Motorstromkreis |
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Eigentlich ist es ein
ungewöhnlicher Ort für den Wechsel des Themas, denn genau genommen war
nach dem
Transformator noch ein Unterschied vorhanden. Zwar konnte man
dort eine einheitliche
Spannung erzeugen, jedoch die
Frequenz nicht
verändern. Es musste daher noch eine weitere Aufbereitung der Energie
erfolgen. Der Hersteller sorgte jedoch bei seinem Aufbau dafür, dass es
wirklich ein sinnvoller Ort für den Schritt war.
Für jede
Triebachse war ein
eigener Strang vorhanden. Daher können wir uns nun noch weiter
einschränken. Ich wählte dazu die dritte angetriebene
Achse, weil es nicht
immer die erste sein muss. Für sie war im
Transformator eine eigene
Sekundärwicklung vorhanden, die sich in der Leitung befindliche
Spannung betrug
nun 1 172
Volt. Wir haben damit die wichtige galvanische Trennung erhalten
und können mit der Spannung arbeiten. Angeschlossen wurde die Leitung von der Spule an einen Gleichrichter. Dieser war jedoch als Stromrichter ausgeführt worden und konnte daher in beiden Richtungen betrieben werden. Warum das so war, erfahren wir später.
Dank der Gleichrichtung war nun
auch die unterschiedliche
Frequenz bei den Modellen der
Bauart RABe 522
nicht mehr vorhanden. Somit können wir uns von jetzt an die Unterschiede
bis auf eine kleine Ausnahme ersparen. Der Aufbau des bei modernen Triebfahrzeugen erforderlichen Umrichters erfolgte mit einfachen Stromrichtern. Diese wurden von der Firma ABB Schweiz geliefert und sie konnten in beiden Richtungen betrieben werden.
Verwendet wurde dabei die
Bauart Bordline CC750. Es waren keine komplett neu entwickelten
Stromrichter, sondern der Hersteller des Fahrzeuges setzte in diesem Punkt
auf die bewährte Technik.
Jedem
Fahrmotor wurde, wie schon erwähnt ein eigener
Umrichter zugeordnet. Dieser jedoch versorgte nicht nur den Motor, sondern
es waren hier auch die beiden
Wechselrichter für die
Hilfsbetriebe und das
Ladegerät
der
Batterien vorhanden. Beide werden wir zu einem späteren Zeitpunkt
noch näher kennenlernen. Doch jetzt wird es Zeit, wie die
Spannung
mit
der
Umrichtertechnik verändert wurde, denn dazu waren zwei Schritte
erforderlich.
Die beiden identischen
Stromrichter
beim Eingang wurden ab dem
Transformator mit der vorher
erwähnten
Spannung versorgt. In dieser Leitung war auch die Möglichkeit
vorhanden, dass diese Antriebseinheit abgetrennt werden konnte. Somit
verfügte der
Triebzug in diesem Fall noch über drei vollwertige
Antriebe,
was die Verfügbarkeit deutlich verbesserte. Die Triebzüge waren daher nach
neusten Regeln aufgebaut worden. In diesem Gleichrichter wurde die Spannung des Transformators in Gleichspannung umgewandelt und in den Zwischenkreis gespiesen. Diese Zwischenkreisspannung lag bei 750 Volt und war so ausgelegt, dass kein Saugkreis benötigt wurde.
Der Vorteil dabei
war, dass die
Zugkraft nach einer
Fahrleitungsschutzstrecke und dem
dadurch ausge-schalteten Zug, wieder sehr schnell abgerufen werden konnte.
Gerade im
Regionalverkehr ein grosser Vorteil. Am Zwischenkreis wurden die Wechselrichter angeschlossen, die dann die jeweiligen Verbraucher mit Drehstrom, oder mit Gleichstrom versorgten. Bei jedem Umrichter waren vier Stromrichter vorhanden, welche an den Ausgängen unterschiedlich Spannungen hatten.
Dabei wurde bei den Modellen für den
OVL-Widerstand und die
Batterieladung ein DC/DC Wandler verwendet. So
konnte hier die
Spannung ohne Widerstände an den angeschlossenen
Verbraucher abgepasst werden. Später erfahren wir, warum das nötig war.
Zwei
Stromrichter
erzeugten
jedoch
Drehstrom. Dabei kam ein Modell für die
Hilfsbetriebe zur
An-wendung. Auch hier werden wird später mehr erfahren, denn in diesem
Kapitel geht es schlicht um den noch nicht erwähnten Strang, denn dieser
war für den
Fahrmotor vorgesehen. Doch auch hier müssen wir noch etwas
warten, denn der
Traktionsstromrichter
muss nun aufgebaut werden und dabei gab es
viele verschiedene Möglichkeiten, eine davon wurde hier gewählt.
Die benötigten Halbleiter der
Stromrichter
wurden mit
IGBT-Transistoren aufgebaut. Sie zeichneten sich
durch die hohe Taktfrequenz von zwei Kilohertz aus. Zudem war die
Möglichkeit vorhanden um das sinusbewertete PWM-Verfahren zu verwenden. Da
ihre Sperrspannung jedoch bei 1 200
Volt lag, konnte die
Spannung der
Fahrleitung bei der Reihe RABe 524 und bei
Gleichstrom nicht direkt in den
Zwischenkreis geführt werden. Aus diesem Grund wurde bei der Baureihe RABe 524 der Weg über einen zusätzlichen Wechselrichter erforderlich. Nur so konnte die Gleichspannung aus der Fahrleitung an jene des Zwischenkreises angepasst werden.
Sie sehen, dass mit speziellen
Lösungen auch ein
Gleich-strom ohne grosse Verluste reduziert werden
konnte. Hier wählte man dazu schlicht den Weg über den einfachen
Wechselstrom
und den
Transformator. Die einzelnen Stromrichter waren in Einschubmodulen mon-tiert worden und daher als kompakte Baugruppe aufgebaut. Sie konnten so einfach in den Apparateschränken montiert werden. Dies erleichterte den Unterhalt, denn die Stromrichter konnten mit dem Einschubmodul als Baugruppe in einer Werkstatt einfach aus dem Fahrzeug gehoben und ersetzt werden.
Die zeitraubende Demontage und Montage der
Verbindungen
wurden so
reduziert, da nur wenige Leitungen getrennt werden mussten.
Gekühlt wurden die
Stromrichter durch eine Wasserkühlung, die mit üblichem Wasser betrieben
werden konnte. Diese
Kühlung
war sehr umweltbewusst und daher bei den
Fahrzeugen der damaligen Generation oft verwendet worden. Wobei meistens
in diesem Bereich auf spezielle die Umwelt nicht beanspruchenden Lösungen
gesetzt wurde. Hier wurde jedoch für diesen Zweck normales Wasser
verwendet. Wobei es kein Trinkwasser war.
Die Lösung mit Brauchwasser
zu kühlen hatte sicherlich einen grossen Vorteil beim Umweltschutz. Jedoch
ergab sich damit das Problem, dass die
Stromrichter nicht zu stark
auskühlen durften. Fiel die Temperatur in den Bereich des Gefrierpunktes,
konnte Wasser grosse Schäden ausrichten. Aus diesem Grund musste das
Kühlwasser mit einem
Frostschutzmittel durchsetzt werden. Sie kennen das
sicherlich von der
Kühlung beim kleinen roten Flitzer in der Garage. Das erwärmte Wasser wurde mit einer künstlichen Ventilation wieder gekühlt. Diese Kühlerlüfter waren jedoch ebenfalls im vorher erwähnten Einschubmodul montiert worden, so dass der Stromrichter mit seiner eigenen Kühlung und der Rückkühlung eine geschlossene Einheit bildete.
Daher war der
Umrichter einfach aufgebaut worden, da es nur
Module und nicht einzelne Baugruppen waren. Sie sehen, dass auch auf den
Unterhalt geachtet wurde. Der Aufbau des Umrichters hatte auch einen Vorteil bei den immer wieder hörbaren Oberschwingungen, bei einer hohen Taktfrequenz in den Kabeln und Wicklungen entstehen. Das bei Fahrzeugen mit Motoren für Drehstrom immer wieder hörbare singen und kreischen konnte hier ver-mieden werden.
Der hier aufgebaute
Umrichter
erzeugte deutlich weni-ger Schwingungen und daher fuhr das Fahrzeug nahezu
lautlos an den
Bahnsteigen los.
Auch hier wurde eine klare Lärmminderung für
den
Lärmschutz umgesetzt.
Nach den vielen Hinweisen dazu, ist es wichtig, das etwas genauer zu
betrachten. Die
Triebzüge bei
S-Bahnen und bei
Stadtbahnen verkehrten in
unmittelbarer Umgebung von Wohngebieten. Die kreischenden Töne des
anfahrenden Triebzuges wurden von den Anwohnern nicht geschätzt, was zu
Beschwerden führte. Bei den hier vorgestellten Zügen profitierten daher
nicht nur die Nutzer der Züge.
An jedem
Stromrichter, der vorerst noch als
Wechselrichter genutzt wurde, schloss man einen
Fahrmotor an. Es wurden
hier robuste
Asynchronmotoren der Firma Traktionssysteme Austria GmbH in
Wien Neudorf verwendet. Diese mit
Drehstrom betriebenen Motoren waren dank
dem
Kurzschlussläufer
auch bei sehr geringer Geschwindigkeit mit voller
Zugkraft belastbar. Sie gehörten mittlerweile zu den standardisierten
Modellen bei Schienenfahrzeugen. Die Fahrmotoren vom Typ TMF59-39-4 hatten eine Dauer-leistung von 500 kW. Daraus leitete sich schliesslich eine Leistung für den Zug von 2 000 kW ab. Maximal konnten die Fahrmotoren jedoch eine Leistung von bis zu 650 kW erzeugen.
Die
Triebwagen waren damit mit guten Motoren versehen worden. Jedoch waren
hier auch die abrufbaren Kräfte sehr wichtig und dabei gab es einen
kleinen und über-raschenden Unterschied. Mit Ausnahme der Triebzüge mit den Nummern 523 101 bis 523 114 und 523 501 bis 523 507, konnte eine Anfahrzugkraft von 200 kN erzeugt werden. Diese war für das ursprünglich für Stadtbahnen entwickelte Fahrzeug ausgelegt.
Die neueren eher im Bereich des
Regionalverkehr, der
S-Bahnen und im
Fernverkehr eingesetzten Züge hatten daher nur noch eine
Anfahrzugkraft von 175 kN erhalten. Im Betrieb der
Triebzüge wirkte sich
das nicht gross aus. Die Anfahrzugkraft stand bis etwa 50 km/h zur Verfügung und flachte sich danach mit zunehmender Geschwindig-keit ab. So war der Wert dieser Leistungsgrenze über-raschend tief.
Jedoch war auch das eher für
Stadtbahnen ausgelegt worden, wo selten
schneller gefahren wurde. Bei der
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h war
immer noch eine
Zugkraft von rund 60 kN vorhanden. Der leichte Zug, kam
daher schnell auf Tempo.
Eine Eigenschaft der
Drehstrommotoren ist, dass sie kippen, sobald die Drehzahl der
Achse höher
als die von der
Frequenz vorgegebene Drehzahl des
Fahrmotors liegt. Sie
beginnen somit automatisch elektrisch zu bremsen. Das kann jedoch bei
einem
Triebfahrzeug durchaus zu Problemen führen. Der Grund lag beim
Antriebsstrang, der in der Folge ebenfalls kippte. Die erzeugte Energie
gelangte so zurück in die
Fahrleitung. Somit verfügte der Triebzug über eine sehr leistungsfähige elektrische Bremse, die sogar die Werte erreichte, die vorher bei der Vorstellung der Fahrmotoren genannt wurden.
Die natürlichen Verluste, die dies theoretisch verhinderten, konn-ten dank
der höheren
Leistung der
Fahrmotoren
ausgeglichen werden. Daher galten
hier die gleichen Eckdaten, wie beim Ausüben von
Zugkraft. Die maximale
Bremskraft lag somit bei 200 kN. Der Triebzug konnte mit der elektrischen Bremse die notwendi-gen Verzögerungen erreichen und die pneumatische Bremse kam selten zum Einsatz. Ein Vorteil, der zu einem ausgesprochen wirt-schaftlichen Fahrzeug führte.
Die
Nutzstrombremse gilt
dabei als besonders gut, da sie den Energiezähler dazu bringt, die Zahlen
wieder zu reduzieren. Ge-ringere Kosten beim Bezug der Energie waren die
Folge, was sich im Betrieb positiv auswirkte. Diese elektrische Bremse funktionierte bei allen Systemen. Bei den Modellen der Baureihe RABe 522 wurde die Ansteuerung so gewählt, dass der Wechselstrom mit 50 Hertz zum Transformator floss.
Dadurch wurde dann mit der erwähnten
Anzapfung die
passende
Spannung
mit der passenden
Frequenz erzeugt und so die Energie in die
Fahrleitung geleitet.
Einfach gesagt, der Unterschied beim
Wechselstrom fand sich nur in der
Steuerung der entsprechenden Fahrzeuge.
So einfach war der Aufbau der
elektrischen
Bremse bei der Baureihe RABe 524 jedoch nicht. Zwar
funktionierten diese bei einem Einsatz unter
Wechselstrom, wie oben
erwähnt. Jedoch musste der Zug auch bei
Fahrleitungen mit
Gleichstrom mit
dieser
Bremse arbeiten. Technisch war das kein Problem, denn auch jetzt
konnte die
Leittechnik den
Stromrichter so ansteuern, dass die passende
Gleichspannung abgegeben wurde. Fahrleitungen mit Gleichstrom können von den Zügen nur eine bestimmte Leistung aufnehmen. Wird die maximale Spannung in der Fahrleitung erreicht, konnte nicht mehr eingespiesen werden. Daher fiel die elektrische Bremse einfach aus.
Eine
Situation, die im Bahnverkehr gefährlich sein kann. Denn der Zug verliert
in dem Moment eine wichtige
Bremse und kann so im dümmsten Fall vor einem
roten Signal nicht anhalten. War das Netz nicht aufnahmefähig, und drohte die elektrische Bremse auszufallen, musste man eine an-dere Lösung finden, damit die Bremse nicht ausfällt. Damit das nicht erfolgte, arbeitete die elektrische Bremse beim Betrieb mit Gleichstrom zusätzlich auf Widerstände.
Die in den
Fahrmotoren erzeugte
Energie wurde da-her in Wärme umgewandelt. Ein wirtschaftlicher Be-trieb des
Fahrzeuges war so jedoch nicht mehr möglich.
Aus diesem Grund wurde nur
die
Leistung, die nicht an die
Fahrleitung abgegeben werden konnte, in den
Widerständen vernichtet. Das Fahrzeug gab daher möglichst viel von der
erzeugten Energie an die Fahrleitung ab. Mit steigender
Spannung darin,
wurden die Widerstände so zugeschaltet, dass eine gleichbleibende
Bremskraft erreicht wurde. Daher wurde die Verteilung beim Betrieb des
Fahrzeuges von Fahrpersonal nicht bemerkt.
Bei Nennspannung wurde jedoch
die komplette Leistung den
Bremswiderständen zugeführt und daher in Wärme
umgewandelt. Die
Widerstände für diesen Teil der
elektrischen
Bremse
wurden auf den Zwischenwagen montiert und dort durch den Fahrtwind
gekühlt. Eine Lösung, die bei Bremswiderständen zur
Kühlung immer wieder
angewendet wurde. Jedoch verhinderte das zusätzliche Verbraucher bei den
Hilfsbetrieben.
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