Die Arbeit |
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Normalerweise geht man davon aus, dass der Lokführer einfach mit
dem Zug fährt. Das stimmt im Grundsatz sogar und es gibt eigentlich keinen
Grund, warum man etwas anders machen sollte, denn genau dazu wurde der
Lokführer schliesslich ausgebildet und angestellt. Jedoch gibt es gewisse
Arbeiten, die der Lokführer daneben noch zu erledigen hat. Das sind
Bereiche einer
Tour, die ebenfalls geplant werden müssen.
Nicht eingeteilt, also in der Regel
nicht auf der
Tour aufgeführt, sind die Nebenarbeiten. Diese Nebenarbeit
wird in der Regel in der Freizeit ausgeführt. Sie umfasst das Nachführen
der Unterlagen und das Sortieren der Vorschriften. Alles Arbeiten, die
nicht direkt mit der Fahrt zu tun haben. Selbst die im Lauf des Jahres
veranlassten Änderungen der
Fahrpläne und
Streckentabellen
gehören in diese Nebenarbeit.
Sie haben vielleicht bemerkt, dass ich geschrieben habe, dass
diese Arbeiten in der Freizeit ausgeführt werden. Dazu gilt jedoch zu
sagen, dass die benötigte Zeit abgegolten wird. Diese Zeit, kann man
schliesslich dazu nutzen um einen freien Tag zu geniessen. Dieser wird
jedoch in der
Einteilung als Arbeitstag gewertet und ist daher bezahlt. So
kompensiert das Unternehmen die Zeit, die man in der Freizeit aufbringen
musste.
Arbeitsvorbereitungen gehören bei jedem
Beruf zum Alltag. Diese regeln beim Lokführer jedoch die Arbeiten, die vor
einer Fahrt gemacht werden müssen. Dazu gehören neben den Arbeiten an der
Lokomotive
auch die Arbeiten im
Depot selber.
Die Abklärungen, wo die Lokomotive steht, welche man nehmen muss, sind
Bereich der Vorbereitung, die geregelt sein müssen. Daher sind bestimmte
Arbeiten zusammengefasst. Neben den Vorbereitungen des Personals und der Lokomotive, gibt es auch Vorbereitungen für die Züge. Stellen Sie sich die Dampflokomotive vor, denn diese muss ja zuerst angeheizt werden. Das sind bereits Arbeiten der Vorbereitung, denn nur so ist gesichert, dass die Lokomotive rechtzeitig einsatzbereit ist. Elektrische Lokomotiven benötigen natürlich weniger Zeit. Sie müssen aber auch für die Fahrt vorbereitet werden.
Lokführer kontrollieren die
Lokomotiven
vor Beginn der Fahrt. Schäden, die eine Fahrt verhindern, können so
rechtzeitig erkannt werden und es besteht noch die Zeit ein Ersatz zu
organisieren. Das gilt für Lokomotiven, aber auch Sie müssen im Winter
Ihren Wagen zuerst vom Schnee befreien. Sie machen also eine Vorbereitung.
Damit der Lokführer jedoch weiss, wie viel Zeit er dafür hat, gibt es eine
weitere Zeit.
Wie lange der Lokführer dazu Zeit
hat, wird daher durch die Fahrbereitschaft definiert. Diese
Fahrbereitschaft ist erreicht, wenn alle notwendigen Arbeiten erledigt
sind. Reicht die vorgegebene Zeit nicht aus, wird der Zug eventuell
verspätet, oder kann im schlimmsten Fall nicht verkehren. Daher handelt es
sich hier um eine sehr wichtige Zeit, denn sie ist klar durch den
Fahrplan
bestimmt worden.
Die definierte Fahrbereitschaft hängt vom Zug und vom
Bahnhof ab.
Der Lokführer meldet seine Fahrbereitschaft in dem Moment, wo er alle
Kontrollen abgeschlossen hat und losfahren kann. Damit endet jedoch die
Vorbereitung des Lokführers und der Teil seiner Arbeit beginnt, den wir
kennen. Er fährt mit einem Zug von einem Bahnhof zu einem anderen Bahnhof.
Dort stehen aber ebenfalls Arbeiten an, die Sie nicht bemerken.
Der
Bordmechaniker:
Beim Bordmechaniker handelte es sich um einen Lokführer, der diese
Aufgabe übernahm. Dabei bestand seine Tätigkeit nicht mehr in der Führung
des Zuges, sondern bei der Betreuung des
Triebzuges.
Dieser international verkehrende Zug behielt den Bordmechaniker im
Gegensatz zum Lokomotivführer auf der ganzen Fahrt bei. Es gab daher
keinen Wechsel der Bordmechaniker. Benötigt wurde der Bordmech-aniker auf den Triebzügen RAe TEE II. Die Technik dieses Zuges war sehr kompliziert und die Ausbildung der Lokführer reich-te oft nicht, um die Störungen schnell zu beheben.
Sie müssen daher verstehen, dass man nicht in allen Ländern gleich
intensive Fahrzeugkennt-nisse verlangt, wie in der Schweiz. Daher wurde
dem
Triebzug
ein schweizer Lok-führer als Bordmechaniker mit-gegeben. Das fachliche Wissen über den Triebzug hatte der Bordmech-aniker zusätzlich noch vertieft und er konnte deshalb schnelle Reparaturen noch während der Fahrt ausführen.
Die Bordmechaniker waren auf der Fahrt die Techniker des
kompliziert aufgebauten Zuges. Daher blieben sie auch auf dem gesamten
Laufweg des Zuges an Bord. So war garantiert, dass auf der ganzen Strecke
alle Störungen genau bekannt waren und diese auch in der gleichen Art und
Weise behoben wurden.
Wie gut diese Bordmechaniker auf den
RAe
TEE II waren, zeigt sich nur schon in der Tatsache, dass damit
die Anzahl der schweren Störungen behoben werden konnte. Die Züge konnten
dank den Bordmechanikern in ganz Europa störungsfrei betrieben werden.
Letztlich sprach das für die hervorragenden Kenntnisse des
Personals des
Triebzuges
und bestätigten die Ausbildung mit intensiven Fahrzeugkenntnissen in der
Schweiz. Mit dem Verschwinden dieser Triebzüge war es auch um den Bordmechaniker geschehen, denn normalerweise weiss sich der Lokführer auf einer Lokomotive selber zu helfen. Daher wurden die Lokführer seither nur noch in ihrer eigentlichen Funktion eingesetzt und dazu gehörte es, die unterschiedlichsten Züge durch ds Land zu führen. Jedoch musste man wissen, wer welchen Abschnitt fuhr.
Fahrtenbuch:
Die bewirtschftung der
Lokomotive
war wichtig, wenn man Informationen zur Fahrt erhalten wollte, musste man
im
Führerstand
Möglichkeiten zur Protokollierung schaffen. Diese Möglichkeit bot das
Fahrtenbuch. In diesem Buch, das wirklich mit einem Buch verglichen werden
kann, werden schliesslich die geforderten Eintragungen vorgenommen. So
kann man später nachvollziehen, was genau passiert ist. Im Fahrtenbuch trug sich jeder Lokführer mit Namen und der Fahrleistung ein. Dieser Eintrag sah in etwas so aus: Hans Muster Al 22716 Bd. Die fachkundigen Personen wissen mit diesem Eintrag etwas anzufangen.
Doch nun kommt die Frage, wie kommen diese Fahrdaten ab der
Lokomotive.
Da gibt es durchaus unterschiedliche Lösungen. Bei einem Buch, das als
Ordner ausgeführt wurde, entnimmt die Werkstatt die alten Bläter und
ersetzt sie durch neue. Wir das Fahrtenbuch jedoch nur als Datenblatt geführt, muss es täglich entfernt werden. Da die Lokomotiven jedoch nicht immer an jedem Tag ein Depot anfahren muss, sind die Lokführer verantwortlich, dass die Unterlagen entfernt werden.
Daher nehme ich ein Beispiel, wie es in der Schweiz noch vor
wenigen Jahren praktiziert wurde. Nehmen wir an, der Lokführer hatte die
letzte
Leistung
des Tages und fuhr ins
Depot. Das Datenblatt wurde am Ende des Tages mit dem Registrierstreifen, der auf den Lokomotiven eingeführt wurde, abgegeben. Diese Arbeit war eine Aufgabe des Lokführers, der die letzte Fahrt hatte.
Das ist ein gravierender Unterschied. Denn bei Prob-lemen, kommt
man schneller an die Daten, als bei einem auf der
Lokomotive
bleibenden Fahrtenbuch. Sie sehen, eine Patentlösung gab es im
Führerstand
nicht. Die Streifen der Lokomotiven mussten dabei in einer bestimmten Art und Weise gefaltet werden. Dann legte man diese zusammen mit weiteren Unterlagen, die in eine durch die Faltung entstandenen Tasche verstaut wurden, in einer Ablage ab.
Wenn man nach einem halben Jahr etwas wissen wollte, schaute man
nach dem Fahrzeug, suchte den Streifen und schaute nach, wer den gesucht
ist. Wir haben die Möglichkeit, die Vorfälle nachvollziehen zu können.
Mit der Zeit veränderte sich dieser
Ablauf
grundlegend, denn die Bahnen führten einen elektronische Bewirtschaftung
der
Lokomotiven
ein. Eine Lösung, die in erster Linie Kosten einsparen sollte, denn die
Registrierstreifen
waren teuer und die Arbeitszeit des Personals wollte man effizienter
nutzen. Dabei wurde entweder das Fahrtenbuch beibelassen, oder eine Lösung
zur Ablage von wichtigen Dokumenten geschaffen.
Leistungscouvert:
Das Leistungscouvert hatte aussen die Möglichkeiten zum Eintragen der
einzelnen
Leistungen
und den Kopf, der Angaben über das betreffende Fahrzeug gab. Hier änderte
man daher nichts, denn der Lokführer notierte immer noch seine geleistete
Arbeit. Selbst die Art, wie diese eingetragen wurde, wollte man nicht
ändern. Es gab daher nur eine Anpassung an die Arbeit in der
Nachbereitung.
Im
Couvert selber konnten Dokumente, die jeder Zug bekam, einfach verstaut
werden. Behandelt wurden diese Leistungscouverts anfänglich analog der
Leistungsblätter von früher, waren aber nicht mehr an den Ablauf des
Registrierstreifens
gebunden. Dieser blieb nun am Ende des Tages auf der
Lokomotive.
Es wurden die gefahrenen Kilometer notiert und das Couvert in der
Dienststelle abgegeben. Fertig war die Arbeit mit den Daten.
Die
Registrierstreifen
wurden nur noch entnommen, wenn sie am Ende angelangt waren. Damit konnten
die Teile, die bisher für die Tasche benötigt wurden, auch für die Daten
genutzt werden. Das teure Papier konnte daher besser genutzt werden. Eine
Lösung, die viel Arbeit einsparte und zudem die Kosten senkte. Eine
Lösung, die aber nur dank moderneren Büros möglich wurde, denn viele
Informationen waren nun elektronisch am Computer erfasst worden.
So konnte man einen Teil der Arbeit einsparen. Die Lokführer
hatten aber immer noch ihren Namen und ihre Personalnummer zu vermerken.
So war gesichert, dass man den richtigen Lokführer für eine Teilleistung
mit Hilfe dieses Leistungscouvert finden konnte. Die Leistungscouverts
erleichterten sicherlich auch die Arbeit des Lokführers. Wenn gegen den
Schluss des Tages alle Lokführer ihre Streifen falten wollten, musste man
warten, bis man an die Reihe kam.
Letztlich wurde auch die Bewirtschaftung des Lokpersonal
elektronisch so ausgeführt, dass es sich näher zur
Lokomotive
begab. Das heisst, die Lokführer waren bekannt und so mussten sie das
Fahrtenbuch nicht mehr führen. Es reichte, wenn die wichtigen Dokumente
abgelegt wurden. Doch damit haben wir ein weiteres Problem, denn wo auf
der Lokomotive legt man solche Dokumente ab? Genau im
Führerstand.
Nacharbeit:
Nacharbeiten sind nach einer Fahrt auszuführen. Dabei wird das
Triebfahrzeug
oder der ganze Zug weggestellt. Anschliessend beginnen die Kontrollen. Es
wird untersucht, ob es während der Fahrt zu Schäden kam. Werden diese
festgestellt, müssen sie auf den entsprechenden Wegen gemeldet werden.
Eventuell muss sogar ein Ersatzfahrzeug verlangt werden. So ist gesichert,
dass die nächste
Leistung
beginnen kann.
Bei der Nacharbeit an der
Lokomotive
sind auch die Formulare zu ergänzen. Es ist daher der Lokführer, der die
Nacharbeit erledigt dafür verantwortlich, dass das Fahrzeug wieder so weit
bereit ist, dass es die Fahrt aufnehmen kann. Erst anschliessend beginnen
die persönlichen Nacharbeiten, wie das Wegräumen der Unterlagen. Also auch
der Lokführer selber bereitet sich bei den Nacharbeiten auf den nächsten
Einsatz vor.
Sie haben erfahren, wie die Arbeit der Lokführer organisiert wird
und wie die
Touren aufgebaut werden. Die körperliche Arbeit, die ein
Lokführer verrichten muss, ist nur sehr gering und letztlich ist die Fahrt
mit einem Zug nach ein paar Jahren Erfahrung auch nicht schwer. Lokführer
verdienen ihr Gehalt mit dem, was sie nicht häufig machen. Es ist das
Wissen, das mitgeführt wird und innert kürzester Zeit angewendet werden
muss. Ein Lokführer, der nach 30 Jahren im Einsatz zum ersten Mal eine offen stehende Schranke antrifft, muss handeln und kann nicht noch lange in einem Handbuch nachschlagen. Zudem muss er richtig handeln und darf keinen Fehler machen.
Er muss also sein Wissen innert einem Bruchteil einer Sekunde
abrufen und muss richtig reagieren, denn Fehler dürfen in solchen
Situationen nicht passieren. Nur was ist, wenn trotzdem ein Fehler
passiert ist? Der Lokführer ist verpflichtet gewisse Vorfälle während seiner Arbeit, den vorgesetzten Stellen zu melden. Die Meldungen können aber auch erfolgen, wenn spezielle Schäden festgestellt wurden.
Die schriftliche Form dieser
Meldungen ist erforderlich, weil der
Lokführer seinen Vorgesetz-ten eventuell gar nicht antrifft und so keine
andere Möglichkeit besitzt. Daher wurden die Führermeldungen eingeführt.
In einer Führermeldung schildert der
Lokführer den Vorfall. Die
Meldung soll dabei nicht nur zur Bestrafung
genutzt werden, denn Lokführer erstellen auch eine Meldung, wenn Sie eine
Situation angetroffen haben und sich darüber informieren möchten. Die
meisten Meldungen werden jedoch geschrieben, weil etwas mit dem Zug
passiert ist und dieser die Fahrt nicht wie geplant fortsetzen konnte.
Solche Fälle können getrennte
Kupplungen
oder defekte
Lokomotiven
sein. Die
Meldung des Lokführers ist dann dazu nötig um andere beteiligte
Personen zu informieren und den Sachverhalt abzuklären. Vielleicht können
Probleme mit Hilfe dieser Meldungen gelöst werden. Meldungen können von
Lokführern mit
LEA direkt in
dem Gerät geschrieben werden und werden elektronisch übermittelt. Jedoch
erfolgt diese Arbeit während der Nebenarbeit.
Trifft ein Lokführer eine Situation an, die er nicht für sicher
hält, bringt er den Zug zum Stillstand. In der Folge erstellt er dann eine
Meldung, in der er zum Beispiel schreibt, dass er den Zug angehalten hat,
weil sich ein Fotograf zu nahe am
Gleis aufgehalten
hat. Dank der Meldung können so eventuell entstandene Schäden dem
eigentlichen Verursacher verrechnet werden. Jedoch ist vermerkt, warum der
Lokführer angehalten hat.
Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal mit der Kamera am
Gleis stehen,
dass letztlich nur Sie alleine dafür verantwortlich sind, dass Sie gesund
nach Hause finden. Viele Fotografen sind uns ein Dorn im Auge, denn mit
ihrer Arroganz, mit der sie uns entgegen treten, schaffen sie sich keine
Freunde, denn wir können durchaus dafür sorgen, dass das traumhafte Bild,
das Sie geschossen haben, nichts, aber auch gar nichts wert ist.
Daher denken Sie an folgende Punkte:
1.
Der Lokführer lässt sich nicht von der
Lokomotive
wegweisen, er gehört nun mal zur Lokomotive und da können Sie nichts
ändern. Er ist somit auf dem Bild zu sehen. Vielleicht bringt das nächste
Mal die freundliche Bitte etwas, eine arrogante Aufforderung bringt
nichts, da sind wir Lokführer stur.
2.
Halten Sie genug Abstand zum
Gleis, wir haben
auch keine Freude daran, wenn wir wegen jedem Fotograf unsere Nerven
beanspruchen müssen. Zudem lesen wir nicht gerne die Überreste der Kamera
unter der
Lokomotive
zusammen. Ausserhalb der Masten sind Sie sicher. Fehlen diese gelten drei
Meter.
3.
Der Lokführer sagt, ob sich die
Lokomotive
bewegt und nicht Sie. Lokomotiven dürfen nicht immer ohne eine
entsprechende Erlaubnis bewegt werden. Ihr Wunsch, die Maschine etwas
besser in die Sonne zu stellen, muss zuerst bewilligt werden. Das kann
aber durch betriebliche Situationen verhindert werden.
Doch, wenn Sie sich an diese Regeln halten und uns nicht bei der
Arbeit behindern, können Sie Freunde gewinnen, die sogar dafür sorgen,
dass Sie das exklusive Bild schiessen, von dem Ihre Fotofreunde nur
träumen können. Doch nun wieder zum Lokführer. Dabei sehen wir uns nun
Beispiele von realen Standorten an. Diese sind jedoch nur eine Auswahl und
umfassen nicht alle
Depots
in der Schweiz. Dort kann es andere Situationen geben. |
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Reale Standorte |
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Wie die Arbeit eines Lokführers genau aussieht, kann anhand der
Touren von zwei unterschiedlichen
Depots
betrachtet werden. Daher werde ich diese zwei Standorte etwas näher
vorstellen und dabei auch auf die Organisation der jeweiligen Standorte
eingehen. Zu den entsprechenden Touren gelangen Sie anschliessen über
einen Link. Doch beginnen wir mit dem ersten Depot und betrachten die
dortige Organisation.
Depot Erstfeld:
Das
Depot
Erstfeld ist eines der bekanntesten Depots der Schweiz. Warum das so ist,
kann schwer erläutert werden. Es steht am Fuss der bekannten
Gotthardbahn
und wurde 1882 eröffnet.
Das Haupteinsatzgebiet des Lokpersonals des Depots Erstfeld ist
logischerweise der Gotthard, aber der Standort befährt auch
unterschiedliche Strecken im
Flachland. Anfänglich wurden dabei alle Kategorien von Zügen
bedient. Genauer heisst das, dass von Erstfeld aus, im Tessin mit Chiasso der südlichste Punkt des Schweizer Schienennetzes erreicht wurde. Daneben fuhr das Depot mit den Interregio aber auch nach Locarno.
Einige Lokführer, die besonders gut Italienisch sprachen, befuhren
auch die Linie nach dem italienischen Luino, wo dann die
Lokomotive
für das in Italien verwendete
Stromsystem
mit einem neuen Lokführer an den Zug kam. Im Norden standen jedoch viel mehr Ziele zur Verfügung. So befuhren die Lokführer von Erstfeld die Bahnhöfe von Luzern, Olten, Basel und Zürich. Sie benutzen dazu oft unterschiedliche Linien um zu diesen Bahnhöfen zu gelangen.
Es kamen noch viele weitere Strecken dazu und
Bahnhöfe
irgendwo mitten auf dem Weg. Vorerst soll uns eine grobe Übersicht
genügen, Sie erfahren später bei den
Touren dazu noch viel mehr.
Die Lokführer von Erstfeld waren zudem nach den Deutschen
Vorschriften geschult worden. Wobei es keine Voll-ausbildung war. Sie
konnten die Deutschen Signale und Vorschriften anwenden, denn im Raum
Basel fuhren sämtliche Lokführer bis nach Weil am Rhein, das nördlich von
Basel liegt. Dazu hatten sie eine reduzierte Ausbildung in den Deutschen
Vorschriften erhalten. Eine Vollausbildung ist aber in diesem Bereich
nicht vorgesehen.
Wie Sie vermutlich bemerkt haben, sprach ich beim
Depot
Erstfeld immer in der Vergangenheit. Das ist kein Fehler, denn das Depot
von Erstfeld gibt es so, wie ich es beschrieben habe, seit dem 11.
Dezember 2016 nicht mehr. Es sind jedoch noch eine Handvoll Lokführer in
Erstfeld stationiert. Diese arbeiten jedoch ausschliesslich mit
Reisezügen.
Dabei befahren sie jedoch ein vergleichbares Rayon.
Klicken Sie hier um zu den Touren von Erstfeld zu gelangen
Depot Arth-Goldau:
In Arth-Goldau gibt es Lokführer, die mit
Reisezügen
fahren und solche, die
Güterzüge
bedienen. Ich wende mich dem Standort für den
Güterverkehr
zu, da für die Lokführer beim
Personenverkehr
kein grosser Unterschied zu den Kollegen in Erstfeld besteht. Anders ist
es jedoch im Güterverkehr, wo es zum geschlossenen Standort in Erstfeld
deutliche Unterschiede gibt. Seit dem 01. Mai 2009 war ich ebenfalls ein Lokführer von Arth-Goldau. Genauer vom Cargo Standort Arth-Goldau. Am neuen Standort musste ich mich zuerst einleben. So gesehen, war ich der Neue und ich musste mich zuerst beweisen.
Die Einsätze ab diesem Standort unterschieden sich dabei von jenen
in Erstfeld. Daher sehen wir uns auch diesen Standort genauer an. Die
Lokführer vom
Personenverkehr
lasse ich dabei weg. Was unterscheidet die Lokführer von Arth-Goldau von jenen aus Erstfeld? Eigentlich nichts, nur dass sie 2017 noch ein Depot haben!
Hier werden andere Strecken befahren. Die Lokführer in Arth-Goldau
haben eine Zusatz-ausbildung, die es ihnen erlaubt auch in Deutschland
ohne Einschränkungen zu fahren. Ich höre Sie protestieren, die Lokführer
aus Erstfeld fuhren ja auch im Bereich der Deutschen Bahn DB.
Das stimmt, da sie aber nur im grenznahen Bereich operierten,
waren sie in Deutschland der Kategorie 2 mit beschränkter
Zulassung
zugeordnet. Genau hier liegt der Unterschied, die Kollegen aus Arth-Goldau
haben die Kategorie 3 und sind so in Deutschland freizügiger einsetzbar.
Einzig Steilstrecken dürfen nicht befahren werden. Das betrifft jedoch
nicht die Strecken in der Schweiz, wo durchaus steile Strecken befahren
werden.
Die befahrenen Strecken sind unterschiedlich. Während man aus
Erstfeld noch Luzern, Locarno und Zürich anfährt, fuhren die Lokführer aus
Arth-Goldau anfänglich auch nach Offenburg und auf den Strecken der SOB.
Sind Sie daher nicht überrascht, wenn Ihnen ein Lokführer von SBB Cargo
Arth-Goldau in Samstagern oder Rapperswil begegnet. Jedoch wurde das
Konzept 2013 geändert. Was Auswirkungen auf den Standort hatte.
Neu sollten die Lokführer auch Mannheim erreichen. Das ist jedoch
in einem Tag nicht zu schaffen, so dass man bei diesen
Leistungen
eine auswärtige Übernachtung mit voller
Ruheschicht hat. Diese Leistungen
fuhr ich jedoch nie, weil ich mich nach reiflicher Überlegung anders
entschieden habe. Dazu gehörte die vorübergehende Rückkehr nach Erstfeld.
Doch letztlich kam es schliesslich für mich zu einem dritten
Depot.
Klicken Sie hier um zu den Touren von Arth-Goldau zu gelangen
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