Zugsicherungen |
|||||||||||
Navigation durch das Thema | |||||||||||
Die Besteller von
Triebfahrzeugen
geben bei der Erteilung des Auftrages die für den Betrieb erforderlichen
Systeme zur
Zugsicherung
bekannt. Bei einer Lieferung, die über 20 Jahre erfolgte, konnten sich
diese jedoch auch ändern. Wenn dann noch hinzukam, dass die Fahrzeuge im
benachbarten Ausland verkehren sollten, wurde die Sache schon sehr
kompliziert. Alleine die Liste mit den verbauten Systemen wäre schon
beachtlich.
Der Platz für den zweiten Mann gab es, jedoch
war dafür nur ein einfacher
Hocker
vorhanden. Die Sichtverhältnisse waren aber nicht mehr optimal. Sie sehen,
dass bei diesen Modellen ein zweimän-niger Betrieb schlicht nicht möglich
war.
Dabei war vorgesehen, dass der Wechsel auch während der Fahrt erfolgt. Dazu wurden die Be-reiche für die Umschaltung definiert.
Diese war aus der Sicht der
Fahrleitungsspannung
noch einfach, denn der Wechsel war auch von Italien her in wenigen
Sekunden möglich. Der Halt war oft nur nötig, damit die nationalen Systeme
aktiviert werden konnten. Der Systemwechsel bei der Baureihe RABe 521 führte dazu, dass im Modus für das Netz der Deutschen Bahn, auch andere Veränderungen vorgenommen wurden. So wurde zum Beispiel aus der eidgenössischen Sicherheitssteuerung die Sifa. Der Zug reagierte daher in diesem Punkt grundsätzlich anders. Bei den anderen Baureihen waren ähnliche Anpassungen vorhanden. Dabei konnten diese aber auch während der Fahrt umgestellt werden.
Daher gilt auch, dass die in den vorherigen
Abschnitten erwähnten Hinweise nur für den Betrieb in der Schweiz galten,
denn mit der Umschaltung auf die
Sifa,
wurde die
Sicherheitssteuerung
von der Wegmessung, auf einen Timer umgestellt. Aber auch die vom Zug
erzeugten Störströme waren mit der Wahl an das Land angepasst worden. Doch
sollten wir uns ansehen, wie der Systemwechsel vollzogen wurde, dabei
kehren wir in die Schweiz zurück.
Die in der Schweiz verwendeten
Zugreihen,
waren auf dem Fahrzeug hinterlegt. Bei einem
Triebzug
waren das Standartwerte, die nicht jedes Mal neu angepasst werden mussten.
Näherte sich der Triebzug nun dem Systemwechsel, wurden die Hauptschalter wegen der Systemschutz-strecke ausgeschaltet und im Führerstand die blaue Taste mit CH gedrückt. Diese begann, wie jene mit I zu blinken.
Sobald die Taste CH zu leuchten begann und jene
für Italien erlosch, war der Wechsel erfolgt. Das heisst auch, dass der
andere
Stromabnehmer
gehoben wurde. Im Stillstand reichte sogar der normale Wechsel der
Fahrgäste von 15 Sekunden für den Systemwechsel. Dazu musste der Zug nicht anhalten. Da jeder Triebzug nur in zwei Ländern verkehren konnte, hatten mit Ausnahme der Baureihe RABe 523 alle Modelle zwei Tasten, die mit den Abkürzungen der Länder anhand der Varianten bei den Automobilen beschriftet wurden. Damit waren diese auch von der Sprache unabhängig, da es sich um eine Internationale Regelung handelte. Das speziellste Beispiel haben Sie oben schnell erkannt, es war CH für die Schweiz.
Um die Vorstellung der einzelnen Systeme ohne
grosse Wiederholungen zu erledigen, müssen wird die Reihenfolge der
Baureihen etwas anpassen. So rückt die Reihe RABe 523 an die erste Stelle.
Die drei weiteren Reihen werden dann in der Folge der Bezeichnungen
vorgestellt werden. Der Grund ist simpel, denn die Systeme der Reihe RABe
523 hatten alle Modelle, denn egal wo, in die Schweiz verkehrten sämtliche
Triebzüge. |
|||||||||||
Systeme für die Schweiz |
|||||||||||
Die
Triebwagen
der Baureihe RABe 523 verkehrten ausschliesslich in der Schweiz. Daher
mussten diese nur die hier verlangten Systeme bekommen. Doch gerade das
war wegen der langen Lieferzeit ein Punkt, der die Angelegenheit nicht
gerade einfach macht. Dabei erwähne ich nur, dass das letzte Modell, die
Zugsicherungseinrichtungen
der ersten Fahrzeuge schlicht nicht mehr hatte. Umgekehrt war das jedoch
auch der Fall.
Dabei war auch die
Haltauswertung
der
Hauptsig-nale
kein Problem für die
Zugsicherung,
die keine
Zugdaten
benötigte. Eine einfache Einrichtung, die jedoch Bedienelemente benötigte. Auf dem Führerpult wurde daher bei der rechten Hand der übliche Quittierschalter montiert. Dieser konnte auf gewohnte Weise vom Lokomotivper-sonal bedient werden. Dabei waren auch die üblichen Distanzen für die Reaktion vorhanden, da die Leittechnik das Signal der Sicherheitseinrichtung dazu benutzte.
Es waren daher vom Tempo unabhängig 50 Meter
vorhanden. Dabei konnte jedoch nur bei der
Warn-ung
eine Rückstellung vorgenommen werden.
Sprach die
Haltauswertung
an, konnte diese nicht zurückgestellt werden. Für die notwendige
Rück-stellung der
Zwangsbremsung
mussten die Tasten der Prüfung genutzt werden. Diese befanden sich in
einem Schrank in der Rückwand und sie wurden einmal am Tag für die Prüfung
bewusst verwendet. Um bei Fahrten im
Rangierdienst
die Signale ohne Probleme passieren zu können, war eine Umgehung in Form
der
Manövertaste vorhanden. Speziell war das Verhalten des Triebzuges bei der Zwangsbremsung. In diesem Fall wurde auf gewohnte Weise die Hauptluftleitung entleert und deren Nachspeisung gleichzeitig unterbrochen. Da jedoch nur eine Fahrsperre erfolgte, konnte in diesem Fall auch die Leistung der elektrischen Bremse genutzt werden. Der Gleitschutz sorgte zudem dafür, dass die Räder nicht blockierten. Damit war der Schutz immer noch aktiv.
Kürzere
Bremswege
konnte nur der Lokführer aktivieren. Verbrachte dieser das
Führerbremsventil
in die Stellung für die
Schnellbremse,
wurden sämtliche
Bremssysteme
aktiviert und der
Gleitschutz
ausgeschaltet. Der
Triebzug
erreichte dabei dank der hohen
Bremskraft
sehr kurze Bremswege. Als Beispiel sei hier erwähnt, dass der Bremsweg in
diesem Fall aus 140 km/h ungefähr 350 Meter lang war. Es gab daher auch
hier einen Unterschied beim Bremsweg der
Zwangsbremse.
Auf die Bedienung durch den Lokführer hatte das
nur geringe Auswirkungen. Die für die Fahrt erforderlichen
Zugdaten
mussten jedoch an einem eigenen Terminal eingegeben werden, da dazu nicht
mehr das Menu des
Funkgerätes
genutzt werden konnte.
Dieser Eingabeterminal für die Zugdaten von
ZUB
262ct befand sich neben dem
Funkgerät
an der linken Konsole. Dabei wurden in diesem
Bediengerät die
Zugdaten
nach dem Muster von
ZUB 121
eingegeben. Dabei waren die
Zugreihe,
die
Bremsreihe,
die erlaubte V-max. und die Länge erforderlich. Die letzten verwendeten
Werte waren dabei als Muster vorhanden. Damit war eine schnelle Eingabe
der Daten möglich, was kurze Wendezeiten erlaubte.
Die bei
ZUB
262ct benötigten Anzeige mit der überwachten
Geschwindigkeit, den Lampen für die
Warnung
und die Störmeldung war im direkten Blickfeld des Lokführers beim
Geschwindigkeitsmesser
angeordnet worden. Dort befanden sich auch die Tasten für die Prüfung und
die Rückstellung einer
Zwangsbremse.
Um sich aus
Bremskurven
zu befreien, wurde jedoch der
Quittierschalter
der
Zugsicherung
benutzt. Dabei wurde nach der
Befreiung das Tempo auf 40 km/h beschränkt.
Die Triebzüge konnten
zudem die
Balisen
von
ETCS
lesen und deren Signale mit
ETM
zu
Meldungen
der
Zugsicherung,
als auch von
ZUB
262ct umwandeln. Diese Bauteile waren notwendig,
weil in der Schweiz die Umstellung auf ETCS erfolgte und es immer mehr
Signale mit aktiven Balisen gab. Dabei verkehrten die Züge ohne die
entsprechenden Anzeigen im
Führerstand.
Sie besassen daher kein von ETCS unterstütztes Level und das sollte sich
gerade ändern.
Mit der vermehrten
Ausrüstung von konventionellen Strecken auf den Standard
ETCS
Level 2
und damit auf die
Die Modelle mit den
Betriebsnummern 523 101 bis 523 114 und 523 501 bis 507 wurden nicht mehr
mit der konventionellen
Zugsicherung
nach
Integra-Signum
und
ZUB
262ct versehen. Diese Fahrzeuge verkehrten
ausschliesslich mit
ETCS.
Dabei kam auf den konventionellen Strecken für Fahrten mit Aussensignalen
das dazu erschaffene Level 1 LS
zur Anwendung. Alle anderen
Triebzüge verkehrten jedoch vorerst im
Level 0. |
|||||||||||
Systeme Ausland |
|||||||||||
Die
Triebzüge mit zwei
Stromsystemen
konnten auch in der gleichen Anzahl Länder eigesetzt werden. Das bedeutete
bei der Baureihe RABe 521 auch die Ausrüstung für Deutschland. Gerade hier
erfolgten sehr viele Umschaltungen, die den Zug an die Bedingungen für
dieses Land anpassten. Ein Beispiel dafür waren sicherlich die
Rückspiegel,
die im Gegensatz zur Schweiz nur noch im Stillstand geöffnet werden
konnten.
Diese Schalter und Taster entsprachen den Vorgaben für
Deutschland und sie wurden nicht mit Symbolen gekennzeichnet. Der Grund
dafür war simpel, in Deutschland wurde bekanntlich deutsch gesprochen. Im direkten Blickfeld waren dann die Anzeigen der punktförmigen Zugbeeinflussung, die mit PZB abge-kürzt wurde, vorhanden. Der in den Vorschriften der Deutschen Bahn geschulte Lokführer konnte diese Anzeigen erkennen und entsprechend davon, die erforderlichen Handlungen vornehmen.
Die Reaktionszeit wurde nun
jedoch auf fünf Se-kunden festgelegt. Die wegabhängige Lösung der Schweiz
wurde daher durch die Variante der
Sifa abgelöst.
Wegen der Ausrüstung
der
Bremsen war ein grösserer Aufwand vorhanden. Zwar durfte der
Triebzug
nach der obersten
Zugreihe verkehren. Jedoch mussten die
Magnetschienenbremsen funktionstüchtig sein, damit mit mehr als 140 km/h
gefahren werden durfte. Aus diesem Grund war auch die Prüfung der
entsprechenden Bremse eingebaut worden. Um die Schulung zu vereinfachen,
wurde die Prüfung in allen Systemen durchgeführt.
Bei den
Triebzügen
der Reihe RABe 521 war jedoch nur die
PZB vorhanden. Eine Ausrüstung mit
der
LZB war jedoch nicht vorgesehen. Der Grund dafür war, dass diese nicht
zwingend erforderlich war und die Züge keine solchen Strecken befuhren.
Sie sehen, im Gegensatz zur Schweiz wurden in den anderen Ländern nur die
erforderlichen Systeme installiert. Das galt auch für die nun folgenden
Baureihen RABe 522 und RABe 524.
Bei den Fahrzeugen der
Baureihe RABe 522 gab es jedoch Unterschiede. So wurden die Modelle für
den Raum Basel mit der in Frankreich üblichen
Zugsicherung versehen. Diese
arbeitete mit im
Gleis montierten Elementen. Die im Gleis montierten
Baugruppen wurden mit einer Bürste bestrichen. Damit wurden dann die
Signale übertragen. Bekannt war diese Lösung auch als «Krokodil» und die
Auswertung übernahm die
Leittechnik.
Trotzdem wurde auch hier die vorher erwähnte
Einrichtung «Krokodil» verwendet. Damit waren die
Triebzüge weiterhin in
Frankreich frei-zügig einsatzbereit. Für uns bleiben nur noch die Modelle der Baureihe RABe 524. Diese mussten mit der in Italien verwendeten Zugsicherung versehen werden. Hier gab es jedoch einen besonderen Fall. Sämtliche Modelle wurden mit der klassischen Lösung für Italien ausgerüstet.
Das dazu erforderliche Anzeigegerät und die
Bedientasten fanden im Korpus des
Führerpultes einen Platz. Daher war hier
die Nische für die Geräte der Lokführer nicht mehr vorhanden. Bei den Modellen mit den Nummern 524 101 bis 524 117 wurde zusätz-lich noch ETCS verbaut. Auch wenn dieses System in absehbarer Zeit im Tessin kommen sollte, war es auch im Modus für Italien aktiv.
Dabei wurde die Lösung generiert, die in diesem Land vorhanden war. Das
war nicht so leicht, wie man meinen könnte, denn das europäische System
für die
Zugsicherung, ist alles andere als einheitlich aufgebaut worden.
Damit können wir die
Zugsicherungen beschliessen. Natürlich ergaben sich in einigen Ländern
neue Vorgaben. Diese waren aber in den meisten Fällen bei der Auslieferung
nicht bekannt. Die einzige Ausnahme bildete da die Reihe RABe 522, die in
zwei Losen beschafft wurde. Dabei kamen jedoch nur die oberen Nummern in
den Bereich von
ETCS, also wurden sie, wegen der Notwendigkeit, damit
ausgerüstet. Die anderen Modelle blieben davon verschont.
|
|||||||||||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |||||||||
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt | ||||||||
Copyright 2021 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |