Farben und Anschriften |
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Sie werden es vermutlich ahnen, aber auch bei der Farbgebung war
man sich bei den
Lokomotiven
der Baureihe Ae 8/14 nicht einig. Wobei es hier nicht die Hersteller
waren, sondern die Tatsache, dass die Nummer 11 852 erst einige Jahre
später nach einem anderen Zeitgeist gebaut wurde. Beginnen werde ich dabei
mit den ersten beiden von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beschafften
Lokomotiven.
Sowohl die
Lokomotive
Nummer 11 801, als auch ihre Schwester mit der Nummer 11 851, wurden nach
den Vorgaben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB eingefärbt und auch
beschriftet. Daher kam hier das neue für elektrische Lokomotiven geltende
Farbschema zur Anwendung. Diese wurde nur wenige Jahre zuvor mit der
Auslieferung der Ae 4/7 eingeführt
und sollte nun weiter verwendet werden. Daher erhielten sowohl die zwei Kästen als auch die beiden Vorbauten einen Anstrich haupt-sächlich in grüner Farbe. Es kam dabei ein eher dunkles Grün zur Anwendung.
Dieser Farbton sollte in Zukunft als SBB-Grün bezeichnet werden
und passt nur schwer in einen heute verwendeten Farbton nach den Regeln
genormter Farben. Am ehesten passen würde der nach RAL genormte Farbton
mit der Nummer 6007. Die dunkelgrüne Farbe wurde in den Rundungen des Daches übernommen, jedoch nicht auf das weitere Dach und die Abdeckungen der Transfor-matoen übertragen. Hier verwendete man einen Anstrich in hellgrauer Farbe.
Damit erhielten die
Lokomotiven
das helle Dach der meisten elektrischen Lokomotiven. Der Grund war, dass
sich diese Farbe mit zu-nehmender Verschmutzung nicht negativ ver-änderte
und das Dach nur dunkler wurde. Wenn wir nun zum Laufwerk und zu den Schie-nenräumern kommen, erhalten wir einen Anstrich in dunkelgrauer Farbe.
Diese Farbe wurde nur durch die metallisch glänzenden
Bandagen
der
Räder
aufgelockert. Auch hier wurde bei der neuen Farbgebung der schon
vorhandene Farbton übernommen, so dass eigentlich nur die braune Farbe der
ersten
Lokomotiven
durch einen Farbton in grüner Farbe ersetzt wurde.
Die
Griffstangen
der Aufstiege boten, wie die Lampen mit ihrem schwarzen Farbton auch
keine farbliche Auflockerung. Einzig die in Messing gehaltenen Türen
der Lampen stachen hervor. Damit hatten die
Lokomotiven
einen schlichten und gut vor Verschmutzung geschützten Anstrich
erhalten. Farbliche Experimente blieben bei der grossen Lokomotive
daher aus. Zumindest so lange, bis man die beiden
Prototypen
mit der Nummer 11 852 ergänzte.
Da die
Lokomotive
mit der Nummer 11 852 auf die Landesausstellung hin gebaut wurde,
verpasste man der nicht bestellten Lokomotive einen speziellen
Anstrich. Man könnte schon fast behaupten, dass es ein Sonderanstrich
für die Ausstellung und nicht für den späteren Betrieb war. Da die
Lokomotive danach jedoch nicht umgefärbt wurde, kam sie mit diesem
besonderen Anstrich in Betrieb und blieb einige Jahre auffällig. Der gesamte Kasten wurde mit Ausnahme des Daches, des Laufwerks und den Gittern unter den Schürzen in einem hellgrünen Anstrich gehalten. Auch hier kam ein eigener Anstrich mit einer speziellen Farbe zur Anwendung, der nicht in eine übliche Farbkarte passte.
Vielmehr wurde die Farbe nach dem Muster der Fabrik in
Oerlikon gewählt. Am ehesten passt der als Lindengrün bezeichnete
Farbton zur heute vorhandenen Farbe RAL 6011. Auch beim Dach wurde eine neue Farbe gewählt. Der bisher bei Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB verwendete hellgraue Anstrich wurde zu Gunsten eines Anstrichs in Silber aufgegeben.
So wirkte in der Ausstellung die dem damaligen Zeitgeist
entsprechende
Lokomotive
sehr hell und freundlich auf die Leute. Im Betrieb sollte sich der
silberne Farbton ebenfalls gut bewähren, so dass er später übernommen
wurde. Bleiben nur noch die Gitter unter den Schützen. Diese wurden, wie der Faltenbalg zwischen den beiden Hälften in einem mittelgrauen Anstrich gehalten. Daher kam hier ein bisher nicht verwendeter Farbton in einem technischen Bereich zur Anwendung.
Scheinbar wollte man so der
Lokomotive
ein noch freundlicheres Bild verleihen. Betrieblich war diese
Farb-gebung nicht optimal, da im Bereich des
Laufwerkes
dunkle Farben verwendet werden sollten.
Das
Laufwerk,
das unter all den vorhandenen Verkleidungen kaum zu erkennen war,
wurde, wie bei den anderen
Lokomotiven
der Baureihe Ae 8/14 in einem dunkelgrauen Anstrich gehalten. Damit
stand die Lokomotive optisch auf einem schwarzen Bereich, denn durch
den Schatten wirkte die Farbe des Laufwerkes in den meisten Fällen
nahezu schwarz. Eine Farbe, die eigentlich nur bei den
Griffstangen
verwendet wurde. Kommen wir nun zur Beschriftung der drei Lokomotiven und dabei beginnen wir mit den Schildern der Hersteller. Bei allen Lokomotiven war daher an jedem Kasten und auf beiden Seiten das Schild der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) angebracht worden.
Bei der Lokomotive mit der Nummer 11 801 wurde dieses mit dem
Schild der Brown Boveri und Co (BBC) ergänzt. Die beiden anderen
hatten das Schild der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) erhalten. Diese zwei Herstellerschilder waren, was fast schon ein Wunder ist, bei allen Lokomotiven und allen Hälften identisch und erst noch an der gleichen Stelle montiert worden.
Sie haben richtig gelesen, sämtliche Ae 8/14 hatten die
gleichen Schilder und die waren erst noch an der gleichen Stelle
montiert worden. Dabei wurden die Mitte der
Lokomotive
und dabei das untere schmalere Segment ausgewählt.
Auf der linken Seite des Segmentes kam das Schild der
Elektriker zur Montage. Das Schild des Mechanikers wurde auf der
gegenüberliegenden Seite des Segmentes montiert. Besonders bei der
Lokomotive
mit der Nummer 11 851 hatte man keine andere Wahl, da bei dieser
Lokomotive in diesen Segmenten ein grosses Lüftungsgitter vorhanden
war. Das wirkte sich jedoch auf die Nummer der Lokomotive aus.
Die
Lokomotive
mit der Nummer 11 801 hatte die seitlichen Loknummern auf den üblichen
Schildern aus Messing erhalten. Auch hier kam an jeder Hälfte auf der
Seite ein Nummernschild zwischen die beiden Herstellerschilder zu
liegen. Diese Schilder waren so aufgebaut worden, dass die einzelnen
Ziffern bei Bedarf ersetzt werden konnten. Eine Lösung, die schon bei
den ersten Lokomotiven verwendet wurde. Im Gegensatz zu den seitlichen Schildern, die einen Wechsel der einzelnen Ziffern zugelassen haben, waren die an der Front angebrachten Schilder aus einem Stück gegossen worden.
Montiert wurden die stirnseitigen Loknummern am kurzen Vorbau.
Sie war die Nummer gut zu erkennen und die
Lokomotive
hatte nicht weniger als sechs Nummernschilder erhalten. Ein Aufwand,
der klar den Doppellokomotiven geschuldet werden musste. Weitere Anschriften gab es kaum. Einzig die bekannten Schilder der Nummer des Führerstandes wurden ange-bracht. Selbst die bisher verwendeten Kreisplaketten wurden bei den neuen gigantischen Lokomotiven nicht mehr ange-bracht.
An deren Stelle wurde ein aus Messing erstelltes Schild mit
der Aufschrift des
Depots
eingeführt. In Zukunft sollten die
Lokomotiven
daher nicht mehr dem
Kreis,
sondern einem Depot zugeteilt werden.
Mit Farbe aufgetragene Anschriften beschränkten sich lediglich
auf die Anschrift des
Führerstandes
an den Übergangsblechen und an den Hinweis auf den Typ der
Lokomotive
bei der Nummer. So konnte man anhand der Anschriften erkennen, dass es
sich um eine Lokomotive vom Typ Ae 8/14 handelte. Weitere Anschriften
suchte man hingegen vergebens, so dass es nur bei diesen bescheidenen
Anschriften blieb und so eine schlichte Lokomotive entstand.
Kommen wir nun zur
Lokomotive
mit der Nummer 11 851. Hier kamen die Nummernschilder und die
Anschriften des Typs mittig über dem mittleren Lüftungsgitter zu
Anwendung. An der
Front
gab es keine Unterschiede zur vorher vorgestellten Lokomotive. So dass
diese Maschine mit Ausnahme der erwähnten Schilder der Lokomotive mit
der Nummer 11 801 entsprach. Das war auch nicht anders zu erwarten. Somit können wir gleich zur dritten und letzten Lokomotive wechseln. Hier galten nicht die Vorgaben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, da diese die Lokomotiven ja nicht bestellt hatten.
So konnte man neue Weg begehen und die Nummer auf andere Art
montieren. Dabei wurden die seitlichen Nummern auf gleiche Weise
montiert, wie das bei der Nummer 11 801 der Fall war. Jedoch wurde die
Ausführung geändert. Die Schilder hatten einen Träger, der nicht mehr schwarz, sondern in der Farbe der Lokomotive gestrichen wurde. Die aufgesetzten Ziffern waren aus Stahl, der verchromt wurde und der sich so in der Sonne spiegelte.
Daher fiel das Nummernschild nicht mehr ganz so schnell auf,
wie bei den anderen
Lokomotiven.
Die Schilder erschienen daher aus der Ferne als kaum vorhanden und nur
die Zahlen fielen dem Betrachter auf.
An der
Front
kamen jedoch keine Schilder mehr zur Anwendung. Die Loknummer wurde
mit einzelnen Ziffern direkt am Kasten angebracht. Daher wirkte die
Anschrift mit der Anschrift des
Führerstandes
sehr deutlich und konnte während der Ausstellung nicht übersehen
werden. Die Nummer der Lokomotive kam dabei über der Nummer des
Führerstandes zu liegen und dieser wurde mittig unter die Nummer
gesetzt.
Die drei
Lokomotiven
trugen, wie die älteren Maschinen keine Bahnanschriften. Das war bei
den ersten beiden Lokomotiven nicht verwunderlich. Jedoch hätte man
bei der dritten Maschine einen auffälligen Schriftzug erwartet. Nur
wussten die Hersteller nicht, was sie anschrieben wollten, denn es gab
keine passende
Bahngesellschaft.
Die Nummer gaukelte klar eine Lokomotive der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB vor. Nur war die Lokomotive zur Zeit der Ausstellung
im Besitz der Maschinenfabrik Oerlikon MFO.
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