Historische Lokomotive? |
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Bevor Sie protestieren, frage ich, warum es denn keine historische
Lokomotive von den beiden Maschinen geben soll? Beide waren
nach dem Einsatz noch vorhanden und niemand dachte daran, diese Maschinen
abzubrechen. Doch sehen wir uns die beiden Maschinen zuerst einmal an,
denn so sah man den Zustand, den man hätte aufarbeiten müssen. Das waren
Kriterien, die der Fairness wegen, zuerst überprüft werden mussten.
Geendet hatte dieser Einsatz, als es im alten Transformator einen kräftigen Knall gab und es danach im Maschinenraum mächtig qualmte. Zwar geriet die Lokomotive nicht in Brand, aber der Trans-formator war komplett zerstört worden.
Ein passendes Modell aus ander-en Maschinen gab es schlicht nicht,
daher war eine Aufar-beitung weniger sinnvoll.
Bei der Nummer 13 501 sah es besser aus, denn die
Lokomotive wurde von der BT einfach abgestellt. Sie hätte mit
wenig Aufwand hergerichtet werden können. Der historische Kern, der dafür
sorgte, dass diese Maschine weltberühmt wurde, war jedoch längsten
verschwunden. Damit auch das Heulen, das eher an ein modernes Flugzeug,
als an eine Lokomotive erinnert. Die Hülle passt jedoch noch und da hätte
etwas passieren können.
Warum kam es nicht dazu? Schauen wir uns den Laufweg dieser beiden
Lokomotiven nach der offiziellen
Ausrangierung
genauer an.
Als 1958 die erste der
beiden Maschinen abgestellt und aus den Listen gestrichen wurde, war sie
so bekannt, dass ein Abbruch nicht mehr in Frage kam. Die erste
Umformerlokomotive der Welt wurde in die
Hauptwerkstätte
Zürich überführt und dort zumindest äusserlich wieder zur MFO 1
hergerichtet.
Nach der Herrichtung
wurde die
Lokomotive wieder ins Furttal überführt, wo die
Rutenstromabnehmer an die neue
Fahrleitung
angelegt wurden. Es sollten Bilder für die Presse erstellt werden. Wir
können aber auch erkennen, dass die Lokomotive mit den alten
Stromabnehmern
tatsächlich noch einmal die Fahrleitung berührte. Damit es keinen
Kurzschluss
und keine Schäden gab, wurde diese jedoch für die Aufnahmen ausgeschaltet
und der "Diesel"
wegefahren.
Sie bekam deshalb einen
schönen Standplatz und damit auch einen sicheren Aufenthalt im Museum. Die
betriebsfähige
Lokomotive war damit im Museum und der Kurator wäre sicherlich
nicht erfreut, wenn man ihm den Star genommen hätte.
Die
Lokomotive steht seither aufgearbeitet im
Verkehrshaus der
Schweiz und wurde immer wieder einer Seitenwand
beraubt. So war es den Besuchern des Museums möglich, die erste Maschine
aus dem Versuchsbetrieb zwischen Seebach und Wettingen auch im Innern zu
bewundern. Nur eben, dort sehen Sie die Technik der MFO 2 und nicht mehr
den ursprünglichen grossen
Umformer.
Dieser existierte längstens nicht mehr.
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie gross die
Wahrscheinlichkeit für eine Herrichtung zur betriebsfähigen
Lokomotive wäre. Elektrisch kann man annehmen, dass zumindest
theoretisch alles noch funktionieren könnte, nur bei so alten
Einrichtungen passieren bei Hochspannungen schnell schwere Schäden. Anders
gesehen, ist kaum anzunehmen, dass diese Lokomotive das
Verkehrshaus der
Schweiz räumen muss.
Bedenkt man, dass diese
Lokomotive älter ist, als viele dort ausgestellte
Dampflokomotiven. Wird sie für das Museum so wertvoll, dass es an ein
Wunder grenzen würde, wenn die Maschine wieder mit eigener Kraft fahren
würde. Die MFO 1 bleibt deshalb auch in Zukunft ein Museumsstück und
gehört zum festen Bestand des Verkehrshauses. Immerhin blieb sie nach der
langen Geschichte erhalten und ist den Besuchern zugänglich.
Diese sind mit
Lokomotiven bespannt, die mit modernster Technik
vollgestopft sind, aber immer noch die Energie beziehen, wie die
Lokomotive Nummer 2. Ein Umstand, den man bedenken muss. Nur, die Nummer 2 hatte nicht das Glück der Nummer 1 und daher verschwand sie im Jahre 1995 wieder aus dem Museum. Es fehlte dort schlicht der Platz. Sie wurde nach Neuchâtel geschleppt und dort erneut remisiert.
Niemand wollte sich die
Hände mit einem Abbruch der Maschine schmutzig machen. Die
Lokomotive war dort aber im Weg, um kam im März
1998 wieder nach Erstfeld. Im dortigen
Depot
gab es noch einen versteckten
Schuppen. Mittlerweile ist sie aber auch in Erstfeld wieder verschwunden. Seit-her ist die Nummer 2 und somit die erste Direktmotorlokomotive für einphasigen Wechselstrom von 15 000 Volt und 16 2/3 Hertz in ein-em Schuppen verschwunden.
Sie existiert noch, nur
eine gesicherte Zukunft hat diese
Lokomotive aktuell nicht mehr, denn auch im
Museum wurde sie von ihren Nachfolgern überrannt. Man sieht ihr die
bewegte Geschichte eben nicht an.
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob man daraus eine
betriebsfähige
Lokomotive machen könnte. Klar, man kann mit Geld
alles machen, nur müsste die Lokomotive komplett neu ausgestattet werden,
wo liegt dann der historische Kerngedanke. Die Schäden sind so schwer,
dass eine Aufarbeitung an den Kosten scheitern würde. Daher gilt auch hier
die Vermutung eher nein. Luftgekühlte
Transformatoren
für Bahnen gibt es längst nicht mehr ab Stange.
So kann gesagt werden, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass
die beiden ersten mit 15 000
Volt
Wechselstrom
betriebenen Maschinen der Schweiz, wieder aus eigener Kraft fahren werden.
Die älteste betriebsfähige elektrische
Lokomotive für dieses System ist übrigens die
Ce 6/8 II Nummer 14
253 in Erstfeld. Sie war eine jener Lokomotiven, die in Oerlikon montiert
wurden, als die beiden Ce 4/4 zur Schweizerischen Bundesbahnen SBB kamen
und schon 15 Jahre alt waren.
Wir können hier deshalb das Kapitel der Baureihe Ce 4/4, oder
genauer der MFO 1 und der MFO 2 schliessen, die beidenLokomotiven
aus dem Versuchsbetrieb sind zwar noch vorhanden, kommen aber nicht mehr
in Betrieb. Doch für Sie könnte sich ein Besuch im
Verkehrshaus der
Schweiz lohnen, denn dort steht die MFO 1. Sicherlich
eine wertvolle Lokomotive, auch wenn sie elektrisch nicht mehr ganz stimmt
und die
Beleuchtung
mit
Petrol
statt Kalziumkarbid erfolgt.
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