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Baujahr: | 1902 - 1915 | Leistung: | 370 kW / 500 PS | |
Gewicht: | 35 t | V. max.: | 45 - 50 km/h | |
Normallast: | 30 t bei 20 km/h | Länge: | 8 455 - 8 715 mm | |
Eine
Lokomotive, die so bekannt ist, dass sie jedes Kind auf der
Welt kennt. Na gut, vielleicht nicht jedes, aber die meisten in Europa.
Versetzen Sie sich wieder in ihre Kindheit zurück. Damals als Sie ihre
erste eigene Lokomotive zeichneten, nahmen Sie ein Farbstift und begannen
mit dem Aufbau einer Dampflokomotive. Die sollte alle wichtigen Punkte
aufweisen. Dabei kommen Sie vermutlich schnell zu dem folgenden Modell. Es ist ja wirklich nicht schwer. Drei Kreise, drei Kisten und ein Strich. Fertig ist die Lokomotive. Wer natürlich etwas fauler war, beschränkte sich auf zwei Kreise. Doch in allen Fällen kam ein ähnliches Ergebnis, wie auf dem Bild, heraus.
Besonders engagierte Kinder, begannen dann noch damit die
Lokomotive nach ihrem Gefühl mit Farbe zu versehen. Doch da
war noch die dreiachsige Maschine, die sogar so gut war, dass sie fliegen
konnte. Bevor Sie nun wütend in die Tasten greifen, die Emma war nicht kleiner und hatte drei Achsen. Jedoch war gerade diese Maschine, die auch fliegen konnte, spannend. Je nach Zeichner, hatte sie auch zwei Achsen erhalten.
Nicht verändert hatten sich dabei nur Jim Knopf und Lukas der
Lokomotivführer. Die Geschichten im Lummerland mit den zwei Bergen kennen
viele Kinder und auch bei den Erwachsenen sind die Bilder immer noch im
Kopf.
Wir sind nun aber nicht mehr bei der Augsburger Puppenkiste und Jim Knopf.
Aus dem Kind wurde der Teenager, der sich vielleicht etwas mehr mit der
Eisenbahn befasste. Die Emma war nun keine Dampflokomotive mehr und die
Bahnen der Region dienten als Vorbild für die nun vielleicht mehr ins
Detail gehenden Zeichnungen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen
Ländern in Europa begannen sich auch in diesen Bereichen abzuzeichnen.
Als Sie dann noch älter wurden und sich mit den echten Maschinen vertraut
machten, fanden Sie genau die
Lokomotive aus den Kindertagen auch bei den Bahnen. Es gab
sie wirklich überall. Wobei die jüngeren Leser natürlich keinen
Kamin
mehr hatten. Es war ein
Auspuff.
In der Schweiz entpuppte sich das Modell als Reihe
Ee 3/3 und war mit
Strom
betrieben. Doch wer auch bei den
Dampfmaschinen
einen Blick auf die Modelle riskierte, fand das Muster. In Deutschland entstand dann einfach die Baureihe BR 89. Sie fand sich zu meiner Jungend in einer Anfangspackung eines grossen Modellherstellers aus Deutschland und es war wirklich meine erste eigene Lokomotive.
Als Geschenk zu Weihnachten mit dem kurzen Zug. So kam ich, wie viele
andere Leute auch, zu meinem Hobby. Die Eisenbahn begann den Jungen zu
faszinieren und in Deutschland fand man die BR 89 auch im Original. Wer sich jedoch mit den Bahnen in Österreich befasste, kam schnell zu Baureihen, die in diesem Land verkehrten. Wobei der dortige bekannte Modellhersteller bei den Packungen auch zum Modell aus Deutschland griff.
Trotzdem gab es dort auch das entsprechende Muster aus Öster-reich.
Verkauft wurde es jedoch vom Hersteller als
Lokomotive für Länderbahnen. Damit lag man nicht einmal so
falsch, wie wir sehr schnell erfahren werden. Ähnliche Bilder würden sich in den anderen Ländern in Europa beliebig oft wiederholen lassen. Das würde jedoch den Umfang definitiv sprengen und hier sollten ja nicht alle Lokomotiven mit drei gekuppelten Triebachsen in der Welt vorgestellt werden.
Es geht um die Bahnen in der Schweiz und diese unterschieden sich nicht
von anderen Ländern. Auch wenn der Aufbau anders ist, viele Punkte passten
zur Baureihe 89.
Die Baureihe wurde für den Einsatz im
Rangierdienst
beschafft, konnte aber auch auf der Strecke mit leichten Zügen eingesetzt
werden. Diese verkehrten in der Schweiz auf
Nebenstrecken,
in anderen Ländern waren es jedoch die Länderbahnen. Damit gab es solche
Modelle scheinbar schon viele Jahre vor den
Staatsbahnen.
Ein ehrwürdiges Fahrzeug, das tapfer die Aufgaben erledigte, aber nie so
richtig zu einer Berühmtheit gelangen sollte. Gerade kleinere Bahngesellschaften setzten schon sehr früh solche Maschinen für die Beförderung der leichten Züge ein. Die Reise war noch nicht so hektisch und da waren gemütliche Fahrten durchaus üblich.
Nur schon mit 30 km/h war man damals sehr schnell unterwegs. Vielerorts
fand man die Hinweise, dass das Pflücken der Blumen während der Fahrt
untersagt sei. Doch warum machten die Bahnen nicht mehr aus den
Möglichkeiten? Dank der einfachen Bauweise und der Tatsache, dass das Modell oft gebaut wurde, senkte sich der Preis für die Beschaffung. Gerade bei neu gebauten Bahnlinien war das ein wichtiger Punkt, denn Geld war in diesem Moment kaum vorhanden.
Der Bau verschlang das gesammelte Kapital und als letzt-lich das
Rollmaterial
anstand, fehlte schlicht das Geld. Doch die
Lokomotiven und Wagen mussten beschafft wer-den, denn ohne
fährt nichts.
Erst der Betrieb brachte die benötigten Einnahmen, die dann schnell zu
grösseren Modellen und schnelleren Zügen führten. Eine durchaus übliche
Entwicklung, die in jedem Land beobachtet werden konnte. Je grösser die
Gesellschaften jedoch wurden, desto weniger wollte man mit den kleinen
Maschinen die Züge führen. Sie waren zu langsam und auch die
Zugkraft
war für die längeren
Kompositionen
nicht ausreichend.
Neue grössere Baureihen verdrängten daher diese tapferen Maschinen, die
oft noch nicht so alt waren, dass man sie leichtsinnig auf den Schrott
stellten wollte. Zumal der umfangreichere Verkehr ein neues Problem ergab,
denn es mussten plötzlich Wagen rangiert werden.
Güterwagen
wurden zugestellt und bei
Reisezügen
wurden zusätzliche Exemplare beigestellt. Ein Aufwand, für den die neue
grosse
Lokomotive zu unhandlich war. Die grösseren Bahnen nutzten diese Modelle daher für den Einsatz im Rangierdienst. Dank der kurzen Bauweise nahm das Triebfahrzeug nicht viel Platz in Anspruch. Das war besonders in beengten Anlag-en ein grosser Vorteil.
Geschätzt wurde dabei auch die hohe
Zugkraft.
Sie müssen wissen, dass bei Rangierarbeiten die Anzahl der Fahrten so
gering wie nur möglich gehalten wurden. Es war wie so oft, schlicht eine
Frage der Zeit. So entstand ein Klassiker unter den Dampfloko-motiven der Schweiz bereits lange Zeit vor den Schweizerischen Bundesbahnen SBB und dem hier vorgestellten Modell. Man kann davon ausgehen, dass viele grössere Bahngesellschaften sehr schnell auf solche Lokomo-tiven im Rangierdienst zurückgegriffen hatten. Die Maschine war äusserst schlicht gehalten
und war bestens für die an sie gerichteten Aufgaben in den
Bahnhöfen
angepasst worden. Doch schauen wir uns etwas genauer an, wie
es zu diesen üblichen Maschinen gekommen ist. Vorgreif-end soll erwähnt
werden, dass dieser Lokomotivtyp über 100 Jahre in der Schweiz planmässig
eingesetzt wurde, das erreichten hierzulande nicht viele Maschinen. Klar
es gibt ältere Baureihen, aber die konnten sich schon vor Jahren zur Ruhe
setzen. Zu dieser Zeit rangierte man immer noch mit der hier beschriebenen
Dampflokomotive. In der Geschichte dieses Modells beginnen
wir viele Jahre vor der Gründung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und
dem damit verbundenen Chaos in der Nummernzuordnung. Wie wir schon wissen,
was bei den grösseren Gesellschaften für den
Rangierdienst
genutzt wurde, war für viele kleinere Bahnen die Rettung. Daher war
schlicht nur die Bezeichnung E 3/3 identisch, denn jede Bahn passte das
Modell den eigenen Bedürfnissen an. Die Maschinen waren leicht, kurz, nicht besonders schnell, aber zugkräftig. Das reichte manchen kleineren Privatbahnen durchaus, denn nicht alle gehörten zur Klasse der Nordost-bahn NOB, oder gar der Jura-Simplon Bahn JS. Es entstand fast eine standardisierte
Lokomotive für
Neben-bahnen
und den
Rangierdienst.
Wer gebrauchte Modelle los-werden wollte, hatte in den Jahren vor den
Staatsbahnen
sei-ne liebe Mühe, denn es gab sie überall. Sollten Sie hier jedoch die Gotthardbahn vermisst haben, kann nur gesagt werden, dass diese Gesellschaft damals in einer anderen Liga spielte. Das stetige Wachstum führte dazu, dass auch vermehrt rangiert wurde. Man beschaffte sich daher schnell auch
Lokomotiven für den
Rangierdienst.
Diese hatten, wie könnte es auch anders sein drei
Triebachsen.
Kleinere Modelle, waren in schwachen Re-gionen, wie den Werkstätten, im
Einsatz. Sie sehen, es gab die Modelle bei allen
Bahnen. Der Hersteller, in diesem Fall die in Winterthur ansässige
Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM, bot daher immer wieder
den gleichen angepassten Lokomotivtyp an. Dieser konnte dann an die
kleineren
Privatbahnen
verkauft werden. Die waren, wie wir ja schon wissen, auf billige
Lokomotiven angewiesen. So kam letztlich die grosse
Verbreitung der Modelle nach der
Bauart
E 3/3. Zwar benötigte man wegen den oft steilen
Abschnitten,
Lokomotiven mit grosser
Zugkraft
und somit mit mindesten drei
Triebachsen,
aber die waren teuer. Diese Maschinen gab es, aber die Strecken waren für
grosse schwere
Schlepptenderlokomotiven
zu kurz. Die Maschine hätte unnötiges Gewicht mitschleppen müssen, das war
aber wegen den steilen Abschnitten und der kurzen Strecke nicht sinnvoll,
so blieb nur das hier vorgestellte Modell. Jedoch kam dann die Ver-staatlichung der Bahnen. Diese führte dazu, dass die kleinen Nebenbahnen und die grossen Gesellschaften zu einer mächtigen Staats-bahn wurden.
Diese sollte die Zukunft der Schweiz prägen. In Schrit-ten sollten die
Modelle der
Privatbahnen
in den Be-stand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB über-führt werden und
da machte die
Jura-Simplon-Bahn
JS
den Anfang. Die vier anderen
Bahngesellschaften
folgten. Mit jeder neu in die
Staatsbahnen
überführten Privatbahn
kamen neue
Lokomotiven in den Bestand. Diese waren von unterschiedlicher
Bauweise und damit das Chaos perfekt wurde, gab es auch identische
Nummern. Die Nummer 205 hatte bei einer Bahn die
Schnellzugslokomotive,
während bei der anderen
Bahngesellschaft
mit dieser Nummer eine
Rangierlokomotive
bezeichnet wurde. So konnte man nicht wissen, wo was eingesetzt werden
kann.
Die einzige Gesellschaft, die in diesem Punkt den
Staatsbahnen
behilflich war, fand man bei der
Gotthardbahn. Diese setzten schon früh Maschinen mit den Nummern
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ein. Bekannt dabei wurden die
Baureihe A 3/5 900 und die Reihe
C 4/5. Bei den kleinen
Rangierlokomotiven
und der Wahl des passenden Modells, spielte diese jedoch nur noch eine
untergeordnete Rolle, denn jetzt sagte die Staatsbahn, wie es läuft.
Doch bevor es dazu kommen konnte, musste bei den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB zuerst aufgeräumt werden. Daraus ergab sich dann den
Bedarf für eine eigene
Rangierlokomotive,
die in grosser Zahl beschafft werden sollte. Damit kommen wir nun zur
Entwicklung dieser Baureihe. Die
Lokomotive, die unter der Bezeichnung «Tigerli» entstehen
sollte, war dabei gar nicht so einfach zu finden, denn es gab viele
Muster.
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