Vergangenheit viele Exoten. Nur die Baureihe Ee 3/3 prägten das Bild der Schweizer Bahnen, wie keine andere Baureihe. Selbst die bekannten Reihen Ce 6/8 II und Be 4/6 müsste sich hier hintenanstellen. Nur bekannt wurden die Rangierlokomotiven lediglich in den Fachkreisen und nicht beim Volk.

Die ältesten Rangierlokomotiven der Reihe Ee 3/3 haben schon lange den aktiven Dienst quittiert. Eine private Vereinigung hat sich einigen Lokomotiven angenommen und möchte sie erhalten. Dabei handelt es sich um Modelle der ersten Serie, denn die beiden Prototypen waren längstens verloren. Nur damit sollte auch kein Betrieb erfolgen, sondern sie sollten in einem historischen Depot zur Attraktion werden und so erhalten bleiben.

Doch für historische Rangierlokomotiven ist es schwer, denn sie können als historische Lokomotive nicht beliebig eingesetzt werden. Das sorgt dafür, dass die Maschine keine grossartige Zukunft haben könnte. Selbst die Tatsache, dass keine Zugsicherung vorhanden war, verhinderte ein Betrieb dieser Lokomotiven auf der Strecke. Wo sollte mit historischen Rangierlokomotiven in Bahnhöfen historische Manöver durchgeführt werden?

Wenn man noch jemanden dazu bewegen könnte, wer würde zusehen? Bezahlen für eine solche Aktion würde niemand. Nur sind wir etwas ketzerisch, dann gäbe es Lösungen. Wie wäre eine Rundfahrt im Bahnhof? Die ausgedehnten Anlagen in Zürich kennt nicht jeder. Dazu gehört auch viel Personal der Bahnen. Eine Lokomotive ein oder zwei Wagen, die wie damals besetzte Kurswagen von einem Zug auf den anderen stellte.

Ich denke auch bei einem Fest, wo die Leute mit einem Shuttle vom Bahnhof zum Gelände geführt werden. Solche Fahrten erfolgen in vielen Fällen ohne strukturierten Fahrplan, sondern anhand von Rangierbewegungen. Muss dazu wirklich ein moderner Reisezug, oder eine Dampflokomotive verwendet werden? Ich denke nicht, eine historische Rangierlokomotive würde sich hier sicherlich auch gut in Szene setzen können.

Nur, warum ist das so? Historische Lokomotiven sollten ja vor Zügen eingesetzt werden. Sie wollen ja mit einem Zug fahren, der von einem Krokodil oder gar von einer Dampflokomotive gezogen wird.

Wer hat den schon Spass, einer historischen Rangierloko-motive zuzusehen, denn es war ja nie eine Strecken-lokomotive. Die Aufgaben sind also beschränkt. Man kann die Maschine daher kaum vermarkten, wie das in der modernen Sprache genannt wurde.

Mit ein paar wenigen Gedanken habe ich Ideen gefunden, es fehlt daher nicht an den Möglichkeiten. Vielmehr ist es heute schwer Geldgeber zu finden, wenn die Lokomotive nicht eine mehrtägige Fahrt durch halb Europa machen kann.

An eine Rundfahrt in Zürich, oder Bern, wo vergessene Rangieranlagen besucht werden, sind sicherlich mit wenig Aufwand zu verwirklichen. Man müsse nur wollen und in diesem Punkt hatte die Rangierlokomotive leider schlechte Karten.

Trotzdem gehörte die Baureihe Ee 3/3 zum Bild in den Schweizer Bahnhöfen. Man müsste sich nur darum bemühen eine der ältesten Lokomotiven zu erhalten, doch die entsprechenden Vereine und Stiftungen tun sich schwer, denn noch hat es schlicht zu viele Lokomotiven der Reihe Ee 3/3 in Einsatz, da denkt niemand daran. plötzlich ist es dann jedoch zu spät. Die Reihe Ee 3/3 II hatte 2017 noch ein einziges Exemplar.

Nur, was ist dann, wenn die Lokomotive erhalten werden konnte. Viele würden sich an der unscheinbaren tapferen Lokomotive nicht erfreuen, denn wer sie jetzt schon kaum beachtete, der wird sich auch nicht an einer historischen Ee 3/3 erfreuen. All das sind denkbar schlechter Karten für eine der tapfersten Lokomotiven der Schweiz. Sie müssen bedenken, die Lokomotive ist zum Teil länger eingesetzt worden, als die grossen Legenden der Schweiz.

Die fehlende Zugsicherung verhindert ein Einsatz auch einer musealen Ee 3/3 auf vielen Strecken. Daher wäre die Lokomotive an den Bahnhof, wo sie stationiert wurde, gebunden.

Daher wird sich schwer ein Einsatzplan für die Lo-komotiven erstellen lassen. Vielmehr könnte man jedoch die Maschine in einem Museum oder aber so schwer das zu verstehen sein mag, auf einem Sockel einsetzen. Keine gute Zukunft!

Es böte sich ein Platz im Verkehrshaus der Schweiz geradezu an. Doch dort hat man auch mehr Inter-esse an einer Lokomotive der Strecke. Rangier-lokomotiven gehörten nicht zum Plan des Kurators.

Schade, aber auch verständlich, denn wer lockt Besucher mit einer Rangierlokomotive an? Nie-mand, das muss man zugestehen, denn die tapfere Maschine blieb immer im Schatten der grossen Baureihen der Strecke und konnten so kaum Freunde gewinnen.

Jedoch war da noch die Stiftung SBB Historic. Nur hatte man dort das Interesse am Erhalt einer Rangierlokomotive? Für die Aufgaben in den Depots von SBB Historic bieten sich eher Maschinen an, die einen Dieselmotor haben, dazu waren die zahlreichen Traktoren besser geeignet. Die Baureihe Ee 3/3 sollte daher einen schweren Stand bei der Erhaltung haben, denn es gab wirklich nichts, was sie noch hätte tun können.

Wenn wir einen Blick auf den vorhandenen Bestand im Jahre 2017 werfen, dann erkennen wir, dass nur noch neuere Maschinen mit zwei Plattformen von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB eingesetzt wurden. Die noch älteren waren aus dem Betrieb genommen worden. Dabei wurden jedoch nicht alle Maschinen dem Abbruch zugeführt. So besteht theoretisch noch Hoffnung für die Maschinen dieser Baureihe.

Eine Anzahl der ersten Serie war vorhanden und suchte nach einer neuen Zukunft. Auch jetzt wollte sich scheinbar niemand den alten Stufenschalter annehmen und die abgearbeiteten Lokomotiven einer neuen Zukunft zuführen.

Vermutlich waren die im Betrieb geschaffenen Schä-den gross und in solchen Situationen wurde die Ma-schine einfach noch geschleppt. Hier wäre sicherlich viel Kapital nötig um damit wieder fahren zu können.

Jedoch war da der DVZO. Dieser Verein hatte sich den Dampflokomotiven verschworen und hatte eine eigene Strecke bekommen. Zwischen Hinwil und Bau-ma durfte der Verein auch in Zukunft ohne die obligatorische Zugsicherung fahren.

Da dort die Fahrleitung wegen gewissen Güterzügen immer noch erhalten ist, bot sich für die Baureihe Ee 3/3 eine weitere Zukunft auf der Strecke an. Zwar passte das nicht ganz, aber immerhin.

Es gelang dem Verein die notwendigen Gelder zu beschaffen und konnte so von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB eine Rangierlokomotive übernehmen. Dabei ging es um die Nummer 16 363 und damit im ein Exemplar der dritten Serie mit zwei Plattformen. Es machte fast der Anschein, dass sich niemand für jene Modelle mit einer Plattform erwärmen konnte. Immerhin sollte aber eine Maschine der Reihe Ee 3/3 erhalten bleiben.

Der Verein arbeitete die Lokomotive wieder auf und verpasste ihr ein rotbrauner Anstrich, wie er an der Maschine auch vorhanden war. Jedoch war dieser nicht dem letzten Betriebszustand nachempfunden und auch die ursprüngliche Farbe wurde nicht verwendet. Es war eine Farbgebung, die von den Leuten leicht erkannt werden konnte und so sicherlich die richtige Wahl gewesen war. Historisch zwar nicht ganz korrekt, aber diese Freiheit durfte man sich nehmen.

So können wir uns auch in Zukunft an einer Maschine dieser Baureihe erfreuen. Auch wenn sie im Verein sicher ein Fremdkörper darstellt, ist die Maschine in guten Händen.

Alle anderen Organisationen, wie leider auch SBB Historic, können sich der Versuchung eine Streckenlokomotive zu erhalten nicht entziehen.

Wirtschaftliche Interessen verhindern dies. Wenn so ge-rechnet wird, wird eine grossartige Tradition vergessen ge-hen.

Ich darf mir anmassen zu behaupten, dass sich die tapfere Rangierlokomotive in einem Museum sicherlich besser ma-chen würde, als die Maschine, die einmal als Weltwunder angepriesen wurde.

Mit zehn Meter Länge wird sich doch auch im Verkehrshaus etwas Platz für eine Rangierlokomotive, die ein Land präg-te, finden lassen. So voll ist es auch wieder nicht und mit dem vermeintlichen Weltwunder gäbe es den notwendigen Platz.

Wie wäre die Baureihe Ee 3/3 II, die bei Ablieferung in der Welt wirklich eine Sensation gewesen war. Problemlos schaffte sie den Wechsel von 15 000 Volt und 16 2/3 Hertz zu 25 000 Volt und 50 Hertz. Mehrmals täglich, mit Last oder alleine. An die Weltausstellung schaffte es diese Maschine, aber nicht ins Museum. Dazu scheute man keinen Aufwand. Ins Verkehrshaus ging das nicht. Es ist schade, aber wie so oft muss man lernen Abschied zu nehmen.

Ein Weltwunder der besonderen Art. Nur, ich bin weder Kurator, noch kann ich Einfluss auf ein Museum nehmen. So muss befürchtet werden, dass es bei der Lokomotive im Zürcher Oberland bleiben wird. Alle anderen Rangierlokomotiven sind auf Hilfe angewiesen. Der DVZO hat bewiesen, dass dazu nur 17 potente Leute benötigt werden. Kein grosser Verein, einfach ein paar «Spinner», die sich so nebenbei einer Rangierlokomotive verschrieben haben.

Wer weiss, vielleicht kommen die Zeiten wieder, als sich in Zürich die Baureihe Ee 3/3 mit ein paar alten Kurswagen auf die Fahrt durch den Vorbahnhof macht. Ich durfte das als Jugendlicher erleben und es ist ein Erlebnis, wenn man irgendwo in einem Gleisfeld wartet, bis der Zug für die Weiterreise kommt. Nur diesmal würde man nicht warten, sondern eine Rundfahrt durch die ausgedehnten Vorbahnhöfe von Zürich unternehmen.

 

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