Neben- und Hilfsbetriebe |
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Man könnte nun annehmen, dass es bei den Nebenbetrieben und den
diversen Baureihen viele Unterschiede gegeben hätte. Dabei war es zum Teil
besonders einfach, denn die nach Frankreich gelieferten Maschinen hatten
keine
Zugsheizung
bekommen und somit fehlten hier die Nebenbetriebe schlicht und einfach.
Bei den anderen
Lokomotiven
war man sich in diesem Punkt überraschend einig und nur die
Prototypen
waren etwas besonders geraten.
Bei
den
Prototypen
wurden von der
Primärwicklung
des
Transformators
drei
Spannungen
abgegriffen. Jede davon wurde zu einem eigenen Heizhüpfer geführt und
konnte anschliessend zu den beiden
Stossbalken
geführt werden. Um die Wagen anschliessen zu können, wurde unter dem
rechten
Puffer
eine Steckdose montiert. Beim linken Puffer war das
Heizkabel
angebracht worden, das in einer Blinddose gehalten werden konnte. Im
Führerstand
konnten mit einem Wählschalter die
Spannungen
600, 800 und 1000
Volt
eingestellt werden. Damit war es der
Lokomotive
möglich alle
Reisezugwagen
vorzuheizen. Die Lokomotiven der Serie unterschieden sich lediglich in der
Tatsache, dass sie nur noch 1000 Volt bereitstellen konnten, von den
beiden
Prototypen.
Jedoch wurde das Kabel bei den am Schluss ausgelieferten Maschinen nicht
mehr angebracht. Auch bei der Baureihe Ee 3/3 II war die Ausrüstung um Wagen zu
heizen vorhanden. Jedoch war hier die
Zugsheizung
nur auf 1000
Volt
ausgelegt worden und sie stand bei beiden
Spannungen
zur Verfügung. Somit konnten mit diesen
Lokomotiven
nur Wagen geheizt werden, die für das System von 15 000
Volt
und 16 2/3
Hertz
ausgelegt worden waren. Betrieblich war auch nicht vorgesehen, dass
Personenwagen
der SNCF vorgeheizt werden sollten. Eine spezielle Lösung musste für die Leistung der Zugsheizung gewählt werden. Da wegen der Reduktion des Gewichtes auf den Lokomotiven Kompromisse gefunden werden mussten, wurden die Zugsheizung und somit die Nebenbetriebe für einen maximalen Strom von 400 Ampère ausgelegt. Während die Lokomotive jedoch fuhr, durfte nur noch ein Strom von 120 Ampére bezogen werden. Wir haben somit unterschiedliche Werte. Damit können wir die Nebenbetriebe, die durchaus den anderen
elektrischen
Lokomotiven
entsprachen, beschliessen und uns den
Hilfsbetrieben
zuwenden. Diese wurden einheitlicher ausgeführt, da sie an die anderen
vorhandenen Baureihen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB angepasst
werden mussten. Daher wurde hier dem
Transformator
ab einer
Anzapfung
des
Fahrmotors
eine
Spannung
von 225
Volt
entnommen.
Eine
einfache
Schmelzsicherung
beschränkte den
Strom
in diesem Bereich und schützte die angeschlossenen Baugruppen. Damit die
Hilfsbetriebe
jedoch im Unterhalt ohne den
Transformator
geprüft werden konnten, war ein Umschalter vorhanden. Dieser trennte
sowohl den Transformator, als auch die
Sicherung
vom üblichen Netz und schaltete Steckdosen, die auf der Seite der
Lokomotiven
montiert wurden, zu. Waren die
Hilfsbetriebe
an diesem
Depotstrom
angeschlossen worden, war die Absicherung auf der
Lokomotive
nicht mehr nötig. Der Grund lag darin, dass die Versorgung des
Depotstromes so ausgelegt wurde, dass sie den maximal zulässigen Strom
lieferte. Wurde dieser überschritten, schaltete die Versorgung aus und
musste anschliessend erneut eingeschaltet werden. Daher war hier keine
herkömmliche
Sicherung
vorhanden. Der wichtigste Verbraucher war die
Kühlung
der elektrischen Bauteile. Dazu gehörten der
Transformator
und der
Fahrmotor.
Beim Transformator kam eine Kühlung mit Flüssigkeit zur Anwendung. Dazu
wurde er mit speziellem
Öl
befüllt. Dieses übernahm zudem auch die Aufgabe der
Isolation
und machte letztlich das Bauteil etwas leichter. Dieses spezielle Öl wurde
wegen diesem Zweck, als
Transformatoröl
bezeichnet. Da der
Transformator
nur eine geringe
Leistung
besass, wurde das
Transformatoröl
nicht mit einer
Ölpumpe
künstlich in Bewegung versetzt. Durch die geringere Dichte des erwärmten
Öls
wurde dieses auf natürliche Weise von der
Wicklung
abgeführt und gelangte so zum Gehäuse des Transformators. Dort wurde das
Öl am kühlen Blech abgekühlt und konnte anschliessend wieder zu den
Wicklungen gelangen. Daher war hier eine natürliche Zirkulation vorhanden. Zur Unterstützung der Kühlung dieses Öls dienten beidseitig am Kessel montierte Kühltaschen. So konnte die Oberfläche ver-grössert werden, was zu einer besseren Abführung der Wärme führte. Jedoch reichte auch diese Lösung nicht aus, um das
Transforma-toröl
ausreichend zu kühlen. Daher wurde mit Hilfe eines
Ventilators
Luft durch die Kühltaschen gepresst und so die natür-liche
Kühlung
mit dem Luftstrom unterstützt. Die Luft zur Kühlung des Transformators wurde im Dachbereich vom Ventilator angezogen und durch den vor dem Führerraum vorhandenen Kamin gezogen. Dabei strömte die Luft entlang des Hochspannungskabels zum Lüfter und kühlte auch diese Kabel. Anschliessend presste der
Ventilator
die
Kühlluft
mit leichtem Überdruck durch die Kühltaschen und bei den
Lokomotiven
bis zur Nummer 16 376 unter der Lokomotive wieder ins Freie. Bis zur erwähnten Lokomotive mit der Nummer 16 376 erfolgte die Kühlung des Fahrmotors auf ähnliche Weise. Auch jetzt wurde die Luft im Dachbereich angezogen und durch einen Kamin in den Vorbau gezogen. Bei den Maschinen mit den Nummern 16 311 bis 16 326 war das der
gleiche
Kamin,
wie beim
Transformator.
Anschliessend presste der
Ventilator
die Luft durch den
Fahrmotor
wieder ins Freie und kühlte diesen so. Bei den restlichen Maschinen ab der Nummer 16 381 wurde die
Fahrmotorventilation
vereinfacht. Die Luft wurde jetzt auf der Seite des
Transformators
angezogen und durch den
Kamin
in den vorderen
Vorbau
gezogen. Dort wurde die Luft beschleunigt und durch die Kühltaschen des
Transformators gepresst. Bis hier entsprach die
Ventilation
den älteren Maschinen. Jedoch gelangte die
Kühlluft
nun nicht unter der
Lokomotive
ins Freie. Vielmehr wurde die
Kühlluft
nun durch einen Kanal unter dem
Führerhaus
zum
Fahrmotor
geführt und durch diesen ins Freie geleitet. Damit konnten beide
Gruppen
mit einem
Ventilator
gekühlt werden, was deutlich zur Verringerung des Gewichtes bei der
fertigen
Lokomotive
beigetragen hatte. Zudem konnte so auch die Anzahl der
Lüftungsgitter
reduziert werden. Der Aufbau wirkte daher gegenüber den älteren Maschinen
aufgeräumter. Angesteuert wurde die
Ventilation
bis zur
Lokomotive
mit der Nummer 16 430 manuell. Das bedeutete, dass mit der Maschine auch
gefahren werden konnte, wenn die
Luftkühlung
nicht lief. Das führte jedoch bei unsachgemässer Anwendung zu Schäden am
Fahrmotor.
Damit die
Kühlung
sicher gewährleistet war, wurde ab der Nummer 16 431 eine
Zwangsventilation eingeführt, die im Betrieb nur im Stillstand
ausgeschaltet werden konnte. Neben der Kühlung, wurde natürlich auch der Kompressor an den Hilfsbetrieben angeschlossen. Hier unterschieden sich die Lokomotiven mit den Nummern 16 331 bis 16 430. Dort konnte im Gegensatz zu den anderen
Lokomotiven
der
Kompressor
manuell gesteuert werden. Bei den ande-ren Lokomotiven war dieser jedoch
nur mit einem ein-fachen Schalter versehen. Daher wurde bei diesen
Ma-schinen die automatische Regelung automatisch aktiviert. War bei den Lokomotiven der Kompressor eingeschaltet, beziehungsweise bei den Nummern 16 331 bis 16 430 der Schalter auf Automat, wurde die Erzeugung der Druckluft durch einen Druckschwankungsschalter geregelt. So blieb der verfügbare Druck in den Vorratsbehältern zwischen
sechs und acht
bar.
Die Verluste wurden auto-matisch ergänzt. Jedoch erst, wenn der untere
Schwell-wert erreicht worden war. Bevor wir zum Abschluss und damit zur Batterieladung gehen, sehen wir uns die vielen Kleinverbraucher an. Zu diesen gehörten die Anzeige der Spannung im Fahrdraht, eine einfache Steckdose und die diversen Heizungen. Das waren die reguläre
Heizung
des
Führerstandes,
die Fensterheizung und die Fusswärmeplatten bei den Arbeits-plätzen des
Lokführers und des
Heizers.
Damit entsprach die
Lokomotive
den anderen Maschinen. Bei den älteren
Lokomotiven
war unter den
Heizungen
auch noch die
Ölwärmeplatte
vorhanden, die dafür sorgte, dass in der kalten Jahreszeit die
Schmiermittel
leicht flüssig blieben und so die Nachschmierung der Achsen
vereinfacht wurde. Bei den Lokomotiven mit Lagerschalen aus Tokat-Bronze
wurde die Wärmeplatte jedoch entfernt, da dort die
Schmierung
der Stangenlager mit
Fett
erfolgte und die
Achslager
über eine Schmieranlage verfügte. Um die eingebauten
Batterien
zu laden, wurden die
Lokomotiven
bis zur Nummer 16 440 und somit auch die
Mehrsystemmaschinen
Ee 3/3 II, sowie in die Lokomotive der Post, eine
Umformergruppe
eingebaut. Dieser gut funktionierende
Umformer
war von den Lokomotiven der Strecke übernommen worden und erlaubte die
Nutzung derer Ersatzteile. Bis zur Nummer 16 424 konnte die Umformergruppe
vom Personal ausgeschaltet werden. Ab der Nummer 16 441 wurde jedoch auf die
Umformergruppe
verzichtet. Bei den Lokomotiven der Strecke hatten sich mittlerweile
statische Geräte durchgesetzt. Daher wurden auch auf den
Rangierlokomotiven
die
Batterieladegeräte
eingebaut. Damit entfiel im Stillstand auch das Summen der Umformergruppe,
so dass von diesen
Lokomotiven
im Stillstand schlicht nicht mehr als ein leises Brummen des
Transformators
zu hören war.
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