Farbgebung und Anschriften |
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Die
Lokomotiven der
Baureihe
ES64F4 verkehrten in vielen Ländern und mit sehr vielen Anstrichen. Das
alleine würde den Umfang dieses Artikel sprengen. Daher beschränke ich
mich auf die Farbgebung und die Anschriften, der Baureihe Re 474 welche an
SBB
Cargo
ausgeliefert wurden. Einige der hier aufgeführten Elemente, fanden sich
aber auch bei Lokomotiven, die von anderen Anbietern eingesetzt wurden.
Zwar blieb der grundsätz-liche Aufbau mit den ver-schiedenen Schichten gleich.
Die dabei aber vom Herstel-ler verwendeten Werkstoffe mussten
jedoch nach den Vorgaben der schweizerischen
Staatsbahnen
erfolgen. Der Grund für diesen doch ungewöhnlichen Schritt, war der
Umweltschutz.
Wenn wir mit dem grundsätzlichen Farbauftrag beginnen, dann sind
die ersten Schichten bei allen Maschinen identisch ausgeführt worden.
Dabei begann man mit dem Aufbau mit der direkt auf dem Metall
aufgetragenen Grundierung. Diese sorgte für den erforderlich Schutz vor
Rost und sie bereiteten die Metalle auch auf die anderen Schichten auf.
Die hier verwendete Farbe spielte keine Rolle, da sie später nicht mehr
erkennbar war.
Als zweite Schicht, kam Spachtelmasse zum Einsatz. Auf einen
grossflächigen Auftrag verzichtete man jedoch. So wurde der Spachtel nur
dazu genutzt um die unebenen Flächen und Kratzer nach der Bearbeitung
auszugleichen. Wichtig war, dass hier ebene Flächen entstanden, denn diese
war für den späteren Farbauftrag besonders wichtig. Mit anderen Worten,
jeder Kratzer und jede kleine Beule sah man sehr gut.
Der Grund für diese Massnahme war, dass die modernen Farben
deutlich besser aufgebaut wurden, und besser abdeckten. Wichtiger war
jedoch die Tatsache, dass Spachtelmasse auch ein Gewicht hatte. Bei den
Abmessungen einer
Lokomotive
war das ein Punkt, der nicht vernachlässigt werden konnte. Umfangreiche
Design sorgen schnell für die benutzten Farben für ein Gewicht von mehr
als einer Tonne. Weniger Spachtel brachte daher viel.
Der Grund war, dass verlangt wurde, dass spezielle
Dispersionsfarben benutzt werden mussten. Diese speziell entwickelten
Lacke besassen deutlich weni-ger gefährliche Lösungsmittel. Neben dem schon erwähnten Umweltschutz waren aber auch andere Punkte für diesen ungewöhn-lichen Schritt wichtig. In den Hauptwerkstätten wurden genau diese Lacke verwendet. So
wusste das Personal, wie es mit diesen umgehen musste. Das Problem waren
auch die gesundheitlich bedenklichen Lösungsmittel, denn diese blieben
nach dem abtrocknen in den Farben erhalten. Wasser war zudem billiger zu
beziehen. Bevor wir uns diese Farbschicht und die hier auf-gebrachten Anschriften ansehen. Behandeln wir die letzte Schicht. Es handelte sich um einen Klarlack, der hier als Grafitischutzlack benutzt wurde.
Dank diesem konnten die Farbgebung und die Anschriften von den
Auswirkungen dieser Schmierereien geschützt werden. Es musste nach der
Entfernung der Verunstaltung einfach wieder eine Schicht Schutzlack
aufgetragen werden.
Der Kasten der
Baureihe
Re 474 wurde im Farbschema von SBB
Cargo
gehalten. Dabei verwendete man den neuen mit den
Lokomotiven der Reihe
Re 482 eigeführten Anstrich.
So sollte die Lokomotive klar dem Unternehmen zugeordnet werden und auch
bei anderen Baureihen wurde diese Lösung verwendet. Sie bestand aus
mehreren Farben und verschiedenen Anschriften. Dabei beginnen wir nun mit
den Farben.
Für die Seitenwände und die seitlichen Bereiche der beiden
Führerständen
wurde Ultramarinblau RAL 5002 verwendet. Daher war der grösste Teil der
Seitenwand in einem blauen Farbton ge-halten, was neu war, denn bisher
verwendete man rot. Genau genommen war es RAL 3000 Feuerrot. Diese Farbe wurde auf die Fronten, das Dach der Führerkabinen und die abge-schrägten Kanten derselben beschränkt. Damit war die Lokomo-tive mit einer roten Front versehen worden. Das
führte dazu, dass der in Italien vorgeschriebene rote Bereich nicht
ausgeführt werden musste. Es war daher für den Einsatz eine ideale Farbe,
auch wenn diese im Bereich der Fenster nicht zu erkennen war. Um die Fenster und unten etwas verbeitert, war eine Blende in Tiefschwarz RAL 9005 aufgetragen worden. Diese Farbe wurde auch für den Bereich des Stossbalkens und für das Fahrwerk verwendet.
Da dabei aber alle Bereich unter dem Kasten so waren, galt diese
Farbgebung auch für die Anbauten, wie den
Transformator,
oder die beiden
Bahnräumer.
So war hier ein sehr guter Schutz vor Verschmutzungen vorhanden.
Gerade die Verschmutzungen im Bereich eines
Fahrwerkes
waren immer wieder ein Thema. Dieser Punkt mit der optischen Wahrnehmung
ergänzt, kann eigentlich nur dazu führen, dass hier dunkle Farben benutzt
wurden. Natürlich erschienen die Zonen je nach Einfall des Sonnenlichts
etwas heller, was besonders bei den beiden
Bahnräumern
sehr gut zu erkennen war. Jedoch waren auch diese Tiefschwarz behandelt
worden.
Jedoch wurde in diesem Bereich der Farbe noch Eisen-glimmer
beigemengt. Damit war hier die grössere Belast-ung durch Regenwasser und
Abrieb der vier
Stromab-nehmer
berücksichtigt worden. Hier gab es einen zu den anderen Baureihen erkennbaren Unterschied. Bei den auf dem Dach verbauten Stromab-nehmern wurden die unteren Bereiche bis zum Knick rot eingefärbt.
Diese war von SBB
Cargo
nicht verlangt worden und war direkt den Gepflogenheiten des Herstellers
zuzuschlagen. Bei einem späteren Ersatz entfiel diese Farbe zum Teil
wieder und wir können uns nun den Anschriften am Fahrzeug zuwenden.
Wenn wir nun zu den Anschriften kommen, behandeln wir zuerst deren
Farben. In den dunkel gefärbten Bereichen und bei der roten
Front
wurde für die Anschriften Reinweiss RAL 9010 verwendet. In den helleren
Bereichen jedoch Tiefschwarz RAL 9005. Abweichend davon war nur das Logo
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, das über einen feuerrotes Rechteck
verfügte. Damit sind war aber auch schon bei den Bahnanschriften.
Waren bisher die
Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB eher
bescheiden mit Bahnanschriften versehen worden, änderte sich das nun. Auf
den beiden Seitenwänden wurde beginnend auf der linken Seite der grosse
Schriftzug cargo angebracht. Dieser war auf den unteren Bereich der
Ultramarinblauen Wand ausgerichtet worden. Der Bogen des g wurde dabei so
weit nach unten geführt, dass es im Anthrazitgrauen Band keinen Platz
fand.
Damit kommen wir zur Typenbezeichnung und zu individuellen Nummer. In diesem Punkt, waren zwei Varianten vorhanden und wir müssen genau hinsehen. Die Wahl der nun benutzten Nummer war rein zufällig. Daher
sehen wir uns die Sache anhand der Betriebsnummern 474 004-9 an. Auf den
Seiten befand sich diese mit dem Kürzel Re zu Re 474 004-9 ergänzt, unter
dem C des grossen Schriftzuges. Es war die Lösung der Schweiz.
Speziell war jedoch der Schriftzug, der sich unmittelbar unter der
seitlichen Betriebsnummer be-fand. Hier war Class 189-VF zu erkennen. Es
war der Hinweis zur Familie der
Lokomotiven, denn wir wissen, dass die Reihe Re 474 auf
dem Muster der BR 189 gebaut wurde und sie der Konfiguration VF entsprach.
Hier war es nun auch am Fahrzeug zu erkennen und das hatte für den Betrieb
eher untergeordnete Bedeutung.
Da die
Lokomotiv für Italien eine eigene Bezeichnung erhalten
hatten, wurden diese an den beiden
Fronten
zwischen den beiden unteren Lampen angebracht. Bei unserem Muster lautete
der Anschrift E 474 – 004 SR. Dabei müssen wir die Buchstaben am Schluss
ansehen. Das war die in Italien gültige Abkürzung für das Unternehmen SBB
Cargo.
Sie sehen, es war hier wirklich eine sehr spezielle Lösung vorhanden.
Diese war auch anhand der Bezeichnung zu erkennen und das fiel nun weg. Um diesen Punkt zu erkennen, müssen wir jedoch zu den technischen Anschriften wechseln. Sämtliche technischen Anschriften befanden sich im anthrazitgrauen Band. Dabei wurden diese sofern sie nicht an einen bestimmten Ort gebunden waren, auf dem verfügbaren Platz verteilt. Genauer ansehen müssen wir uns zuerst das vorhandene Länderraster. Ganz zu Beginn war die Heimat aufgeführt worden und hier stand nicht CH, sondern SBB. Alle anderen Länder mit Zulassung wurden nachfolgend aufgeführt. Im Gegensatz zu den Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren andere Länder mit den Buchstaben vermerkt worden, die wir von den Autokennzeichen her kennen.
Wir jedoch wissen nun anhand dieser Anschrift, dass wir wirklich
die
Baureihe
Re 474 haben und diese auch in der Schweiz immatrikuliert worden ist. Noch
haben wir aber nicht alle Anschriften kennen gelernt, denn es mussten noch
mehr Anschriften erfolgen.
Eine Besonderheit bot auch die Anschriften der
Bremsgewichte.
Da diese in der Schweiz und in Italien nicht genau gleich berechnet
wurden, waren an einigen Punkten Werte für beide Länder aufgeführt worden.
Das werden wir uns im nächsten Kapitel ansehen. Die weiteren technischen
Anschriften an der
Lokomotive gaben Auskünfte über den Aufbau, aber auch
über die Ausrichtung, denn bei jeder
Achse
war eine Nummer vorhanden.
Dabei wurden die üblichen arabischen Zahlen ver-wendet. Auf Grund
der Grösse, war die Richtung sehr leicht zu erkennen. Ein Umstand, der
nicht bei allen Fahrzeugen so leicht zu erkennen war. Weiter auf die technischen Anschriften eingehen will ich nicht mehr. Diese werden wir später zum Teil noch kennen lernen. Die von früher her bekannten speziellen Herstellerschilder mit Baujahr und einer Seriennummer gab es nicht mehr.
Das Baujahr war anhand der Übernahmedaten zu erkennen. Die
Seriennummer befand sich am Rah-men und sie konnte nicht entfernt werden.
Damit fehlt lediglich der Hersteller.
Ebenfalls im grauen Band fand man auch den Hersteller. Dieser war
jedoch nur bei den
Führerkabinen
und dabei auch nur auf deren linken Seite angeschrieben worden. Es war der
bekannte Schriftzug SIEMENS, jedoch nicht in den Farben des Unternehmens.
Mit Ausnahme des Lieferanten für die
Bremsen,
waren keine Zulieferer bei den Anschriften erwähnt worden. Dabei waren bei
den Bremsen Normen zuständig.
Bei SBB
Cargo
erfolgte bei der Auslieferung dieser
Lokomotiven keine Zuteilung zu den
Depots
mehr. Daher waren die klassischen Depotschilder der Schweiz nicht mehr
angebracht worden. Lediglich die
Hauptwerkstätte
war an den Revisionsdaten zu erkennen. Bei der neuen Lokomotive wurde dort
jedoch das Datum der Übernahme vermerkt. Es wird nun Zeit, dass wir uns
den Grund für den Hersteller der
Bremsen
ansehen.
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