Farben und Anschriften

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Mit dem Thema der Farben und Anschriften müssen wir den Zustand der Maschinen ansehen, als sie in die Schweiz kamen. Da in dem Fall jedoch das Kapitel schnell abgehandelt würde, habe ich mich dazu entschlossen auch die Farbgebung der Baureihe anzusehen, als sie noch in den Diensten der Deutschen Bundesbahn DB verkehrte. Es war mit wenigen Ausnahmen der Zustand vor der Herrichtung für die Schweiz.

An den grundsätzlichen Auf-gaben eines Anstrich ändert sich nichts, nur weil sich der Hersteller in Deutschland be-findet.

Es waren mehrere Schichten vorhanden und die beiden unteren dem Rostschutz, aber auch der Optik dien-ende Schichten waren nicht zu erkennen.

Direkt auf dem Blech aufgetragen wurde eine erste Grundierung in Form des Haftgrundes. Es erfolgte kaum eine Abdeckung, denn damit wurde nur der Stahl auf den Anstrich vorbereitet.

In der zweiten Ebene kam dann die Spachtelmasse zum Einsatz. Diese diente dem Ausgleich von Unebenheiten und auch als Schutz vor Rost. Im Gegensatz zur Strasse wurde diese Grundierung bei den Eisenbahnen durchaus kräftiger ausgeführt, als zu erwarten wäre. Im harten Alltag war eine hohe Belastung vorhanden, die schnell die Farbe angreifen konnte. Daher wurde wirklich darauf geachtet, dass ein guter Schutz vorhanden war.

Eine wirklich saubere Abdeckung der Bleche war erst mit der Grundierung vorhanden. Dabei handelt es sich um eine Farbschicht, die durchaus mit Pigmenten versehen sein kann. Noch gab es zwischen den Bahnen keinen Unterschied, denn diese Schicht war nur für den Schutz vor Rost vorhanden. Noch fehlt uns also eine Schicht, die letztlich auch zu sehen war. Es war also die Farbschicht, bei der die Pigmente nach den Vorgaben beigemengt wurde.

Eine weitere Schicht, wie Klarlacke, oder Schutzschichten vor Grafiti wurden damals nicht verwendet. Lokomotiven waren keine Schmuckstücke, sondern sie wurden als Arbeitsgerät verwendet. Daher wird nicht auf einen möglichst optimalen Glanz geachtet. Trotzdem glänzten neue ausgelieferte Lokomotiven. Der Grund waren die verwendeten Lacke, denn diese trockneten mit einem bestimmten Glanz ab. Wobei  es hier spannend wird.

V 200 der Deutschen Bundesbahn DB
                       

Sämtliche an die Schweizerischen Bundesbahnen SBB abgegebenen Lokomotiven trugen vor den Arbeiten noch den Anstrich der Ablieferung, daher können wir diesen ansehen, denn es gab schon während der Lieferung eine kleine Änderung, die aber alle Maschinen betreffen sollte. Es lohnt sich, wenn wir ansehen, was in Resten noch unter dem Anstrich der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zu finden war, denn nicht alles wurde entfernt.

Die Seitenwände und die Vorbauten waren mit dem da-mals bei der Deutschen Bundesbahn DB verwendeten roten und teilweise genormten Farbauftrag versehen worden.

Diese Farbe in Purpurrot wurde oberhalb des unteren Rahmens und bis zu Höhe der Trennkante zum Einzug an-gebracht.

Es war somit die Farbe, die auf der grössten Fläche auf-getragen worden war. Wir haben somit ein recht dunkles rotes Modell erhalten.

Für den Untergurt, die Drehgestelle und den oberen Einzug war ein schwarzgrauer Anstrich verwendet worden. Dieser war gut gegen die im Laufwerk entstehenden Verschmutzungen geeignet. Durch den dunklen oberen Absatz wirkte die Lokomotive auch nicht so hoch, damit kam die Länge besser zur Geltung. Es kann durchaus von einem gelungenen Anstrich gesprochen werden. In Sachen Design waren die Bahnen damals immer bescheiden.

Wobei von dieser starren geometrischen Regel bei den beiden Fronten abgewichen wurde. Die Farbe des Einzuges wurde bei den Vorbauten zu einem V herab gezogen. Bedingt durch die gebogenen Hauben war die gerade Linie jedoch als Bogen zu erkennen. Ob diese Spitze auf die Tatsache, dass hier Verbrennungsmotoren eingebaut wurden, hinweisen sollte, entzieht sich schlicht meiner Kenntnis, der Verdacht besteht jedoch.

Bleibt noch das Dach, das hier kaum zu erkennen war. Diese war, wie es damals üblich war mit einem speziellen Schutzlack behandelt. Gut zu erkennen war das auch bei den elektrischen Modellen der Bahnen in der Schweiz, wo die Dächer immer identisch waren. Den Grund dafür finden wir hier, denn der spezielle Schutzlack für das Dach war damals schlicht nur in Silber zu erhalten. Es war also ein durchaus übliches silbernes Dach vorhanden.

Als Auflockerung dieses doch recht strengen Anstrichs, wurden zwischen dem Bereich in Schwarzgrau und dem Teil in purpurrot Zierlinien gezogen. Die waren so breit, dass sie gut zu erkennen waren und sie waren zudem in Silber gehalten.

Gerade im Bereich um den Führerstand herum wirkten diese Steifen ent-lastend auf die klare Trennung zwischen den Farben. Mit dieser «Verzierung» war man in Deutschland schon recht fortschrittlich.

Eher ungewohnt für Schweizer waren die weissen Ringe bei den Puffertellern. Durch diese sollte die Position der Puffer etwas besser erkannt werden. Eine noch oft bei solchen Systemen verwendete Lösung.

Mehr oder weniger kann gesagt werden, dass damals durch die Bahnen in der Schweiz die grosse Ausnahme entstanden war. So gekennzeichnete Puffer gab sonst immer wieder zu sehen. Daher haben wir hier eine übliche Ausführung für diese Bauteile erhalten.

Sämtlich Griffstangen und die Einfassungen für die Fenster waren silbern. Während diese Farbe bei den Griffstangen von der Verchromung stammte, war bei den Rahmen der Werkstoff dafür verantwortlich.

Die Lokomotiven der Baureihe V 200 hatten daher einen durchaus gelungen Anstrich erhalten und dieser war auch nicht so neu, wie man in der Schweiz meinen könnte. Da obwohl er damals dort sogar regelmässig zu sehen war.

Die Triebzüge der Baureihe VT 08 wurden nicht nur für die Getriebe, sondern auch für den Anstrich herangezogen. Damit passte die neue Lokomotive durchaus in den Bestand der Modelle mit einem Verbrennungsmotor, denn bei elektrischen Modelle waren andere Farben vorhanden und so kann eine spezielle Lösung für die Maschinen mit Diesel durchaus angenommen werden. Das war auch bei anderen Bahnen sehr oft der Fall.

Bei den Bahnanschriften gab es Unterschiede. Diese entstanden als Folge der neuen Regeln bei der Deutschen Bundesbahn DB. Sie kennen das vielleicht, von der Reihe Re 4/4 II, deren Anstrich während dem Bau schon mehrfach verändert wurde.

Hier war es immerhin nur die Bahnanschrift und dabei bleiben wir sogar noch beim erwähnten Modell der Schweizerischen Bundes-bahnen SBB, denn es gab parallele Punkte zu beachten.

Zu Beginn der Auslieferung wurde auf den Seitenwänden der Schrift-zug Deutsche Bundesbahn angebracht. Dabei wurden dafür jedoch einzelne auf der Farbe in Purpur aufgesetzte Buchstaben verwendet.

Im Gegensatz zur Schweiz, wo wegen den drei damaligen Landes-sprachen nur mit den Abkürzungen gearbeitet wurde, war bei der Deutschen Bundesbahn DB der ausgeschriebene Name verwendet worden und das sollte sich ändern.

Ab der Nummer 200 055 wurden die Anschriften geändert. Nun wurde das neu von der Deutschen Bundesbahn DB geschaffene Signet angebracht. Dieses war nun auf allen Seiten zu erkennen und auf Buchstaben wurde verzichtet. Die Anschriften wirkten nun eher bescheiden, denn das Signal wurde auch auf der Seite in der üblichen Grösse angebracht und der vorhandenen Platz schlicht nicht weiter für Anschriften genutzt.

Die Nummern der Lokomotiven waren auf allen vier Seiten angeschrieben worden. Seitlich waren im unteren Rahmen noch ein paar technische Anschriften vorhanden. Wappen oder Taufen gab es nicht, denn diese Tradition sollte auch in der Schweiz damals erst wieder aktiviert werden. Noch wusste niemand, was die Wappen der Kantone auf die Baureihe Ae 6/6 bewirken sollten. Der Anstrich hier war nach den Normen der DB und so kamen sie nicht in die Schweiz.

Am 4/4 Schweizerische Bundesbahnen SBB
                       

Die zu Am 4/4 umgebauten Maschinen der Reihe V 200 kamen mit dem damals gültigen Anstrich der Schweizerischen Bundesbahnen SBB in die Schweiz. Das war es auch schon und einfacher kann man eine Farbgebung nicht behandeln. Wir können daher zum nächsten Thema weitergehen. Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Daher kommen wir nicht darum herum die Farbgebung der Lokomotiven in der Schweiz anzusehen.

Bedingt durch die vom Käufer verlangten Anpassungen und die Tatsache, dass bei zur Ausrangierung anstehenden Maschinen kaum neue Farbe angebracht wurde, ergab einen neuen Anstrich.

Gerade nach einem langen Einsatz, waren Farben oft einfach nur blass geworden. Hinzu kam, dass auch allen-falls auftretendem Rost nicht mehr Einhalt geboten wurde. Die Folge war ein Neuanstrich nach den Vorgaben die in der Schweiz definiert wurden.

Nicht gross verändert wurden die Pigmente beim Laufwerk und beim unteren Rahmen. Auch in der Schweiz hatten sich dort die dunklen Farben durchgesetzt und trotzdem sollte es für Schweizer eine spannende Neuerung geben und diese betrafen die Pufferteller und die Bandagen. Der weisse Rand bei den Puffern wurde hier auch nach dem Anstrich angebracht. Der mit dem Umbau beauftragen Firma, war wohl nicht bekannt, dass diese in der Schweiz fehlten.

Die neuen Radreifen wurden entgegen den Gepflogenheiten in Deutschland nicht mehr mit einem Anstrich versehen. Diese waren in der Schweiz nie mit einem Lack versehen worden. Da es jedoch nagelneue Bandagen waren, wirkten diese, als seien sie mit einem weissen Lack versehen worden. Weiss war nur noch bei der Zierlinie zu den Seitenwänden vorhanden. Gerade bei den Lokomotiven wurde mit diesem Teil der Fahne sparsam umgegangen.

Für die Seitenwände wurde der damals in der Schweiz übliche Farbton in Feuerrot genommen. Damit wurden die Lokomotiven heller und da diese Farbe auch im Bereich des Einzuges verwendet wurde, optisch auch deutlich höher. Daher wirkten die Maschinen nach dem Umbau ausgesprochen hoch und das war eine Folge davon, dass das Dach kaum zu erkennen war. Es war einfach nur Rot und das kann man so stehen lassen.

Weiterhin wurde für das Dach ein spezieller Schutzlack verwendet. Dieser wurde mit metallischen Zusätzen ver-mischt. Diese sollten das Fahrzeug etwas von den in der Fahrleitung entstehenden Magnetfeldern schützen.

Zudem wurde die Farbe dadurch widerstandfähiger. Da neu auch Pigmente beigemengt werden konnten, war das Dach neu dunkelgrau gehalten worden. Auch hier waren die Pigmente nach den Vorgaben des Käufers gewählt.

Sämtliche Griffstangen waren neu mit einer gelben Farbe behandelt worden und das galt auch für die Ecktritte bei den Stossbalken. Mit diesen Griffen war klar zu erkennen, dass diese Lokomotiven für die Baudienste gedacht waren und dort wurden in der Schweiz schon lange diese Farben zur besseren Erkennbarkeit verwendet. Es war also klar eine Anpassung an den später vorgesehen Einsatzbereich umgesetzt worden.

Das war es auch schon, denn mehr gab es nicht. Sollten Sie nun die Hinweise zu den Bahnanschriften und zu den Nummern der Fahrzeuge vermissen, dann muss ich erwähnen, dass wir den Zustand ansehen, in dem die Lokomotiven in die Schweiz überführt wurden. Bei der Ankunft war also nicht zu erkennen, wem das Fahrzeug gehört und es war auch nicht zu erkennen, welche es denn genau war, denn es war nur der Anstrich vorhanden.

Wie diese Anschriften genau aussehen, werden wir betrachten, wenn wir die von der Hauptwerkstätte Biel ausgeführten Anpassungen und Nacharbeiten ansehen. Erst dort wurden die neuen Maschinen mit diesen Hinweisen versehen. Hier so nur erwähnt werden, dass man sich an die damaligen Vorgaben der Direktion halten sollte. Auch in anderen Punkten, waren die Lokomotiven nach der Ankunft nicht für den Einsatz geeignet.

 

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