Bedienung der Lokomotive |
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Wenn wir nun zur Bedienung der
Lokomotive kommen, dann waren auch hier die üblichen
Aussenkontrollen vorzunehmen. Anschliessend konnte die Lokomotive betreten
werden und es folgten die Kontrollen im
Maschinenraum.
Dort musste auch der Batteriehahn geöffnet werden. Die Zeit, die von der
Leittechnik
bis zur Einsatzbereitschaft benötigt wurde, nutzen wir um uns im
Führerstand
der Maschine umzusehen.
Gegen die
Front
gerichtet befand sich das
Führerpult
mit den rechts angeordneten Reglern und Schaltern. Auf der Linken Seite
war noch ein Arbeitsplatz für den Beimann eingerichtet worden. Zu erkennen
waren diese zwei Positionen mit den davor montierten Stühlen. Während der Führerstuhl des Lokführers über eine Luftfederung, Armlehnen und eine Kopfstütze verfügte, war jener des Beimannes einfacher gestaltet worden. Hier war nur eine mechanische Federung vorhanden.
Auf Kopfstützen und Armlehnen wurde jedoch
verzichtet. Es war da-her auch hier klar ersichtlich, dass eine Bedienung
mit einem Lok-führer vorgesehen war. Dieser wurde nur noch in Italien
planmässig und zur Ausbildung begleitet.
Der
Führertisch
teilte sich in die Bedienelemente auf dem Tisch und die Anzeigen in einer
darum herum montierten Konsole auf. Mittig war eine freie Fläche zur
Ablage von
Fahrplänen
und Anordnungen. Unter dem Tisch war dann eine Beinnische vorhanden, die
beim Lokführer mit einem
Pedal
versehen worden war. Dieses war für die Bedienung der
Sifa
und es musste während der Fahrt mit der Fussspitze niedergedrückt werden.
Bei den am seitlichen Korpus vorhandenen Schaltern
und Reglern handelte es sich nur um sekundäre Bedienelemente. Hier fanden
sich die Bedienelemente für die
Klimaanlage, aber auch für die
Heizungen.
Sämtliche Schalter und Regler waren mit Symbolen versehen worden. Dank
diesen konnte auf eine Anschrift in mehreren Sprachen verzichtet werden.
Wir werden nun mit den Schaltern auf dem Tisch die
Lokomotive in Betrieb
nehmen.
Dort wurde mit kurzen
Textmeldungen die vom Lokführer erwartete Handlung aufgeführt. Sofern die
Sprache nicht verständlich war, konnte diese mit den um den
Bildschirm
angeordneten Bedientasten
nach
den Wünschen eingestellt werden. Der Führertisch wurde mit dem Fahrrichtungsschalter aktiviert. Dazu musste zuerst der spezielle Schlüssel eingesteckt werden. Um die Aktivierung zu starten, wurde der Schlüssel auf die Stellung «V» verschoben.
Da dieser Schlüssel nur einmal vorhanden war, sich-erte er
auch, dass immer nur einer der beiden
Führerstände aktiviert wurde. Die
Aufforderung dazu war am entsprechenden Display mit der Diagnose zu
erkennen.
Nun war auch zu erkennen, dass es sich um die
Aufforderung zum heben der
Stromabnehmer
handelte. Mit den vor diesem
Bildschirm montierten
Steuerschaltern konnten die Stromabnehmer gehoben und
der
Hauptschalter eingeschaltet werden. Wann sie bedient wurden, sagte der
Bordrechner. Die Landeswahl bestimmte welcher Bügel sich hob. Die wurde am
Monitor im direkten Blickfeld eingestellt und war mit den Landesfahnen zu
erkennen.
Stand mehr als ein
Stromabnehmer zur Verfügung,
griff die Steuerung zum hinteren Modell. Sofern das nicht erwünscht war,
fand sich im
Maschinenraum ein Schalter mit der Auswahl. Anhand der
Anzeigen konnte die vorhandene
Spannung in der
Fahrleitung und der
eingeschaltete
Hauptschalter erkannt werden. Die
Lokomotive war nun
bereits ausgerüstet und es konnten die vorgeschriebenen Kontrollen der
Bremsen erfolgen.
Ganz nach hinten gezogen wurde sogar der
Gleit-schutz ausgeschaltet. Das war am linken
Bildschirm mit den Hinweisen
zu erkennen. Der
Luftdruck in den
Bremszylindern konnte an den
Instrumenten in der rechten Ecke abgelesen werden. Näher zum Lokführer gerichtet waren zwei weitere Hebel montiert worden. Dabei konnte mit dem rechten Exemplar die elektrische Bremse geregelt werden.
Auch hier gilt, je weiter der Griff
nach hinten ge-zogen wurde, desto mehr
Bremskraft war vorhan-den. Da die
Lokomotive jedoch noch steht, ver-hinderte die Steuerung, dass die
elektrische
Bremse aufgesteuert werden konnte und wir kommen zum dritten
Hebel. Mit diesem wurde die automatische Bremse bedient. Mit dem Griff am hinteren Anschlag, wurde eine Schnellbremsung eingeleitet.
Wurde der Bediengriff wieder an den vorderen Anschlag verschoben,
aktivierte sich der Füllstoss. Dieser leitete mehr Luft in die
Hauptleitung, jedoch blieb in dieser der
Luftdruck immer auf den fünf
bar.
Um eine
Niederdrucküberladung zu bekommen, musste der Angleicher betätigt
werden.
Zum Abschluss der Bedienorgane der
Bremsen muss
erwähnt werden, dass jener für die
automatische Bremse und jener für die
elektrische
Bremse gekuppelt waren. Wenn der Bedienhebel nach unten
gedrückt wurde, konnte die elektrische Bremse unabhängig bedient werden.
Erst in dem Fall, wenn sich der Bediengriff auf Höhe des Modells für die
automatische Bremse befand, verriegelten diese wieder und verschoben sich
synchron.
Bei Anwendung der
Nutzstrombremse,
wurde verhindert, dass mit der
automatischen Bremse eine zusätzliche
Verzögerung erfolgte. Wurde der Bediengriff zur E-Bremse jedoch
ausgeklinkt, kam immer die
Druckluftbremse zum Einsatz. Wir sind nun mit der Lokomotive fahrbereit. Jedoch müssen wir noch das Licht einstellen und die Zugsicherung bedienen. Dabei wurde zuerst mit dem sich an der Rückwand befindlichen Drehschalter das Signalbild eingestellt.
Anschliessend wurde mit dem entsprechend
markierten Hebel vor dem mittleren
Bildschirm die
Beleuchtung
eingeschaltet. Dabei spielte es keine Rolle auf welche Seite des Griff
verschoben wurde. Da in der Schweiz auch für den Beginn einer Rangierfahrt die Zug-sicherung bedient werden musste, kommen wir zu den drei links unmit-telbar beim vorderen Rand montierten Schalter.
Diese waren
von rechts nach links für die Rückstellung einer
Warnung, für die
Befreiung aus einer
Bremskurve und die ganz links liegende Taste war
letztlich die Überbrückung in Form der
Manövertaste. Wenn diese gedrückt
war, erschien im mittleren Monitor ein M.
Als letzter Schritt bei der Vorbereitung zur ersten
Fahrt, wurde das Fahrzeug mit der
direkten Bremse gesichert. Diese
übernahm nun die
Sicherung und so konnte mit einer Taste an der Rückwand
die
Federspeicherbremse gelöst werden. Im
Führerstand war das zu erkennen, wenn
sich auf dem linken
Bildschirm die Textmeldung veränderte, denn nun war
der Hinweis vorhanden, dass die direkte Bremse nicht gelöst ist.
Für Fahrten in der Schweiz war das der VZFK-90 und der für den Schiebebetrieb benötigten Schiebe-dienstfunk.
Im Gerät nicht verfügbar war jedoch der
Zugfunk
ZFK 88,
der sich in der Schweiz nicht national durchsetzen konnte und der nur im
Raum Zürich vorhanden war. Der Zugfunk war zwischen den Zügen offen und nur für Gespräche mit den in den Bahnhöfen vorhan-denen Fahrdienstleitern waren spezielle Rufnum-mern vorhanden. Das danach geführte Gespräch war jedoch ebenfalls wieder offen.
Wir müssen mit dem
Funkgerät und dem am Korpus
montierten Hörer, die
Fahrstrasse für unsere erste Fahrt anfordern. Wie
das genau erfolgte, war na-türlich von Land zu Land anders gelöst worden.
Um nun mit der
Lokomotive loszufahren, musste die
Zustimmung dazu vorhanden sein. In dem Fall wurde mit der linken Hand der
gegen die Mitte gerichtete
Fahrschalter gegen eine Raste nach vorne
geschoben. Die
Leittechnik steuerte die
Umrichter auf und es wurde
Zugkraft erzeugt, die gegen die
direkte Bremse arbeitete. Wurde diese nun
gelöst, oder die Zugkraft erhöht, fuhr die Lokomotive nach vorne los.
Sobald schneller als fünf km/h gefahren wurde,
aktivierte sich die
Sifa. Damit diese nicht ansprechend konnte, musste das
Pedal in der Nische niedergedrückt werden. Musste die
Wachsamkeitskontrolle bestätigt werden, erschien zuerst im direkten
Blickfeld ein
Leuchtmelder und wenige später wurde auch noch die auf der
Lokomotive vorhandene
Sprachausgabe aktiviert. Wenn jetzt immer noch keine
Reaktion erfolgte, wurde eine
Zwangsbremsung eingeleitet.
Hier musste der
Hebel nach hinten gezogen und so die Richtung geändert werden. Da aber
ohne Begleitung nicht rückwärts gefahren wurde, bleiben wir bei der
bisherigen Richtung. Mit der Weise, wie wir losgefahren sind, konnte die Loko-motive mit Hilfe der Zugkraft geregelt werden. Die ent-sprechende Anzeige erfolgte am Bildschirm, der sich in der Blickrichtung befand.
Dort
wurde auch die Geschwindigkeit mit einem dazu passenden Bild angezeigt.
Eine analoge Anzeige war nicht mehr vorhanden und es zeigt sich hier
deutlich, dass die
Leittechnik sehr viele Punkte übernommen hatte.
Ein Problem dabei war, dass der
Bremsrechner nicht
mehr auf die Befehle reagiert. In dem Fall konnte mit der rechten Hand ein
Notfallgriff betätigt werden. Die
Hauptleitung wurde dabei auf mechanische
Weise entleert. Wenn von den Rechnern überhaupt keine Reaktion vorhanden
war, konnte mit dem Taster NOT AUS, die
Lokomotive ausgeschaltet und eine
Schnellbremse eingeleitet werden in Notfall beschleunigte das die
Flucht.
Mit der Fahrt kann es nun aber passieren, dass Leute
in der Nähe des
Geleises gewarnt werden müssen. In diesem Fall konnten mit
der rechten Hand die
Makrofone aktiviert werden. Es waren zwei Tonlagen
verfügbar. In dem Fall, wo die Hand wegen der zweihändigen Bedienung nicht
frei war, konnte das
Signalhorn auch mit einem Fussschalter in der Nische
aktiviert werden. Jetzt wurden aber beide Tonlagen aktiviert.
Es wurde gegen die Wirkung der
direkten Bremse
Zugkraft aufgebaut und so mit geringer Geschwin-digkeit an
der
Anhängelast angefahren. In dem Mo-ment, wo sich die
Puffer berührten,
blieb die
Loko-motive stehen. Um die Fahrrichtung zu wechseln, gab es mehrere Möglichkeiten. So wurde mit der automatischen Bremse die Lokomotive gesichert und dann der Schalter, bei dem wir die Fahrrichtung eingestellt haben in die neutrale Position gezogen.
Der Schlüssel konnte abgezogen und
so der
Führer-stand gewechselt werden. Alternativ dazu, konnte aber auch
die
Parkstellung genutzt werden. In dem Fall wurde die
Spannung der
Fahrleitung über-wacht.
Musste jedoch die
Zugsammelschiene gekuppelt werden,
durfte der Wechsel nicht auf diese Weise erfolgen, da die
Lokomotive
eingeschaltet blieb. Um die Leitung jedoch zu verbinden, mussten die
Stromabnehmer gesenkt werden. Der Wechsel des
Führerstandes erfolgte
jedoch auf die gleiche Weise und auf der anderen Seite konnte die
Lokomotive auf die bekannte Weise eingeschaltet werden. Doch jetzt musste
auch die Leitung versorgt werden.
Um die
Zugsammelschiene zu aktivieren, musste der
rechts vom
Steuerschalter zum
Hauptschalter liegende Schalter benutzt
werden. Bei diesem Drehschalter musste zuerst auf «Start» gestellt und
dann der Griff auf «Ein» verbracht werden. Die nun aktive Zugsammelschiene
wurde auf dem
Bildschirm vor dem Lokführer mit einem Symbol angezeigt.
Welche
Spannung vorhanden war, hing davon ab, welches Land eingestellt
worden war.
Der erfolgreiche Anschluss war
dann in der Anzeige in der Mitte zu sehen, denn dort befanden sich auch
die Hinweise zu
ZUB 262
ct. Mit den Daten war die Fahrt als Zug möglich.
Um keine Wiederholung zu bekommen, fahren wir nun
mit der zweiten Möglichkeit, die vorhanden war. Mit der
automatischen Fahr- und Bremssteuerung
AFB war eine
Geschwindigkeitssteuerung vorhanden.
Diese konnte manuell zugeschaltet werden. Dazu war ein Schalter vorhanden.
Wurde dieser betätigt, aktivierte sich die
Sprachausgabe, die als
Mitteilung der nun aktiven AFB vorgesehen war. Auf der Anzeige erschien
eine Marke.
Mit dem Hebel links vom
Fahrschalter, konnte die
gewünschte Geschwindigkeit eingestellt werden. Speziell war nun, dass die
direkte Bremse gelöst werden konnte, denn nun war eine Stillstandsbremse
aktiv. In dem Moment, wo der Fahrschalter nach vorne geschoben wurde,
beschleunigte die
Lokomotive auf die eingestellte Geschwindigkeit und
behielt diese mit Regelung der
Zugkraft, aber auch der
elektrischen
Bremse
bei.
Es bleibt nur noch die Abrüstung der
Lokomotive.
Dazu wurden die Schritte in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen. Die
Federspeicherbremse übernahm die
Sicherung und mit den
Steuerschaltern
konnte der
Hauptschalter geöffnet und der
Stromabnehmer gesenkt werden.
Die letzte Handlung umfasste das schliessen des Batteriehahns. Aussen
waren dann noch einige Kontrollen vorzunehmen und danach ging es in den
Feierabend.
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