Fahrwerk mit Antrieb |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Bevor
wir uns dem
Fahrwerk annehmen können, müssen wir zuerst klären, wie denn
die Verteilung der
Achsen
aussah. Mit der Angabe 4/8 können wir nicht viel
anfangen. Daher greifen wir zur
Achsfolge. Diese wurde mit 2' Bo' + Bo' 2'
angegeben. Das bedeutete, dass wir jeweils zwei
Drehgestelle mit und ohne
Antrieb erhalten haben. Das zeigte sich hier so deutlich, dass wir diese
Aufteilung auch bei der Betrachtung vornehmen müssen.
Dabei
wurde mit Hilfe der elektrischen
Schweisstechnik ein Hohlrahmen gebildet,
der ein geschlossenes H bildete. Die Konstruktion war damit leicht, konnte
jedoch die dynamischen Kräfte ohne Probleme aufnehmen.
Dieser geschweisste
Drehgestellrahmen war nach den bekannten
Gesichtspunkten des Leichtbaus aufgebaut worden und war daher für dieses
Fahrzeug bestens geeignet. Neben den
Achsen, musste dieses
Drehgestell
auch den
Sander und den Empfänger der
Zugsicherung aufnehmen. Diese waren
jeweils am zum Fahrzeug ausgerichteten Stirnträger montiert worden und sie
konnten in der Höhe an die Abnützung der Achsen angepasst werden.
Die
beiden
Achsen wurden dabei in einem Abstand von 2 500 mm eingebaut. Es
kamen dabei geschmiedete Wellen zur Anwendung, die mit den für die
Räder
und die
Achslager
notwendigen Sitzen versehen wurden. Dabei kam eine
aussenliegende
Lagerung mit Hilfe von doppelreihigen
Rollenlagern zur
Anwendung. Der Vorteil dieser
Lager hatte sich schon mehrfach gezeigt und
war bei der
Schmierung mit
Fett zu finden.
Diese Radsätze wurden schon bei vielen Reisezugwagen verwendet und reduzierten so die Vorhaltung von Ersatzachsen und gleichzeitig auch das Gewicht der jeweiligen Achse.
Jedoch gab es zu den
Leichtstahlwagen einen kleinen
Unterschied, der nicht unerwähnt bleiben darf. Die Räder der Laufachsen hatten einen Durchmesser von 900 Millimetern erhalten. Damit waren sie zehn Millimeter kleiner, als jene der Leichtstahlwagen. Trotzdem konnten diese aus dem grossen Vorrat der Ersatzräder genommen werden.
Bei der Profilierung der Rohräder wurde bei
den Mo-dellen für diesen
Triebwagen
einfach ein Zentimeter mehr angedreht.
Dadurch verringerte sich lediglich deren Laufleistung, da die
Verschleissrille schneller er-reicht wurde. Um die Schläge und Stösse der Räder abzufedern, wa-ren bei jedem Achslager zwei Federn montiert worden. Es kamen hier Schraubenfedern zur Anwendung, die bei hohen Geschwindigkeiten die schnelle Folge der Stösse gut aufnehmen konnte.
Damit sie sich jedoch nicht aufschaukeln konnten, wur-den
bei jedem
Lager eine
Feder mit einem mecha-nischen
Dämpfer versehen. Eine
Lösung, die von den
Leichtstahlwagen stammte. Auch von den Leichtstahlwagen stammte die Führung der Lager im Drehgestell. Diese war innerhalb der Feder eingebaut worden.
Sie fixierte die
Achse
so, dass sie sich weder in der Längsrichtung, noch in der Querrichtung
verschieben konnten. Daher waren die Achsen im
Drehgestell starr eingebaut
worden. Eine Lösung, die einen stabilen Lauf bei den geforderten
Geschwindigkeiten erlaubte, aber auch in engen
Kurven kein Problem bot.
Bei den
Laufdrehgestellen erfolgte keine Abstützung des
Kastens mehr. Es wurde unter dem
Drehgestellrahmen ein Querträger eingezogen.
Dieser Querträger war mit dem Kasten verbunden worden und konnte den
Drehbewegungen des
Drehgestells nicht folgen. Damit dieses in den
Kurven
auslenken konnte, war der Träger mit Pendeln am Rahmen des Drehgestells
aufgehängt worden. Dadurch wurde der Kasten effektiv aufgehängt.
Zudem bewirkten
diese Pendel auch, dass sich das
Drehgestell nach
Kurven wieder leicht in
den geraden Lauf ausrichten konn-te. Dazu war lediglich das Gewicht des
Kastens erforderlich. Diese Lösung bewirkte, dass die Vibrationen des Drehgestells nicht auf den Kasten übertragen wurden. Damit war ein ruhiger Lauf vorhanden.
Da aber die Pendel keine Federwirkung hatten, mussten
zwischen dem
Drehgestellrahmen und dem Querträger
Federn eingebaut werden.
Dabei kamen auch hier
Schraubenfedern zur Anwendung. Die notwendige
Dämpfung erfolgte mit Hilfe der Pendel, die für die notwendige Hemmung
sorgten.
Auch wenn das
Drehgestell mit den Pendeln nahezu
automatisch zentriert wurde, musste ein
Drehzapfen eingebaut werden.
Dieser griff jedoch vom
Drehgestellrahmen in den Querträger. So
konnten die
Bremskräfte übertragen und der Boden gesenkt werden, denn die
Kräfte hätten nur zu einer Verschiebung des Drehgestells geführt. Ein
Verzicht auf den Drehzapfen war nur möglich, wenn das Drehgestell mit
Zugstangen an der Verschiebung gehindert wurde.
Wir können damit zu den beiden
Triebdrehgestellen
wechseln. Diese wurden aus dem Programm für die
Triebwagen
CFe 4/4
genommen. Dabei wurde auch hier der Rahmen als Hohlträger in einem
geschlossenen H aufgebaut. Be der Fertigung gab es keine Unterschiede, da
auch hier die einzelnen Stahlbleche mit Hilfe elektrischer Schweissungen
verbunden wurden. Der Aufbau von Triebdrehgestellen unterschied sich in
diesem Bereich daher nicht mehr.
Hinzu kam, dass die vorher beschriebene Aufhängung nicht für die
Übertragung von
Zugkräften geeignet war. Schliesslich legte man den
Drehzapfen bei einem Wagen nicht für die zusätzlichen Kräfte aus. So wäre
eine Anpassung erforderlich gewesen. Die Achsen der Triebdrehgestelle waren vom Aufbau her nur unwesentlich anders, als bei den Laufachsen. Nur wurden diese hier mit einem Abstand von 2 800 mm eingebaut.
Auch jetzt liefen die
Achsen in doppelreihigen
Rollenlagern, welche im geschlossenen Gehäuse mit
Fett dauerhaft geschmiert werden konnten. Die erforderliche Nachschmierung
dieser neuen
Lager konnte im regelmässigen Unterhalt erfolgen.
Zusätzlich wurden auf den
Achsen auch die beiden
Räder
aufgeschrumpft. Auch hier kamen in diesem Bereich die leichten
Monoblocräder zur Anwendung. Diese hatten gegenüber den
Laufachsen
einen
etwas höheren Durchmesser. So wurde dieser bei den
Triebachsen mit 940 mm
angegeben. Durch die andere Art der Aufhängung und durch Anpassungen beim
Kasten, konnte im ganzen Fahrzeug die Höhe des Bodens auf 1100 mm
festgelegt werden.
Auch hier kamen in
diesem Bereich
Schraubenfedern zur Anwendung. Diese waren ebenfalls mit
einem mechanischen
Dämpfer versehen worden. So konnte der Verschleiss bei
den Führungen verringert wer-den. Diese Primärfederung war von den Lokomotiven Re 4/4 und den Leichtstahlwagen abgeleitet worden und funktionierte dort sehr gut. Das galt auch für den Einbau der Drehgestelle unter dem Kasten.
Um das
Drehgestell zu positionieren und um die
ent-stehenden
Zugkräfte zu übertragen war ein
Dreh-zapfen eingebaut worden,
welcher vom Rahmen des Drehgestells auf einen darunter eingebauten
Quer-träger wirkte. Dadurch stützte sich der Wagenkasten auf diesen Querträger ab, der jedoch den Bewegungen des Drehgestells nicht folgen konnte. Diese Bewegung wurde mit Gleitplatten, die zwischen dem Querträger und der darunter mon-tierten Blattfeder eingebaut wurden, ermöglicht.
Für die
Schmierung dieser
Gleitplatten war ebenfalls
Fett erforderlich, welches nicht so leicht
ausge-waschen werden konnte und daher in diesem Be-reich gut geeignet war.
Die
Blattfedern waren in Längsrichtung eingebaut worden und deren Enden waren
mit Pendeln am Rahmen des
Drehgestells aufgehängt worden. Daher war auch
hier eine Entkoppelung von den Schwingungen des Drehgestelles vorhanden.
Wobei diese nicht so deutlich ausgeführt wurde, wie das bei den
Laufdrehgestellen erfolgte. Der Grund war der für die Übertragung der
Zugkräfte erforderlichen
Drehzapfen. Wir können daher zum
Antrieb
wechseln.
Auch beim mechanischen
Antrieb wurde keine
Neuentwicklung verwendet. Es kam daher die Lösung zur Anwendung, die schon
bei der Baureihe
CFe 4/4 verwendet wurde. Dabei wurde auch hier der
Fahrmotor im Rahmen des
Drehgestelles eingebaut. Er war daher gegenüber
der
Triebachse vollständig abgefedert worden. Eine Lösung, die
für hohe Geschwindigkeiten bestens geeignet war und daher verwendet werden
konnte.
Dessen Zahnräder wurden mit Öl geschmiert und daher war das Getriebe in einem geschlossenen Gehäuse mit der da-runter montierten Ölwanne versehen worden.
Das war Standard und angepasst wurde in diesem
Fall ei-gentlich nur die
Übersetzung, welche mit
1 :
3.26 angege-ben wurde. Das Drehmoment wurde durch das Getriebe so verändert, dass durch die Reduktion der Drehzahl die Kraft erhöht wurde. Jedoch musste das Getriebe zuerst von der Achse entkoppelt werden.
Dazu wurde der
von der Firma BBC für den
Triebwagen
CFe 4/4 entwickelten Scheibenantrieb
verwendet. Dabei er-folgten die Änderungen der Winkel innerhalb dieser
Scheibe, die dabei auf Torsion belastet wurde und so die
Federung
ausglich.
Somit
bestand der Unterschied gegenüber dem Spender wirklich nur bei der
geänderten
Übersetzung. Bei der Umwandlung des
Drehmomentes in
Zugkraft
konnte nichts verändert werden, da hier physikalische Werte massgebend
waren. Somit wurde die Umwandlung auch hier mit Hilfe der
Haftreibung
zwischen
Rad und
Schiene vorgenommen. Die dabei von den Motoren erzeugten
Kräfte konnten dazu führen, dass die vorlaufende
Achse entlastet wurde.
Dieser Kippeffekt, wurde dadurch ausgeglichen, dass die
Zugkraft vom
Drehgestell nach unten gerichtet in den Kasten abgeleitet wurde. Durch die
entstehenden Kräfte wurde dadurch die vorlaufende
Achse eher nach unten
gedrückt, als entlastet. Es entstanden so innerhalb des
Triebdrehgestells
ausgeglichene
Achslasten.
Das war besonders wichtig, wenn sehr hohe Zugkräfte auf die
Schienen übertragen werden mussten.
Damit war auch hier eine
Sandstreueinrichtung vorhanden, die jedoch
nicht mehr über so viele
Sander verfügte, wie das noch bei den
Lokomotiven
der Fall war. Damit wurde der Verbrauch beim
Quarzsand verringert. Der Vorrat wurde in einem Behälter mitgeführt, der im Kasten eingelassen war. Befüllt werden konnte er über seitliche Klappen, die im geschlossenen Zustand verhinderten, dass Regenwasser in den Vorrat im Behälter gelangen konnte.
Nasser
Quarzsand verklebte und diese Klumpen konnten mit der
Druckluft nicht mehr durch das Rohr zum
Sander gepresst werden. Die
Einrichtung wäre nutzlos geworden, da die Rohre verstopften.
Zusammenfassend können wir erkennen, dass das
Laufwerk dieses
Triebwagens
von anderen Baureihen übernommen wurde. Damit wurde die geforderte
Reduktion bei den Ersatzteilen soweit dies technisch möglich war
umgesetzt. Gerade im Bereich des
Fahrwerkes waren viele Teile einen
grösseren Verschleiss unterworfen und daher musste regelmässig Unterhalt
betrieben werden. Bis zur notwendigen
Revision, benötigten diese
Drehgestelle keinen grossen Unterhalt.
Wir
haben das Fahrzeug soweit aufgebaut, dass wir es auf die
Schienen stellen
können. Damit können wir nun auch die maximale Höhe festlegen. Natürlich
war diese von der
Federung abhängig und daher konnten sich kleine
Differenzen ergeben. Der angegebene Wert lag mit 4 500 mm sehr hoch und
damit nutzte das Fahrzeug das zugelassene
Lichtraumprofil optimal aus.
Probleme damit hätten sich nur ergeben, wenn der Zug nach Italien gefahren
wäre.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2021 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |