Betriebseinsatz Teil 1 |
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Der Beginn des
Betriebes stand unter dem Schatten der
Stangenantriebe.
Die Verstärkungen brachten einen gewissen Erfolg und so konnte endlich der
fahrplanmässige Betrieb aufgenommen werden. Jedoch war die Arbeit für die
Erbauer längst nicht zu Ende. Dank den bescheidenen Erfolgen, wussten die
Fachleute jedoch, dass das Problem bei diesem
Dreiecksrahmen
zu finden war. Er war einfach zu schwach konstruiert worden. Während der ersten Betriebsmonate entwickelte sich der Verkehr auf der neuen internationalen Strecke nicht in dem erhofften Masse. Das war in Anbetracht der Probleme mit der neuen Technik und den fehlerhaften Maschinen nicht so schlecht.
So benötigte man
nicht alle
Lokomotiven. Das gab Luft für die Behebung der Schäden. Was
funktion-ierte, verkehrte zwischen Scherzligen und Brig. Den bescheidenen
Regionalverkehr
übernahmen die drei
Motorwagen. Die erste Betriebszeit war von dramatischen Zwischenfällen nicht verschont. Was in Anbetracht der Tatsache, dass auf einer frisch erbauten Ge-birgsstrecke für den Durchgangsverkehr eine neue Traktionsart eingeführt wurde, nicht verwunderlich war.
Ein auf einem
künstlich erstellten Damm stehender Mast, kippt, wenn sich das Erdreich
wieder setzt. So stimmt die Lage des
Fahrdrahtes
nicht mehr und der Bügel kann entgleisen.
Eine enorme
Leistung
des beteiligten Personals, welches die fehlerhaften Maschinen immer wieder
so betriebsfähig herrichten konnte, dass der
Fahrplan
immer gefahren werden konnte. Auch wenn die schweren
Güterzüge
fehlten, der
Personenverkehr
entwickelte sich erfreulich. Insbesondere die internationalen Züge waren
schwer und forderten daher die Maschinen am Lötschberg stark. Gelitten hat
in diesem Fall der schwache
Dreiecksrahmen.
Man ersehnte in Spiez
förmlich die Lösung des Problems mit den
Stangenantrieben.
Die Leute in Oerlikon arbeiten fieberhaft an der Lösung. An der Nummer 163
wurde der Schlitzrahmen durch ein neues massives Teil ersetzt. Neu sprach
man von einem
Dreiecksrahmen.
Die ersten Erfolge in Oerlikon waren spürbar, denn die
Lokomotive fuhr ohne grosse Probleme an. Auch die lästigen
Schwingungen waren nicht mehr zu spüren. Der neue Dreiecksrahmen kam jedoch nicht mit der Maschine nach Spiez. Bevor sie ausgeliefert wurde, sollte der Rahmen auf der Strecke noch erprobt werden. Man wollte nun das Risiko etwas mildern. So kam es, dass nach der Aufnahme des Betriebes wieder mit einer Maschine Ver-suche angestellt wurden.
Die damit
ausgerüsteten
Lokomotiven liefen viel ruhiger und kamen auch nicht mehr wegen
den Problemen mit den
Antrieben
in die Werkstatt.
Auch wenn sich gegen
Ende 1913 eine Besserung zeigte, gelöst waren noch nicht alle Probleme.
Besonders bei schweren Zügen neigten die
Lokomotiven auch mit dem
Dreiecksrahmen
zu den bisherigen Schwingungen. Die Nummer 163 blieb daher vorerst noch in
Oerlikon. Jetzt aber konnte man die Schwingungen einer anderen Ursache
zuweisen. Dabei rückten die beiden
Fahrmotoren
der Maschine in das Blickfeld der Erbauer.
Die Abklärungen
ergaben, dass die grossen
Seriemotoren
zu einem Effekt neigten, der als
Drehmomentpulsation
bekannt war. Der Effekt trat auf, wenn mit schweren Zügen hohe
Zugkräfte
wirkten und sie beschränkten sich auf bestimme Drehzahlen. Etwa bei 38
km/h begannen die merklichen Schwingungen und bei 40 km/h endeten sie
wieder. Das war auch in den Zügen zu spüren. Der Fahrkomfort konnte nicht
mit den alten aber elegant fahrenden
Dampfmaschinen
mithalten.
In Oerlikon baute man daher
der Nummer 163 gefederte Ritzel ein. Diese
Federung eliminierte die
Drehmomentpulsation jedoch nicht. Jedoch waren mit dem Umbau deren
Auswirkungen nicht mehr so gut spürbar. Daher sollten alle Fb 5/7 damit
ausgerüstet werden. Der Umbau begann in Spiez, aber noch wartete man auf
die letzte
Lokomotive, denn die hatte eine andere Aufgabe bekommen und
konnte daher noch nicht übernommen werden.
Die letzte Maschine wurde im
Jahre 1914 an der Schweizerischen Landesausstellung in Bern ausgestellt
und dort dem breiten Publikum gezeigt. Die Tatsache, dass es sich dabei um
die letzte Maschine einer Serie handelte, war nicht wichtig, denn die
Lokomotive bestach auch so an der Ausstellung. Die Maschine war ein Exot
aus einer anderen Welt. Dieses grüne Ding, das mehr einem Wagen, als einer
Lokomotive glich, wurde zum Mittelpunkt.
Die Leute bestaunten diese
Lokomotive vermutlich in etwa gleich neugierig, wie wir heute eine
Dampflokomotive, die in Form der Baureihe
C 5/6 auch anwesend war. Diese
beiden Maschinen hatten die gleichen
Zugkräfte, aber die Lokomotive der
BLS war einfach schneller, was nicht verwunderlich war, denn schliesslich
war es die stärkste elektrische Lokomotive der Welt, die in Bern gezeigt
wurde. So etwas wirkt natürlich auch auf Fachleute.
Am 16. Mai 1914 wurde die
letzte Fb 5/7 in Spiez an die BLS übergeben, womit alle
Lokomotiven
abgeliefert waren. Mittlerweile konnte von einem geordneten Betrieb
gesprochen werden. Die
Triebfahrzeuge waren mehr im Betrieb als in der
Werkstatt. Mit den letzten Arbeiten an der
Fahrleitung verschwanden auch
die Probleme mit den
Transformatoren. Bei den Leuten in Spiez und Oerlikon
konnte man endlich etwas ruhigeren Zeiten entgegensehen.
Die
Lokomotiven
funktionierten recht zuverlässig und der gesamte Verkehr auf der Strecke
zwischen Scherzligen und Brig konnte bewältigt werden. Die
Motorwagen
waren auf den flachen Abschnitten im Einsatz und die Fc 2 x 3/3 war auch
nicht mehr so oft auf der
Bergstrecke zu sehen. Dort hatten nun die neuen
Fb 5/7 das Zepter übernommen. Die Leute blickten nun aber auf die Politik
und da war wirklich nichts mehr gut. Mit einer Kriegserklärung begann der Weltkrieg. Das wirkte sich auf den Verkehr aus. Die Lieferung der bei Dampflokomotiven benötigten Kohle war ein grosses Problem.
Das
führte dazu, dass die Schweizerischen Bundesbahnen SBB den Verkehr am
Gotthard stark reduzieren mussten. Da aber weiterhin Züge mit genau dieser
Kohle das Land passierten, wurde ein Teil der
Güterzüge über den
Lötschberg geleitet und so kam der erhoffte Verkehr. Die Fb 5/7 funktionierten nach den umfassenden Sanierungen gut und die Züge waren immer wieder ausgelastet. Die Maschinen der BLS waren daher regel-mässig im Einsatz und das gefiel dem Direktorium in Bern.
Genau dort war aber auch die
Generaldirektion der Schweizerischen Bundes-bahnen SBB zu Hause. Diese
sahen, wie gut der neue elektrische Betrieb in dieser Zeit funktionierte.
Die gegenüber dem
Drehstrom einfachere
Fahrleit-ung gefiel.
Kurz vor dem Ende des ersten
Weltkrieges kam der Entscheid. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB
entschlossen sich, auch die Gotthardstrecke zu elektrifizieren. Dazu
wählten sie das gleiche System, wie die BLS schon hatte. Das Startsignal
zur landesweiten Elektrifizierung mit einphasigem
Wechselstrom von 15 000
Volt
und 16 2/3
Hertz war gefallen. Die erste Strecke der
Staatsbahn
sollte dabei jene zwischen Bern und Thun sein.
Damit war Bern für die
Lokomotiven der BLS theoretisch erreichbar geworden. Doch die
Staatsbahnen
stellten an ihre Maschinen neue Anforderungen. Man wollte nicht den
Schritt zu universell einsetzbaren Modellen machen. Es sollten grosse
kräftige
Lokomotiven für den
Güterverkehr und schnelle Maschinen für
Reisezüge
beschafft werden. Die von der Industrie vorgeschlagenen
elektrischen
Bremsen erachtete man in Bern jedoch als nicht notwendig. Die ersten noch als Prototypen vorgesehenen Loko-motiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB begannen mit den Fahrten auf der frisch elektri-fizierten Strecke zwischen Thun und Bern. Gleichzeitig machte sich die Fb 5/7 Nummer 155 am 5. September 1919 mit einem zweiachsigen Wa-gen daran machte, die Fahrt nach Brig zu absol-vieren.
Diese Art von Zügen hatte man schon öfters geführt und so machte man sich
auch an diesem Freitag keine Gedanken. Niemand ahnte, dass diese Fahrt Auswirkungen auf die neuen Lokomotiven der Schweizerischen Bun-desbahnen SBB haben sollte. Auch beim Beginn der Fahrt freute sich das Perso-nal eher auf die Pause in Brig. Probleme sah man keine und so fuhr der Zug los. Er begab sich auf die lange Fahrt auf die Südrampe.
Zunächst
war auch das die zur täglichen Routine gewordene Reise. Plötzlich erkannte
das
Lokomo-tivpersonal
in der Nähe des Mankingraben einen auf dem
Gleis
liegenden Felsbrocken.
Die Grösse war jedoch nicht
so gross, dass man eine unmittelbare Gefahr sah. Trotzdem leitete der
Lokführer unverzüglich die
Schnellbremsung ein. Die erhoffte Verzögerung
setzte zwar ein, aber der
Bremsweg war schlicht zu kurz. Die Kollision mit
dem vermeintlich harmlosen Hindernis konnte nicht mehr verhindert werden.
Schon öfters gab es solche Vorfälle, doch diesmal stand die Fahrt unter
keinem guten Stern. Als die Lokomotive über diese Steine fuhr, begann sich das Blatt zu wenden. Das Bremsgestänge der Maschine wurde durch die heftige Kollision schwer beschädigt und so verbogen, dass die Bremsen der Lokomotive wieder gelöst wurden.
Gebremst
blieb nur noch der zweiachsige Wagen. Dieser vermochte jedoch den Zug mit
der 107 Tonnen schweren Maschine nicht zum Stillstand zu bringen. Statt
das der Zug anhielt, nahm die Geschwindigkeit wieder zu. Er war unkontrolliert unterwegs. Das Lokomotivpersonal konnte nur noch hilflos zusehen. Der Unfall wäre vermutlich kaum in den Büchern erwähnt worden, wenn der Wagen ausreichend kräftige Bremsen gehabt hätte.
So aber wurde der Zug immer
schneller und bei der Durchfahrt durch den nächsten
Bahnhof
erfolgte auch
nicht die erhoffte Verzögerung. Die Fahrt bis Brig, wo es wirklich flacher
wurde, war daher noch sehr lange. Irgendwann fuhr der Zug so schnell die Südrampe hinunter, dass die Geschwindigkeit nicht mehr angezeigt wurde. Das hilflose Lokomotivpersonal verlies seinen Arbeitsplatz und begab sich auf den Wagen zum verängstigten und machtlosen Zugführer.
Das war dank der
Plattform,
dem
Übergangsblech
und dem
Wagenübergang keine grosse Sache. Es war
schon eine Überraschung, dass trotz der hohen Geschwindigkeit die
Kurven
ohne
Entgleisung befahren wurden.
Als der Zug letztlich den
Bahnhof von Brig erreichte, war er ungefähr mit 120 km/h unterwegs. Das
war eigentlich für die
Triebstangen an den kleinen
Rädern
zu viel und
diesmal hielt der
Dreiecksrahmen. Die Fahrt führte unweigerlich ins
Verderben, denn die
Einfahrt im Bahnhof Brig war alles andere als für
diese Geschwindigkeit ausgelegt worden. Man kann durchaus davon ausgehen,
dass sich die drei Mitarbeiter auf dem Wagen auf das schlimmste gefasst
gemacht haben.
Bei der ersten
Weiche, die
eigentlich mit 40 km/h befahren werden sollte, war die Fahrt, die bisher
wie durch ein Wunder immer noch korrekt auf den
Schienen stand, zu Ende.
Die
Lokomotive entgleiste, trennte sich vom Wagen und legte sich quer.
Eigentlich wäre es nun schnell ruhiger geworden, aber unglücklicherweise
rutschte die unkontrollierte Lokomotive in Richtung
Stellwerk. Das
Mauerwerk des Gebäudes hatte gegen die 107 Tonnen, die geflogen kamen
keine Chance. Das Gebäude des Stellwerkes wurde vollständig zer-stört und die Lokomotive kam kurze Zeit später im Bahnhof zum Stillstand. Glücklicherweise konnte sich das betroffene Zug- und Lokomotivpersonal auf den Wagen retten, der bei der Entgleisung von der Maschine getrennt wurde.
Es konnte den Wagen, nachdem dieser ebenfalls zum Stehen
gekommen war, unverletzt verlassen. Der Schrecken nach dieser Höllenfahrt
muss gross ge-wesen sein. Der Unfall gab, trotz dem grossen Schaden, glück-licherweise keine Opfer. Jedoch stand nun eine Un-tersuchung des Vorgangs an. Diese ergab, dass der Wagen mit seinem Bremsge-wicht schlicht nicht mehr in der Lage war, das Gewicht des ganzen Zuges zu bremsen.
Die angewendeten Vorschriften wurden daher über-arbeitet.
So galt nun, dass die Fahrt einer
Lokomotive und leichtem Zug in
starken Gefällen nur mit einer verschleisslosen
Bremse erlaubt war.
War keine solche
Bremse
vorhanden, mussten der
Lokomotive so viele Wagen angehängt werden, dass
diese alleine mit ihrem
Bremsgewicht das ungebremste
Triebfahrzeug
anhalten konnten. Bezeichnet wurde diese neue Regel von den Behörden als
Sicherheitsbremse. Eine Regel, die bis zur weiteren Verschärfung
beibehalten bleiben sollte. Damals ahnte niemand, dass dies rund 80 Jahre
sein sollten. Sie sehen eine gute Regel, wenn nicht für alle.
Die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB mussten daher die neuen Maschinen mit der von der MFO
vorgeschlagenen
elektrischen
Bremse
ausrüsten. Ohne diese
Bremse durften
Züge in Zukunft nur noch die Talfahrt im
starken Gefälle antreten, wenn die Wagen in der Lage
waren, den Zug mit ungebremster
Lokomotive zum Stillstand zu bringen. Bei
einem Gewicht von 128 Tonnen bei der Reihe
Ce 6/8 II hätte das viele Wagen
zur Folge gehabt.
Die schwer beschädigte
Lokomotive der BLS wurde in die
Hauptwerkstätte in Spiez überführt und
dort wieder repariert. Vermutlich kamen die Trümmer dort an, als sich die
ersten Maschinen der Reihe
Ce 6/8 II der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
mit der nagelneuen elektrischen
Rekuperationsbremse daran machten, die
Lötschbergstrecke als
Versuchsstrecke
für den Gotthard zu nutzen. Die
Reihe Fb 5/7 verlor damit jedoch ihren Titel.
So konnte die
Lokomotive der
Staatsbahnen mehr ziehen und war nun ihrerseits die stärkste elektrische
Lokomotive der Welt. Dank der elektrischen
Nutzstrombremse konnte sie ohne
Probleme die Talfahrt meistern. Bei der BLS-Gruppe verzichtete man jedoch
auf die Nachrüstung bei der Baureihe Fb 5/7. Der Grund lag bei neuen
leichten
Lokomotiven, die mit einer
Widerstandsbremse versehen wurden.
Damit konnten leichte Züge geführt werden.
Es sollten die letzten Monate
mit dieser Bezeichnung sein, denn diese wurden neu geordnet und so
mutierte die Maschine der BLS zur Be 5/7. Dieser Schritt wurde
vorgenommen, weil man erkannt hatte, dass elektrische
Lokomotive keine
Exoten bleiben sollten. Sie wurden daher nicht mehr nach
Tenderlokomotiven
bezeichnet, sondern nach den Maschinen mit Schlepptender. Dabei jedoch als
Ergänzung das kleine e für den elektrischen
Antrieb angefügt.
Die Maschinen bewältigten
immer den ganzen Verkehr auf der Lötschbergstrecke. Entsprechend ihrer
Bestimmung waren sie im Schnell- und
Güterzugsdienst tätig. Die Strecken
der mitbetriebenen Bahnen waren für die Reihe Be 5/7 schlicht noch nicht
frei, denn dort war der
Oberbau mit dieser
Lokomotive schlicht
überfordert. So wurden dort spezielle Maschinen der Baureihe
Ce 4/6
eingesetzt. Diese besassen eine
Widerstandsbremse. Daher lösten diese Lo-komotiven die Reihe Be 5/7 vor den leicht-eren Zügen ab. Das Problem mit den benötigten Bremswa-gen konnte umgangen werden, denn die Ar-beit sollte in den folg-enden Jahren durchaus wunschgemäss zuneh-men.
Mit dem Einsetzen
der Transporte mit
Kohle als Reparationszahlung von Deutschland nach
Italien, wurde den Maschinen sehr viel zugemutet. Kaum ein Zug war
vorhanden, der die
Leistung nicht bis zum Anschlag nutzte.
Entlastung gab es erst im
Jahre 1926, als die BLS-Gruppe die erste
Lokomotive einer noch stärkeren
Klasse beschaffte. Die neue Baureihe
Be 6/8
konnte man sehr gut
gebrauchen, denn der
Güterverkehr war mit den alten Maschinen kaum mehr zu
bewältigen. Die Reihe Be 5/7 blieb aber immer noch vor den schnellsten
Zügen im Einsatz. Jedoch war dort mit 75 km/h nicht viel zu wollen. Es gab
im Land elektrische Lokomotiven, die 100 km/h schafften.
Damit etwas schneller
gefahren werden konnte, begann man damit einige Maschinen so herzurichten,
dass sie leicht schneller fahren durften. So hatte die BLS-Gruppe zwei
unterschiedliche Be 5/7, die entweder 75 oder 80 km/h fahren konnten. Am
Einsatz änderte diese Anpassung jedoch wenig und die
Lokomotiven
verkehrten weiterhin zwischen Scherzligen und Brig. Dort wurden die Züge
dann von den
Staatsbahnen übernommen.
Während der nächsten Jahre
änderte sich an diesem Einsatz wenig. Jedoch waren auch die beschleunigten
Maschinen längst nicht mehr die schnellsten
Lokomotiven. Die Reihe
Be 6/8
konnte ohne grosse Probleme auch mit 90 km/h eingesetzt werden. Vorerst
blieb jedoch die Bezeichnung. Sie sollte aber später noch geändert werden.
Da aber die grossen Maschinen besser vor den
Güterzügen waren, änderte
sich der Einsatz nicht. Bei den Schnellzugsdiensten war jedoch der lange Aufenthalt in Thun ein Problem. Gerade die Züge nach Interlaken waren langsamer, als zur Zeit der Dampflokomotiven, die durchgehend eingesetzt wurden. Eine unhaltbare Situation.
Daher wurde mit
den Schweizerischen Bundesbahnen SBB das Gespräch gesucht. Die
Zusammenarbeit sollte den Lokwechsel eliminieren. Um den Ausgleich der
Kilometer zu erhalten, gab es eine Verteilung der
Schnellzüge. Für die nach Interlaken verkehrenden Züge, sollten neu Modelle der Staatsbahn eingesetzt werden. Dazu waren die Baureihen Ae 3/6 I und Ae 4/7 vorgesehen. Die BLS-Gruppe übernahm die Züge von der Bergstrecke.
Damit das jedoch klappte, musste
diese
Lokomotive bis Bern durchfahren können. Der Zeitgewinn durch den
Durchlauf ging wegen der tiefen Geschwindigkeit von 80 km/h auf der langen
Fahrt wieder verloren. Mit dem Fahrplanwechsel 1939 wurden die Durchläufe in Thun eingeführt. Die Fahrzeiten der schnellen Züge waren zwischen Thun und Bern vorher auf die Modelle der Staatsbahn ausgelegt worden. Die Reihe Ae 3/6 I erreichte dabei Spitzenwerte von bis zu 110 km/h.
Wegen der Baureihe
Ae 4/7 blieb die
Fahrzeit jedoch auf
durchschnittlich 90 km/h. Für die Reihe Be 5/7 war das zu schnell und die
Züge von Brig erreichten Bern zu spät.
Gepasst hätte die grosse
Maschine der Baureihe
Ae 6/8. Diese war jedoch mit den
Güterzügen gut
ausgelastet und ein Abzug derselben vor den Zügen, hätte eine grössere
Anzahl
Lokomotiven zur Folge gehabt. Der Betrieb konnte aber kaum genug Be
5/7 freistellen, damit zwei vor einen schweren Güterzug gespannt wurden.
Es blieb somit nur noch der Umbau. Die Reihe Be 5/7 musste wegen der
Strecke der
Staatsbahnen schneller werden.
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