Die Wagenkasten |
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Bevor wir jeden einzelnen Kasten im Detail ansehen, müssen wir uns
ein Bild über die Zusammenstellung des
Triebzuges
machen. Dieser bestand aus insgesamt sieben einzelnen Fahrzeugen, die zu
einem kompletten Zug formiert wurden. Dabei mussten jedoch von den
Konstrukteuren viele Vorgaben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
berücksichtigt werden.
Man lag damit etwas kürzer als das
Pflichtenheft
zugelassen hatte. Trotzdem sollte die Anzahl Sitz-plätze eingehalten
werden. Eher ungewöhnlich erscheint die Formation der je-weiligen Wagen. So wirkte die gewählte Reihung Bt – B – WRA – A – AD – B – Bt auf den ersten Blick recht ungewöhnlich.
Die sonst an einem Ende platzierte erste
Wagen-klasse
gab es hier in der Mitte. Das war eine For-derung, denn nur so blieben die
Positionen in etwa gleich, wenn die Züge betrieblich abgedreht wur-den. Die Staatsbahnen konnten es sich bei Störungen durch diese Konstellation ersparen den Zug wieder in Sonderfahrten abzudrehen und so die erste Wa-genklasse auszurichten.
Für uns und auch für die Erbauer vereinfachte sich dadurch aber
der Aufbau des Zuges deutlich. Diese Punkte können wir uns bei der
Betrachtung nützlich machen, denn wir müssen nicht jeden Wagen ansehen.
Der
Triebzug
RABDe 500 «ICN»
bestand daher lediglich aus fünf unterschiedlichen Fahrzeugen. Die beiden
an den jeweiligen Enden eingereihten Wagen waren sowohl optisch, als auch
technisch identisch und es gab kaum Unterschiede. Selbst beim
Fahrgastraum
werden wir das dann noch genauer kennen lernen. Hier sind wir eher beim
technischen Bereich.
Doch beim Bau der Wagenkästen wurde noch mehr einheitlich
ausgeführt.
Die einzelnen Kästen wurden bei Schindler Waggon in Pratteln
gefertigt und sie wurden nach den gleichen Vorgaben aufgebaut. Als
Werkstoff wurde, um Gewicht zu sparen, Aluminium verwendet. Nur damit war
es letztlich möglich die geringen
Achslasten
von
Neigezügen
einzuhalten.
Der fertige Zug sollte schliesslich jedoch lediglich vier Tonnen
leichter sein, als durch die
Achslasten
maximal zugelassen war. Sie sehen, dass es trotz Aluminium nicht leicht
war die erlaubten Gewichte einzuhalten. Das war aber auch eine Folge des
nicht so stark belastbaren Materials. Es mussten an vielen Orten
Verstärkungen zu Stabilität vorgesehen werden.
Einzig die
Einstiegstüren
und auch Aussparungen für die
Klimaanlage
blieben offen. So entstand ein grösstenteils geschlossener Kasten. Dieser Kasten wurde an den wichtigen Stellen zusätzlich massiv verstärkt. Diese Bauweise war in der Schweiz neu, denn bisher baute man die einzelnen Bauteile zusammen und erhielt dann den fertigen Kasten.
Jetzt gab es grundsätzlich ein Vierkantrohr, das nicht an ein
Fahrzeug für die Eisenbahn erinnern wollte. Dazu wur-de der Kasten erst in
einem zweiten Schritt. Soweit wurden alle Wagen in kurzer Zeit gleich aufgebaut. Die Fenster der einzelnen Fahrzeuge oder die zusätzlichen Türen wurden nachher ausgeschnitten. Das galt ebenso für Lüftungen und Kabeldurchführungen.
Der Vorteil lag hier bei der sehr einfachen und schnellen Bauweise
für den Kasten. Was von Wagen zu Wagen unter-schiedlich war, Schnitt man
einfach aus. Beginnen wir die Betrachtung der Details mit dem Steuer-wagen. Dieser bildete jeweils das Ende des Zuges und er musste daher im Gegensatz zu den anderen Wagen einen deutlich veränderten Kasten bekommen.
Der Grund lag beim in diesem Wagen benötigten
Führer-stand.
Dieser bildete bekanntlich das Gesicht eines
Trieb-zuges
und so sollte es optimal gestaltet werden.
Die
Front
des
Steuerwagens
und somit des ganzen Zuges wurde nach ästhetischen und aerodynamischen
Gesichtspunkten durch Pininfarina gestaltet und definiert. Dieser Designer
hatte sich schon an der
Lokomotive
Re 460
verwirklicht und bekam dort für seine Formen sehr viel Lob. Jedoch
verschwanden mit dem Designer auch die Ecken und Kanten eines Ingenieurs.
Mit den Rundungen an der Spitze entstand eine sehr elegante
Kopfform, die letztlich durch den Anstrich noch untermalt wurde und die
sich ein wenig an den
ICE
der ersten Generation orientierte. Gerade die Form der Front war bei Triebzügen eine wichtige Angelegenheit. Um dem Zug einen geringen Luftwiderstand zu bieten, wünschte man sich flache Formen, die jedoch sehr viel Platz benötigt hätten.
Etwas, was man beim RABDe 500 jedoch nicht hatte. Daher musste
hier ein Kompromiss gewählt werden. So schwer das erscheint, war es jedoch
gar nicht.
Die Aussenhaut des
Führerstandes
bestand, wie bei der
Lokomotive
Re 460
aus einer doppelwandigen Sandwichstruktur. Ein zähelastischer
Schaumstoffkern wurde dabei mit beidseitigen und mit Glasfasern
verstärkten Kunststoff-schichten eingepackt. Der Zug erhielt so auf sehr
einfache Weise elegante Formen, da man jede erdenkliche Form gestalten
konnte. Die Frontscheibe war in dieser Struktur der Haube eingebettet worden. Man verwendete spezielles Sicherheitsglas, das einer Kugel von einem Kilogramm Gewicht bei 500 km/h widerstehen konnte.
Damit war die Scheibe sehr gut vor Schäden geschützt, sie musste
aber bei geringen Temperaturen aufgewärmt werden. Daher wurde die Scheibe
mit einer integrierten
Fensterheizung
versehen.
Auch hier war viel Erfahrung der
Re 460
eingeflossen, so dass sich die beiden
Fronten
nur in ihrer Gestaltung unterschieden. Sie sehen, dass man sich das Leben
nicht unnötig schwer machte und auch für die Schweizerischen Bundesbahnen
SBB war so der Unterhalt einfacher, denn die Methoden, die bei der Reihe
Re 460
funktionierten, konnten auch hier angewendet werden.
Bisher war der Aufbau dieser Anlage nicht gross von anderen
Baureihen unterschiedlich, jedoch nutzte man die dort gemachten
Erfahrungen. Den aerodynamischen Eigenschaften des Scheibenwischers musste grösste Beachtung ge-schenkt werden. Dieser sollte die Scheibe schliesslich auch bei 200 km/h sicher reinigen können.
Durch den Fahrtwind wurde dieser jedoch abgehoben. Daher musste
der Anpressdruck er-höht werden, was jedoch zu einem zu hohen Wert bei
geringen Geschwindigkeiten geführt hätte.
Die
Front
endete nicht, wie das bisher üblich war, in einem konventionellen
Stossbalken.
Vielmehr wurden die gerundeten Formen auch um die Nase des Zuges gezogen.
Da hier jedoch ein wichtiger technischer Bereich vorhanden war, wurde die
Nase mit einer beweglichen Abdeckung versehen. Diese deckte die sich
dahinter befindliche
Kupplung
ab.
Als Kupplung
wurde nicht mehr die normale
Zugvorrichtung
nach
UIC
verwendet. Vielmehr bestückten die Konstrukteure den
Triebzug
mit einer
automatischen Kupplung.
Diese diente sowohl der Aufnahme der Zug- und
Stosskräfte,
stellte aber auch die pneumatischen und elektrischen
Verbindungen
zwischen den beiden verbundenen Triebzügen her. Zum Einbau kam eine automatische Kupplung der Bauart BSI. Diese sehr filigran wirkende Kupplung war, sofern sie nicht benutzt wurde, hinter der Haube, die sich nach unten verschieben liess, versteckt.
Das führte jedoch dazu, dass der Vorgang mit der
Verbindung von zwei Zügen nicht so einfach
von statten gehen konnte, wie bei offenen Ausführungen. Damit genug Platz beim Kuppeln von zwei Zügen vorhanden war, wurde die automatische Kupplung vor dem Vorgang ausgestossen. Dabei wurde zuerst die Verschalung weggeklappt und dann die Kupplung durch die Steuerung nach vorne geschoben.
Erst jetzt war der Zug soweit bereit, dass der Kuppelvorgang
eingeleitet werden konnte. Manuelle Eingriffe waren jedoch nicht
notwendig.
Wurden die Züge getrennt, erfolgte der Vorgang in umgekehrter
Richtung. So blieb die
Kupplung
meistens hinter der Abdeckung versteckt. Eine auf dem Zug mitgeführte
Hilfskupplung
erlaubte es auch, den defekten Zug mit einem herkömmlichen Fahrzeug
abzuschleppen. Der dazu erforderliche Adapter wurde einfach im
Zughaken
eingesteckt und dann der Kuppelvorgang eingeleitet.
Neben der
automatischen Kupplung
befanden sich, hinter Schürzen verdeckt, die Hilfspuffer. Diese sollten
bei einer Kollision mit einem UIC-Fahrzeug die Frontpartie schützen. Sie
waren zudem so ausgelegt worden, dass sie in diesem Fall die Kräfte bei
einem Anprall mit bis zu 10 km/h und einem mit normalen
Stossvorrichtungen
versehenen Fahrzeug aufnehmen konnten. Dieser Wert entsprach den
Zerstörungsgliedern
von anderen
Triebfahrzeugen.
Der
Neigezug
war damit mit optimalen Schutzvorkehrungen nach modernstem Standard
ausgerüstet worden. Ein Umstand, dem hier erstmals etwas mehr Bedeutung
zugeschrieben wurde und das Personal somit etwas besser schützte. Kommen wir nun zu den beiden Seitenwänden des Führer-standes. Sie waren identisch aufgebaut und wurden in der Form des Kastens nach hinten gezogen. Es entstand so ein nahtloser Übergang.
Eine sichtbare Trennkante gab es jedoch an der Stelle, wo die
Frontpartie mit der metallenen Seite verbunden wurde. Jedoch konnten dort
keine anderen Lösungen verwendet werden. Im Gegensatz zur Lokomotive Re 460 wurde diese Trennkante nicht senkrecht geführt, sondern lief schräg nach hinten. Damit konnte die Menge des Kunststoffes angepasst werden. Die
eleganten Linien spiegelten sich in der Trennkante wieder. Eine Lösung,
die dem
Triebzug
auch in diesem Bereich eine gute Linie verpasste und so zum Gesamtbild
beitrug.
In den Seitenwänden gab es nur im Bereich der schrägen
Front
und somit im GFK-Teil ein schmales und überraschend kleines Fenster.
Seitliche
Einstiegstüren,
oder zu öffnende Luken, waren im Bereich des Führerstandes
jedoch nicht vorhanden. So hatte der Lokführer kaum die Möglichkeit
seitlich etwas zu erkennen. Sein Sichtfeld war deutlich eingeschränkt
worden.
Der Fluchtweg erfolgte nach hinten und die Abgabe von
fahrdienstlichen Dokumenten direkt in den
Führerstand
war auch nicht mehr möglich. Man erkannte hier deutlich, dass die
Übermittlung von Dokumenten vermehrt auf elektronischem Weg über
Funk
erfolgte und es kaum mehr
Bahnhöfe
mit Personal gab. Zudem war zu erkennen, dass es sich hier eher um einen
Wagen handelte.
Unmittelbar vor den erwähnten Seitenfenstern waren die seitlichen
Rückspiegel
montiert worden. Diese Rückspiegel konnten ausgeklappt werden. Damit war
es dem Lokführer trotz fehlendem Fenster weiterhin möglich, seinen Zug
regelmässig zu kontrollieren. Wegen der Montage im Spickel, hatten diese
Rückspiegel nur eine schmale Befestigung und erweiterten sich gegen das
Ende hin deutlich
Damit hätten wir den seitlichen Bereich des
Führerstandes
fast kennen gelernt. Die Seitenwand hatte hier jedoch zwei
Lüftungsgitter
erhalten. Diese dienten der Zufuhr von
Kühlluft
in die hinter dem Führerstand montierten elektrischen Bauteile. Der
Führerstand war somit seitlich nicht zu betreten, was eine Besonderheit
war, denn bisher war immer ein seitlicher Notausstieg vorhanden.
Seitliche
Griffstangen
waren aussen am Fahrzeug nicht mehr vorhanden. Im Türblatt war zudem ein
Fenster zur Ausleuchtung der sich dahinter befindlichen
Plattform
und ein Anzeigekasten zur Information der Reisenden eingebaut worden.
Gerade diese Anzeige in der Türe war neu und wurde dank neuen Geräten erst
möglich und kam daher hier zu Anwendung.
Wurde diese Türe geöffnet, schob sich unterhalb der Türe ein
Schiebetritt heraus. Damit wurde der Spalt zum
Bahnsteig
überbrückt und der einsteigenden Person eine erste Trittstufe angeboten.
Die Türe öffnete sich nun und gab einen Durchgang von 800 mm Breite frei.
Jetzt waren die
Griffstangen
zugänglich und im Innenraum waren weitere Trittstufen zu erkennen.
Dabei kamen beidseitig des Zuges identische Türen zum Einbau, so
dass dazwischen eine übliche
Plattform
vorhanden war. Diese Anordnung und die vorher erwähnte Ausführung
wiederholten sich zudem im ganzen Zug. Bei den meisten Wagen wurden diese
Einstiegstüren
jedoch beidseitig eingebaut. In der Folge wird deren Einbau nur noch kurz
erwähnt werden.
Es folgten nun die Abteile mit den seitlichen Fenstern. Dabei
kamen nach der Türe zwei etwas kleinere quadratische Fenster zum Einbau.
Sie ermöglichten den, in diesem Bereich montierten Sitzen, eine gute
Sichtmöglichkeit nach aussen. Dazu kommen wir jedoch später noch, so dass
wir uns nun den acht weiteren länglichen Fenstern zuwenden.
Diese waren insgesamt, gegenüber von üblichen schweizerischen
Reisezugwagen
eher klein ausgefallen. Die Grösse wurde nicht wegen der Festigkeit der
Wand oder der Scheiben, klein gehalten. Vielmehr wurde hier dem Umstand
der vorhandenen
Neigetechnik
Rücksicht genommen, denn wegen den kleinen Fenstern, war die Bewegung der
Landschaft nicht so deutlich zu erkennen.
Die Fenster waren doppelverglast und wurden fest im Kasten
montiert. Es konnte daher kein Fenster mehr geöffnet werden. Auch die
bisherige Praxis, dass in den Fenstern eines Abteils eines mit
Notbelüftung versehen wurde, gab man hier auf. Notfalls konnten aber
speziell gekennzeichnete Fenster herausgeschlagen werden, womit ein
Notausgang entstand.
Wie bei den
Einstiegstüren
galt auch bei den Seitenfenstern des
Triebzuges
die Regel, dass sich diese im ganzen Zug wiederholten. Lediglich deren
Anzahl war von Wagen zu Wagen unterschiedlich. Wir können uns daher nur
noch auf eine Erwähnung der Anzahl beschränken, was die Betrachtung der
weiteren Wagen in diesem Triebzug deutlich vereinfachen wird.
Damit haben wir auch nun den zweiten Einstieg dieses Wagens
erreicht. Wir befinden uns nun auch gleich am hinteren Ende des
Steuerwagens.
Und unmittelbar nach dieser
Einstiegstüre
folgte die abschliessende Stirnwand und somit bereits der Übergang zum
nächsten Wagen. Besondere Funktionen oder
Lüftungsgitter
gab es in den Seitenwänden der Abteile nicht.
Die Wagen wurden mit einer speziellen
Kurzkupplung
miteinander verbunden. Die Wagenkästen mussten daher in diesem Bereich
verstärkt werden, da alle Kräfte zwischen den Fahrzeugen über diese
zentrale
Kupplung
übertragen wurden. Diese Kurzkupplung konnte betrieblich nicht getrennt
werden und ermöglichte den beiden Wagen, sich unabhängig in allen
Richtungen, ausser der Längsrichtung, zu bewegen.
Besonders bei Zügen mit
Neigetechnik
war eine unabhängige Bewegung der einzelnen Wagen besonders wichtig. Mit
der
Kurzkupplung
verbundene Wagen konnten zudem betrieblich Radien bis hinunter auf 150
Meter problemlos befahren. Somit konnte der
Triebzug
das gesamte Streckennetz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB jedoch
problemlos befahren.
In
Unterhaltsanlagen
waren sogar noch 100 Meter Radius möglich. Dabei mussten die Wagen jedoch
unbesetzt sein und so etwas höher liegen. Nur im nicht gekuppelten Zustand
konnte der minimale
Kurvenradien
von 80 Metern durchfahren werden. Der Zug sollte auch im Unterhalt aber
kaum einmal getrennt werden. Ein Umstand der bei
Triebzügen
üblich war.
Gerade die Tatsache, dass der Zug in der Lage war, recht geringe
Radien zu befahren, zeigt, dass dieses Fahrzeug für die Schweiz gebaut
wurde. Gerade bei
Triebzügen
waren Radien, bis auf 100 Meter eher selten. Insbesondere bei
Neigezügen,
wie zum Beispiel dem ETR 470 galten
besetzt deutlich grössere Werte. Was jedoch kein Problem war, da diese
Werte selten waren.
Damit wären wir nun beim Wagen zwei und somit beim Wagen zweiter
Wagenklasse
angelangt. Dieser war auf beiden Seiten mit
Einstiegstüren
ausgerüstet worden. Zwischen den beiden Türen kamen zwölf gleich grosse
Fenster zum Einbau. Einzig die nach der äusseren
Plattform
folgende kurze Seitenwand kann als Abweichung erwähnt werden.
Mit dem Wagen drei kommen wir zum ersten Wagen, der etwas
spezieller gestaltet werden musste. Hier waren der Speisesaal und ein
Abteil der ersten
Wagenklasse
vorhanden. Das wirkte sich einerseits bei der Anordnung der Fenster, als
auch der
Einstiegstüren
aus. So gab es hier auf Seite des vorherigen Wagens gar keine Türen und
man musste jene des Wagens zweiter Wagenklasse benutzen.
Daran anschliessend folgten fünf Fenster, die einen etwas
grösseren Abstand als jene des Wagens zwei hatten.
Ungefähr in der Mitte des Wagens wurde ein Tor montiert. Es diente
der Versorgung des
Speisewagens
und hatte die gleiche Grösse, wie die
Einstiegstüren
und somit eine lichte Breite von 800 mm. Jedoch war in der Türe nur das
Fenster vorhanden und es gab keine Tritt-stufen.
Daher diente dieses Tor nicht dem Einstieg, sondern nur dem Verlad
der Materialien für die Küche. Die Versorgung des Zuges konnte daher
unabhängig vom Fahrgastfluss ab einem
Bahnsteig
erfolgen. Lediglich der Durchgang innerhalb des Zuges konnte durch die
Arbeiten behindert wer-den. Diese Bereiche werden wir uns jedoch später
etwas genauer ansehen.
Im Bereich des Speisesaals waren dann weitere fünf Fenster
eingebaut worden. Nun folgte kurz vor dem Ende dieses Wagens die
Einstiegstüre.
Der Abstand der Fenster entsprach jener des Abteils vor dem Tor. Es folgte
somit der vierte Wagen. Hier handelte es sich um einen einfachen Wagen,
der nur mit Sitzplätzen der ersten
Wagenklasse
bestückt wurde.
Das wirkte sich gegenüber dem Wagen zwei nur in der Tatsache aus,
dass hier ein etwas grösserer technischer Bereich und nur zehn
Seitenfenster vorhanden waren. Die
Einstiegstüren
waren hier wieder an beiden Seiten vorhanden, so dass keine speziellen
Punkte zu beachten waren. Eigentlich speziell war, dass es sich wirklich
nur um einen Wagen handelte.
Danach folgten ein kleineres Fenster und ein weiteres Ladetor.
Dieses Tor hatte eine lichte Breite von 1400 mm erhalten und war daher
deutlich grösser, als alle anderen Türen und Tore.
Hier musste ein so grosses Tor verwendet werden, weil sich hier
der
Gepäckraum
befand. Schliesslich folgten auch hier wieder drei Reihen mit Fenstern und
der Abschluss des Wagens. Man verzichte auch hier auf der Seite zum Wagen
zweiter Klasse auf eine
Einstiegstüre
und konnte so erneut etwas Platz für einen kleinen
Maschinenraum
schaffen.
Die Betrachtung der Wagen sechs und sieben können wir uns jedoch
ersparen. Nicht weil wir schon fünf Fahrzeuge kennen gelernt haben und
daher etwas abkürzen möchten, sondern viel mehr, weil wir deren Aufbau
bereits kennen gelernt haben. So wurde der Wagen sechs genau gleich
aufgebaut, wie der Wagen zwei und beim Wagen sieben handelte es sich
wieder um einen
Steuerwagen.
Wer nun wirklich einen Unterschied zwischen diesen Wagen bemängeln
will, der kann sich nur auf die Ausrichtung berufen. Damit beim
Steuerwagen
der
Führerstand
am Ende angeordnet werden konnte, musste dieser Wagen zwingend abgedreht
werden. Wegen der verteilten elektrischen Ausrüstung tat man dies jedoch
auch beim Wagen der zweiten
Wagenklasse.
Das Dach, das die Wagen abdeckte, wurde hochgezogen. So entstand
ein Zug, der harmonisch wirkte und der kaum Einblicke in die technischen
Bereiche bot. Damit wurde ein Fahrzeug geschaffen, dass auch bei der
Höchstgeschwindigkeit
von 200 km/h dem Wind kaum Angriffs-fläche bot und so den Zug leise machte
und ihn gut vor seitlichen Winden schützte.
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