Hilfsbetriebe |
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Wir kommen nun zu den
Hilfsbetrieben
der
Lokomotive.
Diese wurden auch auf der Ce 6/8 III benötigt und trugen ihren Namen
eigentlich zu unrecht. Beim Aufbau unterschieden sich die Hilfsbetriebe
der Lokomotive nicht von der älteren Schwester. Der Grund lag bei den
schon früh vereinheitlichen Systemen für die Hilfsbetriebe, die so bei den
unterschiedlichsten Baureihen verwendet werden konnten.
Ab einer Stufenanzapfung im
Transformator
wurden die für die
Hilfsbetriebe
benötigten 220
Volt
mit 16 2/3
Hertz
abgenommen. Wobei diese
Spannung
wegen der Abstimmung auf die
Fahrstufen
nicht genau auf diesem Wert lag und so eine effektive Spannung von 227
Volt vorhanden war. Da aber in diesem Bereich Abweichungen von bis zu 10%
von der angegebenen Normspannung möglich sind, gab es damit auf den
Lokomotiven
der Baureihe Ce 6/8 III kein Problem.
Somit stand die
Spannung
der
Hilfsbetriebe
sofort zur Verfügung, wenn die
Lokomotive
eingeschaltet wurde und
Strom
durch den
Transformator
floss. Es war jedoch zur Kontrolle, oder bei mangelnder
Druckluft
sinnvoll, wenn man die Hilfsbetriebe ab einer externen Spannungsquelle
versorgen konnte. Diese Lösung wurde schon sehr früh bei allen Lokomotiven
umgesetzt und sollte erst viele Jahre später durch andere Lösungen
abgelöst.
Um
die
Hilfsbetriebe
der
Lokomotive
auch ohne Inbetriebnahme zu nutzen, standen am Kasten seitlich montierte
Steckdosen zur Verfügung. Diese externe
Spannung
nannte man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB
Depotstrom
und er wurde mit der
Frequenz
der
Fahrleitung
betrieben. Daher nannte man auch die Steckdosen der Lokomotive
Depotsteckdose. Genutzt werden konnte die Spannung jedoch erst, wenn in
der Lokomotive eine manuelle Umschaltung erfolgte.
Da die
Spannung
der
Fahrleitung
auf der
Lokomotive
über die
Hilfsbetriebe
angezeigt wurde, stand diese auch zur Verfügung, wenn die Lokomotive am
Depotstrom
angeschlossen wurde. Selbst der
Hauptschalter
konnte, sofern genug
Druckluft
vorhanden war eingeschaltet werden, da das
Relais
für die Minimalspannung ebenfalls an den Hilfsbetrieben angeschlossen war
und so nicht ansprechen konnte.
Mit Hilfe dieses
Depotstroms
war es jedoch möglich, einen fehlenden Vorrat an
Druckluft
ohne mühsames manuelles Pumpen mit der
Handluftpumpe
zu ergänzen. Dazu wurde ganz normal der
Kompressor
der
Lokomotive
zur Erzeugung der Druckluft genutzt. Eine Lösung, die nach dem Unterhalt
oder in einem
Depot
immer wieder genutzt wurde. Damit haben wir aber schon den ersten
Verbraucher der
Hilfsbetriebe
kennen gelernt.
Der Motor des
Kompressors
und somit die Erzeugung der
Druckluft
wurde, wie wir nun wissen, an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen. Der eingebaute Kompressor war dabei mit einem
Druckschwankungsschalter
und über einen elektromagnetischen
Schütz
an den Hilfsbetrieben angeschlossen. Nur dank dem Schütz, war es überhaupt
möglich, den Kompressor über die Hilfsbetriebe zur Erzeugung der Druckluft
immer zu nutzen. Dank dem Druckschwankungsschalter wurde die Druckluft vom Kompressor bei Bedarf automatisch ergänzt. Der Lok-führer wurde so von der Beobachtung des Luftvorrates ent-lastet und konnte sich auf die Bedienung der Lokomotive konzentrieren.
Der Lokführer konnte im
Führerstand
jedoch den Schalter überbrücken und den Luftvorrat manuell ergänzen. Das
erfolgte, wenn eine
Bremsprobe
anstand, oder bevor die
Lokomotive
abgestellt wurde. Wenn wir schon im Führerstand sind, muss erwähnt wer-den, dass die Heizungen der Frontscheiben und der beiden Führerräume ebenfalls ab den Hilfsbetrieben versorgt wer-den.
Bei der
Heizung
der
Führerräume
erfolgte dies über die an der Rückwand montierten Heizkörper mit
Widerständen.
In der
Frontscheibe
mit Widerstandsdraht. Dabei konnten die-se Heizungen bei Bedarf durch das
Lokomotivpersonal
zugeschaltet werden.
Eine weitere
Heizung
war das Relikt, das auch bei der Ce 6/8 III noch vorhanden war. Es
handelte sich dabei um die
Ölwärmeplatte,
die noch aus der Zeit der alten Dampflokomotiven stammte. Da bei den
elektrischen
Lokomotiven
jedoch leichter fliessende
Schmiermittel
verwendet werden konnten, war die Heizplatte eigentlich nicht mehr nötig.
Das
Lokomotivpersonal
führte aber um Schäden vorzubeugen immer noch die zähflüssigen
Öle
der Dampflokomotiven mit.
Kommen wir nun zu den weiteren Verbrauchern der
Hilfsbetriebe
und treffen dabei auf einen weiteren sehr wichtigen Bereich. Dabei
beginnen wir mit den zu kühlenden Bauteilen. Das waren sowohl der
Transformator
und die
Fahrmotoren
der
Lokomotive.
Gerade der Transformator war durch die hohen
Ströme
stark belastet und musste daher gekühlt werden. Daher werden wir mit der
Kühlung
des Transformators beginnen. Die in den Wicklungen anfallende Wärme wurde durch das Transformatoröl abgeführt. Damit das optimal erfolgen konnte, wurde das Öl mit einer von den Hilfsbetrieben angetriebenen Ölpumpe künstlich in Bewegung versetzt.
Die Pumpe presste das
Öl
schliesslich durch den Ölkühler, wo es durch die Umgebungsluft abkühlte
und wieder den
Wicklungen
zugeführt werden konnte. Wir hatten daher eine künstliche Ölkühl-ung. Damit der Ölkühler und somit das Transformatoröl optimal gekühlt wurden, presste ein Ventilator Frischluft durch die Lamellen und anschliessend wieder ins Freie. Damit hatten die Ce 6/8 III eine optimierte Kühlung erhalten. Sie
entsprach damit den neueren
Lokomotiven
Ce 6/8 II, die eine ähnliche
Lösung für die
Kühlung
hatten. Trotzdem gab es Unterschiede zu den älteren Lokomotiven, die nicht
unerwähnt bleiben dürfen. Bei der Lokomotive Ce 6/8 III verwendete man dazu eine spezielle Ölkühlanlage, die einen gegen-über den älteren Schwestern geänderten Einbau des Ventilators ergab. Er war daher nicht mehr so gut, wie bei den Ce 6/8 II zu erkennen.
Dabei wurde die
Kühlanlage,
die sowohl den Motor für die
Ölpumpe,
als auch den Motor für den
Ventilator
enthalten hatte, über einen Schalter und eine
Sicherung
an den
Hilfsbetrieben
ange-schlossen.
Fiel einer der beiden Motoren aus, sprach die
Sicherung
an. Durch die Kombination fiel dann auch der nicht betroffene Teil der
Kühlung
aus. Diese Lösung konnte man wählen, da das
Trans-formatoröl
nicht mehr ausreichende gekühlt wurde, wenn es nicht künstlich bewegt
wurde und die Luft nicht ausreichend zirkulierte. Daher bedeute auch hier
ein einfacher Schaden einen kompletten Ausfall der gesamten
Lokomotive.
Kommen wir nun zur
Kühlung
der vier
Fahrmotoren.
Diese Motoren waren durch die Erhöhung der
Leistung
ebenfalls sehr stark, um nicht zu sagen zu stark belastet. Daher mussten
auch die Fahrmotoren künstlich gekühlt werden. Dazu verwendete man eine
mit Luft funktionierende Kühlung. Eine Lösung die bei Fahrmotoren noch
heute verwendet wird, auch wenn Motoren auch mit Flüssigkeiten gekühlt
werden könnten. Jede Fahrmotorgruppe besass einen Ventilator, der die benötigte Kühlluft durch die Jalousien an beiden Seiten der Vorbauten ansog. Im Vorbau wurde die Luft be-ruhigt und schliesslich durch die Fahrmotoren gepresst.
Unter der
Lokomotive
gelangte die Luft wieder ins Freie. Dank dieser
Kühlung
wurden die
Fahrmotoren
auch gereinigt und waren zudem von Feuchtigkeit ge-schützt. Wobei gerade
die Feuchtigkeit ein Problem der Lokomotiven war. Die Jalousien, die keine Filter hatten, konnten im Winter vom Führerstand aus verschlossen werden. So konnte das eindringen von Flugschnee oder Wasser in die Fahrmotoren verhindert werden.
Damit war jedoch auch die Zufuhr von frischer Luft eingeschränkt.
Daher mussten die Jalousien immer etwas geöffnet sein. Trotzdem durften
die
Lokomotiven
den Simplontunnel nicht in eigener Kraft befahren. Die Motoren für die Ventilatoren wurden über einen Schalter in den Führerständen und eine eigene Sicherung an den Hilfsbetrieben angeschlossen. Durch die Ver-teilung der Fahrmotorgruppen auf beide Drehgestelle bedeutete auch hier ein Defekt an einem Motor den totalen Ausfall der Lokomotive.
Dieser Umstand wurde mit einer weiteren Vereinfachung, die auf den
Ce 6/8 III umgesetzt wurde, begünstigt. Um schwere elektrische Motoren zu sparen, wurde die Umformergruppe für die Ladung der Batterien nicht mehr, wie bei den anderen Lokomotiven, als voll-wertige Gruppe ausgeführt.
Vielmehr wurde bei der Ce 6/8 III der
Generator
der
Umformergruppe
vom Motor des
Ventilators
über eine gemeinsame Welle angetrieben. Daher fiel auch hier die
Batterieladung
aus, wenn die
Ventilation
nicht mehr funktionierte. Gerade in den Bahnhöfen wurde bei stillstehender Lokomotiven die Ventilation, die recht lauf war, abgestellt. Das bedeutete unweigerlich, dass die Batterien in dieser Zeit nicht mehr geladen wurden.
Da jedoch keine grosse Anzahl Verbraucher vorhanden war, war das
kein zu grosses Problem. Ansonsten musste jedoch die
Ventilation
im Stillstand wieder eingeschaltet werden. Damit können wir jedoch die
Hilfsbetriebe
abschliessen.
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