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Baujahr: | 1959 – 1963 | Leistung: | 326 kW / 440 PS | |
Gewicht: | 49 t | V. max.: | 65 km/h | |
Normallast: | 185 t bei 18 km/h | Länge: | 10 020 mm | |
In den ersten Jahren nach dem zweiten
Weltkrieg wurden in Europa die zerstörten Strecken und
Bahnhöfe
wiederaufgebaut. In Deutschland begann sich das Wunder bei der Wirtschaft
auch beim Verkehr bemerkbar zu machen. Die produzierten Waren wurden in
die halbe Welt versandt. Dank den wieder funktionierenden Bahnen ging dies
ganz gut. Neue Dampflokomotiven, die nach alten Plänen erbaut wurden,
halfen dabei in Deutschland kräftig mit. Anders zeigte sich das Bild in der Schweiz. Hier waren die Strecken und Bahnhöfe noch intakt und zu einem grossen Teil mit Fahrleitungen versehen. Seit Jahren sind keine neuen Dampflokomotiven beschafft worden. Die Hauptlast auf den Strecken wurde mit
umfang-reichen Serien elektrischer
Triebfahrzeuge
bewält-igt. Dazu gehörten auch die ersten Serien überhaupt, denn man
konnte schlicht nicht auf die
Krokodile verzichten. Der Grund waren die Dampflokomotiven. Sie wirkten zunehmend fremd auf den Strecken, hatten keine Freunde und sie waren teilweise noch aus dem letzten Jahrhundert. Trotzdem leisteten diese
Lokomotiven immer noch ihren Dienst im täglichen Einsatz.
Jedoch empfand man im Volk diese Maschinen immer öfters als schmutzig,
stinkig und laut. Man hatte sich an die leisen neuen elektrischen
Lokomotiven gewöhnt. Mit dem Wirtschaftswunder in Deutschland
begann der der Verkehr auf den
Bahnlinien
anzuziehen und die internationalen Züge durch die Schweiz wurden schwerer
und zahlreicher. Insbesondere der Gotthard verzeichnete einen grossen
Anstieg beim Verkehr nach Italien. Immer öfters mussten
Güterzüge
über die Simplonlinie umgeleitet werden, weil es am Gotthard einfach zu
eng wurde und weil
Lokomotiven fehlten. Die Bespannung mit mehreren
Lokomotiven wurde daher zum täglichen Bild am Gotthard. Die
elektrischen Lokomotiven der ersten Generation schlugen sich so gut es
ging. Sie benötigten zwar viel Personal, aber die
Krokodile liefen erneut zur
Hochform auf. Ergänzt wurden sie durch die zahlreichen Maschinen der
Baureihe Ae 4/7. Immer wieder
arbeiteten bis zu drei Lokomotiven am einem Zug und krochen die steilen
Rampen
hoch. Wirklich beeindrucken konnten eigentlich nur die drei vor dem Krieg gebauten Maschinen der Baureihe Ae 8/14. Sie bespannten die schwersten Züge. Die nachfolgende Serie von kleineren Ae 4/6 wur-den während dem Krieg beschafft und sollten so den modernen Verkehr vorbereiten. Diese tapfere
Lokomotive brachte zwar befriedi-gende Ergebnisse, jedoch
konnten diese Ma-schinen ihre Fähigkeiten nicht umsetzen. Moderne leistungsfähige Maschinen fehlten an allen Ecken und Enden. Es war mit den Zügen und der neuen Reihe Ae 6/6 längst nicht getan, denn diese kamen in den Bahnhöfen an und mussten dort rangiert werden. Immer noch machte diese Arbeit eine Dampf-lokomotive. Gerade die Baureihen C 5/6, A 3/5 und E 3/3 waren unentbehrliche Arbeiter. Nicht beliebt, aber in der Not frisst der
Teufel bekanntlich auch Fliegen. Die grosse Liebe sollte es nicht sein. In dieser europäischen Aufbruchsstimmung woll-te man sich in der Schweiz von den alten Zöpfen befreien. Alles, was aus der Zeit vor dem ersten
Weltkrieg stammte, galt als veraltet und musste nun endlich abgelöst
werden. Das Land, das in den vergangenen Jahren mit Entbehrungen gekämpft
hatte, verdiente eine moderne gut funktionierende Eisenbahn. Da wirkt
alles, was etwas angegraut ist, bereits störend auf das Bild. Insbesondere die Dampflokomotiven rückten
schnell an die erste Stelle der unbeliebten Modelle. Jedoch konnte man in
Europa noch nicht auf diese Maschinen verzichten. Die Arbeiten zum
Wiederaufbau der Strecken beschränkten sich auf die bestehenden Anlagen
und neue
Fahrleitungen
gab es noch nicht. Trotzdem die
Dampfmaschinen
rauchten, spukten Pech und wirkten dadurch schmutzig. Sie wurden auch in
Europa unbeliebt. In einer Zeit, wo in den benachbarten europäischen Ländern, wie zum Beispiel Frankreich, gigantische neue Dampflokomotiven aus amerikanischer Pro-duktion beschafft wurden, beschloss man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB in Bern, die Cholis sollten endgültig verschwinden. Ein sehr ehrgeiziges Ziel, das aber gar
nicht so schwer zu verwirklich war, wie man anhand des internationalen
Vergleichs meinen könnte. Die Schweiz stand hier mit den elektrischen Loko-motiven und den dazu passenden Hauptstrecken sehr gut da und auch Nebenlinien hatten immer öfters eine Fahrleitung. Trotzdem in den Bahnhöfen und auf Nebenstrecken rauchten immer noch die alten Dampfmaschinen. Davon war man in Bern nicht besonders angetan. Dort hatte man ganz klar ein Ziel, die
Schwei-zerischen Bundesbahnen SBB mussten zu einem modernisierten
Fahrzeugpark ohne die alten Dampflokomotiven kommen. Gegen Ende der 40er Jahre begannen die
schwei-zerischen Bundesbahnen SBB deshalb damit, die letzten im
planmässigen Einsatz stehenden Dampflokomotiven durch moderne Maschinen zu
ersetzen. In erster Linie ging es um jene, die unter der
Fahrleitung
ihre Arbeit verrichteten. Das waren die im
Verschub
eingesetzten Maschinen der Baureihen
C 5/6
und A 3/5, denn die arbeiteten zu
einem grossen Teil unter dem
Fahrdraht. Blickte man 1950 auf die Schweiz erkannte
man, dass die Schweizerischen Bundesbahnen SBB dem sich selber gesteckten
Ziel schon sehr nahe waren. Nur noch wenige Strecken waren ohne
Fahrleitung
und in vielen Bereichen wurde diese bereits aufgestellt. So waren die
Bedingungen für den elektrischen Vollbetrieb schon sehr weit
fortgeschritten. Nur vier Jahre später war die volle Elektrifizierung der
Strecken und
Bahnhöfe
nahezu geschafft. Die Dampflokomotiven, die allesamt beinahe 50 Jahre alt waren, sollten nun endlich durch moderne Fahrzeuge ersetzt werden. In den meisten Fällen war es die eingeschaltete Fahrleitung, die es den elektrischen Lokomotiven erlaubte, die Cholis abzulösen. Neue Lokomotiven sollten mit dem
zusätzlichen Verkehr beschafft werden. Dazu gehörten die neuen
leistungsfähigen
Lokomotiven der Baureihe
Ae 6/6 für den Gotthard. Damit konnten ältere Maschinen auf der wichtigen Transitstrecke abgezogen werden. Auf den flach-eren Strecken der Schweiz sorgten diese zu-nehmend dafür, dass die letzten Dampflokomotiven im Streckendienst abgelöst wurden. Jedoch gab es da noch viele
Nebenstrecken,
die noch keine
Fahrleitung
besassen und wo man nicht auf die alten
Dampfmaschinen
verzichten konnte. Auf eine Stilllegung dieser Strecken wollte man jedoch
verzichten. Es gab bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB nur noch wenige Strecken, die ohne Fahrdraht leben mussten. So lange man die Strecken nicht elektrisch
befahren konnte, so lange musste man sich im Direktorium keine zu grossen
Gedanken über die Dampflokomotiven in den
Bahnhöfen
machen. Diese benötigte man ja auch für Rangieraufgaben auf diesen
Strecken. Die rauchenden Maschinen hielten sich daher recht hartnäckig auf
Strecken und in Bahnhöfen. Die ersten Versuche mit
Lokomotiven und
Triebwagen,
die über einen
Antrieb mit
Dieselmotor
verfügten, liefen bereits seit den 30er Jahren. Man hatte also die ersten
Erfahrungen mit diesem Antrieb gemacht und konnte darauf aufbauen. Die
beiden Lokomotivtypen, waren die mit einer
Gasturbine
versehene Am 4/6 1101 und die beiden Am 4/4 1001 und 1002. Man hätte diese
Lokomotiven, die als Einzelstücke galten durchaus, als
Versuchslokomotiven
bezeichnen können. Während die Am 4/6 mit ihrer lauten aber leist-ungsstarken Gasturbine kaum wirtschaftlich betrieben werden konnte, zeigten die beiden Am 4/4, dass sie auf Nebenlinien ohne Fahrleitung durchaus mit einer Dampflokomotive mithalten konnten. Der
Dieselmotor
lief gut, war nicht so laut, wie die
Gasturbine
und er begann auch auf der Strasse immer mehr Fuss zu fassen. Der
Dieselmotor hatte also die Gasturbine geschlagen und setzte zu seinem
Sie-geszug an. Trotz dem guten Erfahrungen mit diesen
Verbrennungsmotoren beschlossen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB die
verbliebenen
Nebenstrecken
ebenfalls mit einer
Fahrleitung
zu versehen. Dazu wurden mit den
Triebwagen
BDe 4/4 passende
Triebfahrzeuge
beschafft. Sie erlaubten einen wirtschaftlichen Betrieb und sorgten so
dafür, dass auch auf den Nebenstrecken die alten Dampflokomotiven abgelöst
werden konnten. Das Problem waren jedoch die grösseren
Bahnhöfe.
Dort rauchten noch viele Dampflokomotiven im täglichen Einsatz vor sich
her. In vielen Anlagen überspannte man auch die ausgedehnten Anlagen mit
einer
Fahrleitung
und so konnte man dort auf die bewährten
Lokomotiven der Baureihe
Ee 3/3
setzen. Zusätzliche Maschinen dieser
Bauart
erweiterten den Bestand. Trotzdem schafften es diese Lokomotiven nicht,
die letzten Dampflokomotiven in den
Stationen
zu ersetzen. Selbst grössere Versionen mit sechs
Triebachsen
wurden beschafft. Diese als Ee 6/6 bezeichneten Maschinen sollten die
schweren Aufgaben übernehmen und die dort eingesetzten Dampflokomotiven
der Baureihen A 3/5 und
C 5/6
ablösen. Ergänzt wurden die beiden Ee 6/6 durch umgebaute
Lokomotiven der Baureihe
Ce 6/8 II. So konnten viele
der grossen Cholis abgestellt und anschliessend endlich abgebrochen
werden. Insbesondere in Anlagen ohne Fahrleitung waren sie immer noch unentbehrlich. Die Maschinen der Baureihe E 3/3 hielten sich in den Bereichen ohne Fahrleitung recht gut. So begann man nun auch damit, einige Anschlussgleise mit Fahrleitung zu versehen. Doch das war nicht überall möglich und so
musste man immer noch auf die Dampflokomotiven setzen. Dass man in Bern
darüber nicht glücklich war, versteht sich von selbst. Mit zu E(e) 3/3 umgebauten Lokomotiven der Baureihe E 3/3 versuchte man den Rauch etwas zu mildern. Diese exo-tischen Maschinen erzeugten den für den Betrieb benötigten Dampf hauptsächlich elektrisch. Jedoch konnte aus Gründen der Sicherheit
immer noch nicht gänzlich auf das Feuer verzichten. Zudem wirkte diese
Kon-struktion immer noch sehr veraltet und sollte deshalb keine grosse
Zukunft haben, denn es gab Alternativen. Die Strecken konnten vollständig mit einer Fahrleitung überspannt werden. Jedoch ging das nicht in allen Bereichen der Stationen. Es gab viele Anlagen, die schlicht nicht überdeckt werden konnten. Das waren Hallen und andere industrielle
Anschlüsse. Genau hier waren aber die stinkenden
Dampfmaschinen
im Einsatz. Neue Modelle sollten daher in diesem Bereich die ersehnte
Ablösung
bringen. Wie sollte man hier eine saubere Ablösung finden? Möglich war dieser Ersatz nur, wenn man
neue
Lokomotiven mit
Dieselmotor
beschafft. Gerade für die Aufgaben in kleinen
Bahnhöfen
waren dazu bereits die ersten
Traktoren
vorhanden. Jedoch fehlte es an den leistungsfähigeren Modellen für den
umfangreicheren
Rangierdienst.
In Anlagen ohne
Fahrleitung
und an Orten, wo deren
Spannung
nicht passte. Dort hatten bisher die Dampflokomotive noch keine
Ablösung
zu fürchten. Mit einem schlichten Ersatz war es jedoch
nicht getan. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB strebten auch eine
Vereinheitlichung des Fahrzeugparkes an. Die Vielzahl Dampflokomotiven
sollten durch möglichst wenig neue Baureihen abgelöst werden. Bekannte
Modelle aus diesen Bestrebungen der
Staatsbahn
waren die ersten
Einheitswagen,
die Baureihe Ae 6/6 und
letztlich auch die neuen
Lokomotiven für den
Rangierdienst. Wie weit dieser vereinheitlichte Park ging,
zeigt gerade die im folgenden Artikel näher vorgestellte Baureihe Em 3/3.
Diese kleine
Rangierlokomotive
mit
Dieselmotor
diente als Ersatz für die letzten noch verkehrenden Dampflokomotiven der
Reihe
E
3/3. Sie hatte viele Merkmale und Bauteile der elektrischen
Rangierlokomotive Ee 3/3 IV,
die zur gleichen Zeit beschafft wurde. So wollte man auch Ersatzteile
einsparen können. Jedoch war auch klar, dass diese
Lokomotiven mit
Dieselmotor
Exoten bleiben würden. In der Regel wurden elektrische
Triebfahrzeuge
eingesetzt. Das Netz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB sollte daher zu
fast 100% mit
Fahrleitungen
versehen werden. Es gab diese damit wirklich überall und die fehlenden
Abschnitte fanden sich in entlegenen Anlagen der
Stationen.
Dazu gehörten auch die vielen
Anschlussgeleise.
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