Änderungen und Umbauten Nr. 11 852 |
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Die drei Maschinen der Baureihe Ae 8/14 waren jede für sich ein Exot. Diese Tatsache war beim Aufbau der Lokomotiven zum Teil bereits zu erkennen. Weil es jedoch Unterschiede gab, wurden die Maschinen im Lauf der Jahre auf unterschiedliche Weise verändert. Ausschlaggebend waren dabei Probleme an den Fahrzeugen und geänderte Vorschriften. Das führt bei dieser Seite zu grossen Problemen bei der Darstellung. Damit es etwas übersichtlicher wird, können die drei Lokomotiven unten ausgewählt werden. Sie können in gewohnter Weise jede Maschine der Reihe nach ansehen, dazu benutzen Sie wie üblich die Links "Letzte" oder "Nächste" in der Naviagtion durch das Thema. |
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Ae 8/14 11 801 | Ae 8/14 11 851 | Ae 8/14 11 852 | |||||||||
Kommen wir zu den Umbauten und Änderungen bei der
Lokomotive mit der Nummer 11 852. Diese
wurde bekanntlich nicht bestellt und für eine Ausstellung gebaut. Trotzdem
baute man diese Maschine mit den neusten Erkenntnissen auf. Damit war die
Maschine nach der Landesausstellung mit allen Verbesserungen, die die
bisherigen Maschinen erlebt hatten, versehen worden. Trotzdem sollte auch
sie nicht lange unverändert bleiben.
So hatte die 11 852 keine Glimmlampe zur Anzeige der
Spannung
mehr. Die
Fahrleitungsspannung
wurde durch ein Spannungsprüfgerät detektiert. Dieses erfasste über eine
Antenne das Magnetfeld der unter Spannung stehenden
Fahrleitung
und zeigte diese danach im
Führerstand
an. So wusste man schon ob Spannung vorhanden war, bevor die
Lokomotive überhaupt die
Stromabnehmer
gehoben hatte. Schon früh wurden die Abdeckungen des Laufwerks im Bereich der Java-Drehgestell entfernt. So waren diese besser zu kontrollieren. Die restlichen Abdeckungen behielt man jedoch.
Gerade die mit der Kontrolle beauftragten
Heizer
und Lok-führer mussten deshalb zur Lagerkontrolle tief in die Knie gehen
und unter die
Lokomotive schlüpfen. Besonders
im Winter, wenn Schnee lag, nicht besonders beliebt. Auch die Bandantenne auf dem Dach detektierte alles an-dere als das was sie sollte. Deshalb änderte man schon nach kurzer Zeit die Dachantenne und erhoffte sich so, dass die Anzeige der Spannung besser funktionierte.
Eine sichere Anzeige wurde erst mit Messwandlern vor dem
Hauptschalter
möglich, aber das erlebte die Nummer 11 852 nicht mehr betriebsfähig. Die
Detektion der
Spannung
wurde deshalb nie mehr verbaut.
Wenn man von einer Veränderung spricht meint man immer einen Umbau. Hier
ist es aber ein wenig anders, denn die
Lokomotive ging 1940 dann
doch noch in den Besitz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB über. Eine
erste bauliche Veränderung erfuhr die Lokomotiven daher bereits 1945.
Dabei ersetzte man den
Gleichrichter
zur
Batterieladung
durch eine
Umformergruppe.
Weitere bauliche Veränderungen widerfuhren der Lokomotive bei diesem Umbau
nicht mehr.
1950 wurde dann die Gummihaut zwischen beiden Kasten entfernt. Diese war
montiert worden um das geschlossene Bild der
Lokomotive zu
unterstreichen. Ihr praktischer Nutzen war aber fraglich. Im Gegenteil,
das Material war langfristig den Anforderungen nicht gewachsen. So war man
beim Wechsel des
Führerstandes
auch bei dieser Lokomotive einen kurzen Augenblick im Freien und somit dem
nassen Wetter ausgesetzt. Gerade bei der Lokomotive mit der Nummer 11 852 schätzte das Personal das nasse Wetter. Zumindest schien so nicht die Sonne und heizte den Füh-rerstand auf unerträgliche Art auf.
Gerüchten zur Folge konnte man sein Spiegelei in der Pause problemlos auf
dem
Führertisch
braten. Die
Sonnenblenden
im
Führerstand
halfen dabei wenig. So gab es halt Spiegelei zum Mittag. Ob auch ein
Schnitzel versucht wurde, weiss ich nicht. Auch das Spannungsprüfgerät wurde endlich ent-fernt. Auch die geänderte Antenne erfasste alles nur nicht das, was sie sollte. Oftmals sollen auch Radiosendungen empfangen worden sein.
Der Verzicht stellte keinen grossen Nachteil dar, denn die genaue
Spannung
wurde schon immer über die
Hilfsbetriebe
im
Führerstand
angezeigt. Man musste jetzt einfach einen Einschaltversuch unter-nehmen
und das war auch kein Problem mehr. Auch auf der Maschine mit der Nummer 11 852 wurde der Ölhauptschalter durch ein Modell ersetzt, das mit Druckluft betrieben wurde. Im Gegensatz zu den restlichen Lokomotiven dieser Baureihe, war der alte Ölhauptschalter bereits mit den Leistungen der Lokomotive überfordert.
Der neue
Drucklufthauptschalter
konnte in diesem Punkt Abhilfe schaffen, denn dieser konnte sämtliche
auftretenden
Primärstrome
sicher und zuverlässig schalten.
Als man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beschlossen hatte, dass
die
Heizkabel
zu entfernen waren, betraf das auch diese
Lokomotive. Ein Unfall in
Göschenen sorgte zudem dafür, dass die schwer beschädigte Maschine in die
Hauptwerkstätte
überstellt wurde. So bot sich dabei auch gleich die Gelegenheit, die
erforderlichen Anpassungen an der Lokomotive, die wieder instand gestellt
werden musste, auszuführen.
So
verlor die Maschine 1955 das
Heizkabel,
was den verkleideten
Stossbalken
zusätzlich noch aufräumte. Die
Lokomotive erschien daher
noch einmal eleganter und noch windschnittiger. Da aber der Zeitgeist
änderte, konnte davon schlicht kein Gebrauch mehr gemacht werden. Neue
Lokomotiven waren schlichter aber auch zeitloser gestaltet worden. Die
Nummer 11 852 war zu sehr einem aktuellen Zeitgeist gefolgt.
Bei diesem Umbau erhielt auch diese
Lokomotive
Sohlenhalter
und
Bremssohlen anstelle der bisherigen
Bremsklötze.
Dadurch konnten die Arbeiten beim Unterhalt vereinfacht werden. Bei der
Lokomotive ergab das ein etwas höheres
Bremsgewicht.
Oft reichte es knapp für eine höhere
Bremsreihe.
Gut auf den
Bremsen
waren die Lokomotiven jedoch nie, denn dazu fehlte die neue
R-Bremse
schicht und einfach.
Auch eine seitliche Türe wurde bei dieser Aktion verschlossen. Bei der
Lokomotive mit der Nummer
11 852 betraf das die Türe auf Seite des Lokführers. Die Maschine konnte
in der Folge nur noch von der Seite des
Heizers
betreten werden. Diese Anordnung der Türen wurde dann mit den
Ae 6/6 der Serienausführung ab Werk
eingeführt und erst mit den
Re 460
wieder aufgegeben. Die Lokomotive hatte aber auch grössere Probleme.
Die Nummer 11 852 war eine sehr laute
Lokomotive. Besonders die
Getriebe
heulten so laut, dass man die Lokomotive oft nur schon daran kommen hörte.
So wurden die
Zahnräder
jedoch auch stark beansprucht. Ergänzt mit der gigantischen
Leistung
konnte viel Schabernack angestellt werden. Gebüsst haben das die Getriebe,
die dadurch noch stärker verschlissen wurden. Gerächt haben sie sich mit
noch mehr Lärm.
Im Jahre 1959 wurde die
Lokomotive mit
hoffnungslos abgenützten
Getrieben
in die
Hauptwerkstätte
Bellinzona erwartet. Wie bei den anderen Maschinen mit dem
SLM-Universalantrieb war das ein häufiger Grund der Lokomotive für
einen Besuch in der Hauptwerkstätte. Die
Zahnräder
vermochten einfach nicht den gigantischen
Leistungen
der Lokomotive Nummer 11 852 zu widerstehen und wurden stark abgenützt.
Da bei den
Ae 4/6
die
Getriebe
zu jener Zeit umgebaut wurden, entschloss man sich in der
Hauptwerkstätte
dazu, der unbeliebten
Lokomotive aus den
Ae 4/6 ausgebaute
Zahnräder
zu verpassen. So mussten diese nicht weggeworfen werden und man musste
auch keine neuen Zahnräder kaufen. Der
SLM-Universalantrieb machte solche Spielchen jedoch
möglich und das war erst noch eine einfache und billige Sanierung.
Dass sich dabei am höllischen Lärm, den die
Lokomotive verursachte,
nichts veränderte, war auch den Leuten in der
Hauptwerkstätte
klar. Die
Ae
4/6 waren schliesslich auch nicht als ohrenschonend bekannt
geworden. Rekordhalter sollte aber die Nummer 11 852 bleiben. Ihr Nachteil
war, dass sie eine solche Kraft ausüben konnte, dass die
Zahnräder
nur ächzend arbeiten konnten. Das verformte die Zähne und erhöhte den
Lärm.
Nur ein Jahr später wurde die
Schmierung
der
Lokomotive vereinfacht.
Sie erhielt dazu eine zentrale Achslagerschmierung. Analog der anderen
Lokomotiven dieser Baureihe, konnte nun der Aufwand bei der Schmierung
vereinfacht werden. Bei kurzen Halten konnte nachkontrolliert werden und
es musste nicht immer frisch
Öl
verteilt werden. Besonders in den Fällen wir der Lokführer alleine war,
war das sehr willkommen.
Im Jahre 1963 wurde dann das äussere Erscheinungsbild der Nummer 11 852
erneut angepasst. Die
Lokomotive erhielt
erstmals den dunkelgrünen Anstrich der Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Damit wirkte die bisher doch recht freundlich daherkommende Maschine eher
bieder. Doch die lindengrüne Farbe war wirklich nichts für Lokomotiven und
bei den
Staatsbahnen
hatte sich der dunkelgrüne Anstrich durchgesetzt.
Die
Puffer
wurden freigelegt und deren
Pufferteller
durch rechteckige Modelle ersetzt. In der Folge sahen die Puffer der
Lokomotive etwas komisch
aus, funktionierten aber weiterhin so wie sie sollten. Erstmals erkannte
man die langen Pufferhülsen dieser speziellen nur für diese Lokomotive
gebauten Puffer. Noch sollten aber diese speziellen Puffer bleiben und die
Lokomotive etwas komisch
aussehen.
Letztlich vereinfachte man auch die Anschriften der
Lokomotive. Dabei war die
Veränderung nicht so gross wie man meinen könnte, man entfernte einfach
die Ziffern der Bezeichnung der Kastenhälften an der
Front.
Dadurch war es schwerer die eigentliche Richtung der Lokomotive zu
erkennen. Bisher konnte man anhand der Ziffer kontrollieren, ob die
Maschine abgedreht wurde und man glücklicherweise die etwas ruhigere Seite
erwischte.
Letztlich war es dann auch um die
Puffer
geschehen. Der
Lokomotive, die bisher
immer eigene Puffer hatte, wurde mit neuen
Hülsenpuffern,
wie man sie auf den
Ae 6/6 sehr
erfolgreich verwendete, ausgerüstet. Damit gewann die Lokomotive, die die
besten Jahre längst hinter sich hatte, wieder etwas besser aus. Trotzdem
sollte diese Lokomotive keine glückliche Karriere haben. Ein Punkt, der im
Betriebseinsatz näher erläutert wird.
Als 1970 der
Adhäsionsvermehrer
ausgebaut wurde, stand fest, dass diese Einrichtung nach den
Ae 4/6
Versionen verschwunden ist, denn die
Lokomotive mit der Nummer
11 852 war die letzte der drei Grossen, die diese Einrichtung verloren
hatte. Die
Leistungen
der Lokomotive konnten wegen der abgestimmten
Normallasten
so oder so nie voll ausgenutzt werden. Daher blieb auch auf dieser
Lokomotive der als Wunderwaffe angepriesene Adhäsionsvermehrer nutzlos.
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