Die Schichtarbeit

Wie soll ich Ihnen die Schichtarbeit vorstellen? Wenn Sie sie kennen, muss ich sie nicht vorstellen und wenn Sie sie nicht kennen, beginne ich von vorne. Daher greife ich zum Gesetz. Dazu benutze ich das Arbeitsgesetz. Dort steht dann ganz klar, dass sowohl Nacht- als auch Sonntagsarbeit verboten ist und nur erlaubt werden darf, wenn eine kantonale Bewilligung vorliegt. Ausgenommen sind Polizei und andere Notfalldienste, aber keine Bahnen.

Jedoch benötigen wir bei den Bahnen Leute, die auch am Sonntag und in der Nacht arbeiten. Daher verstossen diese Arbeiter automatisch gegen geltendes Gesetz.

Das ist auch so, denn wir können und dürfen nicht alles Personal nach diesen Gesichtspunkten arbeiten lassen, denn für einen Bürolisten ist die Nachtarbeit verboten, auch wenn er bei der Eisenbahn arbeitet. Doch warum ist dieses Verbot im Arbeitsgesetz überhaupt vorhanden?

Die Antwort finden Sie schnell, wenn Sie Schichtarbeit im Internet als Suchbegriff eingeben. Dort findet sich schnell ein Arzt oder eine Studie, die Ihnen dann erklärt, dass Schichtarbeit gesundheitliche Probleme hervorrufen kann.

Man spricht von verkürzter Lebenserwartung, von Problemen mit dem Herzkreislaufsystem. Alles Punkte, die bedrohlich klingen und die daher grundsätzlich verboten wurden. Am Gesetz ändere auch ich nichts.

Sonntage gelten religiös gesehen schon als Ruhetage. Man geht in die Kirche und tut Busse, für die begangenen Sünden. Selbst bei der Landwirtschaft nimmt der Sonntag eine besondere Stellung ein.

Daher verbot man diese Arbeitsmodelle per Gesetz. Ausgenommen von diesen Regelungen ist bei den Bahnen das Personal, das nicht dem Arbeitsgesetz untersteht, sondern nach dem Arbeitszeitgesetz arbeitet, denn nur so ist Schichtarbeit zugelassen.

Vergessen Sie nun einfach alles, was ich Ihnen vorher erklärt habe und was im Arbeitsgesetz steht. Flexibel arbeiten, sich an einen gemeinsamen Tisch setzen und freie Wochenende, sind bei den Arbeitern, die nach dem Arbeitszeitgesetz arbeiten, Fremdwörter, denn das Arbeitszeitgesetz lässt Schichtarbeit zu. Daher finde ich es nur gerecht, wenn ich Ihnen die gleiche Tabelle mit den Zeiten für die Schichtarbeit zeige.

Wochentag Vormittags Nachmittags
Beginn Ende Beginn Ende
Montag 00:00     24:00
Dienstag 00:00     24:00
Mittwoch 00:00     24:00
Donnerstag 00:00     24:00
Freitag 00:00     24:00
Samstag 00:00     24:00
Sonntag 00:00     24:00

 

Da die meisten Leser vermutlich keine Ahnung haben, was ich mit der Tabelle nun bezwecken wollte, stellte ich die Arbeitszeiten bei der Schicht nun vor. Dabei lernen Sie die Schichtarbeit kennen. Dabei kommt gleich die Tabelle, denn die aufgeführten Zeiten stimmen, auch wenn das nun etwas hart klingt. Wer Sichtarbeit leistet, hat wirklichen einen Tag von 24 Stunden und arbeitet an 365 Tagen. Es gibt keine Büro- und Blockzeiten, aber auch keine Gleitarbeit. Nur ein Tag mit 24 Stunden.

Schichtarbeit kennt keine festen Zeiten, daher ist ein Arbeitstag bei der Schichtarbeit 24 Stunden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der täglichen Schicht oder auch von der Tagesschicht. Da nun aber auch bei der Schicht niemand 24 Stunden lang arbeiten muss, setzt sich die Schicht aus zwei Teilen zusammen. Man nennt diese Unterteilung der täglichen Schicht, Arbeitsschicht und Ruheschicht.

Die Arbeitsschicht ist die Zeit, in der der Arbeiter effektiv im Unternehmen anwesend ist und arbeitet. Im Gesetz ist klar vorgeschrieben, wie lange diese Arbeitsschicht täglich sein darf. Man kann daher die Arbeitsschicht auch als Arbeitszeit im herkömmlichen Sinn bezeichnen. Eine zeitliche Festlegung, wie bei den Bürozeiten gibt es nicht und die Arbeitsschicht kann durchaus länger sein, als ein Arbeitstag im Büro.

Bei der Schichtarbeit ist selbst die Zeit, der Erholung geregelt worden. Man spricht hier von der Ruheschicht. Die Ruheschicht gibt die Freizeit an. Sie füllt somit die restliche Zeit von unserem Tag mit 24 Stunden. Die Länge dieser Ruheschicht ist nicht bei allen Arbeitern gleich. Personal, das in einer sicherheitsrelevanten Funktion angestellt ist, erhält längere Ruheschichten zugestanden, als andere Berufsgruppen.

Eine regelmässige Schicht arbeitet mit festen Zeiten. Wann die sind, erwähne ich später noch. Daneben gibt es die Schicht, die jedoch keine festen Zeitzuteilungen kennt. Dabei arbeitet der Mitarbeiter jeden Tag zu unterschiedlichen Zeiten. Jetzt werden jedoch die vorgeschriebenen Ruheschichten massgebend, denn diese dienen der Erholung zwischen den einzelnen Arbeitsschichten. Besonders beim Schichtwechsel ergeben sich so durchaus ernsthafte Probleme.

Die Schichtarbeit ist sehr belastend für den Körper und so gilt Schicht, ob regelmässig oder nicht, als gesundheitsschädigend. Eine Faustregel besagt, dass man mit 10 Jahren Schichtarbeit 1 Lebensjahr verliert. Zudem werden Kreislauf-, und Schlafprobleme immer wieder mit der Schichtarbeit in Verbindung gebracht. Trotzdem arbeiten Leute Schicht. Nur kennen Sie diese nicht, denn die sozialen Probleme der Schichtarbeit erwähnt kaum ein Arzt.

Unterteilung der Schicht

Bei einer normalen und regelmässigen Schicht wird der zeitliche Bereich der Arbeitsschicht in drei Bereiche aufgeteilt. Die unregelmässige Schicht kennt noch eine vierte Aufgliederung der Arbeitsschicht. Diese vier Bereiche wollen wir uns nun ansehen. Doch wie beginne ich die Vorstellung der Schicht? Ganz einfach, ich beginne mit dem Tag. Das heisst die Tagesschicht beginnt um Mitternacht. Nicht kurz nach Mitternacht, sondern genau um Mitternacht.

Dabei bietet jeder Bereich der Schicht sowohl soziale, als auch gesundheitliche Probleme. Wenn wir objektiv sein wollen, müssen wir auch diese Punkte ansehen, denn die gehören zur Schicht dazu. So wird nun jeder Teil der Schicht genau unter die Lupe genommen. Dabei bleiben die Schwierigkeiten in einzelnen Unternehmen jedoch weg, es soll um die Schicht und um deren Probleme gehen. Nur so lernen Sie die Schichtarbeit kennen.

Bevor ich nun die einzelnen Bereiche vorstelle, muss ich erwähnen, dass ich hier die Bezeichnungen aus dem Arbeitszeitgesetz und die zeitlichen Bereiche der schweizerischen Bundesbahnen SBB verwende. In anderen Ländern oder Unternehmen werden oft andere Bezeichnungen und gänzlich andere Zeiten verwendet. Letztlich gilt aber, dass man die gesetzlichen Regelungen befolgen muss. Daher gilt die Schichtung in der Schweiz eher als human. Es geht wirklich noch schlimmer.

Der Frühdienst: Beim Frühdienst beginnt man, wie es der Begriff schon sagt früh am Morgen. Bei den regelmässigen Schichten bewegen sich die Zeiten zwischen 03:00 Uhr und 04:00 Uhr. Die unregelmässige Schicht bezeichnet Arbeitsbeginne vor 06:00 Uhr als Frühdienst. Jedoch beginnt die Arbeit nie früher als um Mitternacht. Wobei das mit der Mitternacht nicht immer so eng gesehen wird, es kann auch etwas vor Mitternacht sein.

Entscheidend ist aber, dass bei der Frühschicht, oder beim Frühdienst, früh oder sehr früh am Tag mit der Arbeit begonnen wird. Hier liegt auch der Grund für die Bezeichnung. Letztlich spielt es keine Rolle, ob wir von Frühdienst oder von Frühschicht sprechen. Nicht definiert ist bei der Frühschicht das Arbeitsende. Hier wird das Arbeitsende somit nur durch die maximale Länge der Arbeitsschicht definiert.

Die Frühschicht ist beim Personal oft unbeliebt. Das Personal beklagt sich über zu wenig Schlaf, denn viele können bei Tageslicht nicht einschlafen und sich so gebührlich erholen. Das drückt letztlich auf die Stimmung. Zudem beklagen die Leute in der unregelmässigen Schicht die als lange empfundenen Einsätze, die auch bei frühen Beginnen bis in den Nachmittag gehen können. Dabei entspricht die Länge des Dienstes durchaus der Länge an anderen Zeiten.

Vorteile bietet der Frühdienst, da man an den Nachmittagen durchaus frei hat. Man kann sich so bei Sport oder anderen Tätigkeiten vergnügen. Sozial gesehen, lebt man jedoch an den Leuten vorbei, denn wer Frühdienst hat, geht am Abend nicht in den Ausgang oder in den Verein, sondern er legt sich ins Bett, da es am nächsten Tag früh losgeht. Gerade bei den ganz frühen Schichten, schläft man, wenn draussen das Leben stattfindet.

Gesundheitlich gilt der Frühdienst nicht als so belastend. Das betrifft jedoch nicht die extrem frühen Einsätze, die medizinisch mit der später noch vorgestellten Nachschicht in Verbindung gebracht werden.  Beim frühen Arbeitsbeginn kann man einigermassen regelmässig Essen, was medizinisch durchaus wünschenswert ist. Die Empfindung ist letztlich aber für die Moral entscheidend. Hier zeigt sich klar, das menschliche Empfinden deckt sich kaum mit den medizinischen Befunden.

Im Frühdienst spricht man, wie bei allen Schichten von einem Arbeitsende. Damit findet der bekannte Feierabend schon eher am Tag statt. Die regelmässige Schicht beendet die Arbeit kurz vor oder am Nachmittag. Die unregelmässige Schicht hat bei den ganz frühen Diensten vor dem Mittag Arbeitsende. Es kann durchaus auch am Morgen sein, wenn die Leute, die normal arbeiten zur Arbeit fahren.

Der Mitteldienst: Die Mitteldienste gibt es eigentlich nur bei der unregelmässigen Schicht. Hier beginnt man nach 06:00 Uhr morgens und somit eigentlich fast zu den Zeiten, der normal arbeitenden Leute. Im Gegensatz zum Frühdienst, ist hier ein Arbeitsende vorgesehen. Es hat spätestens um 20:00 Uhr zu erfolgen. Das heisst, bei der unregelmässigen Schicht kann es sein, dass auch ein Schichtarbeiter zu üblichen Zeiten arbeitet.

Beim Personal, das Schicht arbeitet, sind die Mittelschichten, oder aber die Mitteldienste, nicht sonderlich beliebt, denn die Tage können im Vergleich zu den anderen Schichtlagen sehr lange sein. Der Grund findet sich bei der Mittagspause, die zu anderen Schichtzeiten nicht so anfällt und man daher die Arbeitszeit als kürzer empfindet. Die unregelmässige Schicht benötigt den Mitteldienst nur, um einen fliessenden Übergang von anderen Schichtzeiten in den Frühdienst zu ermöglichen.

Die regelmässige Schicht kennt den Mitteldienst nicht, denn hier gibt es festgelegte Wechselzeiten, die nur einmal in der Woche umgesetzt werden. Deshalb ist der Mitteldienst nur für Arbeiter mit unregelmässiger Schichtung von Bedeutung. Sie sehen, dass es durchaus Unterschiebe zwischen der regelmässigen und der unregelmässigen Schicht gibt. Gerade die unregelmässige Schicht verändert sich so, dass man zu den normalen Zeiten arbeiten kann.

Die Tagesarbeit wird vom Personal auch geschätzt. Erlaubt sie doch, sich für eine kurze Zeit als normaler Mensch zu fühlen. Man hat die Abende, kann in Vereinen erscheinen und sich am Morgen nicht zu früh aus dem Bett erheben. Daher ist man bei der Mittelschicht im normalen Leben und kann sich auch sozial engagieren. Einfach gesagt, der Schichtarbeiter empfindet sich für einen Moment nicht als soziale Randgruppe.

Es ist klar, dass sich hier die Mediziner mit den Arbeitern einig sind, denn der Mensch ist von der Natur für den Einsatz am Tag konstruiert worden. Der Mensch erwacht automatisch, wenn es Tag wird und wird müde, wenn die Nacht einsetzt. Daher arbeitet der Schichtarbeiter bei der Mittelschicht in einem gesunden Zeitbereich, der leider nur selten ist, denn wir wissen ja, dass nur die unregelmässige Schicht den Mitteldienst kennt.

Der Spätdienst: Von der Bezeichnung her könnte man davon ausgehen, dass der Spätdienst ein Arbeitseinsatz ist, bei dem der Mitarbeiter zu spät kommt. Daher ist Spätdienst ein etwas verwirrender Begriff, den es so nur bei der Schichtarbeit gibt und hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen der regelmässigen und der unregelmässigen Schicht, denn nicht beide bezeichnen den gleichen Zeitraum als Spätschicht.

Die Spätschicht beginnt bei der unregelmässigen Schicht um die Mittagszeit und endet vor Mitternacht. Man arbeitet beim Spätdienst am Abend. Die regelmässige Schicht bezeichnet den Zeitraum am Nachmittag als Spätschicht und endet in der Regel um 20:00 Uhr. Sie sehen nun die deutlichen Unterschiede zwischen den beiden Formen der Schichtarbeit. Möglich ist dieser Unterschied nur, weil man auch die Mittelschicht kennt.

Die Spätschicht ist die letzte Schicht, die noch am gleichen Tag Arbeitsende hat. Bei der regelmässigen Schicht endet diese bereits um 20 Uhr, das könnte man bei der unregelmässigen Schicht noch als Mitteldienst bezeichnen. Das Personal findet Spätdienst entspannend und leistet diesen gern. Der Grund befindet sich beim relativ frühen Feierabend, der trotz dem späten Arbeitsbeginn möglich ist. Jedoch kann hier das empfinden etwas trügen.

Sozial ist der Spätdienst besonders bei der unregelmässigen Schicht eine Katastrophe. Die regelmässige Schicht kriegt die Kurve gerade noch. Man arbeitet zu der Zeit, wo die Tätigkeiten in Vereinen oder sonstige soziale Veranstaltungen stattfinden. Am Morgen schläft man bei dieser Schicht lange in den Tag hinein. Wenn man erwacht, sind die Leute wiederum bei der Arbeit und es finden kaum soziale Verpflichtungen statt.

Die Mediziner sehen beim Spätdienst auch keine Probleme. Schliesslich kann der Mitarbeiter am Morgen ausschlafen und sich zu normalen Zeiten ins Bett begeben. Spätdienst ist die Schicht, die am ehesten mit der menschlichen Natur verglichen werden kann. Man legt sich am späten Abend ins Bett um dann am Morgen bei Tagesanbruch aufzustehen. Wobei das heute natürlich nicht mehr so genau genommen wird.

Der Nachtdienst: Der Nachtdienst ist die Arbeitsschicht die wohl die Geister am meisten scheidet. Dabei ist der Nachtdienst die einzige Arbeitsschicht, wo man an zwei Tagen arbeitet. Man beginnt hier vor Mitternacht und hat nach Mitternacht Arbeitsende. Bei der regelmässigen Schicht wird der Nachtdienst zum Füllen der Lücke zwischen Früh- und Spätdienst genutzt. Bei der unregelmässigen Schicht endet der Nachtdienst spätestens um 07:00 Uhr.

Keine Schicht teilt so auf, wie die Nachtschicht. Nachtarbeit ist schädlich, das sagt Ihnen jeder Mediziner. Nachtschicht ist schön, sagen jedoch die meistens Schichtarbeiter. Sozial gesehen, ist der Nachtdienst eine reine Katastrophe, denn man lebt grundsätzlich an den Leuten vorbei. Doch warum ist das so und warum diese Deutlichkeit. Beginnen wir beim Arbeiter, der die Nachtschicht oft sogar liebt.

Bei der Nachtschicht beginnt die Arbeit am Abend und endet in der Frühe. Die Arbeiter empfinden die Arbeit in der Nacht als ruhig und wenig belastend. Nach dem Arbeitsende kann man noch in der Nacht zu Bett gehen und einfach so richtig ausschlafen. Wobei hier die späteren Arbeitsenden auch als Belastung empfunden werden. Besonders dann, wenn der neue Tag nach dem Schluss der Arbeit wieder beginnt.

Sozial lebt man hingegen an den Menschen vorbei. Sie werden kaum einmal einen Mitmenschen sehen, der in der Nacht arbeitet. Es sei denn, er komme gerade nach Hause, wenn Sie zur Arbeit fahren. Bedenken Sie, Sie hatten womöglich noch Licht, als der Nachbar zur Arbeit ging. Dumme Sprüche bringen nicht viel, denn der Nachbar ist von der Nachtschicht müde und daher auch leicht gereizt, denn nun kommen die Mediziner, die wohl schon zu lange warten mussten.

Der Mensch ist nicht für Nachtarbeit gedacht, er muss in solchen Zeiten gegen die Natur kämpfen. Mit einsetzen der Dunkelheit wird der Mensch durch seine natürliche innere Uhr müde und richtet sich auf den bevorstehenden Schlaf ein. Gerade diese Tatsache setzt in der Nacht den Schichtarbeitern zu. Besonders gefährdet sind die Stunden zwischen Mitternacht und vier Uhr. Zudem ist ein Schlaf am Tag nicht so erholsam, wie in der Nacht. Gesundheitliche Probleme können so nur entstehen.

Beschränkung der Nachtschicht: Sie werden keinen Mediziner finden, der Ihnen etwas anderes erzählt. Nachtschichten sind für den Körper eine hohe Belastung. Damit die Unternehmen so wenig wie möglich in der Nacht arbeiten, hat man beschlossen, dass man die Zeit mit zusätzlichen finanziellen Abgeltungen vergütet. Diese Zuschläge werden zusätzlich mit zeitlichen Vergütungen ergänzt. Die Arbeit wird daher in der Nacht teurer als am Tag.

Beim Personal, das dem Arbeitszeitgesetz unterstellen ist, gilt zudem, dass man innerhalb von 28 Kalendertagen nur 14 Tage zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens arbeiten darf. Diese Regelung gilt nicht nur für den Nachtdienst, sondern auch für den Frühdienst, wenn er in diesen Zeitraum fällt. Dieser Gesetzesartikel wird mit 14/28 bezeichnet und er soll als gesetzliche Massnahme gegen die gesundheitlichen Risiken der Schichtarbeit dienen.

Gerade die unregelmässigen Zeiten bei der unregelmässigen Schicht setzen dem Körper zu und sind der Grund dafür, dass man bei Schichtarbeitern von einer Verkürzung der Lebenserwartung ausgeht. Häufigste Probleme bei Schichtarbeit sind der Schlaf und die Verpflegung. Viele Schichtarbeiter können nur schlecht oder teilweise gar nicht schlafen. Das setzt natürlich dem Körper zu, da dieser den Schlaf zur Erholung benötigt.

Auch die Essenszeiten werden durch die Schicht beeinflusst, denn wer in der Nacht 8 Stunden arbeitet, benötigt eine Mahlzeit, denn niemand kann so lange ohne Verpflegung arbeiten. Der Stoffwechsel des Menschen ist aber gar nicht dafür ausgelegt und so sind Magenprobleme ebenfalls sehr häufig. Die Schicht setzt somit an einer zweiten Stelle zu. Zudem finden sich in der Nacht kaum die passenden Mahlzeiten, denn auch die sind auf den Tag und die normal arbeitenden Leute abgestimmt worden.

Durch diese Probleme entstehen dann weitere Störungen im Bereich des Herzkreislaufes und so sind viele Schichtarbeiter immer wieder in medizinischer Behandlung. Die geltenden Regeln sind deshalb, wie man oft meint keine Schikane für den Arbeitgeber, sondern schlicht medizinische Notwendigkeit zum Schutz der Arbeiter. Dem Arbeitgeber ist auch nicht gedient, wenn die Krankheitstage des Schichtarbeiters extrem ansteigen und dieser zu früh verstirbt.

Der Schichtwechsel

Unter dem Begriff Schichtwechsel versteht man zwei Bereiche. So wechselt der Mitarbeiter seine Lage innerhalb der Schicht. Hingegen wird bei Schichtarbeit ein Betrieb rund um die Uhr möglich, so dass wir den Arbeitsplatz von einer Schicht zur anderen übergeben. Das ist nichts anderes, als wenn ein Arbeiter seine Arbeit an seinen Nachfolger übergibt. Dieser führt die Arbeit danach weiter und sorgt so dafür, dass die Produktion nicht unterbrochen wird.

Bevor wir zum Wechsel der einzelnen Schichten kommen, behandeln wir die Übergabe der Arbeit an den Nachfolger. Damit der Betrieb jedoch reibungslos weiter geführt werden kann, muss der Vorgänger seinem Nachfolger die Arbeit übergeben. Dazu gehören auch Informationen zu Besonderheiten. Diese Übergabe der Arbeit hat bei den Eisenbahnen einen besonderen Begriff bekommen, denn die Arbeiter lösen sich gegenseitig ab.

Die Ablösung: Eine direkte Übergabe der Arbeit an den Nachfolger nennt man bei den Eisenbahnen, Ablösung. Diese Ablösung wird wichtig, wenn man Informationen vom vorherigen auf den nachfolgenden Mitarbeiter übermitteln muss. Während der Zeit der Übergabe arbeiten daher beide Mitarbeiter. So kann die korrekte Übergabe durchgeführt werden, ohne dass ein Mitarbeiter auf seine Freizeit verzichten muss.

Der die Arbeit übernehmende Mitarbeiter wird Ablöser genannt. Er steht noch vor seiner Arbeit und hat daher keine Ahnung über die aktuell geltenden Abläufe und Abweichungen. Er erwartet daher bei seinem Arbeitsbeginn, dass er von seinem Vorgänger über Abweichungen und Besonderheiten informiert wird. Erst wenn er die notwendigen Informationen hat, darf der Vorgänger in den Feierabend, der Ablöser wird nun zum normalen Mitarbeiter.

Ablösungen können, wie wir gerade gesehen haben, direkt an den nachfolgenden Mitarbeiter erfolgen. Jedoch gibt es auch Situationen, wo sich die Mitarbeiter nicht sehen, weil es zwischen den beiden Schichten einen kleinen Unterbruch gibt. Jetzt müssen die Informationen dem übernehmenden Mitarbeiter schriftlich übergeben werden. Die Ablösung findet daher statt, nur dass man dazu Papier, statt Worte benutzt.

Wenn Sie nun denken, dass solche Ablösungen selten sind, haben Sie sich geirrt, denn jeder Mitarbeiter, der in der Schicht arbeitet, gibt seine Arbeit an einen nachfolgenden Mitarbeiter weiter. Ist das nicht der Fall, verliert man eigentlich die Begründung für die Schichtarbeit. Praktisch kommen sowohl die mündlichen, als auch die schriftlichen Versionen zur Anwendung. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Ablösung korrekt erfolgt.

Soweit haben wir nun den Wechsel zwischen den Mitarbeitern kennen gelernt. Routinierte Mitarbeiter erledigen deshalb solche Ablösungen sehr schnell mit ein paar Stichworten. Doch nun wollen wir den Schichtwechsel des Arbeiters ansehen, denn das Gesetz lässt eigentlich keine gleichbleibende Schichtlage zu. Es gibt da eine einzige Ausnahme, die für Leute gilt, die nur in der Nacht arbeiten. Solche Leute nennt man gewöhnlich auch Nachtwächter.

Die Rotation: Da es uns gesetzliche Vorgaben verbieten, die Mitarbeiter immer in der gleichen Schichtlage arbeiten zu lassen, müssen wir einen Schichtwechsel durchführen. Dieser Schichtwechsel ermöglicht es uns, das Personal innerhalb der Woche in der Tageszeit zu verschieben. Das heisst, wir müssen den Mitarbeiter in seiner Schichtlage verschieben, so dass er nicht mehr im Nachtdienst, sondern im Frühdienst arbeitet. Die Arbeiter kommen deshalb in eine Rotation.

Die Arbeiter wechseln die Schicht in einer Art Kreis, denn nur so sind diese Wechsel, die für den Körper nicht immer leicht zu bewältigen sind, überhaupt möglich. Man unterscheidet grundsätzlich zwei verschiedene Formen der Rotation. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile. Das wollen wir auch abklären, denn schliesslich wollen wir das Personal so gut wie möglich beschäftigen. Beginnen werde ich daher mit der Rückwärtsrotation.

Mediziner sprechen bei der Beschreibung der Schicht oft von einer Rückwärtsrotation. Diese soll für den Menschen verträglicher sein, da an jedem Tag später begonnen wird. Wenn es um die Gesundheit geht, hat man oft das Gefühl, dass das getroffene Prinzip gut sein muss. Einfach gesagt, hat man die Probleme des Wechsels genau gleich, verschiebt diesen aber nun zum Wochenende hin.

Die Probleme der Rückwärtsrotation beginnen im sozialen Bereich. Nach einem freien Tag müsste man im Frühdienst um 01:00 Uhr in der Früh beginnen. Nach dem Durchgang, hätte man dann vor dem Wochenende erst um 16:00 oder gar 17:00 Uhr Feierabend. Das Wochenende würde dadurch äusserst kurz und entspräche nicht mehr dem gesetzlichen Rahmen. Die gefühlte Arbeitswoche würde dadurch zusätzlich verlängert. Das heisst, dass man meint, viel länger als sonst zu arbeiten.

Wir haben hier also klar den medizinischen Vorteil, der sich mit dem Gesetz und dem sozialen Aspekt beisst. Schichtarbeiter hätten dabei zwar innerhalb der Woche mehr Erholung, aber letztlich auf Kosten des Wochenendes, wo massiv kürzere Ruhezeiten bestehen würden. Daher arbeitet nahezu kein Programm der Schicht mit dieser Lösung, vielmehr versucht man die Arbeitswochen zu Gunsten der Wochenenden zu verkürzen. Dazu greift man zur Vorwärtsrotation.

Üblich ist die Vorwärtsrotation. Hier beginnen die Probleme beim Schichtwechsel mit der kurzen Erholung innerhalb der Woche. Je nach Art des Dienstes kann hier eine Ruheschicht von nur 9 Stunden erlaubt werden. Dass man sich so nicht optimal erholt, ist klar und wird von jedem Mediziner bestätigt. Dafür gewinnt man aber etwas mehr am Wochenende und die gefühlte Arbeitswoche wird kürzer. Zudem klappt diese Rotation bei allen Arten der Schichtung.

Die kurzen Ruhephasen innerhalb der Woche setzen dem Körper schwer zu, denn man muss den Schlaf innerhalb weniger Tage komplett umstellen. Es kommt also erneut ein Aspekt hinzu, der die Gesundheit beeinflusst. Gerade die Arbeiter der regelmässigen Schicht können so innerhalb weniger Tage von der Nachtschicht in die Spätschicht wechseln. Bei der unregelmässigen Schicht sogar von der Nachtschicht in die Frühschicht. Der Mitarbeiter sollte am Freitag zu der Zeit schlafen, an der er noch am Montag gearbeitet hat.

Die kurze Erholung hat auch Auswirkungen auf die Konzentration und somit auf die Sicherheit im Betrieb. Deshalb gelten für Arbeiter in Sicherheitsfunktionen spezielle Regeln mit längeren Ruheschichten. Gekürzte Übergänge, also die Ruheschicht zwischen zwei Arbeitseinsätzen, sind nur einmal erlaubt und müssen innerhalb von drei Tagen kompensiert werden. So will man zumindest ein wenig Gegensteuer geben. Schichtwechsel sind nie sonderlich beliebt, müssen aber sein.

 

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