Änderungen Te 2/3

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Mit dem Umbau zu Traktoren könnte man eigentlich davon ausgehen, dass sich die Arbeiten bei den Te 2/3 im Rahmen hielten. Dem war jedoch nicht so und so kam es zu Änderungen. Neue Regeln, die eingeführt wurden, mussten umgesetzt werden. Hinzu kam, dass die Reihe CFe 2/6 viele Teile von anderen Modellen hatte. Waren die verschwunden, gab es auch für die beiden Traktoren keine Ersatzteile mehr. Man musste Anpassungen vornehmen.

Die mittlerweile auch auf den Strecken der BLS-Gruppe eingeführte Zugsicherung nach Integra-Signum wurde damals in der Schweiz bei Traktoren schlicht nicht eingebaut. Eine Praxis, die auch von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB verfolgt wurde. Auch wenn die Traktoren auf der Strecke ver-kehrten, erkannte man den Nutzen schlicht nicht. Als diese Praxis aufgegeben wurde, waren die beiden Traktoren verschwunden.

Einen ersten Punkt stellten die Anschriften dar. Diese anfänglich mit gelber Farbe ausgeführte Lösung, hielt sich nicht lange. Deshalb wurden nach kurzer Zeit wieder die üblichen Schilder montiert. Beim Material handelte es sich jedoch nicht mehr und Messing, sondern um Stahlguss. Dieser ermöglichte es, dass die Buchstaben und die Ziffern vor der Bemalung mit Chrom behandelt werden konnten. Eine damals durchaus übliche Lösung.

Dabei veränderte man jedoch auch gleich die Position der seitlichen Nummern. Diese wurden nach unten verschoben und befanden sich damit wieder an der üblichen Stelle. Die Bahnanschrift auf den neuen Schild war leicht grösser und auch sie wurde etwas verschoben. Seitlich blieb nur das Herstellerschild, das immer noch an der oberen Kante der Seitenwände zu finden war an seiner Stelle. Jedoch fehlt weiter unten schlicht der Platz.

Auch bei den beiden Fronten wurden neue Schilder montiert. Diese entsprachen von Aufbau her den Lösungen der älteren Lokomotiven. Jedoch wurde auch hier das Schild vor der Bemalung mit Chrom behandelt. Auch jetzt wurde die Position neu gewählt. Befand sich die Zahl bisher unter der waagerechten Griffstange, wurde das neue Schild über dieser montiert. Eine Änderung die vermutlich lediglich die Montage der Schilder vereinfachte.

Anlässlich einer Revision im Jahre 1962 wurden bereits wieder Anpassungen vorgenommen. So wurde die Höchst-geschwindigkeit von 50 auf 45 km/h reduziert.

Die beiden Traktoren waren daher noch etwas gemü-tlicher unterwegs, als bisher. Jedoch konnte der doch schon recht alte Fahrmotor damit etwas entlastet werden.

Gerade diese Modelle zeigten deutlich auf, wie unter-schiedlich die Belastungen im Rangierdienst sein können.

Damit die Kühlung etwas verbessert werden konnte, wur-den die noch vom CFe 2/6 stammenden Lüftungsgitter durch eine neue Lösung ersetzt. Es kamen nun die mit Filtermatten versehenen Düsenlüftungsgitter zur Anwend-ung.

Deren Vorteil bestand darin, dass der Maschinenraum nicht mehr so stark verschmutzt wurde. Das führte bei der Ventilation zu einer verbesserten Ableitung der im Fahr-motor entstanden Wärme.

Auch die bisher auf dem Dach montierte Lokpfeife wurde demontiert. Sie wurde durch in der Front montierte Makrophone ersetzt. So klangen die beiden Fahrzeug in Zukunft so, wie die anderen Traktoren. Im Betrieb ergab sich so eine verbesserte Aufmerksamkeit der gewarnten Personen. Die Ansteuerung der Trompete wurde jedoch mit Druckluft vorgenommen. Es war daher wirklich nur der Klang verändert worden.

Da wegen den Schweissarbeiten so oder so der Anstrich erneuert werden musste, griff man gleich zu einem anderen Farbtopf. Das Direktorium der BLS-Gruppe hatte beschlossen, dass die Fahrzeuge abhängig vom Einsatz eingefärbt werden sollten. Dabei waren die beiden bisher braunen Traktoren erneut von einem Farbwechsel betroffen. Sie wurden nun mit dem roten Anstrich versehen, der schon bei der Rangierlokomotive verwendet wurde.

Bereits im Jahre 1968 ging es an den nächsten Umbau. Die beiden alten Laternen über den Puffern wurden entfernt. An ihre Stelle traten neue Lampen, die etwas kleiner waren, jedoch ein verbessertes Licht ergaben.

Weiterhin mussten jedoch die unterschiedlichen Farben gesteckt werden. Der Grund für die Massnahme war simpel, man hatte im Lager keine alten Laternen mehr und daher mussten neue Lampen verbaut werden.

Der einzige Bereich der Beleuchtung, der während der ganzen Betriebszeit nicht verändert wurde, war die Lampe oben. Diese in der Front eingebaute Lampe mit der speziellen Lösung für das obere rote Signalbild, wurde weder ausgebaut, noch ver-ändert.

Eine Massnahme, die zeigt, wie gut diese Lösungen waren, da hier nur eine Glühbirne einen Defekt hatte. Frei stehende Laternen waren jedoch oft von Rost befallen.

Auch als Traktoren ergaben sich daher kleine Änderungen. Das Fahrzeug wurde einfach mit dem versehen, was sich in den Lagern finden liess. Das machte die Te 2/3 jedoch zu wirtschaftlichen Fahrzeugen.

Das sich darin zeigte, dass die nun über 40 Jahre im Einsatz stehenden Triebköpfe weiterhin im täglichen Einsatz zu finden waren. Aus den ehemaligen Exoten sind nun tapfere Arbeitstiere für den Rangierdienst entstanden.

Es sollte nur fünf Jahre dauern, bis man sich an den Traktoren erneut zu schaffen machte. Diesmal war um 1973 die Westinghousebremse an der Reihe. Das bisherige Steuerventil wurde ausgebaut und nicht mehr ersetzt.

Auch dem Führerbremsventil ging es an den Kragen. Mit anderen Worten, man baute auf den beiden Traktoren die automatische Bremse aus. Damit konnten diese nur noch mit der Rangierbremse angehalten werden.

Das Problem waren jedoch die angehängten Wagen. Für diese wurde nun eine durch die Rangierbremse gesteuerte Anhängerbremse eingebaut. Diese reagierte auf den Anstieg des Luftdruckes in der Leitung zum Bremszylinder und wandelte diesen Wert in einen Druckabfall in der Hauptleitung um. Damit konnten die Wagen mit der Rangierbremse genutzt werden. Neu war diese Anhängerbremse jedoch nicht, denn andere Traktoren nutzen sie schon lange.

Da sich die Arbeit der beiden Traktoren vermehrt in den Bereich der Baudienste verschob, wurden sie entsprechend angepasst. Die bisher vorhandenen spezielle Rangierkupplung wurde entfernt. Damit musste nun in jedem Fall beim ankuppeln von Wagen die Schraubenkupplung nach den Normen der UIC genutzt werden. Bei Bauzügen auf die Strecke durfte die Rangierkupplung so oder so nicht genutzt werden, also verschwand sie.

Eine weitere Anpassung an den neuen Einsatz war die über dem Fenster der Seite des Heizers montierte Lampe. Es handelte sich dabei um einen Scheinwerfer, der zur Ausleuchtung der Baustelle genutzt werden sollte. Er konnte mit einem eigenen Schalter unabhängig von der Dienstbeleuchtung geschaltet werden. Die Wahl es Platzes war jedoch nicht zufällig, denn es gab nur noch dort die Möglichkeit, weil beim Lokführer das Makrophon war.

Gerade dieser Arbeitsscheinwerfer müssen wir etwas genauer ansehen. Auf der damals noch überwiegend einspurigen Strecke der Lötschbergbahn, waren die Zeitfenster für den Unterhalt sehr knapp. Da konnte man nicht noch Scheinwerfer aufstellen. Wenn dieser aber auf dem Triebfahrzeug mitgeführt wird, war die Arbeitsstelle innert weniger Sekunden ausgeleuchtet. Damit das immer optimal war, konnte der Scheinwerfer bewegt werden. 

Sie ahnen es vermutlich bereits. Der Wechsel vom Rangier- zum Baudienst wirkte sich auch bei der Farbe aus. Dabei war eher verwunderlich, dass der neue Anstrich nicht bereits 1973 während dem Umbau umgesetzt wurde.

Nur wenige Jahre später mussten die beiden Trak-toren jedoch in der Werkstätte vorstellig werden. Sie waren aufgeboten wurden und sollten nun ein wei-teres Farbkleid erhalten. Es sollte im Betriebseinsatz der letzte Anstrich sein.

Dabei beliess man die meisten Punkte der alten Lackierung. Lediglich die rote Farbe wurde nun durch den neuen orangen Farbton der Baudienste ersetzt.

Notwendig war dieser Erneuerung jedoch nicht, vielmehr war der Anstrich eine Forderung der Direktoren.

Die nun etwas heller erscheinenden Traktoren hatten ein Farbkleid erhalten, das doch noch recht gut zu dem alten Fahrzeug passen sollte. Sie wirkten moderner.

Mit dem neuen Anstrich wurde natürlich auch der wichtige Rostschutz verbessert, was bekanntlich ein Punkt bei der Farbgebung war. Erstmals bekamen die beiden Traktoren seitliche Griffstangen mit einer neuen Farbe. Diese wurden nun zur besseren Erkennbarkeit gelb gestrichen. Eine Massnahme, die aber ebenfalls bei der ganzen Flotte vorgenommen wurden. Technisch bedingte Umbauten gab es jedoch nicht mehr.

Zum Schluss können wir zusammenfassen, dass der Umbau zu Te 2/3 den Triebköpfen ein langes Leben beschwerte. Die damals verbaute einfache Technik hatte sich bewährt. Als dann letztlich das Problem mit dem Wagen beseitigt wurde, begannen die Traktoren gut ins Unternehmen zu passen. Wie sich das im Betrieb auswirken sollte, werden wir uns nun ansehen. Doch dazu gehen wir wieder zu den Anfängen und zur Reihe CFe 2/6.

 

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