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Ein
wichtiger Punkt bei der Betrachtung der Bereiche, die für den Fahrgast
bedeutungsvoll sind, ist die Bestimmung der Richtung im Zug. Bisher waren
sich die Reisenden an vereinheitlichte Reihungen bei den
Reisezügen
gewöhnt. Es war klar:
Gepäckwagen, erste
Wagenklasse,
Speisewagen und dann
folgte immer die zweite Wagenklasse. Je nach Fahrrichtung befand sich das
eine, oder das andere Ende an der Spitze.
Daher
müssen wir uns die genaue Formation des
Neigezuges ansehen. Abweichend von
der aus der Zeit der Dampflokomotiven stammenden Formation, waren beim
RABDe 500 die Abteile neu geordnet worden. Geblieben war eigentlich nur,
dass sich der
Speisewagen zwischen den beiden
Wagenklassen befand. Alle
anderen Bereiche wurden jedoch neu geordnet. Abweichend von der bisherigen Praxis wurde somit die erste Wagenklasse in der Mitte des Zuges und nicht an der Spitze, oder am Ende angeordnet. Dadurch konnten die beiden Steuer- und die Wagen zweiter Klasse gleich aufgebaut werden, was die Kosten für den Zug senkten.
Es hatte jedoch auch
betriebliche Vorteil, die es den Leuten auch etwas einfacher machen
konnten. Nehmen wir an, der Triebzug wurde wegen einer Störung umgeleitet und trifft nun in der entgegen-gesetzten Richtung im Bahnhof ein. Die beiden Wa-genklassen sind deshalb immer noch an der gleichen Stelle.
Eigentlich haben nur das
Gepäckabteil und der
Spei-sewagen den Platz getauscht. Veränderte Gehwege
waren daher nicht mehr zu erwarten. Der Fahrgast-wechsel wurde damit nicht
zusätzlich verzögert. Für den Durchgang durch den Triebzug steigen wir, wie immer bei der vordersten Türe ein. Doch nun stellt sich die Frage, wo denn diese zu finden war.
Ganz einfach am Ende des Zuges im Wagen, der an vierter Stelle der Nummer
eine eins hatte. Anders ausgedrückt war es die Seite mit dem
Gepäckabteil
im dritten Wagen. Viel mehr konnte nicht erkannt werden.
Die
vorderste Türe wurde auch vom Lokführer benutzt und war die einzige Türe,
die nicht am Ende des Wagens montiert werden konnte. Sie musste wegen dem
Platzbedarf einiger technischer Bauteile und wegen der nach hinten
geneigten
Front gegen die Mitte des Wagens verschoben werden. Mehr
erkennen wir, wenn wir eingestiegen sind und dazu musste die Türe zuerst
geöffnet werden.
Man
musste dazu einfach auf den grün leuchtenden Knopf neben der Türe drücken.
Die Steuerung reagierte darauf und die Türe wurde mit Hilfe von
Druckluft
geöffnet. Gleichzeitig schob sich unten eine zusätzliche Trittstufe aus
dem Fahrzeug. Nachdem der Vorgang beendet war, stand der Einstieg, wie
gewünscht frei und die Treppe war zu erkennen. Diese hatte die gewohnte
Anzahl Stufen.
Seitliche Haltestangen halfen älteren Leuten beim Einstieg und gaben auch
anderen Reisenden bei Bedarf den nötigen Halt. Benutzer von Rollstühlen
konnten jedoch nicht ohne Hilfe in den Zug gelangen und auch der hier
mögliche Selbstverlad von Fahrrädern war nicht einfach. Das Problem dabei
war der hohe Fussboden, der wegen der
Neigetechnik benötigt wurde. Das
blieb auch trotz den kleinen
Rädern.
Wenn
man durch die
Einstiegstüre in den
Triebzug gelangt war, stand man auf
einer kleinen
Plattform. Gegen den
Führerstand gerichtet, war rechts ein
technischer Raum und links die Stellplätze für Fahrräder mit Haken
vorhanden. Unmittelbar vor der Türe zum Führerstand, befand sich auch
links ein kleiner technischer Bereich. Am Boden waren Hinweise auf den
Fluchtweg des Lokführers vorhanden.
Wenn
wir uns umdrehen, blicken wir gegen das Abteil dieses Wagens. Dieses wurde
gegenüber der
Plattform mit einer Glastüre abgeschlossen. Die Türe öffnete
sich automatisch und wurde über Sensoren, die den Bereich vor der Türe
überwachten geöffnet. Damit war die Plattform mit der offenen Türe und der
eindringenden Aussenluft vom Abteil abgeschlossen worden.
Im
Abteil wurden Sitzplätze in der zweiten
Wagenklasse montiert. Diese wurden
grösstenteils in der bekannten und beliebten Anordnung Vis-à-vis
ausgeführt und boten pro Sitzreihe acht Sitzplätze an. Diese wurden in
zwei Abteile aufgeteilt und mit dem Durchgang getrennt. Wobei gerade diese
beim Eingang nicht gentroffen wurden, denn dort waren die Sitze in der
Flugzeugbestuhlung angeordnet worden.
Im
Eingangsbereich mussten die Hersteller wegen der Glastüre auf einen
Sitzplatz verzichten. Um Trotzdem die Anzahl der Plätze hoch halten zu
können, wurden die Sitze hier in der vorher erwähnten Flugzeugbestuhlung
angeordnet. Gerade bei der Ausnutzung des verfügbaren Platzes, waren die
Konstrukteure in diesem Bereich sehr viele Kompromisse eingegangen. Das merkte man auch beim Sitzteiler. Dieser wurde beim hier vorgestellten Triebzug nicht sehr gross-zügig ausgelegt. Er entsprach zwar den üblichen Werten, lag aber unter vergleichbaren internatio-nalen Zügen der damaligen Zeit.
Jedoch muss
hier auch erwähnt werden, dass die-ser
Neigezug auf die Beförderung von
möglichst vielen Leuten ausgelegt werden musste. Bei den Sitzplätzen verwendete man die gleichen Modelle, wie man sie schon bei den IC 2000 einge-baut hatte. Die einzelnen Sitze wurden mit einem hellblauen Stoff bezogen und besassen lederne Kopfstützen, die etwas dunkler gehalten wurden.
Bei der Form der Rückenlehne achtete man zudem
auf die längeren Reisedistanzen in diesen Zügen. Alles in allem ein
angenehmer Sitz. Ergänzt wurden diese Sitze mit beidseitigen Arm-lehnen, wobei die mittlere Armlehne zwischen den beiden Personen geteilt werden musste, da sie für beide Sitze bestimmt war.
Gerade die trennende Armlehne war ein neues
Merkmal, das mit den beliebten
Einheitswagen IV eingeführt wurde. Die
Leute konnten sich damit auch in der zweiten
Wagenklasse bei guter
Besetzung des Zuges etwas vom Nachbar abgrenzen.
In
den normalen Abteilen wurden an den Wänden kleine Tischchen montiert.
Diese Tische, die bereits bei älteren Wagen verwendet wurden, waren
ausklappbar und wurden so zu ansehnlichen Tischen. Diese Bereiche konnten
als Ablage für Kaffee, oder für Spiele auf langen Fahrten, genutzt werden.
Die Grösse reichte dabei auch aus, dass ein übliches Brettspiel gespielt
werden konnte. Dieses musste jedoch mitgenommen werden. Ergänzt wurde das Abteil mit den Längsgepäckträgern. Die-se Gepäckträger waren so gestaltet worden, dass das da-rauf abgelegte Gepäck durch die Glasscheiben erkannt werden konnte.
Da diese
Gepäckträger jedoch nur bedingt für
schwere Kof-fer geeignet waren, schuf man zwischen den Sitzen zusätz-lichen
Stauraum für schwerere Gepäckstücke. So blieb der Wagen auch bei guter
Belegung übersichtlich. Der Boden des Abteils wurde mit einem braunen Kunst-stoffbelag belegt. Dieser wurde so gestaltet, dass er die dröhnenden Geräusche von Boden absorbieren konnte und so ein ruhiges Abteil entstand.
Das war in diesem Wagen
besonders wichtig, weil die
Fahrmotoren unter dem Fussboden montiert
wurden und so deren Vibrationen auf den Fussboden übertragen wurden. Die Seitenwände wurden mit einem hellen Farbton so ge-staltet, dass ein grosser freundlicher Raum entstand. Die Leute sollten sich im Zug wohl fühlen, dazu trug auch die spezielle Gestaltung der Decke bei.
Diese war nur in
der Mitte weiss und wurde über den
Gepäckträgern blau gehalten. Damit
verstärkte sich der Ef-fekt der hohen Decke zusätzlich und die Leute
fühlten sich nicht so beengt.
So
entstand im
Steuerwagen ein Grossraumabteil, das ohne Trennwände auskam.
Insgesamt konnten hier 70 Personen einen Sitzplatz finden. Diese
Sitzplätze waren bei der ersten Serie noch für Raucher bestimmt gewesen.
Man verzichtete daher bereits dort auf die Aufteilung im Wagen und stellte
nur noch einen Raucherwagen zur Verfügung. Die Raucher mussten aber bei
der zweiten Generation bereits auf ihr Vergnügen verzichten.
Wenn
wir das Abteil nun wieder verlassen, treffen wir auf die gleiche Glastüre,
wie man sie schon auf der anderen Seite angetroffen hatte. Nach dieser
Türe kam ein Durchgang, der einen kleinen Bereich für die Ausrüstung des
Zuges anbot und auf der anderen Seite das WC erhalten hatte. Das WC musste
daher nicht im Abteil selber aufgesucht werden und wurde durch die Türe
etwas abgedeckt.
Eine
Toilette pro Wagen sah man im
Fernverkehr als angemessen an. Damit war man
sicherlich nicht zu knauserig und bei der Tatsache, dass möglichst viele
Sitzplätze vorhanden sein mussten, war es schon fast überraschend, dass
nicht mehr reduziert wurde. Schliesslich wurde aus hygienischen Gründen
lediglich im
Speisewagen kein WC eingebaut. Man befand sich so bei den
üblichen modernen Wagen.
Es
kamen Toiletten zum Einbau, die nach dem Vakuumprinzip aufgebaut wurden.
Damit waren die bisherigen, eher als veraltet wirkenden WCs, mit freiem
Schienenblick ver-schwunden. Die Ausscheidungen wurden mit Hilfe eines
Vakuums in den Fäkalientank gezogen und verliessen daher den Zug nicht
mehr. Es war somit eine ökologisch wertvolle Anlage eingebaut worden.
Die
gesammelten Fäkalien wurden in den
Unterhaltsanlagen fachgerecht entsorgt.
Dabei war keine Aufbereitung mehr nötig und die Angelegenheit konnte auf
einfache Weise in der Kanalisation entsorgt werden. Daher musste der
ICN
jedoch regelmässig die Unterhalts-anlagen aufsuchen. Dabei waren die
Anlagen aber so bemessen worden, dass im normalen Einsatz ein Zug eine
Tagesleistung fahren konnte und der
Tank erst nach Dienstschluss ent-leert
wurde.
Alle
Anlagen wurden eigentlich gleich aufgebaut. Sie konnten daher von
Reisenden ohne Behinderung benutzt werden und boten einen hervorragenden
Komfort für das dringende Geschäft an. Lediglich die Anlage im Wagen vier
unterschied sich so, dass hier auch be-hinderte Personen mit Rollstuhl das
WC ohne Hilfe aufsuchen konnten. Damit besass der
Triebzug sicher
zeitgemässe WC-Anlagen.
Wenn
wir unseren Rundgang fortsetzen kommen wir zur hinteren
Plattform des
ersten Wagens. Diese unterschied sich nicht von jener der ersten
Plattform, sie war nur ganz am Ende des Wagens angeordnet worden. Daher
erwarteten die Leute jetzt eigentlich die Türe des
Personenüberganges,
aber diese war bei diesem
Triebzug nicht mehr zu erkennen.
Der
Durchgang war offen und es gab keine Türen, die man öffnen musste. Diese
waren zwar vorhanden, wurden aber nur im Notfall geschlossen, so dass eine
grossartig erscheinende
Plattform entstand. Die Leute, die vor dem Halt
auf der Plattform warteten, nutzen dabei sogar auch diesen Durchgang um
beim anderen Wagen auszusteigen. So war er gut im Raum-konzept eingebunden
worden.
Ein
paar Worte müssen wir zu den Türen in diesem Bereich doch noch verlieren.
Sie wurden im Betrieb nur in einem einzigen Fall geschlossen. Dieser Fall
trat ein, wenn in einem der Wagen ein Feuer ausgebrochen war. In diesem
Fall wurden diese Brandschutztüren bei den Übergängen durch das
Zugpersonal geschlossen und so der Bereich vom restlichen
Triebzug
abgegrenzt.
Da
die Türen manuell geschlossen wurden, sollten alle Leute evakuiert worden
sein. Im Falle, dass dies nicht erfolgt war und die Türen nicht mehr
funktionierten, konnte der Wagen über ein Fenster verlassen werden. Dazu
musste zuerst der Fenstergummi aufgerissen werden. Die schwere Scheibe
flog dann alleine durch ihr Gewicht aus der Fassung und landete auf dem
Fussboden.
Auch
im zweiten Wagen des
Triebzuges wurden Sitze in der zweiten
Wagenklasse
angeboten. Die verwendeten Sitze, Farben und Polster entsprachen natürlich
dem
Grossraumwagen eins, den wir vorher schon betrachtet haben. Hier wurden jedoch
nun Sitzplätze für Nichtraucher angeboten. Die Gestaltung des
Fahrgastraumes konnte wegen dem fehlenden
Führerstand etwas verlängert
werden.
So
gab es zehn normale Abteile und ein Abteil mit sieben Plätzen auf Seite
des Wagens eins. Diese Bereiche wurden jedoch nicht in der
Flugzeugbestuhlung ausgeführt, da hier Sitzplätze für behinderte Personen
vorgesehen waren. Damit bei diesen Plätzen ein Rollstuhl, oder Kin-derwagen
gestellt werden konnte, waren die Sitze hochklappbar.
Auf
der anderen Seite des Abteils, konnte die Flugzeugbestuhlung jedoch
umgesetzt werden, wobei hier ein Sitzplatz einer Gepäckablage geopfert
wurde. Somit wurden in diesem Wagen nicht weniger als 93 Sitzplätze in der
zweiten
Wagenklasse angeboten, was für ein ein-stöckiges Fahrzeug mit
Neigetechnik schon fast ein einmaliger Rekord war.
Somit
drängt sich ein Vergleich auf. Dazu nehme ich die neusten EC-Wagen der
Schwei-zerischen Bundesbahnen SBB. Diese
Grossraumwagen hatten mit 77 Plätzen deutlich
weniger Sitze zur Verfügung. Jedoch wurden dort zwei WC eingebaut und auch
sonst der verfügbare Raum nicht optimal ausgenutzt. Es gab nämlich
zwischen diesen Wagen und dem hier vorge-stellten
Triebzug kein Unterschied
beim
Sitzteiler.
Der
Durchgang zum Wagen drei wurde hier gleich ausgeführt, wobei hier vor
allem die Reisenden aus dem Wagen drei, wegen der dort fehlenden Türe vor
dem Halt im Durchgang warteten. So wurde der
Personenübergang von früher
plötzlich zu einem Warteraum für Reisende, die auf den Halt des Fahrzeuges
warteten. Ein guter Beweis, wie gut dieser Durchgang gestaltet wurde.
Im
Wagen drei wurde nach dem Durchgang vom Wagen zwei her eine kleine
Plattform vorgesehen. Diese war jedoch nur eingebaut worden um den
Durchgang im Wagen auf die Seite zu verschieben. Eine Glastüre schloss
auch hier den Bereich vom Abteil ab. Nach der Türe folgten die ersten
Sitzplätze in der ersten
Wagenklasse. Dabei kam aber kein in der Schweiz
gewöhnliches Grossraumabteil zum Einbau.
Die
Sitzplätze waren als eigentliche Abteile ausgeführt worden. Diese Abteile
wurden jedoch gegenüber dem Gang mit einer Türe abgeschlossen und waren
daher offen. In jedem Abteil wurden vier Sitze montiert, die mit grauem
Leder bezogen wurden. Die Kopfstützen wurden jedoch mit roten
Stoffpolstern versehen. Diese Polster ersetzten die bisher verwendeten
weissen Tücher und sie konnten bewegt werden.
Der
Zug verfügte hier über drei
Businessabteile, die mit Fahrscheinen der
ersten
Wagenklasse genutzt werden konnten. Daher wurden hier die bekannten
Sitze der ersten Wagenklasse und auch deren Farbgestaltung verwendet. Die
einzelnen Bereiche hatten jedoch nur vier Sitzplätze mit dazwischen
eingebauten Tischen mit Kofferplätzen erhalten.
In
den
Businessabteilen
waren in der Schweiz übliche Steckdosen montiert
worden, an denen die Netzgeräte der Notebooks und anderer Geräte
angeschlossen werden konnten. Im Gegensatz zu den übrigen Grossraumwagen,
waren die Business-Abteile in vier einzelne Bereiche mit Zugangstüre
aufgeteilt worden, so dass es auch möglich war, ungestörte Konferenzen
oder Telefonate im Zug abzuhalten. Unmittelbar an diese drei Abteile grenzte der Ge-päckraum. Dieser wurde mit einer Trennwand vom Durchgang abgetrennt und er besass beidseitig Tore.
Auf der Seite des Durchganges, war auch in der Trennwand ein solches
verbaut worden. Dank den speziellen Abteilen stand hier sofort der
maximale Platz zu Verfügung, so dass auch hier nichts ver-schwendet wurde. Das Gepäckabteil konnte über die seitlichen Tore mit Paletten beladen werden und bot auch ge-nügend Stauraum für von den Reisenden mitge-führte Gepäckstücke.
Der Transport von speziellem Gepäck, oder von Schnellgut war
in den vergangenen Jahren in der Schweiz deutlich zurückgegangen, so dass
man dieses kleine
Gepäckabteil vorsehen konnte. Nach dem Gepäckabteil kam das obligatorische Büro für den Zugführer. Dieses bot ihm den not-wendigen Platz, hatte eine Sitzgelegenheit und ver-fügte über die Sprechstelle für Sonderdurchsagen.
Es war jedoch auch Platz vorhanden,
der für üb-liche Abspielgeräte genutzt werden konnte. Die Pultfläche konnte
zudem für Schreibarbeiten, oder die Ablage von Geräten genutzt werden.
Das
Abteil für den
Zugbegleiter hatte zudem ein Tresor, in dem Wertsachen
verstaut werden konnten, erhalten. Die Türe zum Büro konnte verschlossen
werden, so dass das
Zugpersonal dort auch sein Gepäck abstellen konnte,
ohne zu befürchten, dass dieses gestohlen würde. Eine Gefangenenzelle, wie
es sie früher in den
Gepäckwagen
gab, war hier jedoch nicht mehr vorhanden.
Da
hier die Anpassung des Durchganges an das anschliessende Abteil erfolgte,
stand die Trennwand des Abteils für den
Zugbegleiter diagonal da. Auch so
konnte man diesen Bereich mit einem auf dem Zug notwendigen Platz genutzt
werden. Es zeigte sich daher auch hier, dass auf eine möglichst gute
Ausnutzung des Platzes geachtet wurde und es bisher kaum Schaltschränke
gab, die erwähnt werden müssten. Wir kommen nun zum ersten normalen Abteil der ersten Wagen-klasse. Dieses war, wie es bei den Schweizerischen Bundes-bahnen SBB in diesem Bereich üblich war, in der Vis-à-vis Auf-stellung angeordnet worden.
Der mittige Durchgang
wurde etwas zur Seite verschoben, so dass Abteile für vier und solche für
zwei Reisende entstanden. Lediglich ein Stuhl gegen das Ende wurde
abgedreht montiert. Hier wurden ebenfalls mit grauem Leder bezogene Sitze einge-baut. Auch die roten Kopfpolster aus Stoff, sowie die seitlichen Armlehnen entsprach den Abteilen auf der gegenüberliegenden Seite des Gepäckabteils.
Gerade mit
dem Bezug mit Leder, hoben sich diese Sitze von jenen in den anderen Wagen
dieser
Wagenklasse ab und wirkten daher edler auf den Reisenden. Auch wenn
nicht alle begeistert waren. Bei den ICN der ersten Serie wurden diese Sitzplätze noch für Raucher ausgewiesen. Eine Gepäckablage beim Eingang Seite Wagen vier kostete hier jedoch einen Sitzplatz, und somit wurde nur das Platzangebot von 29 Sitzplätzen erreicht.
Die neueren
Neigezügen unterschieden sich in diesem
Bereich nur in der Tatsache, dass in diesen nicht mehr geraucht werden
durfte.
Die
Gestaltung der Wände, des Bodens und der Decke unterschied sich von der
zweiten
Wagenklasse. Der Boden wurde hier mit einem Teppich belegt. Dieser
war dunkel gehalten und so gemustert, dass kleinere Verschmutzungen nicht
so leicht zu erkennen waren. Daher war er auch leichter zu reinigen. Man
hielt sich daher beim Boden an die anderen Wagen dieser Wagenklasse.
Ergänzt wurde dieser Boden mit den hellen Seitenwänden, wie wir sie schon
in den Wagen der zweiten
Wagenklasse kennen gelernt haben. Auch die Decke
und die
Gepäckträger waren ähnlich gestaltet worden. Geändert wurde hier
jedoch nur die Farbe über dem Gepäckträger, denn hier kam nun an Stelle
der blauen Farbe ein roter Farbton zur Anwendung.
Über
den Durchgang zum anderen Wagen gelangte man in denselben. Hier waren
wieder auf beiden Seiten des Überganges Türen vorhanden. Auch sonst gab es
kaum Abweichungen zu den anderen bisher vorgestellten Fahrzeugen und auch
der Wagen vier stellte in diesem Bereich eigentlich keine Besonderheit
dar. Abgesehen davon markierte er schlicht die Mitte des
Neigezuges.
Wer
durch die obligate Glastüre in das Abteil trat, traf auf einen
Fahrgastraum in der ersten
Wagenklasse, der mit Ausnahme der Grösse dem
zuvor vorhandenen Abteil entsprach. Die hier vorhandenen Besonderheiten
erkannte man erst, wenn das Abteil, das für 60 nicht rauchende Reisende
ausgelegt wurde, auf der ganzen Länge begangen wurde.
Abweichungen waren nur die in einzelnen Abteilen vergrösserten Tische.
Diese reichten bis zum Ende des jeweiligen Abteils. Das erlaubte es auch
hier grössere Gegenstände abzulegen. Eigentlich war dies auch hier ein
Kompromiss, der das nicht vorhandene Familienabteil ersetzte. Wohl
verstanden, diese gab es sonst für die erste
Wagenklasse gar nicht.
Die
beiden Sitzreihen unmittelbar vor dem WC dieses Wagens waren so gestaltet
worden, dass die Sitzflächen hochgeklappt werden konnten. Daher gab es
hier auch Platz um einen Rollstuhl stellen zu können. Da es sich hier um
den einzigen so gestalteten Bereich in der ersten
Wagenklasse handelte,
wurden zwei Sitzreihen hergerichtet. Der Weg zum WC führte so für
behinderte Personen nicht durch das ganze Abteil.
Mit
der Glastüre zum Durchgang mit WC verliess man dieses Abteil wieder und
stand nun auf der nächsten
Plattform mit
dem
Wagenübergang zum fünften Wagen und
der Plattform dieses Wagens. Ich kann Sie jedoch beruhigen, es wird der
letzte Wagen sein, den wir uns genauer ansehen müssen. Denn durch die
Glastüre ge-langte man in diesem Wagen direkt in den Speiseraum des
Speisewagens.
Im
Speisesaal wurden Tische mit einzelnen Stühlen aufgestellt, jedoch nicht
fest eingebaut und auf dem Boden fixiert. Diese Tische waren gross genug,
dass man daran genüsslich eine Mahlzeit einnehmen konnte und sie wurden
mit üblichen weissen Tischtüchern abgedeckt. Daher erkannte der Reisende
den Raum sofort als Speisebereich, weil er sich wie ein kleines Restaurant
präsentierte. So standen hier insgesamt 23 Sitzplätze zur Ver-fügung. Durch die offene Gestaltung des Raumes fühlte sich der Fahrgast wie in einem kleinen Re-staurant, in dem er gemütlich essen konnte.
Ergänzt mit Speisekarten,
wirkte der Tisch ein-ladend und regte zum Platz nehmen an. Ideal war, dass
man sich beim Essen den Stuhl nach Belieben zurechtrücken konnte. Der Boden wurde hier, wie im Bereich der Abteile erster Wagenklasse, mit einem Teppich belegt. Der verwendete Teppich war dunkel und so gemustert, dass kleinere Verschmutzungen nicht so leicht zu erkennen waren.
Daher war er
auch leichter zu reinigen und das ge-mütliche Ambiente des Restaurants
wurde dadurch zusätzlich noch unterstrichen, da der Raum nicht so
nüchtern, wie bei modernen
Speisewagen, wirk-te. Ergänzt wurde dieser Boden mit den hellen Seiten-wänden, wie wir sie schon in den vorherigen Wa-gen kennen gelernt haben. Auch die Decke und die Gepäckträger waren ähnlich gestaltet worden.
Geändert wurde hier jedoch
die Farbe über dem
Gepäckträger, denn hier kam nun an Stelle einer eigenen
Farbe der rote Farbton, wie bei der ersten
Wagenklasse zur Anwendung.
Es
muss erwähnt werden, dass das Restaurant allen Reisenden zur Verfügung
stand. Daher konnten sich hier auch Personen aus der zweiten
Wagenklasse
einfinden. Die Reservation im
Speisewagen wurde mit üblichen Schildern auf
den Tischen angezeigt, so dass sich eigentlich nichts von einem
gewöhnlichen Restaurant unterschied. Einzig die Grösse war durch den
Kasten natürlich in seinen Abmessungen beschränkt.
Nach
diesen Abteilen schloss sich seitlich ein Durchgang an. Dieser war
ebenfalls mit einer Türe versehen worden. Diese sollte die Sitzplätze der
anschliessenden Abteile, etwas von den Geräuschen im Speisesaal und in der
Küche abschirmen. Der seitliche Durchgang war indes nötig, weil hier die
Küche vorhanden war. Diese gehörte bekanntlich zu einem
Speisewagen.
Die
Küche hatte ihren Zugang vom Speisesaal her, so dass das Personal in der
Küche erkennen konnte, ob neue Gäste ins Restaurant gekommen waren, oder
ob die anwesenden Personen noch einen Wunsch hatten. Im Durchgang zum
Speisesaal war zudem eine kleine Theke vorhanden. Dort konnten kleine
Snacks oder Getränke bezogen werden. Die Küche bot dem Servicepersonal die Geräte, die zum Er-wärmen oder kühlen von Getränken und Speisen benötigt wurden, an. Seitliche Tore führten direkt in diesen Bereich, wo man dann in Ruhe die verladenen Kisten verstauen konnte.
Die Schränke waren zudem so ausgelegt worden, dass die
Transportkisten darin eingesetzt werden konnten. So war es leicht und
schnell möglich, die Küche aufzuräumen und sich so wieder den Gästen
zuwenden zu können. Die vier Abteile der ersten Wagenklasse, die nach der Küche angetroffen wurden, waren für schweizerische Verhältnisse ungewohnt, sie grenzten jedoch unmittelbar an die Küche des Restaurants.
Sie wurden davon lediglich
mit einer einfachen Wand abge-trennt. Auf den ersten Blick erschienen sie
zudem für den Reisenden nach den Wagen drei und vier als
Platzver-schwendung. Quer zur Fahrrichtung wurden die Gepäckträger montiert, so dass deutlich mehr Platz für mitgeführtes Gepäck ent-stand.
Auch bei den Tischchen entstand
mehr Platz, denn auch diese wurden in diesen Abteilen durch den ganzen
Bereich gezogen. Ansonsten wurden sie aber so ausgeführt, wie wir sie
schon bei den vorherigen Wagen der ersten
Wagenklasse kennen gelernt
hatten.
Der
Raum war so ideal für
Gruppen, die dort einen für sich abgeschlossenen
Bereich vorfanden und für die auch eine grössere Tischfläche bereitstand.
Es wurden in diesem Wagen vier solcher Abteile eingebaut. Somit standen in
diesem Bereich insgesamt 24 Sitzplätze zur Verfügung. Eingebaut wurden
diese Abteile, damit nach der Küche kein Platz verschwendet wurde und
dieser so optimal ausgenutzt wurde.
Mit
diesen Abteilen verlassen wir auch Wagen fünf und kommen nun zu den
restlichen beiden Wagen. Diese waren wieder der zweiten
Wagenklasse
zugeordnet worden und wurden genau gleich gestaltet, wie die ersten beiden
Wagen. Der einzige Unterschied, den es hier gab, war die Tatsache, dass
alle Sitzplätze für Reisende, die nicht rauchten zur Verfügung gestellt
wurden. Es blieb dabei beim Raucherwagen Nummer eins.
Der
siebenteilige
Neigezug
ICN bot auf einer Gesamtlänge von 188,8 Metern
Sitzplätze für über 451 Passagiere an. Diese Sitzplätze verteilten sich
auf 125 Plätze in erster
Wagenklasse und deren 326 in der zweiten
Wagenklasse. Zusammen mit dem notfalls auch nutzbaren Speisesaal waren
somit insgesamt 464 Sitzgelegenheiten für Reisende vorhanden. Eine so gute
Raumausnutzung konnte kein Mitbewerber vorweisen.
In
Europa gab es daher keinen vergleichbaren
Neigezug, der bei dieser Länge
nur annähernd so viele Sitzplätze anbot. Möglich wurde dies durch die
optimale Ausnutzung des verfügbaren Raumes, Anpassungen an den nationalen
Einsatz und durch die Tatsache, dass sämtliche Technik mehr oder weniger
auf dem Dach, oder unter dem Fussboden eingebaut werden konnte.
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