Umbauten und Änderungen |
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Bei modernen Umrichterlokomotiven sind Umbauten und Änderungen
kaum mehr vorhanden. Die mechanischen Bauteile, die für Probleme sorgen
könnten, sind ausgereift und konstruktive Probleme treten oft bei den
Versuchsfahr
auf und diese erfolgten nicht mit den hier vorgestellten Maschinen, denn
sie entstammten einer Serie und da sind Schwierigkeiten, die behoben
werden müssten, sehr selten zu finden.
In diesen Updates werden auch Fehler behoben und neue Funktionen
berücksichtigt.
Lokomotiven un-terschieden sich daher kaum mehr von
einem han-delsüblichen Computer, wie er in Ihrer Wohnung auch zu finden
ist. Jedoch gibt es bei den Bahnen immer wieder Neuerungen bei den Anlagen und den Vorschriften. An diese muss eine Lokomotive angepasst werden, denn sonst erlischt die Zulassung. Gerade die Behörden sind in gewissen Dingen sehr eigen und da kann nur schon eine andere Glühbirne eine Änderung des Modells sein.
Der oft zitierten Willkür sind somit keine Grenzen gesetzt und das
wirkt sich auch auf Umbauten und Änderungen aus.
Da bei der Lieferung der hier vorgestellten
Baureihe
an SBB
Cargo
bereits viele Vorbereitungen vorhan-den waren, konnte man solche ohne
Probleme umsetzen. Wenn sich damit aber Probleme bei den einzelnen
Zulassungen
ergeben, kann eine solche Aktion sehr aufwändig und teuer werden. Wie sich
das hier zeigte, werden wir nun ansehen, denn die vorbereiteten
Option
wurden im Lauf der Jahre auch umgesetzt.
Ein wichtiger Punkt, den wir nicht ignorieren können, ist die
Erneuerung des
Funkes
und der
Zugsicherung.
Die alten
Zugsicherungssysteme
waren nicht schlecht, aber auch nicht mehr zeitgemäss. Beim
Zugfunk
hingegen drohte die Abschaltung eigentlich bereits, als die Maschinen in
Betrieb genommen wurden und das war bereits berücksichtigt worden. Es
lohnt sich, wenn wir in diesem Punkt etwas genauer hinsehen.
Diese standen in der neuen Version damals noch nicht zur Verfügung
und daher wurden sie erst montiert, als auch die restliche Herrichtung
vollzogen wurde. Ur-sache für alle Massnahmen war die Einführung von
ETCS
Level 2. In der Schweiz war bereits klar, dass mit der NEAT neue Strecken mit ETCS Level 2 kommen werden. Auch in Italien gab es dieses System, wobei es sich vorerst auf neue Strecken bezog.
Als diese zum Teil auch von
Güterzügen
befahren wurden, musste das System nachgerüstet werden. In der Schweiz war
es daher nur noch eine kleine Aufgabe, die aber mit einer neuen Software
ohne Probleme gelöst werden konnte. Daher wurde die Lokomotive bereits bei der Auslie-ferung dafür vorbereitet. Da die Nachrüstung der Baut-eile und die Aktivierung jedoch erst nach der Auslieferung erfolgte, haben wir eine Änderung, die wir ansehen müssen.
Dabei gab es mit
ETCS
die grössten Veränderungen. Wenn wir jedoch von den Antennen absehen, war
es auch jetzt nur eine Anpassung der Software, denn die Baugruppen konnten
genutzt werden. Für den Betrieb unter
ETCS
Level 2
mussten die entsprechenden Rechner und die damit verbundene
Bremswirkgruppe nachgerüstet werden. Wegen dem Aufbau mit
Bremsrechner
konnte das mit einer Änderung des Betriebssystems umgesetzt werden. Jedoch
benötigte diese Version der
Zugsicherung
weitere Bauteile, die bereits vorhanden waren und nur noch genutzt werden
mussten. Dazu gehörte der
Zugfunk,
aber auch die Anzeige.
Als Rückfallebene konnte der links davon vorhandene zweite
Bildschirm
genutzt werden. Auch hier war also ein
DMI vorhanden.
Dabei war das DMI mit dem älteren
MMI
zu vergleichen. Wer nun meint, dass sich die Anzeige grundlegend veränderte, der wird schnell enttäuscht. Bei Fahrten ausserhalb des Level 2 änderte sich an der Anzeige wenig. Es war einfach ein Symbol vorhanden.
Dieses gab aber nur bekannt, dass nach den aussen montierten
Signalen gefahren wurde. Alleine die Anzeige wurde von
ETCS
aufgebaut. Nur bei Fahrten im
Level 2
wurde die Anzeige für die
Zugkraft
durch jene der Streckenvoraussicht ersetzt. Mit der Aktivierung von ETCS Level 2 änderte sich die Eingabe der Zugdaten. Diese wurden nicht mehr am Diagnosedisplay, sondern im DMI eingegeben. Das war wichtig, weil die Zugdaten für das Level 2 vorhanden sein mussten, wenn sich der Zug einer solchen Strecke näherte.
Dabei war die Maske für die Eingabe der
Zugdaten
so aufgebaut worden, das mit den Daten für
ETCS
auch jene für
ZUB 262
ct eingegeben werden konnten.
Auch andere Daten, wie die wichtige
Zugnummer
und die Kennung des Lokführers wurden ebenfalls in diesem
Bildschirm
eingegeben. Auch wenn
ETCS
die Eingabe der Kennung des Lokführers verlangte, eine Kontrolle der Daten
war nicht vorhanden. Ob dieser mit dem speziellen System für die
Führerstandssignalisation
fahren konnte, musste mit anderen Lösungen erfasst werden. Die Maske
sollte nicht verändert werden.
Zudem wurden aber auch die Angaben der
Zugsicherung
Integra-Signum
über-mittelt. Mit der Ausrüstung der Strecken auf
Balisen,
konnten die Empfänger für
ZUB
und Signum entfernt werden. Bei Fahrten ausserhalb der Strecken mit ETCS Level 2 wurde mit den Lokomotiven mit dem Level 0 gefahren. Der Grund dafür war sehr simpel, denn die für die Fahrt wichtigen Zugdaten wurden von ZUB und Zugsicherung übernommen.
Zudem war die Umrüstung der Strecken auch noch nicht
abgeschlossen. Zudem standen die Spezifikationen für das
Level 1 gar noch
nicht zur Verfügung, da dieses überdacht werden musste.
Um die Fahrinformationen bei Fahrten mit
ETCS
Level 2
zu übertragen war ein
Datenfunk
erforderlich. Auch dieser war mit dem Gerät bereits vorbereitet worden und
dabei war speziell, dass dieses jederzeit vom analogen
Zugfunk
auf den neuen digitalen
Funk
umgestellt werden konnte. Der Datenfunk selber konnte jedoch nur sicher
genutzt werden, wenn mit der Modulation
GSM-R
gearbeitet wurde, denn dann war auch die Verschlüsselung aktiv. Das Auswahlmenu bot dabei die Modulation GSM-R für mehrere Länder an. Das passende konnte in einem Menu anhand der von an den Automobilen her bekannten Schilder mit der Kennung des Landes.
Diese kannte das Personal und wer den
Funk
auf
GSM-R
CH stellte, war vermutlich in der Schweiz unterwegs, denn das weiss nun
wirklich jedes Kind. Wenn nicht, sollten sie gelernt werden, denn sie
wurden auch bei der Bahn angewendet. Der digitale Funk nach den Regeln von GSM-R ermögliche einen Sprechfunk der selektioniert erfolgte. Auch wenn immer noch von Funk gesprochen wurde, die Gespräche wurden wie mit mobilen Telefonen geführt. Wegen den Möglichkeiten des Notrufes, oder eben des offen geführten Gespräches sprach man noch von einem Funksystem. Da aber die Technik auf den Mobilnetzen aufbaute, waren auch Telefonnummern vorhanden.
Die
Lokomotive
war daher ein etwas zu gross geratenes Handy. Sie konnte zwar nicht in die
Tasche gesteckt werden, aber Gespräche führen war kein Problem. Wer die
Telefonnummer der betreffenden Lokomotive kannte, konnte von jedem
beliebigen Telefon auf die Maschine anrufen. Umgekehrt ging das natürlich
auch und das ohne grössere Probleme. Wichtig dabei war nur, dass mit
internationalen Vorwahlen gearbeitet wurde.
Auch wenn mit
ETCS
der
Zugfunk
auf eine digitale Lösung umgestellt wurde, wichtig war er nicht so sehr.
Jedoch war mit diesem System auch ein
Datenfunk
vorhanden. Dieser war nicht nur bei Fahrten mit
ETCS
Level 2
aktiv und das ergab Möglichkeiten für neue Lösungen, die vom Hersteller
der
Lokomotiven sofort genutzt wurde. Dabei ging es um die
Behebung von Fehlern, die einen Lokführer durchaus überfordern können.
Daher konnten über GSM die Daten der Diagnose zum Hersteller
übermittelt werden. Dieser hatte somit einen direkten Zugriff auf die
Lokomotive. Dank der Fernüberwachung konnte mit einer
speziellen Hotline Hilfe angeboten werden. Das ging soweit, dass der
Supporter auf der Lokomotive Bedienschritte vor den Augen des Lokführers
machte. Der Vorteil dabei war, dass eine Störung schneller behoben werden
konnte.
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