Aufgaben der Bahnhöfe

Mittlerweile kennen wir die unterschiedlichen Bauformen von Bahnhöfen. Wir können einen Kopfbahnhof von einem Durchgangsbahnhof unterscheiden und wissen, warum Keilbahnhöfe entstanden. Doch, wir wissen eigentlich noch nicht, was diese Bahnhöfe für Aufgaben oder für Funktionen haben. Auch der Wegweiser half uns diesbezüglich nicht weiter. Bahnhöfe haben ganz bestimme ihnen zugedachte Aufgaben, die wir nun kennen lernen.

Doch hier einfach eine einfache Aufgabe zu nennen ist schwer, denn die Aufgaben der Bahnhöfe sind sehr vielseitig und unterschieden sich genauso, wie ihr Grundriss. Wir sind daher immer noch weit von einem standardisierten Bahnhof entfernt. Vielmehr müssen wir davon ausgehen, dass ein Bahnhof immer den Umständen entsprechend gebaut und angepasst wurde. So kann es gar kein Grundmuster geben und jeder ist einzigartig.

Ich versuche die Bahnhöfe in ein paar Gruppen zu unterteilen. Genauer sind es drei Gruppen von Bahnhöfen. So ergibt sich die Unterteilung in Bahnhöfe mit Publikumsverkehr, mit Güterverkehr und Bahnhöfe für interne Aufgaben. Nur, um es gleich zu sagen, es gibt Bahnhöfe, die diese drei Modelle vereinen und so zu einem Universalbahnhof werden. Schliesslich kann jeder Bahnhof unter bestimmten Bedingungen die Aufgaben es anderen Musters übernehmen.

Machen Sie sich noch keine zu grossen Gedanken um die Bezeichnungen, diese werden Sie finden und auch noch erklärt bekommen. Hier in der einleitenden Phase wollen wir es erst einmal bei den grundlegenden Aufgaben eines Bahnhofes belassen. Diese sind nämlich bei allen Bahnhöfen gleich und Ausnahmen davon gibt es keine. Damit haben wir erstmals bei der Vielfalt eine einheitliche Sache, ob das die Lösung für unser Problem ist?

In einem Bahnhof können Züge enden oder beginnen. So steht es in den Vorschriften der Deutschen Bahn. Sie können zudem auch einfach nur anhalten und die Fahrt fortsetzen. So simpel das umschrieben ist, so genau trifft es den Punkt, denn die Züge können wirklich nur in einem Bahnhof enden oder beginnen. Das macht die Bahnhöfe bei den Eisenbahnen daher zu etwas besonderem und so überrascht es, dass es Eisenbahnen ohne Bahnhof gibt.

Ein Bahnhof bietet für Züge eine Art Aufenthaltsraum, wo sie sich für neue Aufgaben herrichten können oder aber warten, bis es weiter geht. Ganz zu Beginn der Eisenbahnen war das so, denn die Bahnhöfe wurden mit Mauern umgeben. Die Züge blieben dort abgestellt, wenn die Nachtruhe begann. Wie man ein Pferd in der Nacht in den Stall bringt, brachte man die Züge in einen Bahnhof. Dort hatten sie ein Heim gefunden.

Ach, Sie glauben es mir nicht. Doch, früher wurden die Züge in der Nacht in den Bahnhöfen abgestellt und diese waren eingemauert. Auch heute noch stehen die Züge in einem Bahnhof, wenn der Verkehr ruht. Damit können Sie beruhigt behaupten, dass man in einem Bahnhof ankommt und wieder weggeht. Genauso, wie Sie zu Hause ankommen und wieder weggehen. Fachidioten meinen deshalb auch, dass man ihm Bahnhof sagt.

Ich versuche es wieder einmal mit dem Gesetz. Was steht denn dort bei einem Bahnhof? „Ein Bahnhof ist eine Anlage innerhalb der Einfahrsignale, wo solche fehlen innerhalb der Einfahrweichen. Sie dienen zur Regelung des Zugverkehrs und der Rangierbewegungen. Meistens mit Publikumsverkehr.“ Ist Ihnen aufgefallen, dass man von innerhalb der Einfahrsignale spricht? Also müssen diese Einfahrsignale wohl die heutigen Mauern der Bahnhöfe sein.

So, jetzt wissen wir, was ein Bahnhof ist. Es ist ein Bereich, der für Züge eine Heimat ist. Ein Zuhause für Züge. Nur, warum spricht die Vorschrift von meistens mit Publikumsverkehr? Was meint man damit wohl? Wenn wir schon beim Publikumsverkehr sind, beginnen wir doch gleich damit, denn damit treffen wir wirklich auf die häufigste Form eines Bahnhofes.

 

Bahnhof mit Publikumsverkehr

Ein Bahnhof mit Publikumsverkehr ist ein Bahnhof, bei dem Reisende aus- oder einsteigen. Publikum nennt man die Reisenden aus dem Grund, weil sie unbeteiligte Personen sind. Sie besuchen vielleicht den Bahnhof, wie andere ein Theater oder eine Sportveranstaltung. Dort spricht man auch vom Publikum. Es sind öffentlich zugängliche Bahnhöfe, wobei natürlich gewisse Regeln befolgt werden müssen, denn der Bahnhof gehört der Bahngesellschaft und Sie sind zu Gast.

Es sind deshalb die Bahnhöfe, die Sie kennen. Jeder Bahnhof, den Sie bei Ihrer Reise besucht haben, ist ein solcher Personenbahnhof.

Sie werden im Normalfall auf Ihrer Reise keinen anderen Bahnhof antreffen. Deshalb schreibt man im Gesetz auch, dass meistens Publikumsverkehr vorhanden ist.

Ausnahmen muss es dann wohl geben, doch zu denen kommen wir später. Wir bleiben vorerst beim Bahnhof mit Publikumsverkehr.

Es sind Bahnhöfe, die im Zug angekündigt werden oder die berühmt sind. Gewisse Vertreter dieser Bahnhöfe kennt jeder, auch wenn er noch nie da war. Sie wollen Muster?

Wie wäre Grand Central Station in New York, oder Gare de Lion in Paris. Ach die kennen Sie nicht? Dann vielleicht Jaroslawl Woksal in Moskau?

Dort startet die weltberühmte transsibirische Eisenbahn. Wenn auch das nichts bringt, dann einfach der Bahnhof in Ihrer Ortschaft.

Nur gibt es bei diesen Bahnhöfen viele unterschiedliche Varianten. Dabei ist nicht einmal der Bahnhof selber speziell, sondern er erhält einen Zusatz, der in zu etwas speziellem macht. Wir geben diese Namen zum Teil um zu zeigen, was wir dort erwarten und was der Bahnhof für uns bedeutet. Wir beginnen gleich mit dem Bahnhof, denn Sie bei jeder Ihrer Reise erreichen.

Endbahnhof: Der Endbahnhof ist der Bahnhof, den Sie vermutlich schon oft gehört haben und den Sie vermutlich schon selber benannten. Dabei kann für jede Person in einem Zug der Endbahnhof oder die Endstation unterschiedlich sein. Es ist der Bahnhof, wo das, was man gerade unternimmt endet. Endet Ihre Reise in Himmelreich, dann haben Sie dort Ihren Endbahnhof erreicht und die Reise endet dort.

Erinnern Sie sich noch an die Ansage im Zug? „Nächster Halt Erstfeld, Endbahnhof, bitte alle aussteigen!“ Sie sehen, Erstfeld ist scheinbar auch ein solcher Endbahnhof. Nur für was ist es denn nun der Endbahnhof? Die Ansage kommt vom Zug, dann wird es wohl für den Zug der Endbahnhof sein. Vielleicht deckt sich der Endbahnhof des Zuges auch mit dem Endbahnhof der Strecke. In beiden Fällen geht es nicht mehr weiter.

Wir haben nun erfahren, dass der Begriff Endbahnhof also nur angibt, wo etwas endet. Ihre Reise, oder der Zug noch schlimmer die Strecke. Somit kann man wirklich jedem Bahnhof in bestimmten Fällen Endbahnhof sagen. Wichtig ist für uns nur, dass wir beim Endbahnhof Diskussionen erwarten können, weil nicht jeder gleicher Meinung ist. Darum dürfen Sie ruhig sagen, dass Himmelreich Ihr Endbahnhof ist.

Nun gibt es aber ganz spezielle Endbahnhöfe. Dort enden weder ein Zug, noch eine Strecke und vielleicht auch keine Reise eines Fahrgastes. Es sind Bahnhöfe, die ein Streckennetz einer Bahn oder eines Landes bezeichnen. Besonders die Bahnhöfe, die diese Aufgabe an der Grenze zu einem anderen Land wahrnehmen, sind sogar noch besonders bezeichnet, so dass wir bereits zum zweiten speziellen Namen kommen.

Grenzbahnhof: Beim Grenzbahnhof wechselt die Zuständigkeit des Staates oder aber, wenn man ganz genau sein will, auch einer Bahngesellschaft. Eine Grenze trennt zwei Bereiche ab. Das sind meistens die Grenzen zwischen zwei Staaten. Nur, es können aber auch die Grenzbahnhöfe von zwei Bahngesellschaften sein. Vermutlich verstehen Sie jetzt den zweiten Teil nicht ganz so genau. Macht nichts, ich erkläre es an einem Beispiel.

Gehen wir dazu in der Zeit zurück. Als noch die NOB und die SCB existierten, gab es einen Grenzbahnhof. Dieser war Aarau. Hier stiessen die beiden unterschiedlichen Bahnen zusammen. Die Hoheit wechselte von einer zur nächsten Gesellschaft. Was in anbetracht der Streitereien der beiden Bahnen darin endete, dass man zwei Bahnhöfe baute um eine klare Abgrenzung zu erhalten. Sie sehen, es war ein Grenzbahnhof, wo es keine Staatsgrenze gab.

Der Bahnhof ist der letzte Bahnhof, bevor der Zug die Grenze überquert. Heute meint man damit natürlich in erster Linie die Bahnhöfe an den Grenzen der Länder. Dort wo wir die Reisedokumente vorweisen müssen und gefragt werden, ob es etwas zu verzollen gibt. Obwohl die Grenzen heute weitaus durchlässiger sind, gibt es diese Situationen immer wieder und wir übertreten die Grenze in ein anderes Land mittlerweile ohne Ängste.

Hier bietet sich der Bahnhof von Chiasso an. Es ist ein klassischer Grenzbahnhof, bei dem die Grenze zwischen den beiden Ländern durch den Bahnhof führt. Der internationale Zug kommt hier an, erledigt die Grenzformalitäten und fährt danach im neuen Land weiter. Ihre Reisedokumente werden während dem Halt kontrolliert. Es ist daher ein klassischer Grenzbahnhof, weil der Zug im Stillstand das Land wechselt.

Der Grenzbahnhof muss nicht immer direkt an der Grenze stehen, denn Schaffhausen kann für die Züge nach Singen und Stuttgart Grenzbahnhof sein. Jedoch nicht für die Züge nach Thayngen. Der Grund ist dabei einfach, denn die schnellen Züge fahren von Schaffhausen ohne Halt nach Singen. Damit überquert der Zug die Grenze während der Fahrt. Die notwendigen Formalitäten werden zwischen den Bahnhöfen gemacht.

Basel SBB ist ein anderer Grenzbahnhof, denn wer zu den Zügen nach Paris will, muss innerhalb des Gebäudes die Grenze auch real überqueren. Er befindet sich danach zwar immer noch in Basel und in der Schweiz, ist aber nun zolltechnisch in Frankreich. Sie haben also die Grenze innerhalb der Schweiz überquert. Das geht, weil die dort fahrenden Züge erst in Frankreich wieder anhalten und damit die Grenze auch während der Fahrt überqueren.

Die Stadt Basel bietet aber noch einen weiteren Sonderfall. Basel badischer Bahnhof ist für Züge in Richtung Schweiz ein Grenzbahnhof, der Grenzübertritt erfolgt hier ähnlich, wie im Raum Schaffhausen zwischen den beiden Bahnhöfen. Geografisch ist der Bahnhof jedoch in der Schweiz. Er gehört aber zum deutschen Streckennetz und kann auch von deutschen Reisenden benützt werden, die offiziell gar nie in der Schweiz einreisen.

Leute, die aus Deutschland kommen und wieder nach Deutschland weiterreisen, überqueren dabei die Grenze jedoch nicht. Für jene ist der Bahnhof kein Grenzbahnhof, sondern einfach der deutsche Bahnhof der Schweizer Stadt Basel. Wer den Bahnhof jedoch in Richtung Stadt verlassen will, kommt am Zoll vorbei und wird eventuell nach seinen Reisedokumenten gefragt, auch wenn er aus der Schweiz angereist ist. Der Grund? Der Zug überquerte ja von Basel SBB nach Basel badischer Bahnhof die Grenze.

Hauptbahnhof: Der Begriff Hauptbahnhof sagt eigentlich, dass es auch einen Nebenbahnhof geben müsste. Das ist nicht so, denn der Hauptbahnhof ist ein Bahnhof in einer Stadt, der zum wichtigsten Bahnhof der Ortschaft ernannt wurde. Sie müssen bedenken, grössere Städte haben mehrere Bahnhöfe und der wichtigste davon wird als Hauptbahnhof bezeichnet. Die anderen Bahnhöfe gelten deshalb als normale Bahnhöfe und nicht als Nebenbahnhöfe.

Ein Hauptbahnhof unterscheidet sich von einem ländlich gelegenen Bahnhof im Grunde nur durch seine Grösse und in der Tatsache, dass er in einer Stadt gebaut wurde. Hauptbahnhöfe sind sehr umfangreich, da sie wichtig sind und weil hier die wichtigsten Züge anhalten. Oft wird der Hauptbahnhof mit der Abkürzung HB auch hinter dem Ortsnamen erwähnt, oder der Zusatz dient der Unterscheidung von mehreren Bahnhöfen einer ganzen Ansammlung solcher Bauwerke.

Betrachten wir auch den Hauptbahnhof anhand von Beispielen. Dabei fällt einem schnell auf, dass die Bezeichnung HB nicht überall verwendet wird. In der Schweiz ist sicherlich Zürich HB bekannt, aber es gibt auch Bellinzona Prinzipale, also Bellinzona HB. Wenn er schon so bekannt ist, dann wollen wir uns den Hauptbahnhof von Zürich ansehen. Nur, warum gibt es dann in Basel und Bern keinen Hauptbahnhof?

Nun, sowohl Basel, als auch Bern, haben natürlich einen Hauptbahnhof. Das ist nicht mal ein kleiner Bahnhof. In Basel gibt es davon sogar drei Stück, so dass man mit HB keine brauchbare Unterscheidung erreichte, daher verwendete man hier statt HB den Zusatz SBB. Daher haben wir neben Basel SBB auch die Hauptbahnhöfe Bâle SNCF und Basel badischer Bahnhof. Sie erkennen schnell zu welcher Bahn der jeweilige Bahnhof gehört.

In Bern begnügte man sich beim Hauptbahnhof einfach mit Bern. Es gibt keinen Zusatz. Die anderen Bahnhöfe haben Doppelnamen, so dass man den Begriff Hauptbahnhof hier nicht besonders hervorheben musste. Bern ist Bern und ein Hauptbahnhof, aber die zusätzliche Abkürzung HB lässt man sein. Das gibt es auch in anderen Ländern, denn nicht jeder Hauptbahnhof wird mit HB ergänzt. Wie wäre hier Paris Gare de Lyons?

Doch kehren wir zurück zum Hauptbahnhof, der das auch in der Bezeichnung erwähnt. Zürich HB ist der älteste Bahnhof der Schweiz. Nun eigentlich ist er immer wieder erneuert und erweitert worden, aber der Standort war bereits 1847 verwendet worden. Seit dieser Zeit ist der Bahnhof dort und so ist ein berechtigter Grund, dass man den Zusatz HB führt. Natürlich nicht, aber Zürich ist ein so wichtiger Bahnhof, dass man den Zusatz HB einführte.

Warum verwendete man den Zusatz in Bellinzona und schrieb diesen nicht an? Dort gibt es ja nur den Bahnhof, die Unterscheidung diente nur Intern. Damit man den Personenbahnhof vom neuen Güterbahnhof unterscheiden konnte, führte man für den Personenbahnhof die Bezeichnung HB ein. So konnte dieser von Güterbahnhof unterschieden werden. Doch nun kommen wir zu den Bahnhöfen für den Güterverkehr.

 

Bahnhof mit Güterverkehr

Als man mit den Bahnen in der Schweiz begann, wurde der Güterverkehr, also der Transport von Waren, neben den normalen Personenverkehr abgewickelt. Mit zunehmendem Verkehr ging das aber nicht mehr problemlos. Die Züge mit den Reisenden wurden von jenen mit Waren getrennt geführt. In den Bahnhöfen änderte man jedoch noch nicht viel, denn noch immer hatte man den dazu notwendigen Platz.

Mit dem zunehmenden Transport von Gütern wurde der Platz in den Bahnhöfen immer knapper. Als dann auch noch der Teil für die Reisenden vergrössert werden musste, fehlte es am notwendigen Platz. Die Güter wurden nun in einer eigenen Zone umgeschlagen. Dort konnten auch die entsprechenden Züge formiert werden. Letztlich reichte das nicht mehr aus und man musste noch grössere Anlagen bauen. So entstanden die Bahnhöfe für den Güterverkehr.

Im Aufbau unterschieden sich diese Bahnhöfe von den Bahnhöfen, die auch Reisenden zur Verfügung stehen. So fehlten Gebäude und Anlagen, die den Reisenden dienen. An ihre Stelle traten spezielle Anlagen, die den Transport und den Umschlag vereinfachten. Es gab Gebäude, in denen die transportierten Waren zwischengelagert werden konnten. Damit dienten diese Bahnhöfe auch nicht mehr dem Publikumsverkehr.

Ein Bahnhof mit Güterverkehr kann auch ein Endbahnhof oder ein Grenzbahnhof sein. Nur ist er dies für Züge, die Waren transportieren. Dabei entstanden in Lauf der Jahre drei unterschiedliche Bahnhöfe für den Güterverkehr, jeder wurde dabei speziell auf die entstandenen Bedürfnisse ausgerichtet. Eine Mischung, wie wir sie bei den vorherigen Bahnhöfen kennen gelernt haben, ist hier weniger der Fall, denn die Bahnhöfe sind zu speziell gebaut worden.

Güterbahnhof: Die erste Form eines für den Transport von Waren gedachten Bahnhofs, war der Güterbahnhof. Die Züge, die Waren transportieren kommen in diesem Bahnhof an und dann werden den Wagen mit den Waren zu den einzelnen Entladestellen gestellt. Daher findet man diese Form von Bahnhöfen oft im Bereich von umfangreiche industriellen Anlagen oder grossen Hallen, die für die Aufbewahrung der Güter gebaut wurden.

In grösseren Orten ist der Güterbahnhof oft deutlich von den Anlagen mit Publikumsverkehr getrennt worden. So hatte man genug Platz für beide Bereiche des Transportes und die Personen fühlten sich durch den Lärm des Umschlages nicht gestört.

Das führte aber dazu, dass die Wagen, die für den Transport von Waren bestimmt waren, in eigenen Zügen befördert wurden. Damit kamen diese Züge auch nicht mehr zum Bahnhof mit Publikumsverkehr.

Güterbahnhöfe haben entweder einen eigenen Namen oder sie werden mit dem Zusatz GB ergänzt. Damit erhielt man eine Unterscheidung der Bahnhöfe, konnte aber den Ort des Bahnhofes beibehalten.

Güter, die nach Zürich transportiert wurden, kamen dann automatisch in Zürich GB an. Damit hatte man eine leichte Unterscheidung. Bei eigenen Namen wird das schon schwerer, oder wissen Sie, in welcher Stadt San Paolo liegt?

Die hier umgeschlagenen Waren sind sehr unterschiedlich, so dass es in diesem Güterbahnhöfen entsprechende Entlademöglichkeiten gibt. Dazu gehört zum Beispiel ein Bereich, wo man die Waren ab einem Wagen heben kann.

Oder aber es ist eine Erhöhung vorhanden, so dass man mit Fahrzeugen auf den Wagen fahren kann. Daneben gibt es aber immer noch viele Magazine, die mit Waren beliefert werden. Ein Güterbahnhof ist daher ein kunterbunter Bahnhof für Güter.

Postbahnhof: Je mehr Güter einen Ort erreichten, desto enger wurde es in den Bahnhöfen. Davon nicht betroffen war die Post, denn die wurde immer noch mit den Reisenden befördert. Zwar verwendete man spezielle Wagen, aber man schickte sie immer noch mit den Zügen für Reisende auf die Strecke. Damit konnte die Post schneller ihr Ziel erreichen. Je grösser der Verkehr mit der Post wurde, desto schwieriger wurde es, die Post umzuladen und auf neue Züge zu bringen.

Daher entstanden bei besonders grossen Zentren spezielle Postbahnhöfe. Hier endeten die Züge, die mit den entsprechenden Wagen verkehrten. Damit konnten die Post und die Pakete nun vom normalen Verkehr mit Personen getrennt werden. Die Leute der Post hatten genug Zeit, die Post auf andere Wagen umzuladen und es konnten spezielle Verbindungen geschaffen werden. Zudem konnte in diesen Bahnhöfen das Postgeheimnis besser geschützt werden.

Beim Postbahnhof gilt das gleiche, wie beim Güterbahnhof, denn auch hier dient die Bezeichnung nur als Hinweis. Wichtiger ist aber, dass bei diesen Postbahnhöfen im Lauf der Jahre spezielle Zentren für die Post entstanden. Letztlich führte man diese Post mit speziellen Wagen und der Umlad erfolgte in den geschlossenen Hallen, was die Post besser vor Feuchtigkeit schützte. Alles in allem war der Postbahnhof eine gute Lösung in grossen Städten.

Postbahnhöfe erhielten eigene Namen, die nicht immer mit der Ortschaft zusammenhingen. Hier war der Name nicht so wichtig, denn bei der Post arbeiten speziell geschulte Leute, die wissen, wo welcher Postbahnhof ist und welcher Stadt er dient. Für Sie gilt aber, dass sie optisch einen Postbahnhof nur schwer von einem Güterbahnhof unterscheiden können. Letztlich übernehmen sie auch die gleiche Aufgabe, nur dass der Name anders ist.

Containerterminal: Sie sind die neusten speziellen Bahnhöfe bei der Eisenbahn und dienen oft nicht nur der Eisenbahn. Das zeigt sich nur schon vom Namen her, denn ein Containerterminal dient dem Umschlag dieser Container. Da hier international gearbeitet wird, gab man den Bahnhöfen den Namen Terminal. Trotzdem können wir sie als Bahnhöfe in unserem Sinn ansehen, denn sie dienen ebenfalls Zügen als Ziel- oder Startort.

Gerade in der letzten Jahren hat der Verkehr mit diesen grossen Kisten deutlich zugenommen, so dass eigene spezielle Bahnhöfe für dem Umlad solcher Container entstanden. Dabei werden die Container mit Hilfe eines Kranes von einem Zug auf den anderen umgeladen, oder aber, sie wechseln vom Schiff oder LKW auf den Zug und umgekehrt. Ein Containerterminal ist daher ein Umschlagplatz für diese grossen und schweren Kisten.

Ähnlich wie bei der Post werden hier spezielle Züge geführt. Das hat den Vorteil, dass nicht aus Versehen andere Wagen in den Terminal gelangen können, denn die Anlagen sind nur für diese Art der Wagen geeignet. Lagerhallen oder spezielle Bauwerke sucht man hier vergebens, denn die Waren bleiben hier in den Kisten. Diese Container werden nur umgeladen, damit ähneln sie eher den nun folgenden Rangierbahnhöfen.

Rangierbahnhof: Je mehr der Verkehr mit dem Transport von Gütern ausgeweitet wurde, desto schwieriger wurden die Platzverhältnisse in den Güterbahnhöfen. Die Verbindungen führten in viele unterschiedliche Richtungen und die Anlagen reichten nicht aus um die entsprechenden Züge zu formieren. Es musste deshalb ein Bahnhof geschaffen werden, der so effizient wie möglich aus einem Zug mehrere Züge macht.

Entstanden waren die Rangierbahnhöfe. Sie gehören zu den grössten Bahnhöfen, die es in der Schweiz gibt und sie haben weder Bauwerke für Reisende, noch gibt es Magazine oder sonstige Anlagen, die dem Umschlag von Gütern dienen. Vielmehr kann der Rangierbahnhof als eine Anlage zum Formationsänderung bezeichnet werden. Sein Nutzen im Transport von Gütern ist aber enorm, so dass es sehr wichtige Rangierbahnhöfe gab.

Auch im Aufbau unterscheiden sich Rangierbahnhöfe. Diese Anlagen werden nur in einer Richtung durchfahren. Wobei natürlich auch hier die Ausnahmen die Regel bestätigen.

Durch die eine Fahrrichtung, können die Anlagen in einen Bereich für die Ankunft und einen für die Abfahrt aufgeteilt werden.

Züge kommen daher immer an einer Stelle an und fahren an einer anderen Stelle wieder ab. Es gibt keinen Gegenverkehr.

Betrachten wir einen solchen Rangierbahnhof etwas genauer. Die Wahl fiel auch hier wieder auf den Grossraum Zürich. Um die Anlagen in Zürich zu entlasten, baute man einen Rangierbahnhof, der wurde ausserhalb der Stadt errichtet.

Sein Name kam daher von Zürich weg und man nannte ihn nach dem Tal. So entstand der Rangierbahnhof Limmattal und damit eine Drehscheibe vor den Toren Zürichs und mittlerweile der Schweiz.

Alle Züge, die diesen Bahnhof anfahren, fahren in einen Bereich im Westen ein. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Zug aus dem Osten oder Westen angefahren kommt. Notfalls wird er am Bahnhof vorbei geleitet und so richtig zugeführt. Nach diesem Bereich mit den ankommenden Zügen, werden diese zerlegt und einem dritten Bereich zur Abfahrt formiert. Dort fahren dann alle Züge unabhängig ihrer Fahrrichtung ab.

Mit den Rangierbahnhöfen, sind wir eigentlich bei einer dritten Art der Bahnhöfe angelangt. Noch dient er dem Gütertransport und hat daher einen direkten Auftrag, aber es werden hier weder Kunden im Gütertransport noch Personen bedient. Die Rangierbahnhöfe sind daher spezielle Bahnhöfe, die es aber in einer noch extremeren Form gibt. Wir nennen Sie deshalb Bahnhöfe mit internen Aufgaben.

 

Bahnhof mit internen Aufgaben

Bahnhöfe mit internen Aufgaben entstanden, weil das Streckennetz immer komplizierter wurde und man sich um die Teilung der Strecken kümmern musste. Zudem haben sie die Aufgabe den Verkehr auf einer Strecke zu vereinfachen. Diese Form der Bahnhöfe ist mit Beispielen einfacher zu erklären, als das mit einfachen Worten möglich ist, denn die Bahnhöfe mit internen Angaben werden Sie als Reisenden kaum bemerken.

Stellen Sie sich vor, Sie kommen auf einer Reise gegen eine grosse Stadt. Die Züge kommen sich immer näher und folgen sich dann auf dem letzten Abschnitt. In einem Bahnhof wurde daher die Reihenfolge dieser Züge geregelt. Es kann sein, dass dieser Bahnhof aber weder dem Transport von Gütern, noch der Beförderung von Reisenden dient. Er muss nur die Züge, die nach dem grossen Bahnhof fahren, richtig einfädeln.

Dienstbahnhof: Dienstbahnhöfe übernehmen in einer Anlage mit vielen Strecken und Bahnhöfen ordnende Funktionen. In einem Dienstbahnhof, oder einer Dienststation werden Sie keine Anlagen für den Publikumsverkehr finden und auch ausgedehnte Güteranlagen fehlen. Vielmehr ist es ein unscheinbarer Bahnhof ohne Gebäude. Er hat aber die Anlagen, die zu einem richtigen Bahnhof gehören.

Am besten erkläre ich Ihnen, diese Dienstbahnhöfe an einem Beispiel. Es ist einfacher, als die Funktionen des Dienstbahnhofes so zu erklären, als mit komplizierten Worten zu arbeiten. Machen Sie sich dabei jedoch keine Sorgen, Sie werden den Dienstbahnhof kaum erkennen. Nur, wer mit dem System vertraut ist, kennt diesen Bahnhof und weiss vermutlich schon, von welchem Dienstbahnhof ich spreche. Meine Wahl fiel dabei auf den Dienstbahnhof Gütsch.

Haben Sie davon noch nie etwas gehört? Ach so, Sie haben keine Ahnung, von was für einem Bahnhof ich spreche.

Gütsch ist ein Bahnhof in der Schweiz, genauer ein Dienstbahnhof vor Luzern. Ach so, Luzern kennen Sie, aber Gütsch?

Man kann salopp ausgedrückt, den Dienstbahnhof Gütsch als Sortierstelle für den Hauptbahnhof Luzern bezeichnen. Hier wird die Reihenfolge der Züge geregelt und somit der Verkehr nach Luzern sortiert.

In diesem Dienstbahnhof treffen vier unterschiedliche Bahnlinien aus allen Richtungen aufeinander. Die Züge kommen dabei von Bern, Basel, Zürich oder vom Gotthard.

Ihr Ziel ist dabei Luzern. Die Strecken treffen im Dienstbahnhof Gütsch zusammen. Achten Sie sich bei der nächsten Reise nach Luzern auf eine Stelle, wo drei Geleise zu sehen sind. Genau dann befindet sich der Zug in der Dienststation Gütsch.

Vielleicht muss ihr Zug dort sogar anhalten, weil es auf der Strecke nach Luzern keinen Platz für ihn hat. Dank dem Bahnhof kann verhindert werden, dass zu viele Züge nach Luzern fahren können und man kann diese in der Reihenfolge sortieren, die man für die Anlagen in Luzern benötigt. Sie sehen, Gütsch ist ein wichtiger Bahnhof im Schienennetz, er hat aber keine Aufgaben für den Verkehr von Personen oder Waren.

Dienstbahnhöfe werden oft vorgesehen für Überholungen. Dabei bedeutet der Begriff eigentlich nicht anderes, als dass ein Zug von einem anderen überholt wird. Das erfolgt meistens, wenn ein schneller Zug einen langsameren überholt um ungehindert weiter fahren zu können. Natürlich erfolgen solche Vorgänge an allen anderen Bahnhöfen, denn für eine Überholung werden zwei Geleise benötigt. Ob diese nun auch anders genutzt werden ist nebensächlich.

Überholungen erfolgen meistens aus dem Zuglauf heraus. Dabei ist mit dem Zuglauf definiert, wo er allenfalls Überholungen hat und wo er durchfahren muss. Auch wenn der Zugauf nur in den Bahnhöfen geändert werden kann, ist er auch ein Teil des Fahrplanes. Wichtig dabei ist nur, dass jeder Zug über einen solchen Zuglauf verfügen muss.

Kreuzungsbahnhof: Auch der Kreuzungsbahnhof ist ein Dienstbahnhof. Er nimmt jedoch eine einfachere Funktion war. Die Züge auf einer eingleisigen Strecke können sich in dem Bahnhof begegnen. Sie kommen daher auf eingleisigen Strecken vor. Auch hier soll ein Beispiel die Funktion etwas besser erklären. Wobei viele Kreuzungsbahnhöfe heute auch dem Publikumsverkehr dienen. Diesmal heisst der Bahnhof Würzenbach.

Würzenbach war ein Dienstbahnhof vor Luzern, der auf der eingleisigen Strecke die Begegnung von zwei Zügen erlaubte. Er ermöglichte es die Züge zwischen Luzern und Meggen dichter fahren zu lassen. Zusätzlich gab es noch ein Anschlussgleis zu einem Museum. Weitere Anlagen, wie Gebäude und andere Bauwerke, die dem Transport von Gütern oder Personen dienen, gab es in Würzenbach nicht. Wie? Ach Sie haben keine Ahnung wovon ich spreche.

Das Quartier im Bereich des Bahnhofs heisst Würzenbach. Daher kam der Bahnhof zu seinem Namen. Mittlerweile hat der gestiegene Verkehr aber den Bahnhof deutlich verändert, denn es gibt nun Anlagen, die dem Verkehr von Personen dienen und was noch deutlicher ist, der Bahnhof wurde mit einem neuen Namen versehen. Vermutlich kennen Sie den Bahnhof Luzern Verkehrshaus, denn der Bahnhof steht vor dem Museum, das den gleichen Namen hat. Er hiess früher Luzern Würzenbach.

Umspannanlage: Was ist nun die Umspannanlage, ist ein Bahnhof mit internen Aufgaben, oder ist es ein Bahnhof, der dem Güterverkehr dient? Die Antwort will ich Ihnen so eigentlich gar nicht geben, denn die Grenzen zwischen diesen Bahnhöfen verschwimmen hier und es entstand eben eine Umspannanlage, die dank dem eigenen Namen ein eigener Bahnhof ist. Hier ein Beispiel zu nennen, ist schwer, denn es gibt nur einen solchen Bahnhof.

Wenn er so selten ist, dann suchen wir ihn besser. Die Umspannanlage ist ein Bahnhof, der auf der Zufahrt zum Gotthard gebaut wurde. Die ehemalige Südbahn dient dem Gütertransport vom Gotthard schon immer als Zubringer.

Die Züge mit Gütern befahren diese Strecke auf dem Abschnitt Hendschiken – Immensee. Dabei fahren sie auch durch die Umspannanlage, die zwischen Dottikon-Dintikon und Wohlen entstanden war.

Die in diesem Bereich gebaute Umspannanlage wurde nie für den gedachten Zweck benötigt. Sie trägt aber trotzdem den Namen Dottikon-Dintikon Umspannanlage.

Besonders spannend wird es hier nur, wenn man mit Abkürzungen arbeitet, denn die Umspannanlage wird mit USA abgekürzt.

Da sie nie ihrem Zweck diente, wollen wir erfahren, was denn mit der Anlage bezweckt werden sollte, denn niemand baut zum Spass Bahnhöfe. Gut, fast niemand, denn die Umspannanlage war so ein Bahnhof.

Das Konzept, für das die Umspannanlage gebaut wurde, wurde nie verwirklicht. Hier sollten Züge aus zwei Richtungen zu einem einzigen Zug formiert werden. Diese Flügelzüge sollten auch Basel und Schaffhausen kommen und hier in der Umspannanlage zu einem einzigen langen Zug formiert werden. Das Transportkonzept kam aber nie zur Verwirklichung, so dass die Umspannanlage heute als ein spezieller Rangierbahnhof angesehen werden kann, denn heute werden dort Züge abgestellt.

Vorbahnhof: Es kann nicht sein, dass wir von den Bahnhöfen mit internen Aufgaben sprechen und dabei nicht nach Zürich gelangen. Mit dem Vorbahnhof holen wir das nun nach. Stellen Sie sich vor, die Anlagen werden so weit erweitert, dass der Dienstbahnhof zu einem Teil einer grossen Anlage wird. Befindet sich dieser Teil unmittelbar vor den Hauptbahnhof, wird er zu einem Vorbahnhof.

Früher wurde der Bahnhof noch Güterbahnhof genannt und diente dem Transport von Gütern. Da aber immer weniger Güter umgeschlagen wurden, nannte man den Bahnhof Vorbahnhof. So kam es zu diesem Bahnhof. Die Folge war, dass Zürich, als grösster Bahnhof plötzlich keinen eigentlichen Güterbahnhof mehr hatte. Nur der Vorbahnhof übernahm auch dessen Funktion und ergänzte diese mit weiteren Aufgaben.

Im Vorbahnhof werden die Reisezüge von und nach Zürich formiert, gereinigt und zwischengelagert. Klingt etwas blöd, ich weiss, aber im Grunde passiert genau das mit einem abgestellten Zug, der auf den nächsten Einsatz wartet. Dazu mussten die entsprechenden Anlagen geschaffen werden. Es ist eine Art Abstellbahnhof für den Hauptbahnhof von Zürich, der aus allen Nähten Platz und daher mit einem Vorbahnhof ergänzt werden musste.

Für Sie reicht es, wenn Sie wissen, dass der Vorbahnhof nur in Zürich vorkommt und dass dort die Reisezüge formiert werden, aber weiterhin auch Güterzüge eintreffen. Zudem übernimmt der Vorbahnhof auch die Funktion eines Dienstbahnhofes, denn er regelt die Zufahrt zum Hauptbahnhof. Damit ist der Vorbahnhof eigentlich ein ganz normaler Bahnhof, der aber keinen Publikumsverkehr hat.

Heimatbahnhof: Mit dem Heimatbahnhof kommen wir zu einem virtuellen Bahnhof. Jeder Bahnhof, den Sie bis jetzt kennen gelernt haben, kann ein Heimatbahnhof sein. Auch Sie können einen eigenen Heimatbahnhof haben. Wie, das glauben Sie nicht? Doch, Sie werden einen Heimatbahnhof haben, denn es ist der Bahnhof der Gemeinde, wo Sie wohnen. Der Bahnhof Ihrer Heimat oder eben ein Heimatbahnhof.

So wichtig wie früher, ist der Heimatbahnhof heute nicht mehr. Gehen wir doch etwas zurück. Mögen Sie sich noch erinnern, als ich geschrieben habe, der Bahnhof sei eine Stelle, wo in der Nacht die Züge abgestellt werden? Genau diesen Punkt greifen wir nun auf, denn was ist mit einem Fahrzeug, das nicht benötigt wird? Denken Sie an Ihren Wagen, stellen Sie den einfach irgendwo auf einen Platz oder gar einfach auf die Strasse?

Ach so, Sie parken in einem speziellen Haus und müssen dafür einen Betrag zahlen. Genau das passiert mit einem abgestellten Fahrzeug der Eisenbahn auch. Nur gab es dort eine Ausnahme, denn stand das Fahrzeug in seinem Heimatbahnhof, musste es dort keine Gebühren für den Platz zahlen, es war zu Hause und zu Hause konnte man gratis parken. Mit der Liberalisierung, fiel jedoch die Zuteilung eines Heimatbahnhofs weg und nun müssen die Fahrzeuge für ihren Parkplatz bezahlen.

Spitzkehre: Der Begriff Spitzkehre ist im Grunde ein normaler Bahnhof, kann aber auch nur eine funktionale Bedeutung haben. Bei einer Spitzkehre hat ein Zug, oder eine Rangierfahrt das Ende des Verkehrsweges erreicht. In der Folge muss sie diesen Punkt in der entgegengesetzten Richtung wieder verlassen. Sie änderte daher die Richtung in einer Art Spitze. Von dort kommt auch der Begriff, da der Zug in diesem Fall spitz wendet.

Die häufigste Form einer Spitzkehre wird betrieblich oft nicht erwähnt. Es ist der Punkt, wenn ein Zug seinen Endbahnhof erreicht hat und diesen wieder in der Gegenrichtung verlässt, aus der er gekommen war.

Das ist besonders bei Zügen des Personenverkehrs der Fall, die so auf Linien eingesetzt werden. Sehr oft kann das bei S-Bahnen auf der ganzen Welt beobachtet werden, denn diese verkehren oft in definierten Linien.

In diesem Fall besteht die Spitzkehre nur für den Zug und es handelt sich um einen gewöhnlichen Bahnhof. Sie sehen, Spitzkehren können in mehreren Varianten in Erscheinung treten.

So selten wie man jedoch meinen könnte, sind diese Momente jedoch gar nicht, da es durchaus Bahnhöfe gibt, die einen Zug sogar dazu nötigen eine Spitzkehre zu vollziehen. In dem Fall wird jedoch auch von einem klassischen Wendebahnhof gesprochen.

Bei einer Spitzkehre spricht man betrieblich oft auch von einem Wende-bahnhof. Seine Funktion ändert sich eigentlich nicht, denn ein Zug, der wendet, macht das in den meisten Fällen dadurch, dass der Führerstand der anderen Fahrrichtung aufgerüstet wird. Somit könnten wir eigentlich das Thema beenden, aber gerade der Wendebahnhof kann auf viele andere Arten im Betrieb umgesetzt werden.

So gibt es Wendebahnhöfe, bei denen zwingend eine Spitzkehre erforderlich ist. Es sind die Kopfbahnhöfe, die nur von einer Richtung angefahren werden können. Aus diesem Grund wird bei solchen Anlagen sehr oft auch von einem Wendebahnhof gesprochen. Kein so falscher Ansatz, der aber die Aufgaben dieses Bahnhofes nur zu einem Teil abdeckt, denn ein Wendebahnhof ist sehr vielfältig und kann auch eine besondere Form haben.

Sehr oft bei Strassenbahnen wird der Wendebahnhof in einer stark vereinfachten Form angewendet. In diesem Fall wird meistens aber nur von einer Wendeschleife gesprochen. Diese wendet das Tram so, dass dieses die eigentlich Fahrrichtung nicht ändert und daher eine Schlaufe befährt. Das kann jedoch auch bei anderen Bahnen beobachtet werden, deren Triebfahrzeuge nur über einen einseitigen Führerstand und somit über eine Fahrrichtung verfügen.

 

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