Erhalten gebliebene Lokomotiven |
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Als die Krokodile am Ende ihres Lebens angekommen waren, rissen
sich die Museen förmlich um diese
Lokomotiven.
So wanderten gleich drei Lokomotiven in die entsprechenden Museen in der
Schweiz und Deutschland. Nur, die nur wenige Jahre jüngere Be 6/8 III war
nicht dabei. Man wollte überall die älteren Modelle, auch wenn es nur noch
umgebaute Exemplare gab. Die Ce 6/8 III war eigentlich nur zur Be 6/8 III
umgetauft worden.
Selbst der Besitzer der
Lokomotive,
der sich mittlerweile um den Erhalt der alten Zeitzeugen bemühte, scheute
keine Kosten um aus einer Be 6/8
II wieder eine historische Lokomotive
Ce 6/8 II zu machen.
Grosses Interesse an einem weiteren historischen Krokodil der Baureihe Be
6/8 III war daher nicht vorhanden. Man hatte aber auch offene Ohren für
andere Ideen, die auf den ersten Blick nicht leicht zu verstehen waren.
Obwohl es einen Run auf die alten Exemplare der Baureihe
Ce 6/8 II gab, gab es
Leute, die sich auch an die zweite Generation der Krokodile erinnern
konnten. Eine ebenso gute und zuverlässige Maschine, die nur den Nachteil
hatte, dass sie wenige Jahre später nachgebaut wurde. Ein schwerer Stand,
wenn man gegen eine so grosse Konkurrenz anzutreten hat. Trotzdem kann ich
Ihnen hier nun zwei erhaltene Ce 6/8 III, beziehungsweise Be 6/8 III,
vorstellen. Beide sind zurzeit einsatzfähig.
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Be 6/8 III Nr. 13 302 |
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Als die Be 6/8 III mit der Nummer 13 302 am Ende ihrer Karriere
ausrangiert wurde, wanderte sie nicht wie die meisten Krokodile auf den
Abbruch. Sie sollte der Nachwelt erhalten bleiben. Schliesslich war gerade
diese Bauform bei einem Hersteller von Modellen seit Jahren der grosse
Schlager. Das Krokodil von Märklin war dabei fast gleich berühmt geworden,
wie das Vorbild, das es nun zu retten galt.
So wurde die
Lokomotive
1976 dem Modell – Eisenbahn – Club des Bezirks Horgen MECH übergeben. Auf
den 31. Dezember 1976 erfolgte schliesslich die formelle
Ausrangierung
der Lokomotive bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Lokomotive
war somit eine der ersten Maschinen der Schweiz, die in den Besitz eines
Modellbahnklubs überging. Dort wollte man das Vorbild vom bekannten Modell
erhalten.
Der Verein arbeitete die
Lokomotive
wieder mustergültig auf. Dazu benötigte er drei Jahre. Im Jahre 1979
erschien die Lokomotive schliesslich wieder in neuem Glanz und
mustergültig aufgearbeitet. Die Maschine behielt dabei jedoch die
Bezeichnung Be 6/8 III und die grüne Farbgebung. Man hatte sich auf den
letzten Betriebszustand der Lokomotive entschieden. Dazu gehörten
natürlich auch die Lampen.
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Lebenslauf der Be 6/8 III Nr. 13'302 |
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1926 - 1927 |
Olten | ||||||||||
1927 – 1930 |
Biasca |
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1930 – 1946 |
Erstfeld |
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1946 – 1956 |
Bellinzona |
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1956 – 1960 |
Bellinzona neu als Be 6/8 III bezeichnet |
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1960 – 1976 |
Basel |
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1976 |
Rapperswil historische Lok (In Obhut des MECH) | ||||||||||
2009 |
ETM-Einbau | ||||||||||
Die
Lokomotive
Be 6/8 III ist offiziell im Bestand von SBB Historic, wird aber durch
einen privaten Verein als Dauerleihgabe unterhalten und betrieben. Die
Betriebsgruppe 13 302 des Vereins ist sehr aktiv dabei, um die Lokomotive,
die in Rapperswil die letzte Heimat gefunden hat, in einen guten und
betriebsfähigen Zustand zu erhalten. Bei einer so alten Lokomotive, wie
der Be 6/8 III ist das keine leichte Aufgabe. Die Be 6/8 III Nummer 13 302 gehörte lange Zeit zu den aktivsten Krokodilen überhaupt, denn sie war immer wieder unterwegs und zeigte dabei auf, dass historische Lokomotiven nicht nur in der Verantwortung der Bahnen sein müssen um einen aktiven Ruhestand zu erleben.
Die Betriebsgruppe des MECH leistete hier sehr gute Arbeit. Man
darf dabei jedoch nicht vergessen, dass es eine private Träger-schaft war,
die keine offiziellen Gelder für die Aufarbeitung zur Verfügung hatte. Inwieweit hier auf die Mithilfe des bekannten Herstellers, der es mit den Modellen der Be 6/8 III fast zum gleichen Ruhm brachte, wie die Originale, mitgeholfen hat, entzieht sich meiner Kennt-nisse.
Fakt ist, dass das ursprüngliche Krokodil von Märklin zu einer der
begehrtesten
Lokomotiven
auf dem Modellmarkt wurde. Na-hezu jeder Modellbahner hat seine ganz
persönliche Be 6/8 III zu Hause auf seiner Anlage. Am 13. September 1984 ging die Be 6/8 III Nummer 13 302 auf grosse Reise. Sie startete in der Schweiz, wo sie vor der Fahrt mit einem breiten Schleifstück auf einem Stromabnehmer ausgerüstet wurde, in Richtung Deutschland. Ziel war dabei der Bahnhof Göppingen. Die dort ansässige Modellbahnfirma Märklin, die das Krokodil schon seit Jahren im Angebot hatte, organisierte diese Fahrt anlässlich ihres 125jährigen Jubiläums.
Einen Tag später machte sich die
Lokomotive
daran, zusammen mit einer BR 194, genauer der 194 155-8 die Geislinger
Steige zu befahren. Sicher eine Herausforderung für die Lokomotive der
Schweiz, denn schliesslich konnte man in einer Broschüre lesen, dass die
Geislinger Steige mit 21‰ die steilste
Hauptstrecke
Europas war. Die Be 6/8 III kam vom Gotthard mit 26‰ Steigung, der wohl am
dichtesten befahrenen
Nebenstrecke
der Welt. Die Lokomotive aus der Schweiz fühlte sich dabei wohl wieder in ihrem Element, hat diese Strecke ja mit dem Gotthard vergleichbare Neigungen. Die Fahrt war ein richtiger Schauakt, befuhr man die Strecke doch auf dem falschen, also linken Gleis.
So wurde im fernen Deutschland ein wenig der Hauch des Gotthards
spürbar. Etwas, was es in dieser Art wohl kaum mehr geben wird, denn neue
Vorschriften verhindern solche Aktionen. Gerade die BR 194 der Deutschen Bundesbahn DB wird oft als „deutsches Krokodil“ bezeichnet. Die Gelenklokomotive ist auch sehr ähnlich aufgebaut, besitzt aber einen längeren Kasten und nur kurze auf dem Drehgestell aufgebaute Vorbauten.
Genauere Angaben zu dieser
Lokomotive
erfolgen auf dieser Seite jedoch nicht, denn wir hier müssen keinen Zusatz
verwenden, denn hier geht es um ein Exemplar der Krokodile.
Am 16. September war die Fahrt zu Ende und die
Lokomotive
kehrte wieder in die Heimat zurück. In der Folge wurde sie seither immer
wieder vor Sonderzügen in der Schweiz verwendet und sorgte dafür, dass die
Krokodile der zweiten Generation auch in den Köpfen der jüngeren Personen
nicht vergessen gehen. Die Be 6/8 II 13 302 hat es im Alter gut getroffen
und sie hat eine neue Heimat im Kanton St. Gallen gefunden.
Dank dem Einbau von
ETM-S
konnte die
Lokomotive
auch nach 2009 noch ungehindert eingesetzt werden. Damit konnte die
Lokomotive, die mittlerweile auch eine
Haltauswertung
erhalten hatte, die
ETCS
Balisen lesen.
Eine Fahrt mit der
Höchstgeschwindigkeit
war damit kein Problem, auch wenn
ZUB fehlte und so nur 80 km/h zugelassen wären. Mit 75 km/h ist
die Be 6/8 III jedoch nur unwesentlich langsamer. |
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Ce 6/8 III Nr. 14 305 |
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1979 erinnerte man sich in Basel an die Überreste der Be 6/8 III
mit der Nummer 13 305. Die
Lokomotive
wurde zwar 1976 im Rahmen der Bereinigung der Serie ausrangiert, jedoch
nicht abgebrochen. Vielmehr wartete die Lokomotive, die sich in den
letzten Jahren mit
Kieszügen
abrackerte, auf eine weitere ungewisse Zukunft. Doch in Basel fehlte eine
historische Lokomotive, wie man sie vor allem in Erstfeld hatte.
Die
Lokomotive
war nicht in einem schlechten Zustand und man konnte die Maschine mit
wenig Aufwand und engagierten Leuten herrichten. Eine Aufgabe, die von
offiziellen Stellen nur bedingt unterstützt wurde. Das Lokdepot Basel
stand da etwas abseits da. Noch war man bei den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB nicht am Erhalt einer Lokomotive aus der zweiten
Generation interessiert, denn man hatte die
Ce 6/8 II Nummer 14 253.
Die Leute in Basel zeigten aber, was in ihnen steckt und
arbeiteten die
Lokomotive
mustergültig auf, und bezeichnete die Lokomotive neu wieder als Ce 6/8 III
Nummer 14 305. Diese einfache Umbezeichnung war jedoch nur ein Schritt
zurück, denn die Lokomotiven wurden als Ce 6/8 III abgeliefert und nur zu
Be 6/8 III umgetauft. Die Maschine in Basel hat somit wieder die korrekte
Bezeichnung erhalten.
Gerade die Ce 6/8 III des
Depots
Basel zeigte aber einen betrieblichen Umstand auf. Die
Lokomotiven
wurden am Schluss zur Schonung nur noch mit 65 km/h betrieben. Diese
Höchstgeschwindigkeit
passte daher besser zur Ce 6/8 III, als zu einer Be 6/8 III, denn die
Lokomotive fährt die Geschwindigkeit der Ce und dann soll auch die
Bezeichnung passen. Zumindest bei der Ce 6/8 III Nummer 14 305 stimmt das
sogar.
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Lebenslauf der Ce 6/8 III Nr. 14'305 |
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1926 – 1927 |
Erstfeld |
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1927 – 1930 |
Biasca | ||||||||||
1930 – 1946 |
Erstfeld | ||||||||||
1946 – 1956 | Bellinzona | ||||||||||
1956 – 1960 |
Bellinzona neu als Be 6/8 bezeichnet |
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1960 – 1976 |
Basel |
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1979 - 2007 |
Basel
Historische Lokomotive SBB Historic |
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2007 | Olten Historische Lokomotive SBB Historic | ||||||||||
2009 | ETM-Einbau | ||||||||||
Wenn man ein Manko bei der
Lokomotive
suchen will, findet man es. Das ist aber bei jeder historischen Lokomotive
der Fall. Die Ce 6/8 III mit der Nummer 14 305 und den alten grossen
Lampen war eigentlich braun und nicht grün, nur hatte man mittlerweile
nahezu vergessen, dass die Ce 6/8 III noch braun ausgeliefert wurden,
während die nahezu gleichzeitig erschienen
Ae 4/7 bereits grün waren. Nur der
Lokomotive steht das grüne Kleid. Die Lokomotive wurde schliesslich in den Bestand der historischen Lokomotiven aufgenommen. Im Depot Basel hinterstellt, wechselte die alte Lokomotive sogar in das nagelneue Depot im Rangierbahnhof Wolf.
Ab Basel unternahm die Maschine immer wieder Fahrten in die Region.
Mit dem Rückzug der Lok-führer aus dem
Depot
Basel, war auch die Zukunft
der
Lokomotive nicht mehr gesichert. Zudem schwand auch das Interesse bei
den jungen Lok-führern. Im Rahmen einer Aktion zur Konzentration der historischen Lokomotiven gelangte die Ce 6/8 III nach Olten. Nachdem die Krokodile 1926 nur ein kurzes Intermezzo in Olten gaben, war es die 14 305, eine jener Lokomotive, die ursprünglich nicht in Olten war, die daran erinnern sollte.
Die Ce 6/8 III Nummer 14 305 hat das
Depot
zwar gewechselt, blieb aber im Bestand von SBB Historic und kann ab
Olten eingesetzt werden.
Im Jahre 2015 unternahm diese
Lokomotive
die wohl grösste Reise, die von einem Krokodil unternommen wurde. Die
Lokomotive wurde dabei in Schweden erwartet. Nur, war mit den aktuellen
Vorschriften eine Fahrt von der Schweiz aus fast nicht mehr zu
verwirklichen. Insbesondere das für Deutschland zuständige EBA zeigte klar
auf, dass man in Deutschland an einer legendären Lokomotive keine grosse
Freude hat.
Trotzdem gelang es die
Lokomotive
nach Schweden zu bringen. Böse Zungen behaupteten jedoch, dass es leichter
gewesen wäre, die Lokomotive in Basel auf ein Schiff zu verladen und so
nach Schweden zu befördern. Andererseits zeigte man in Schweden auch, dass
es durchaus auch andere Lösungen mit
Museumslokomotiven,
die seit vielen Jahrzehnten einwandfreie Arbeit geleistet haben, gibt.
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