Die Lokführerschule |
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Im Jahre 2006 änderte sich die Lokführerausbildung erneut. Die
Liberalisierung der Eisenbahnen brachte neue Probleme mit sich. Die
ehemaligen grossen
Staatsbahnen
wurden zu Ausbildungsunternehmen. Die anderen Bahnunternehmen warben dann
den Staatsbahnen die fertig ausgebildeten Lokführer zur Ergänzung ihres
Personals ab. Meistens boten sie dazu einfach massiv höhere Löhne und
besonders die jungen Kollegen nahmen diese Angebote dankbar an.
Man könnte schon fast sagen, dass der Markt bei einer Branche zu
funktionieren begann, die sich gar nicht darauf eingestellt hatte. Die
hohen Kosten einer Ausbildung zum Lokführer konnten sich kleinere
Bahngesellschaften
schlicht nicht leisten und so versuchten sie, sich das Personal auf andere
Art zu besorgen. Dazu schaltet man Inserate, bei denen den Leuten das
Blaue vom Himmel versprochen wird.
Dass die Schweizerischen Bundesbahnen SBB daran keine Freude
hatten, versteht sich von selbst. Schon einige Jahre früher, hatte man
einen Ausbildungsverbund mehrerer Bahnen geschaffen, der einige spezielle
Bahnberufe ausbildete. Damit konnte man sich etwas Luft verschaffen. Beim
Lokpersonal wollte man sich nicht auf diese Lösung berufen, bis dann in
diesem Bereich der Arbeitsmarkt vernichtend zugeschlagen hatte. Es lag daher auf der Hand, auch die Ausbildung der Lokführer in diesen Verbund zu verlegen. Dank diesem Verbund hatte man die Gewissheit, dass zumindest bei den grössten Unternehmen in der Schweiz Lokführer zur Ausbildung ausgeschrieben werden. Die grössten Arbeitgeber hatten so einen Pakt geschlossen, der es verhinderte, dass die Lokführer nur noch vom grössten ausgebildet wurden. Man griff indirekt in den Arbeitsmarkt ein.
Login:
Mit der Bezeichnung Login war der Ausbildungsverbund schon früher aktiv
geworden, um Bahnlehren anzubieten. Auch bei den Lokführern sollte alles
über Login laufen. Das heisst, die Bahnen bestellten bei Login die
benötigte Anzahl Lokführer und Login bildet diese dann aus. Das Ganze kann
mit den Pilotenschulen verglichen werden. So waren die Bahnen von der Last
der Ausbildung entbunden, hatten jedoch den notwendigen Nachwuchs.
Login bildete aber keine Lokführer auf Halde aus. Es kam so nicht
zu einer Schwemme von Lokführern. Jeder Lokführer, der seine Ausbildung
bei Login begann hatte bereits eine Anstellung bei einer der beteiligten
Bahnen. Die Stellenausschreibung erfolgt entweder durch die Bahnen selber
oder durch Login. Wichtig war aber, dass der fertige Lokführer eine
Anstellung hatte und sich so einem Unternehmen verpflichten musste.
Auch bei der Lokführerausbildung gibt es jedoch andere Anbieter,
die Lokführer ausbilden. Dabei stehen aber Kosten im fünfstelligen
Frankenbereich an. Somit ist die Ausbildung durchaus nur für gut situierte
Personen erschwinglich. Eine Anstellung ist auch nicht garantiert, denn
hier kann man einfach Lokführer werden, ohne dass man eine Stelle besitzt.
Mit dem gewissen Mut und dem notwendigen Glück könnte das funktionieren.
Die Ausbildung verlangt zudem sehr viel Eigeninitiative, denn die
praktischen Bemühungen müssen selber organisiert werden. Das heisst, der
Lokführer ist selber für die praktischen Lehrgänge verantwortlich. Es war
also möglich, dass ein rein theoretischer Lokführer entstand, der über
keinerlei praktische Erfahrung verfügte. Die grossen Bahnen hatten
keinerlei Interesse, solchen Lokführern zu helfen, denn sie hatten ja
Login und so eine eigene Schule.
Weiter wurden die Bedingungen zum Zugang neu definiert. Die
Eignung wird in zwei genau definierten psychologischen
Tauglichkeitstests
ermittelt. Dabei gelten für die unterschiedlichen Berufsgruppen
unterschiedlich Anforderungen. Das betraf die privaten Schulen, die nun
auch Personal auf die Tauglichkeit hin untersuchen mussten. Damit gab es
trotzdem gut und schlecht ausgebildete Lokführer, die mehr oder weniger
eine Gefahr darstellten.
Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB werden jedoch nur
Lokführer angestellt, die den höchsten Anforderungen gerecht werden. Nur
so kann bei der Beförderung ein weiterer Test vermieden werden. Die
Karriere stand somit allen gleichermassen zur Verfügung. Die Sicherheit
der Bahnen konnte dank dieser Massnahme zudem nur schon vom Personal her
gehoben werden, was sicherlich der richtige Weg war.
Auch müssen die Anwärter die Sprachkenntnisse, die mittlerweile
erforderlich sind, mitbringen. Das heisst, es wird eine definierte
Grundkenntnis in einer zweiten Landessprache schon bei der Anstellung
verlangt. Dabei gelten für deutschsprachige Lokführer Französisch oder
Italienisch als Zusatzsprache. Für Lokführer aus diesen beiden Regionen
werden Grundkenntnisse in deutscher Sprache verlangt. Die Bahnen bilden
die Sprachen selber nicht aus.
Mit der Lokführerschule war die Ausbildung nicht mehr so
umfassend. Zwar wurde immer noch der theoretische Stoff vermittelt, doch
war die Ausbildung bei den
Triebfahrzeugen
nicht mehr so umfangreich. Der Grund war klar, denn die
Lokomotiven
der einzelnen Bahnen unterschieden sich gewaltig. Die praktische Schulung
blieb daher bei den Bahnen selber. Das war mit Login kein Problem, denn
die Bahnen bestellten dort für ihr Personal die theoretischen Schulungen
für die Fahrzeuge.
Die privaten Schulen hatten solche Möglichkeiten nicht. Deshalb
wurden von nationaler Seite zwei Grundtypen von
Lokomotiven
definiert. Diese Grundtypen gehörten somit zur Ausbildung. Auf dem damit
vermittelten Wissen kann schnell aufgebaut werden. Die Lokomotiven waren
die Re
420 und
Re 460 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Diese Lokomotiven dienten
als Muster für die klassische Lokomotive und für die
Umrichtertechnik.
Eine weitere Gemeinsamkeit zu den Piloten
gab es auch noch. Denn Lokführer wurden zunehmend an Simulatoren geschult.
Dabei stehen mehrere Fahrzeugtypen zur Verfügung. Auch die Simulatoren
sind unterschiedlicher Natur und können beliebig programmiert werden.
Während ein Simulator mit allen erdenklichen Funktionen, wie
Wankbewegungen existiert, kommen auch mobile Computer-Simulatoren zum
Einsatz.
Ich will Ihnen die einzelnen Simulatoren in der Schweiz kurz
vorstellen, denn einige davon können zu bestimmten Zeiten auch durch
Personen genutzt werden, die nur kurz einmal Lokführer spielen wollen.
Welche Simulatoren das sind, erwähne ich nicht, da diese oft durch die
Schulen definiert werden und nicht immer gleich sind. Doch nun zu den
Simulatoren. Eine Garantie für die Vollständigkeit gibt es jedoch nicht. |
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Simulator |
Standort |
Funktionen |
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Re 4/4 II |
Löwenberg |
Hier ist nur die Bedienung möglich, es gibt weder umfangreiche
Animationen noch Bewegungen. Der Simulator vermittelt auch kein
Fahrgefühl. Geübt wird hier die Anwendung von Vorschriften. Wie Störungen
an Signalen und Streckeneinrichtungen. |
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Re 460 |
Löwenberg |
Vollwertiger Simulator mit Animation und Bewegung. Hier können
Lokführer dabei beobachtet werden, wie sie die virtuellen Gegenzüge
grüssen, denn die Simulation war sehr real. Gefahren wird mit bekannten
und unbekannten Strecken. |
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Re 482 |
Login
Mobil |
Die Simulationen erfolgen hier mit kleinen Tischsimulatoren und
einem Teilsimulator. Der Simulator ist transportabel und kann so an
verschiedene Standorte gebracht werden. Die Tischsimulatoren dienen zur
Nebenschulung und sollen Störungen simulieren, die praktisch nicht
umgesetzt werden können. |
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Software |
An Lok |
Ein ganz besonderer Simulator, der wie die Tisch- und
Teilsimulatoren keine Wankbewegung vermitteln kann. Der Vorteil hier ist
aber, dass er an echten
Lokomotiven
angebracht werden kann. Die Lokführer haben so immer den realen
Arbeitsplatz, mit den korrekten Geräuschen. |
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Wir haben nun einen Überblick über die Simulatoren. Dabei kommen
in der Schweiz viel weniger Modelle zur Anwendung, als in anderen Ländern.
Deutschland besitzt zum Beispiel mehrere vollwertige Simulatoren. Im
Gegensatz zur Schweiz, wo nur mit dem Simulator normalerweise geschult
wird, werden in anderen Ländern an den Simulatoren auch praktische
Prüfungen abgenommen. Wobei vereinzelt auch in der Schweiz mit
Simulatorprüfungen gearbeitet werden kann.
Allgemein wird die Lösung der abgeschotteten Schulung positiv
aufgenommen, denn am Simulator kann man Fehler machen, die sonst zu
schweren Störungen führen können. Aus diesen Fehlern kann man lernen und
sich so beruflich verbessern. Welche Fehler dort gemacht werden, kann und
will ich nicht aufführen, denn diese bleiben im Simulator und werden nicht
an die grosse Glocke gehängt. Wichtig ist und bleibt der Lerneffekt.
Die Lokführer schätzen diese Form der Ausbildung, denn durch die
im Simulator begangenen Fehler lernt man viel. Die meisten Lokführer
meinen auch, dass Ihnen dieser Fehler auch nach Jahren in der Praxis nicht
mehr passieren sollten, denn der Schreck fuhr einem durch die Glieder.
Genau das will man damit erreichen. In der Ausbildung lernt der angehende
Lokführer daher die Fahrweise ohne den Betrieb zu behindern.
Wie gesagt, Heute ist die Palette mit den Berufen wesentlich
grösser als bei mir im Jahre 1993. Zu meiner Zeit gab es nur den
Rangierlokführer und den Steckenlokführer. Beide Berufe gibt es so nicht
mehr. Verschwunden sind hingegen die Traktorführer, denn es gibt nur noch
Lokomotivführer. Diese unterteilt man aber in mehrere Kategorien. Ein
Aufstieg in eine höhere Kategorie ist dabei natürlich möglich. Jedoch
müssen die Bedingungen erfüllt sein.
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BAV |
SBB |
Funktion |
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A |
Z 40 |
Dieser Lokführer arbeitet auf Stationen und darf nicht auf
Strecken eingesetzt werden. Lokführer der Kategorie A sind oft bei
privaten Firmen angestellt und führen dort Aufgaben im Werksgelände aus.
Dabei dürfen sie oft nur das
Anschlussgleis
befahren und nicht in den normalen Bahnbetrieb gelangen. |
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B |
Z 80 |
Hier handelt es sich um einen Lokführer der auch auf vorher
definierten Strecken mit maximal 80 km/h fahren darf. Gerade bei
Baudiensten sind solche Lokführer vorhanden. Hier findet man die
Traktorführer von früher. Sie fahren mit kleinen leichten Zügen in ihrer
bekannten Gegend. |
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C1 |
Z 140 |
Dieser im
Personenverkehr
eingesetzte Lokführer darf mit
Regionalzügen
maximal 140 km/h fahren. Er besitzt nur ein eingeschränktes Einsatzgebiet
und darf keine hochwertigen Züge führen. Er kann auch als
Regionallokführer bezeichnet werden. Wobei hier lediglich kleinere Bahnen
einen Vorteil haben. |
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C2 |
LCN |
Hier handelt es sich um einen Lokführer, der
Güterzüge im
Nahbereich bedienen darf. Die Abkürzung LCN steht für Lokführer Cargo
Nahzustellung. Steile Strecken, wie zum Beispiel die Rampen des Gotthards,
darf er jedoch nicht ohne massive Beschränkungen befahren. Andere Strecken
sind sogar gesperrt worden. |
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D1 |
Z 200 |
Dieser Lokführer fährt alle
Reisezüge. Er
ist der am besten ausgebildete Lokführer der Division
Personenverkehr.
Hier finden wir die ehemaligen Lokführer ubv. Die Aufgaben reichen vom
Nahverkehr,
bis zu den schnellsten Zügen im Land. Lokführer der Kategorie D1 dürfen
auch im nahen Ausland eingesetzt werden. |
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D2 |
LC |
Hier handelt es sich um einen Lokführer, der
Güterzüge
im In- und angrenzenden Ausland führen darf. Gelegentlich fährt er auch
mit
Reisezügen
als Z 200. Er ist dem Z 200 gleichgestellt. Und somit der am besten
ausgebildete Lokführer der Division
Güterverkehr.
Die Abkürzung LC steht für Lokführer Cargo.
Zwischen Z 200 und LC gibt es einen grundlegenden Unterschied.
Während theoretisch der LC jederzeit einen Z 200 ersetzen kann, ist dies
umgekehrt nicht immer möglich, da die Z 200 zum grössten Teil nicht über
die notwenige Gefahrgutausbildung verfügen. Ein Grundwissen, das man im
Güterverkehr
haben muss. |
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D3 |
LC-I |
Beim Lokführer der Kategorie D3 handelt es sich um einen
Lokführer, der neben der vollwertigen Ausbildung der Schweiz noch eine
Vollausbildung eines anderen europäischen Landes besitzt. Dabei steht das
I der SBB für International. Diese Lokführer entstanden erst mit dem
freien Netzzugang. |
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Neu war auch die Tatsache, dass Lokführer endlich einen Ausweis
bekamen. War bisher eine Legitimation nicht möglich, kann man dem
Lokführer seit 2006 den Ausweis abnehmen. Dabei gilt aber, dass ein in der
Schweiz ausgestellter Ausweis nicht für andere Länder gilt. Man kann also
mit einem BAV-Ausweis nicht in Deutschland fahren. Ebenso ist der Ausweis
in der Schweiz nur sechs Jahre gültig. Er muss also immer wieder erneuert
werden. Jedoch war auch diese Lösung nicht zufriedenstellend. Die Lokführer konnten zwar nach bestimmten Regeln ausgebildet werden, jedoch war die Liste so umfangreich, dass man sich nicht mehr damit zurechtfinden konnte. Es musste vieles einfacher und damit flexibler werden. Gerade die kleineren Schulen, die auf Halde Lokführer ausbildeten, hatten mit den Kategorien, die auf die grossen Bahnen zugeschnitten waren ein Problem.
Im Jahre 2010 wurde die Geschichte daher wieder neu geschrieben.
Die bisher auf nationaler Ebene geregelten Ausweise wurden an
internationale Standards angepasst. Dazu wurde die VTE, also die
Verordnung über die Zulassung zum Führen von
Triebfahrzeugen
der Eisenbahnen, in der Schweiz neu geregelt. Die bisherigen
Berufsbezeichnungen wurden reduziert, dadurch vereinfacht und nun den
internationalen Standards angepasst.
Die
Regelungen beinhalteten nun auch die Koordination bei den periodischen
ärztlichen Kontrollen. Es sollte alles verbessert werden. Dabei war nun
auch geregelt, dass der Ausweis, der nun mit einem Beiblatt ergänzt wurde,
im Besitz des Lokführers zu bleiben hatte. Die Ausweise nahm der
Mitarbeiter bei einem Wechsel der Stelle mit und der neue Arbeitgeber
passte nur noch das Beiblatt an die Anforderungen an.
Was im Büro schön aussah, entwickelte sich bei den betroffenen
Mitarbeitern zu einem kleineren bis grösseren Problem. Der neue Ausweis,
sollte nun selber bezahlt werden und er ist nicht billig. Danach oblag es
nun dem Mitarbeiter, die Kosten bei seinem Arbeitgeber wieder geltend zu
machen. Man befürchtete, dass ein richtiger Marathon durch Anträge und
Formulare entstehen würde. Jedoch vergüteten die Bahnen die Kosten ohne
grossen Widerstand.
Das Beiblatt zum Ausweis des Lokführers
beinhaltet viele Angaben. So sind darin die vorhandenen Ausbildungen von
Strecken und die zur Bedienung frei gegebenen Fahrzeuge aufgeführt. Sie
haben richtig gelesen, das Beiblatt des Lokführers zeigt auf, welche
Triebfahrzeuge
er bedienen kann. Nur kleinste Veränderungen bewirken, dass das Beiblatt
erneuert werden muss. So kam es bei mir zum Beispiel innert einem Monat zu
zwei neuen Beiblättern.
Dank dem Beiblatt war eine viel bessere Kontrolle möglich
geworden. Es gab zwar Bedenken, aber keinen
Widerstand
und die neuen VTE und somit das Beiblatt wurden mit
Gültigkeit 2010
eingeführt und brachten viele Veränderungen. Die wichtigste Veränderung
war wohl, dass es keine offizielle Bezeichnung der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB mehr gab. Die Berufskategorien wurden nur noch nach dem
offiziellen Muster bezeichnet.
Doch nun zu den Änderungen. Es gab nur noch zwei Kategorien. Die
Lokführer A und B. Bei den Lokführern der Kategorie A handelte es sich um
Mitarbeiter, die ein Fahrzeug mit beschränkter Kompetenz bedienen durften.
Das heisst, diese Lokführer durften nur
Rangierdienst
leisten. Alle anderen Lokführer, die auch Züge führen durften, kamen zur
Kategorie B. Doch sehen wir uns die Tabelle nach VTE genauer an. |
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VTE 2010 |
Berufsbild |
Bemerkungen |
Fahrpraxis |
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A 40 |
Spezialist RCP A 40 |
Rangierbewegungen im
Bahnhof und
auf dem gesperrten Streckengleis, Vmax. 40 km/h |
50 Std. |
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A |
Spezialist RCP A |
Rangierbewegungen im
Bahnhof und
auf der Strecke.
Anhängelast
maximal 600 t auf Strecken mit
starken Gefällen. |
50 Std. |
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B 100 |
Spezialist RCP |
Einschränkungen durch BAV:
-
Anhängelasten
maximal 600 t auf Strecken mit
starken Gefällen
- Mögliche Einschränkungen durch EVU. |
100 Std. |
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B 100 |
Lokführer Cargo |
Einschränkungen durch BAV. - Anhängelasten maximal 600 t auf Strecken mit starken Gefällen |
100 Std. |
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B |
Lokführer Cargo |
Keine Einschränkungen |
200 Std. |
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Grundsätzlich wurden die alten Kategorien A und B zu A und die
Bereiche C und D zu B. Damit die Berufsbezeichnungen, die nun in den
Ausweisen durchaus Probleme verursachen konnten, keine Probleme machten,
wurde ein neuer Ausweis mit Foto eingeführt. Das bedeutete, alter Ausweis,
alte Bezeichnung, neuer Ausweis mit neuer Bezeichnung. So wurde
verhindert, dass ein ehemaliger Spezialist RCP der Kategorie B 100
plötzlich als Lokführer der neuen Kategorie B auftreten konnte.
Der neue Ausweis, war im Gegensatz zum alten Exemplar 10 Jahre
gültig. Das bedeutete, dass er nicht mehr von der periodischen Prüfung
abhängig war. Mit dem neuen Ausweis kamen aber auch Beiblätter hinzu.
Diese Beiblätter waren jedoch von der periodischen Prüfung abhängig. Dort
wurde nämlich die abgelegte periodische Prüfung niedergeschrieben. Die
Regeln der Bahnen konnten so in die Beiblätter einfliessen.
International eingesetzte Lokführer hatten jedoch nur eine
Gültigkeit von drei Jahren und waren damit kürzer gültig als die
geforderten Prüfungen. Das bedeutete aber nicht, dass diese strenger zur
periodischen Prüfung mussten. Das Beiblatt wurde häufiger gewechselt, die
Interwalle für die periodische Prüfung blieb gleich. Auch bei der
medizinischen Untersuchung gab es für international eingesetzte Lokführer
kürzere Interwalle.
Der Grund für die kürzeren Fristen im internationalen Verkehr war
durch internationales Recht entstanden. In Europa gab es Bahnen, die diese
Interwalle hatten und so wurden die schweizer Ausweise angepasst. Zudem
wurde so indirekt anerkannt, dass Lokführer, die international verkehrten,
eine höhere körperliche Belastung hatten, denn wie sonst können die
verlangten kürzeren medizinische Untersuchungsinterwalle sonst begründet
werden?
Damit können wir nun die Ausbildung beenden. Die Lokführer von
Heute, werden in der Regel durch eine Lokführerschule ausgebildet. Die
Bahnen hatten diese Schulen jedoch wieder näher an das Unternehmen
genommen. So konnte jeder neue Lokführer optimal auf den Betrieb
ausgebildet werden. Die Lokführerschule Login, war zumindest bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB gestorben. Man regelte die Abgänge
anders.
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