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Nachdem sich die Züge aus dem aktiven Verkehr zurückgezogen haben, lohnt es sich einen Blick auf die damit gemachten Erfahrungen und Erfolge zurückzublicken. Die Geschichte dieser Züge begann viele Jahre vor ihrem Erscheinen, denn die Idee der Bahnen war klar. Mit neuen schnellen Zügen, die an den Grenzen nicht lange warten mussten, sollten die Reisenden wieder auf die Bahn gelockt werden.

Die neuen Züge, die als Trans Europ Express bezeichnet wurden, sollten über die Grenzen hinweg verkehren können. Nach Möglichkeit sollte an der Grenze kein Halt mehr nötig sein und der Zug so schneller werden. Die Idee war so gewagt, dass man selbst Heute noch davon träumen möchte. Nur schon, wenn man sich die Abkürzung TEE anschaute war klar, das muss etwas spezielles sein, denn wer nennt schon einen Zug nach einem Heissgetränk?

Damit man mit den TEE beginnen konnte, wurden überall in Europa neue Züge beschafft. Klar war, es mussten Dieselmotoren verwendet werden, denn die einzelnen Bahnen hatten so unterschiedliche Systeme entwickelt, dass elektrische Züge nicht möglich waren und noch war nicht überall ein Fahrdraht gespannt worden und ein TEE sollte nicht halten müssen, nur weil die Fahrleitung zu Ende war.

Je mehr Züge es gab, desto mehr fehlten die Verbindungen durch die Alpen. Zwar waren die ersten TEE zwischen Mailand und Paris unterwegs, aber diese kurzen Züge vermochten nicht so recht auf eine TEE Verbindung passen. Zu langsam waren sie auf den steilen Strecken. So blieben die TEE vorerst den Alpen fern. Das TEE hätte nun auch zum EE werden können, denn von Trans war man noch weit entfernt.

Die Lösung fand man schliesslich in der Schweiz. Dort waren die Firmen, die sich damit messen wollten und konnten. Denn nichts anderes als der erste elektrische Zug, der ohne Halt durch ganz Europa fahren konnte, sollte erschaffen werden. Die Skeptiker in ganz Europa lachten wohl über diese Idee. Dort verfolgte man den Weg mit Wagen, die von farblich angepassten Lokomotiven gezogen wurden. An der Grenze wechselte man diese dann notgedrungen aus.

Als letztlich der RAe TEE II abgeliefert wurde war klar, es war soweit, die Schweiz hatte den ersten elektrischen Zug entwickelt, der in ganz Westeuropa eingesetzt werden konnte. Sicher ein Meilenstein in der Entwicklung von Fahrzeugen. Die Hersteller mussten dabei kräftig in die Trickkiste greifen, denn die unterschiedlichen Stromsysteme und Vorschriften zu den Stromabnehmern waren kaum zu lösen.

Die RAe TEE II begann dann aber den Verkehr durch drei Länder aufzunehmen. Die Fahrten benötigten alle Stromsysteme, jedoch nie den vierten Stromabnehmer. Dieser war dann erst später nötig geworden. Der Erfolg dieser Züge war gross und nur schon der gehobene Standard beeindruckte die Leute entlang der Bahnen. Der Zug sah edel aus und eine Fahrt damit war teuer, ja zu teuer für viele.

So war klar, dass man den Zug nicht immer mit angenehmen Schimpfworten belegte. Ja, man war sogar der Meinung, dass dieser Zug nur von den Damen des horizontalen Gewerbes genutzt werden konnte. Es gab daher auch Bezeichnungen, die weit unterhalb der Gürtellinie zu finden waren. Hier eine Liste zu erstellen wäre nicht fair, denn der Zug hatte mehr verdient, als nur zu einem zweideutigen "Flötenetui" zu werden. (Ein Hinweis am Rande, wer nun das Musikinstrument meinte, war auf dem Holzweg.)

Lange Jahre war der RAe TEE II alleine in Europa, denn kaum jemand wagte sich daran, einen solchen Zug für vier Stromsysteme zu bauen. Erst viele Jahre später, als die TEE schon durch modernere Eurocity abgelöst wurden, kamen die Züge und Lokomotiven, die kaum mehr eine Grenze zu fürchten hatten. Nur eben, es waren viele Jahre dazwischen, der Fortschritt holte die Technik von damals erst fast 50 Jahre später ein.

Die alten RAe TEE II verschwanden und neue Lokomotiven kamen, die dank der Umrichtertechnik und Einholmstromabnehmern in der Lage waren, das gleiche Programm zu fahren, wie dieser Zug ab dem Fahrplanwechsel 1961. Nur darf man nicht vergessen, diese Technik hatte man zu jener Zeit noch nicht und so bleibt der erhaltene RAe TEE II 1053 einzigartig in Europa, denn das wird es wohl nie mehr geben.

 

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