Verhalten im Tunnel

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Natürlich wollen wir es nicht hoffen, aber was machen Sie, wenn es in einem Tunnel zu einem Brand kommt, oder wenn Ihr Wagen Feuer fängt und Sie in einem Tunnel unterwegs sind? Grundsätzlich das, was Ihr Instinkt sagt. RAUS HIER UND ZWAR SCHNELL!!!

Genau, das ist das richtige Verhalten und das sollten Sie sich merken, warten ist keine gute Idee. Doch beginnen wir einmal mit Ihrem Wagen, der Rauch von sich gibt. Versuchen Sie damit so weit wie möglich zu fahren und nach Möglichkeit den Tunnel zu verlassen. Schaffen Sie es damit aus dem Tunnel zu kommen, ist alles gut. Wenn nicht, sind Sie näher beim Ausgang. Auf jeden Fall ist die oberste Devise, mit dem Feuer aus dem Tunnel zu kommen. Je schneller das geht, desto besser.

Sollten Sie im Tunnel zum Stehen kommen, weil Ihr Wagen streikt, dann warten Sie nicht lange zu, lassen Sie die Zündschlüssel stecken und verlassen Sie unverzüglich ihren Wagen. Versuchen Sie zu flüchten. Dabei sollten Sie den Weg entgegen dem Rauch wählen. Denn auf der anderen Seite werden Sie nicht lange gute Sicht haben, denn ein Tunnel füllt sich sehr schnell mit Rauch und die Sicht wird immer schlechter. Was natürlich für die Atemluft auch gilt.

Ich bringe hier als Beispiel einen tragischen Vorfall aus dem Strassenverkehr. Als im Gotthardtunnel zwei LKW zusammengestossen waren, entstand ein Feuer im Tunnel. Zudem war die Durchfahrt durch den Tunnel versperrt und es kam zum Stau. Dieser Vorfall, der bisher noch harmlos verlief, entwickelte sich schnell zu einer ernsten Situation. Der Tunnel füllte sich mit Rauch und die Sicht verschlechterte sich zunehmend.

Die Alarmorganisationen wurden aktiviert und im Tunnel ein Notruf ausgesendet. Die Leute wurden gebeten, sich in die Fluchträume in der Nähe zu begeben. Doch die meistens blieben in ihrem Wagen sitzen. Als die dann bemerkten, dass die Situation ernst wird, haben sie den Weg zu den Fluchträumen nicht mehr gefunden. Sie blieben im Wagen und erstickten am Kohlenmonoxyd. Unnötiges warten, hat den Leuten ihr Leben gekostet.

Doch was war falsch gelaufen. Beim Ausbruch des Brandes, war die Sicht gut und die Beteiligten unmittelbar beim Unfall flohen vor dem Feuer, jedoch nicht vor dem grösseren Problem, dem Rauch. Die Leute hatten instinktiv Angst vor dem Feuer, aber schlimmer war der Rauch, der das Feuer fabrizierte. Sie fanden daher die Fluchträume noch rechtzeitig und konnten sich in Sicherheit bringen.

Wer weiter vom Feuer entfernt war, nahm das Feuer nicht als unmittelbare Gefahr wahr. Sie blieben im Wagen sitzen und warteten, dass es bald wieder weiter gehen wird. Sie wurden dann vom Rauch überrascht und als sie bemerkten, dass für sie der Rauch zum Problem werden würde, war die Sicht so schlecht, dass sie die Rettungsräume nicht mehr finden konnten. Sie kamen durch den Rauch und nicht durch das Feuer ums Leben.

Deshalb lege ich es Ihnen deutlich nahe. Verlassen Sie so schnell wie möglich den Tunnel. Ist das mit dem Wagen möglich, dann machen Sie das. Ist das nicht möglich, lassen Sie den Wagen mit allem Material stehen und suchen Sie zu Fuss die Flucht. Finden Sie einen Schutzraum, dann suchen Sie diesen auf und melden Sie sich dort über die Notrufstelle. So wissen die Retter, wo Sie sind.

Bei der Eisenbahn ist es etwas anders, denn Sie sitzen im Wagen und können nicht direkt Einfluss auf die Situation nehmen. Trotzdem sind auch für die Bahn einige Punkte zu beachten, denn nur, wer besonnen handelt, wird eine solche ernste Situation schadlos überleben können. Ein Feuer im Tunnel ist immer ein Kampf um Leben und Tod. Alles dazwischen ist reine Glückssache. Nur auf sein Glück sollte man sich nicht verlassen.

Nehmen wir an, Sie sitzen im Zug, der gerade das Portal zu einem Tunnel befahren hat. Nennen wir den Tunnel einmal Bahntunnel. Er ist, wie Sie wissen rund 14 Kilometer lang. Der Zug wird also einige Zeit benötigen, bis er ihn wieder verlässt. Kurze Zeit später bemerken Sie, dass es nach Rauch riecht. Irgendetwas muss brennen. Wie verhalten Sie sich?

Auf keinen Fall sollten Sie aufspringen und zur Notbremse eilen. Auf keinen Fall darf in dieser Situation die Notbremse gezogen werden. Damit es auch allen klar ist, HÄNDE WEG VON DER NOTBREMSE!! Suchen Sie das Zugpersonal und informieren Sie dieses über ihre Entdeckung. Aber auf keinen Fall sollten Sie versuchen den Zug zum Stehen zu bringen, denn so lange er fährt, besteht die Chance, dass er aus dem Tunnel kommt.

Nun übernimmt das Zugpersonal die Angelegenheit und Sie sollten dessen Anweisungen folgen, denn das Personal ist in solchen Situationen geschult und wird richtig handeln. Ziel hier ist zum Beispiel, dass der Lokführer über den Vorfall informiert wird. Er kann eventuell die Quelle für den Rauch bereits ausschalten, weil nur Schmutz auf einem Heizkörper begann, zu motten. Gleichzeitig wird jedoch ein Alarm ausgelöst werden.

Ist die Situation ernst und der Zug kommt trotz aller Bemühungen im Tunnel zum Stehen, ist es wichtig, dass Sie nicht in Panik geraten und im Zug sitzen bleiben. Dort sind Sie aktuell am besten geschützt. Das Zugpersonal ist nicht nur für Sie zuständig, sondern muss alle Reisenden betreuen. Dazu gehört auch, abzuklären, ob der Verkehr ruht und der Zug gefahrlos verlassen werden darf. Es bringt nichts, wenn alle Leute in Panik aus dem Zug stürmen und vom entgegenkommenden Intercity überfahren werden.

Im schlimmsten Fall, wenn es sich wirklich um einen Brand handelt, wird die brennende Stelle aufgegeben und das Zugpersonal sagt Ihnen, dass Sie den Zug unverzüglich verlassen sollten. Wer vor dem Brand ist, wird wohlmöglich mit dem verblieben Zugteil aus dem Tunnel fahren können. Eventuell können noch Leute vom hinteren Teil aufgenommen werden. Nur allzu lange darf das nicht dauern, denn die Zeit eilt.

Die Leute, die nicht mit dem vorderen Teil fahren können, haben weniger Glück und müssen sich auf einen langen Fussmarsch begeben. Lassen Sie Ihre Koffer zurück, was dort drin ist, kann man ersetzen, denn jetzt laufen Sie, so schlimm es klingt, um Ihr Leben. Denn das Feuer entwickelt viel Rauch und wenn Sie sehr viel Pech haben, kommt dieser in Ihre Richtung. Mit etwas Glück, haben Sie aber freie Sicht und der Rauch wird in die andere Richtung getrieben.

Auf jeden Fall kommen nun die LRZ zum Einsatz. Nur, die benötigen etwas Zeit, bis sie an der Unfallstelle angelangt sind. Bis es so weit ist, sind Sie auf sich alleine gestellt. Sie müssen im dunklen Tunnel zum Ausgang gehen. Sofern eine Notbeleuchtung vorhanden ist, schalten Sie diese ein. Nur durch die Tatsache, dass Sie diese Notbeleuchtung einschalten wird der Betrieb im Tunnel drastisch eingeschränkt. Sie sollten dann keinen schnell fahrenden Zug vorfinden.

Müssen Sie in Richtung des Rauches flüchten, gehen Sie gebückt, denn der Rauch befindet sich an der Decke des Tunnels und am Boden ist die Luft um einiges besser. Je tiefer Sie gehen, desto besser ist der Zustand der Luft. Versuchen Sie sich etwas vor dem Rauch zu schützen und gehen Sie zügig in Richtung Portal. Je mehr Weg Sie vom Unfallort weggehen, desto eher erreichen Sie die Retter und Sie sind in Sicherheit.

Auf jeden Fall sollten Sie vermeiden in Panik zu geraten. Sie müssen einen klaren Kopf behalten und auch diese gefährliche Situation besonnen meistern. Nur, wer jetzt einen klaren Kopf behält hat eine grosse Chance den Unfall zu überleben. Denn es dauert für Sie ewig, bis die Retter kommen. Diese Zeit sollten Sie nutzen um sich in Sicherheit zu bringen. Wer auf die Retter wartet, hat bereits verloren.

Daher zum Schluss noch mal die wichtigsten Punkte zum Merken:

Notbremse nicht betätigen!

Bahnpersonal informieren!

Nicht aussteigen!

Den Weisungen des Bahnpersonals folgen!

Sich selber und nicht Gegenstände schützen!

Den Tunnel verlassen!

 

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