Fahrplan für das Personal |
|||||
Ich muss es noch einmal erwähnen, mit dem
grafischen
Fahrplan
haben wir unseren Fahrplan abgeschlossen. Wir können nun die Daten für die
entsprechenden Empfänger aufbereiten. Dazu gehören sicherlich auch
Stellen, die den grafischen Fahrplan in seiner reinen Form bekommen.
Andere Stellen bekommen nur ein Verzeichnis mit den für sie wichtigen
Zeiten. Umfangreicher sind jedoch die Daten für das fahrende Personal.
Die Gestaltung des Fahrplanes für das fahrende Personal läuft
jedoch parallel zur Gestaltung des Fahrplanes für die Kunden. Dabei kommen
aber unterschiedliche Bereiche des Unternehmens zum Einsatz. Die Fahrpläne
für das Personal sind so stark mit diesem verbunden, dass es logisch ist,
dass diese Arbeit von speziellen Stellen dieser
Gruppen
erledigt wird. Die einfacheren Fälle werden direkt durch die
Verantwortlichen des Fahrplans erledigt.
Wir hier wollen uns aber um eine der kompliziertesten Bereiche der
Fahrplangestaltung kümmern. Diese Bereiche finden wir beim Personal, das
mit den Zügen direkt zu tun hat. Dieses fahrende Personal benötigt sehr
genaue und daher umfangreiche Auszüge aus dem Fahrplan, denn es richtet
mehr oder weniger sein Leben nach diesem Fahrplan aus. Denn der Fahrplan
bestimmt, wann sie zur Arbeit erscheinen und wann sie nach Hause dürfen.
Hier könnte ich nun jeden Bereich aufführen. Das ergebe aber sehr
viele Parallelen und würde zu einer unübersichtlichen Angelegenheit. Ich
beschränke mich deshalb auf den mir am nächsten angesiedelten Bereich. Die
Gestaltung des Fahrplans für das
Lokomotivpersonal. Wenn man bedenkt, dass der
Lokführer den Zug nach dem Fahrplan zu bewegen hat, überrascht das einen
nicht, dass er auch einen benötigt. Daher sind die Fahrpläne für das
Lokpersonal schon sehr
früh bekannt.
Wir wollen uns nun in der Folge den Fahrplan für das
Lokomotivpersonal ansehen.
Welche Einflüsse dieser auf die
Dienstpläne
des
Lokpersonals direkt hat, werden wir behandeln, wenn wir die Tätigkeit des
Lokpersonals auf einer eigenen Seite genauer ansehen. Hier beschränken wir
uns auf den Fahrplan und seine Auswirkungen in Bezug auf die Verrichtung
der Arbeit selber. Dieses
Instrument hat daher auch einen passenden Namen
erhalten.
|
|||||
Der Dienstfahrplan | |||||
Dienstfahrpläne sind Auszüge aus dem
grafischen
Fahrplan, die mehr
oder weniger, den schon bekannten Mustern entsprechen. Es handelt sich um
eine Tabelle, die die
Fahrzeiten der Züge genau auflistet und so auch die
Zeiten bei den Durchfahrten aufweist. So kann sich das Personal anhand
dieser Informationen gut im Fahrplan bewegen und die Züge pünktlich
führen. Daher lohnt es sich, wenn wir den Dienstfahrplan genauer ansehen. Wie diese Dienstfahrpläne genau aussehen, hängt vom Land und der dort üblichen Form ab. Zufällige Lösungen wird es jedoch nicht geben, denn die Gestaltung dieser Dienst-fahrpläne ist in den Grundvorschriften geregelt worden.
Dabei gibt es aber mehrere Lösungen, die nicht
abschliessend erwähnt werden sollten. Hier verwende die die Lösungen, die
in der Schweiz angewendet werden und zum Vergleich das Beispiel aus
Deutschland. Abgegeben werden die Dienstfahrpläne, wie wir sie nun ansehen werden, in Papierform. Dadurch kommen durchaus richtige Bücher zum Einsatz.
Die Dienstfahrpläne für einen Lokführer können schon einmal
mehrere Zentimeter dick sein und ein stattliches Gewicht darstellen. Dabei
spielt es keine Rolle, welches Land damit arbeitet, denn überall sind in
diesen Dienstfahrplänen umfangreiche Daten enthalten. In Deutschland wird der Dienstfahrplan daher auch als Buchfahrplan bezeichnet. Dieser Begriff deckt sich sehr gut mit dem eigentlichen Umfang. In Deutschland gehören die Dienstfahrpläne im Gegensatz zur Schweiz nicht zum Personal, sondern zur Lokomotive. Die Buchfahrpläne werden auf den Lokomotiven in einem eigens dafür vorhandenen Schrank untergebracht.
Sie haben richtig gelesen, der Umfang
findet problemlos in einem Schrank Platz.
Kommen wir wieder zur Schweiz erkennen wir, dass hier die
Dienstfahrpläne dem Personal abgeben werden. Der Umfang dieser Abgaben ist
vom Einsatzort des jeweiligen Personals abhängig. Dabei werden die
einzelnen Bücher auf die Strecken bezogen abgegeben. Dieser Dienstfahrplan
besteht neben den Heften für die eigentlichen
Fahrzeiten auch über
Unterlagen, die Angaben über spezielle
Abläufe
enthalten. Die Fahrordnung: Die einzelnen Züge sind im Dienstfahrplan, in so genannten Fahrordnungen auf die Strecken und die Zeit bezogen, aufgezeichnet worden. Dieser Streckenbezug deckt sich nicht mit dem, den Sie kennen. So lange Strecken wie bei Ihnen, haben in einem Dienstfahrplan schlicht keinen Platz. Daher werden diese teilweise auf mehrere Seiten aufgeteilt. Wir schauen aber genauer in die Fahrordnung und somit ins Arbeitsinstrument des Lokomotivpersonals.
Im Grunde ist eine Fahrordnung eine schlichte Tabelle, die einen
Kopf mit Angaben zum Zug und dann die Spalten mit den Zeiten hat. In jeder
Zeile ist ein
Bahnhof
entlang der Strecke mit der dort massgebenden Zeit aufgelistet. Sind bei
einem Zug noch spezielle Hinweise erforderlich, sind diese in einer eigens
dafür vorhanden Hinweisspalte niedergeschrieben und in der Fahrordnung
findet sich ein Hinweis dazu.
Im
Kopf der Fahrordnung finden wir zuerst einmal die Bezeichnung des Zuges.
Diese
Zugnummer
ist deutlich hervorgehoben und dient der Zuteilung der eigentlichen
Fahrordnung. Das heisst, die in dieser Spalte aufgeführten Angaben sind
nur für diesen im Kopf benannten Zug gültig. Hier liegt auch der Grund für
den Umfang dieser Dienstfahrpläne, denn es muss ja für jeden Zug eine
eigene Fahrordnung erstellt werden. Das gilt auch, wenn ein Zug an einem
Tag etwas anders verkehrt.
Verkehrszeiten von Zügen können
abweichen. Ein
Regionalzug,
der unter der Woche einen kleinen
Bahnhof
für die
Pendler bedient, kann diesen am Wochenende ohne Halt passieren.
Daher werden die Verkehrszeiten der Züge im Kopf der Fahrordnungen
aufgelistet. Dazu verwendet man Ziffern, die bei der
Zugnummer
angegeben werden. Erkenntlich sind die Verkehrszeiten an der etwas anderen
Schreibweise.
Diese Verkehrszeiten kennen auch Sie, denn der Zug, den Sie
benutzen wollten, verkehrt nur Montag bis Samstag, und nicht an Sonn- und
allgemeinen Feiertagen. Der Zug hat also nur bestimmte Verkehrszeiten. Das
kann sein, weil es sich bei dem Zug um einen Zusatzzug für Arbeiter
handelt. Unterschiedliche Verkehrszeiten erhöhen den Umfang des
Dienstfahrplanes weiter, denn dort muss vielleicht der Zug aufgeführt
werden, der am besagten Sonntag verkehrt.
Mit der Hilfe von Taktfahrordnungen
wollte man den Umfang bei den Fahrordnungen reduzieren. Wie wir seit der
Vorstellung des
Taktfahrplans wissen, wiederholen sich bei diesem Fahrplan
die
Verbindungen
stündlich. So verkehren auch diese Züge stündlich. Dann
reicht es doch, wenn ich nur eine Fahrordnung nehme und die Stunden mit
Hinweisen ergänze. So entstanden die Taktfahrordnungen.
Statt einem Zug, wird nur den entsprechenden Takt im Kopf der
Fahrordnung aufführt. Die zugehörigen Züge finden wir dann bei den
Hinweisen. Der Umfang des Dienstfahrplanes reduziert sich wieder.
Taktfahrordnungen werden mit Buchstaben und nicht mit Zahlen
gekennzeichnet. So können Verwechslungen verhindert werden. Doch
betrachten wir den Kopf noch weiter und erkennen dabei den zweiten Hinweis
im Kopf.
Um den Kopf der Fahrordnung
abzuschliessen, sehen wir uns noch schnell den letzten Hinweis an. Die
Regelreihe ist eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Dabei stellt
der Buchstabe die
Zugreihe
dar und bei der Zahl handelt es sich um die
Bremsreihe.
Damit gibt diese Regelreihe an, nach welcher Vorgabe die eigentliche
Fahrordnung erstellt worden ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Zug
nach dieser Regelreihe fahren muss. Gefahren wird immer mit der effektiven
Zug- und Bremsreihe.
Die eigentliche Fahrordnung, also die Auflistung der Zeiten und
Bahnhöfe,
ist unterhalb des Kopfes aufgeführt. Sie ist eine logische Abfolge und
entspricht in vielen Zügen dem Auszug vom Grafikfahrplan. Die
Informationen sind aber klarer und somit übersichtlicher gegliedert
worden. Die Darstellung ist dabei auch die
Streckentabelle
der entsprechenden Strecke abgestimmt worden. So liegen die Namen der
Bahnhöfe sowohl bei der Streckentabelle, als auch bei der Fahrordnung auf
gleicher Höhe.
Eine Ausnahme bei der Darstellung
der Fahrordnung von Zügen ist die Transitfahrordnung. Sie wurde zur
weiteren Reduktion des Papieraufwandes eingeführt und enthielt auf den
Transitachsen am Gotthard und am Lötschberg nur wichtige Knoten, die zum
Vergleich der
Fahrzeiten benötigt wurden. Kleine
Stationen
entlang des Fahrweges fehlten, so dass hier die Übereinstimmung mit den
Streckentabellen nicht gegeben war.
Doch damit kommen wir nun zu den Zeitangaben in den Fahrordnungen
und deren Darstellung. Diese Zeiten sind nicht überall gleich geschrieben.
So werden die vorgeschriebenen
Halteorte
mit fetter Schrift dargestellt. Gibt es unterschiedliche Zeiten, werden
oben die Ankunftszeit und unten die Abfahrtszeit angegeben. So erkennt der
Lokführer schnell, wo er wie lange anhalten muss. Jedoch gibt es auch
Haltestellen,
bei denen nur ein H als Hinweis dient.
Neben den
Bahnhöfen mit einem
Halt haben wir in Klammern die Durchfahrten dargestellt. Diese Bahnhöfe
werden somit ohne Halt durchfahren. Die Schrift ist nun normal und so
etwas schwächer als die Zeiten mit den Halten. Es gibt aber auch bei den
Durchfahrten, Zeiten für die
Einfahrt und solche für die
Ausfahrt. Die
Darstellung erfolgt nach den gleichen Gesichtspunkten, wie bei den Halten.
Diese Durchfahrten mit unterschiedlichen Zeiten, werden oft verwendet,
wenn es nicht fest steht, dass der Zug ungehindert durch den
Bahnhof
fahren kann. In diesen Bahnhöfen kann es für den Zug zu einem
betrieblichen Halt kommen. Diese Halte heissen korrekterweise nicht Halt,
sondern sind Durchfahrten mit unterschiedlicher Minutenzahl. Der Zug hält
hier nur an, wenn ein Signal das verlangt.
In der zweiten Spalte der Fahrordnung finden wir hingegen nur Zahlen und
keine Zeiten. Diese Spalte enthält die der Regelreihe hinterlegten
Geschwindigkeiten. Somit muss rein theoretisch der Zug mit diesen
Geschwindigkeiten fahren, um den Fahrplan und die darin vorgesehen
Fahrzeiten einzuhalten. Das stimmt so nicht ganz, soll uns aber hier
reichen, denn wir sehen uns diesen Bereich noch etwas genauer an.
Das Fahrverhalten:
Mit den Fahrplänen für das
Lokomotivpersonal haben wir erkannt, dass dieses
damit viele Informationen bekommt. So kann das Lokpersonal seine
Informationen aus der
Streckentabelle und der Fahrordnung nutzen, um einen
Zug über die einzelnen Strecken zu führen. Bei den Schnittstellen der
einzelnen Fahrpläne werden einfach die neuen Streckentabelle und
Fahrordnung im Fahrplanhalter aufgesteckt. Fahrplanhalter sind spezielle Ständer für die Fahrpläne. Auf diesem Ständer können die Fahrpläne, wie Notenbücher bei Musikern, aufgelegt werden. Damit hat das Lokomotivpersonal die Fahrpläne immer im Blickfeld und kann die Informationen schnell abrufen.
Damit diese auch in
Tunnel, oder in der Nacht erkannt
werden, sind die Fahrplanhalter mit einer
Beleuchtung ausgerüstet worden.
Diese kann der Lokführer mit einem Schalter ein- oder ausschalten. Fährt das Lokomotivpersonal mit den Informationen aus dem Fahrplan, spricht man von einer Innensteuerung. Dabei darf diese Innensteuerung nicht mit der innenliegenden Steuerung von Dampflokomotiven verwechselt werden.
Die Innensteuerung ist somit
eigentlich die Fahrt mit den Angaben, die im
Führerstand enthalten sind.
Das sind die
Streckentabelle und die Fahrordnung, die im Fahrplanhalter
aufgesteckt werden müssen. Bei der Innensteuerung der Züge zeigen die Signale entlang des Fahrweges hingegen nur freie Fahrt. Der Lokführer kann daher die in der Fahrordnung vorgeschriebene Geschwindigkeit fahren.
Man spricht hier von einer
regulären Fahrt, denn in den meisten Fällen, verkehren Züge mit der
Innensteuerung. Jedoch kann das nicht immer so sein, denn der Betrieb
bietet immer wieder Ausnahmen. Diese Ausnahmen nennt man Aussensteuerung. Langsamere Fahrweisen, als die im Fahrplan aufgeführten Werte, werden dem Lokführer durch die schon früher beschriebenen Signale mitgeteilt. Dabei erhält der Lokführer nun die Angaben über die erlaubte Geschwindigkeit ausserhalb der Lokomotiven.
Daher nennt man die Fahrweise Aussensteuerung. Es kann aber
auch sein, dass er von einem
Bahnhof über
Funk die Anweisung erhält,
langsamer zu fahren. Auch jetzt erfolgt die Information von ausserhalb der
Lokomotive. |
|||||
Elektronischer Dienstfahrplan |
|||||
Um der Papierflut mit den Dienstfahrplänen Herr zu werden, versuchte man
immer wieder neue Ideen umzusetzen. So führte man die Taktfahrordnungen
oder die Transitfahrordnungen ein. Jedoch war man damit immer noch nicht
zufrieden, die Änderungen flossen hier nur sehr schleppend ein, denn man
musste schliesslich neue Fahrpläne drucken und so viel Zeit einplanen.
Betrieblich hätte man sich aber eine schnellere Lösung gewünscht.
Die Liste der möglichen Lösungen war dabei lang. Und führte von der
Aufhebung der Fahrordnungen für Güter- und
Dienstzüge bis zu einer Lösung
mit elektronischen Geräten. Auch wenn man bei den nicht veröffentlichen
Zügen die Fahrordnungen gestrichen hätte, die Zeit bis eine Änderung
umgesetzt worden wäre, hätte viel Zeit in Anspruch genommen. Eine schnelle
Lösung hatte man so noch nicht erreicht.
Besonders die elektronischen Lösungen boten den Vorteil, dass man die
Programme mit speziellen Updates innert kurzer Zeit auf den neusten Stand
bringen konnte. Der Aufwand bei Änderungen wurde daher massiv reduziert
und die Reaktionszeiten verkürzt. Gleichzeitig konnte die Papierflut
endgültig eliminiert werden, da die gedruckten Fahrordnungen mehr oder
weniger abgelöst wurden. Daher entschied man sich für eine elektronische
Lösung.
Die Systemfrage:
Bei den Fahrplänen aus Papier haben wir erfahren, dass es unterschiedliche
Lösungen gab. So wurden diese Fahrpläne in der Schweiz dem Personal
abgegeben und in Deutschland auf den
Lokomotiven abgelegt. Mit der
Einführung der elektronischen Lösung konnte man nun diese Systeme
überdenken und so auch neue Lösungen wählen. Dabei boten beide Lösungen
Vor- und Nachteile.
Bei der Abgabe von persönlichen Geräten konnten diese auch für andere
Bereiche genutzt werden. So konnte man zum Beispiel die
Dienstpläne
ebenfalls auf eine elektronische Lösung umsetzen. Man lief jedoch Gefahr,
dass die Geräte verloren gehen konnten, denn immer wieder wurden Taschen
von Lokführern gestohlen. Man musste daher genau abwägen, welche Lösung
man nun umsetzen soll, denn die fest installierten Geräte auf der
Lokomotive wären besser geschützt.
Letztlich kam die Umstellung des grundsätzlichen Systems bei den
elektronischen Lösungen nicht in Frage. Man blieb auch bei den
elektronischen Fahrplänen bei den bisherigen Modellen. Das führte dazu,
dass man in der Schweiz das anschliessend vorgestellte System mit
persönlichen Geräten wählte. In Deutschland wurde jedoch auf den
Lokomotiven ein elektronisches System auf den Lokomotiven installiert, das
man Ebula nannte.
Das System Ebula heisst
ausgeschrieben elektronischer Buchfahrplan,
Langsamfahrstellen und
Anordnungen. Korrekt abgekürzt wurde daraus dann die Bezeichnung EBuLa.
Die aktuellen Daten wurden vom Personal auf einer Karte mitgeführt und
regelmässig aktualisiert. Diese Karte lieferte dann für das auf der
Lokomotive eingebaute Gerät, die Daten. EBuLa wurde somit vom Zeitraffer
her ähnlich verwaltet, wie die Lösungen in der Schweiz.
Mit der Einführung des
GSM-R-Funkes wurde das System umgestellt, die
anfänglichen Karten des Personals wurden eingezogen und die Daten neu über
eine digitale Datenkommunikation auf das Fahrzeug geladen. So war es
technisch möglich, die Daten in Echtzeit, also sofort zu übermitteln. Die
Kommunikation funktioniert letztlich auch aus anderen GSM-R Netzen und
erlaubt so gerade Zügen, die aus dem umliegenden Ausland kommen, die Daten
zu laden.
Die LEA:
Die Lösung in der Schweiz führt zur
Abgabe von Geräten an das
Lokomotivpersonal. Daher schleppte das Personal nun an
Stelle der Fahrpläne einen Computer mit. Das Gewicht der Dienstfahrpläne
konnte jedoch deutlich reduziert werden, so dass sich diese Geräte
sicherlich positiv auswirkten. Obwohl es sich beim Gerät um ein
handelsübliches Gerät handelte, wurde es als LEA bezeichnet. Dabei stellte
LEA jedoch nur die installierte Software dar. Die Software LEA bietet die für die Fahrt notwendigen Informationen. Die LEA ersetzte sowohl die Fahr-ordnungen, als auch die Strecken-tabellen. Dabei steht LEA für Lokomotivpersonal Elektronic Assistent. Diese Geräte basieren daher auf einem Netbook, das die entsprechende Software enthält.
Die LEA eroberte die Herzen der Lokführer im Sturm und manche Ehefrau
vermutete bei der um-schwärmten LEA eine Nebenbuhlerin, die aber nur
elektronisch existierte. Durch die LEA konnte man viele Probleme eliminieren. So konnten Änderungen nun sehr kurzfristig einfliessen, ohne dass lange Vorlauf-zeiten bestanden.
Das dem Personal abgegebene Papier konnte deutlich reduziert werden, was
grosse Einsparungen bedeutete. Zudem verschwanden die Wechsel der
Fahrpläne bei den Schnittstellen, denn mit der LEA konnten die ganzen
Fahrordnungen aufgeführt werden.
Aktualisiert wurden die Geräte und die Software in den jeweiligen
Standorten des Personals. Dort waren die entsprechenden Schnittstellen
eingerichtet worden. Das Personal wurde angewiesen, die Updates in
regelmässigen Abständen durchzuführen. Dabei verkürzte man jedoch die
Informationszeit für das
Lokomotivpersonal jedoch nicht, so dass immer noch 72
Stunden als minimaler Vorlauf für Änderungen bleiben.
Da elektronische Geräte
nicht ewig funktionieren und so auch auf der Fahrt ausfallen können,
musste man eine als Rückfallebene bezeichnete Notlösung einführen. Das
Lokomotivpersonal
musste daher die
Streckentabelle immer noch mitführen. Bei
Ausfall des Gerätes, wurde mit den Streckentabellen gefahren und die
Bahnhöfe über die Notlösung informiert. So konnte ein Notbetrieb bis zum
Schluss der Arbeit ermöglicht werden.
Die Rückfallebene sah die
Fahrt nur mit
Streckentabelle als Notfahrt an. Nach Ankunft des Zuges
konnte sich das Personal mit der Papierform versorgen. Dazu wurde das
Portal LEA-Print eingeführt. Das
Lokomotivpersonal
konnte dort die Angaben der
LEA auf Papierform ausdrucken und so die Fahrt wieder normal ausführen.
Die Abgaben waren jetzt einfach auf Papier vorhanden und nicht
elektronisch.
Die LEA II:
Die elektronischen Fahrpläne mit
der Software LEA bewährten sich sehr gut. Jedoch kamen die ursprünglichen
Geräte ans Ende der Lebensdauer. Nun zeigten sich die Vorteile der
persönlichen Abgabe, denn man konnte das Personal einfach mit neuen
Geräten ausrüsten. Bei auf
Lokomotiven eingebauten Geräten ist das schon
schwerer. Die neuen Geräte wurden in der Folge als LEA II bezeichnet. Dieses Nachfolgemodell sollte die Schwachstellen des alten Gerätes aufheben. Neben einer einfacheren Umsetzung der Daten, sollten diese Daten auch über spezielle in Bahnhöfen montierte Hotspots übermittelt werden können.
Der Lokführer konnte so innert kürzester Zeit über Neuerungen und
Änderungen informiert werden. Wir haben nun den Schritt in die
Echtzeitinformationen gemacht, wobei die Fristen immer noch bei 72 Stunden
blieben.
Die Umstellung auf LEA II erfolgte für die ersten Lokführer im Jahre 2009.
Die erste Ausrüstung betraf jedoch nur die Lokführer des
Personenverkehrs.
Die Kosten für den Betrieb der neuen Geräte waren so hoch, dass SBB
Cargo
vorerst einen Aufschub verfügte und weiterhin bei den alten Geräten blieb.
Es kamen auch immer wieder Gerüchte auf, die davon sprachen, dass SBB
Cargo gerne wieder zu der alten Papierform wechseln wollte. Die Gerüchte um SBB Cargo wurden mit der Abgabe von neuen Geräten zerstreut. Die sehr zum Missfallen des Lokomotivpersonal viel grösser als ursprüngliche Exemplar ausgefallen Modelle des Personenverkehrs, wurden bei SBB Cargo durch ein kompakteres und leichteres Gerät ersetzt.
Bei der verwendeten Software gab es jedoch
keine Änderungen zu den Geräten des
Personenverkehrs, so dass die LEA
Cargo einfach nur etwas kleiner ausgefallen war.
Weiterhin galten die
Streckentabelle und die Information der
Bahnhöfe als
Rückfallebene. Jedoch konnten die Daten in Echtzeit mit Funkwellen
aktualisiert werden, so dass eine Notreparatur schnell und innert kurzer
Zeit bei einem Halt erfolgen konnte. Oft war so eine Fahrt mit dem Gerät
möglich. Jedoch blieben die Rückfallebene und das Portal LEA Print
weiterhin vorhanden. Die LEA II oder LEA Cargo stellt dabei nur neue
Geräte dar.
Das Ipad:
Die
Ablösung der Geräte ist ein
Prozess, der immer wieder eingeführt werden muss. Dabei stellt sich mit
der dritten Generation der Geräte die grundsätzliche Frage nach der
Rückfallebene. Besonders bei SBB
Cargo wollte man das Papier aus dem
Führerstand verbannen. Die
Vorbereitungen dazu wurden bereits bei der LEA
Cargo umgesetzt. Zudem wurde das Personal bei SBB Cargo mit einem
persönlichen Ipad ausgerüstet.
In der Übergangsphase sollte das Ipad bei SBB
Cargo als Rückfallebene
benutzt werden. So konnte man auf das Mitführen der
Streckentabelle
verzichten. Bei Ausfall der LEA Cargo wurden einfach die Streckentabellen
auf dem Ipad aufgerufen und die Fahrt konnte mit der Nachfrage nach den
vorgeschriebenen
Halteorten auf der
Leitstelle fortgesetzt werden. Jedoch
war das nur eine Lösung, bis die Software LEA auch auf dem Ipad zur
Verfügung stand. Mit der Einführung von LEA-Ipad bei SBB Personenverkehr sollten die schweren Geräte der LEA II abgelöst werden. Im Gegensatz zu SBB Cargo stand hier jedoch nicht der papierlose Führerstand im Vordergrund.
Dazu
muss erwähnt werden, dass
Güterzüge umfangreichere Informationen
benötigen, als
Reisezüge. Daher kam es zu diesen Unterschieden. Daher
sollte das
Lokomotivpersonal bei SBB
Personenverkehr das
Handy als Rückfallebene
benutzen.
Die Einführung des Ipad mit der Software LEA-Ipad zeigt deutlich, dass die
Lösungen mit Papier endgültig verschwunden sind. Zwar wird es immer wieder
neue Geräte als
Ablösung geben, die Aufgabe der elektronischen Lösung
scheint jedoch nun vom Tisch zu sein, die Vorteile der elektronischen
Dienstfahrpläne ist zu deutlich zu erkennen. Zudem funktionieren die
Geräte sehr zuverlässig, so dass es selten zu Problemen kommt.
Wer jetzt noch vom Papier schleppenden Lokführer träumt, ist definitiv
hinter dem Mond zu Hause. Ein mit einem Gerät LEA ausgerüsteter Lokführer
möchte nicht mehr auf diesen elektronischen Fahrplan verzichten. Zudem ist
dieser Lokführer sehr flexibel, denn die Änderungen an den Fahrplänen oder
sogar bei den Diensten können mittlerweile in Echtzeit übermittelt werden.
So gesehen zeigt der
Lokomotivpersonal Elektronic Assistent sehr gut, was er zu
leisten vermag.
Die LEA ist aber nicht bei allen Bahnen eingeführt worden. Diese wählten
entweder ein anderes Modell mit dem gleichen Ziel oder blieben bei den
Dienstfahrplänen in Papierform. Denn wer im Tag nur vier Züge zu fahren
hat, kann das durchaus mit Papierfahrplänen umsetzen. Die LEA sollte hier
nur als Beispiel für die elektronischen Lösungen erwähnt werden. Der
elektronische Dienstfahrplan hat sich bei den Bahnen durchgesetzt.
Letztlich kann aber gesagt werden, dass sowohl EBuLa, als auch die LEA in
ihren Versionen dazu beigetragen haben, dass der elektronische
Dienstfahrplan zu den Arbeitsmitteln des Personals mutierte. Wer damit
arbeitet, schätzt die Geräte und möchte nicht wieder auf die Papierform
ausweichen müssen. Es reicht, wenn bei Störungen mehrere Seiten Papier
ausgedruckt werden müssen, um nur einen Zug zu führen. Jedoch wurde
letztlich auch das nicht mehr nötig.
|
|||||
Zurück | Navigation durch das Thema | Weiter | |||
Home | Depots im Wandel der Zeit | Die Gotthardbahn | |||
News | Fachbegriffe | Die Lötschbergbahn | |||
Übersicht der Signale | Links | Geschichte der Alpenbahnen | |||
Die Lokomotivführer | Lokführergeschichte | Kontakt | |||
Copyright 2016 by Bruno Lämmli Erstfeld: Alle Rechte vorbehalten |