Umbau zu Re 420 LION |
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Während die SBB
Cargo
zugeteilten
Lokomotiven
zusammen mit den Maschinen der Baureihe
Re 620 im
schweren
Güterverkehr
gute Arbeit leisteten, sah es bei den Lokomotiven im
Personenverkehr
nicht besonders gut aus. Die Züge wurden nahezu ausschliesslich als
Pendelzüge
oder mit
Triebzügen
geführt. Das benötigte weniger Lokomotiven, so dass man auf ältere
Maschinen verzichten konnte. Neu bestellte Triebzüge würde die Situation
zusätzlich verschärfen.
Zudem waren die
Lokomotiven
Re 420 langsam in einem Alter, wo man sich um einen Ersatz bemühen musste.
Nach 40 Jahren kam die Zeit, wo eigentlich die meisten Lokomotiven
abgeschrieben waren, und man diese kaum mehr sinnvoll im
Personenverkehr
verwenden konnte. Die Möglichkeit in den
Güterverkehr
abzuwandern bot sich nicht, da dort weniger Züge dafür sorgten, dass zu
viele Lokomotiven vorhanden waren.
So kam es, dass die
ältesten
Lokomotiven zusammen mit den sechs
Prototypen
ausrangiert oder verkauft wurden. Jedoch hatte man neuere Modelle, die
durchaus noch verwendet werden konnten, nur fehlten beim
Personenverkehr
immer mehr die passenden Züge, weil die
Einheitswagen
nicht mehr zu retten waren und ausrangiert wurden. Die Baureihe Re 420
mussten modernisiert oder ausgemustert werden, eine andere Möglichkeit bot
sich nicht.
Da die Züge der
S-Bahn
Zürich mit neuen
Doppelstockwagen
ausgerüstet wurden, waren viele recht moderne Doppelstockwagen ohne
Lokomotive vorhanden. Die neuen Wagen sollten
zumindest in einem Teil des bisherigen Zuges einen ebenerdigen Einstieg
ermöglichen. Damit sollten auch die älteren
Pendelzüge
DPZ mit Re 450 den gesetzlichen Vorgaben angepasst werden und noch einige
Jahre verkehren können. Dadurch wurden aber eine Menge Doppelstockwagen frei. Diese wollte man nicht abbrechen, da man ja immer noch die alten Einheitswagen der ersten Generation im Bereich der S-Bahn Zürich einsetzen musste.
Da war es sinnvoller,
die neueren Wagen weiter zu verwenden und die alten
Ein-heitswagen
auszumustern. Damit hätte man dem üblichen zeitlich bedingten
Ablauf
ent-sprochen. Schliesslich stellt man bei eineer oderntlichen
Ablösung
die ältesten Fahrzeuge auf den Schrott. Die Doppelstockwagen waren dank den üblichen Schraubenkupplungen nach UIC pro-blemlos von einer Lokomotive herkömmlicher Bauart zu ziehen. Die entsprechenden Erfahrungen mit Maschinen der Reihe Ae 6/6 hatte man bei der Eröffnung der S-Bahn schon gemacht.
Würden nun dazu
Lokomotiven Re 4/4 II verwendet werden, müssten sich
diese mit der Baureihe Re 450 messen. Dabei hatte die alte Lokomotive
durchaus gute Karten, denn sie hatte mehr
Leistung
und war schneller. Nur, sie sollte nicht nur drei Wagen ziehen.
Studien zeigten, dass
die Baureihe Re 4/4 II durchaus mit den
Lokomotiven Re 450 mithalten konnte, besonders dann,
wenn man die Maschinen zu zweit verwenden würde. Nur die Wagen waren
seinerzeit speziell für die Baureihe Re 450 und die damit formierten DPZ
beschafft worden. Auf eine Kombination mit älterem
Rollmaterial
achtete man dabei schlicht nicht. So baute man in den Wagen eine eigene
Leitung für
Vielfachsteuerung
ein.
Damit man nun aber
beide Fahrzeuge kombinieren konnte, wurde das Projekt LION ausgearbeitet.
Dabei sah man vor, dass immer zwei Maschinen der Reihe Re 420 an die
Doppelstockwagen
gekuppelt werden. Damit hatten die langen und schweren Züge für die
Spitzenzeiten auch genug
Zugkraft
um schnell zu beschleunigen zu können. Damit das aber klappte, musste man
entweder den Wagen oder die
Lokomotive anpassen.
Das Projekt LION
wurde daher auch für die
Lokomotive Re 420 angewendet. Dabei wurde LION aus den
Anfangsbuchstaben der Begriffe, Lifting, Integration, Optimierung und
Neugestaltung kreiert. Das für die Baureihe Re 450 und die
Doppelstockwagen
ausgearbeitete Projekt wurde damit erweitert, wobei die Reihe Re 420 eher
bei der Neugestaltung angesiedelt wurde, da sie mit den frei werdenden
Wagen verkehren sollte.
Dabei wurden die
Lokomotiven der Baureihe Re 420 für den Einsatz zusammen
mit den
Doppelstockwagen
angepasst. So konnte man schliesslich spezielle Züge formieren. Der
Auftrag ging an das
Industriewerk
und somit an die ehemalige
Hauptwerkstätte
Bellinzona, welche neu dem
Personenverkehr
angegliedert war und so mit den Erfahrungen im Unterhalt von Re 420
bestens dafür geeignet schien. Dabei sollten vorerst zwei Lokomotiven als
Prototypen
hergerichtet werden.
Für das Projekt
vorgesehen waren die 30
Lokomotiven mit den Nummern 11 201 bis 11 230. Diese
sollten eine
Hauptrevision
R3
durchlaufen und zusätzlich die Änderungen nach dem Projekt LION erhalten.
Dabei kam es zur seltenen Situation, dass einige Lokomotiven dieser Serie
eine zweite ordentliche
Revision
R3 durchliefen. Eine Situation, die bei Lokomotiven selten ist und für die
Technik dieser Maschinen und somit für die gute Konstruktion der
Bauart
sprach.
Die umgebauten
Lokomotiven sollten so noch etwa 20 Jahre im
Personenverkehr
verwendet werden können. In Anbetracht, dass die ersten Re 4/4 II im Jahre
1964 angeliefert wurden, führte das zur einmaligen Situation, dass man mit
Lokomotiven die von der Technik her rund 66 Jahre alt waren im Einsatz vor
Reisezügen arbeitete. Das erreichte bisher keine
Lokomotiven der schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Kaum Anpassungen
wurden dabei am mechanischen Teil vorgenommen. Die Maschine blieb in ihrem
grundsätzlichen Aufbau identisch und wurde nur hauptrevidiert. Neben
Anpassungen an die neuen Steckdosen der
Doppelstockwagen
fielen nur die neuen
Puffer
deutlich auf. Dabei blieb es eigentlich auch, wenn man davon absieht, dass
bei den
Lokomotiven, wo es noch nicht gemacht wurde, auch eine
Klimaanlage
eingebaut wurde.
Bei den
Lokomotiven montierte man neu rechteckige
Pufferteller
mit Nitraloneinlagen um die
Stosskräfte
bei
Pendelzügen
besser beherrschen zu können. Damit wollte man der Problematik einer mit
voller Kraft arbeitenden Lokomotive am Schluss von Zügen begegnen.
Entsprechende Erfahrungen waren mit den Lokomotiven Re 4/4 III der SOB und
anderen Pendelzügen bereits vorhanden. Daher die neuen
Puffer,
die optimal an diesen Einsatz angepasst wurden. Dank den rechteckigen Puffertellern, konnte die Beschränkung der Schubkräfte entfallen. Diese war bisher bei den Steuerwagen des System Vst IIId vorhanden und verhinderte mit Ausnahme der Lokomotiven bei der SOB einen Einsatz von Re 4/4 III in Pendelzügen.
Bei der Kombination
Lokomotive mit Lokomotive musste der Lokführer bisher
manuell die
Ströme
reduzieren. Beim hektischen Verkehr bei
S-Bahnen
konnte das jedoch schnell einmal vergessen gehen. Beim Führerstand montierte man nun auch auf Seite des Lokführers einen Rückspiegel. Dieser war bis-her wegen dem kurzen Führerstand im Gegensatz zu der Baureihe Re 620 nicht vorhanden.
Im Einsatz in
S-Bahnen,
war aber ein einfacher Kontrollblick nach hinten von Vorteil, so dass man
einen speziell dafür entworfenen
Rückspiegel
einbaute. Die LION-Lokomotiven hatten daher vier Rückspiegel erhalten und
boten so eine bessere Sicht nach hinten.
Damit hätten wir die
wichtigsten Veränderungen im mechanischen Teil. Elektrisch wurde die
Lokomotive jedoch nicht modernisiert oder grundlegend
umgebaut. Vielmehr erfolgten Anpassungen an neue Bauteile und in gewissen
Bereichen, griff man zu neuem Material, das nun vorhanden war. So war
wieder optimal funktionierende Technik eingebaut worden. Die Maschine war
damit für die nächsten 20 Jahre gerüstet.
Die ganze elektrische
Ausrüstung der
Lokomotiven blieb daher nahezu gleich und wurde nur
einer
Hauptrevision
R3
unterzogen. Daher blieben die bisherige
Stufenwähler
und
Fahrmotoren
erhalten und wurden nicht verändert oder mit
Lastschaltern
aus
Thyristoren,
wie man das bei den
Triebwagen
RBe 540
seinerzeit machte, ausgerüstet. Trotzdem gab es hier Anpassungen, die
deutlich zu sehen waren.
Die bisherigen
Stromabnehmer
auf dem Dach der Lokomotive waren älterer
Bauart.
Sie funktionierten gut und hätten auch weiterhin problemlos verwendet
werden können. Jedoch hatte man viele neue Stromabnehmer der Bauart WBL 85
an
Lager.
Diese stammten von
Lokomotiven der Baureihe
Re 460.
Mit diesen Stromabnehmern kamen dann die
Schlagsicherung
und die
Schleifleistenüberwachung
erstmals auch bei einer Lokomotive der Reihe Re 420 zur Anwendung. Auch für die entfernten Stromabnehmer gab es eine neue Verwendung. Sie wurden nun an Lager genommen und konnten bei den Lokomotiven von SBB Cargo verwendet werden. Da auch auf der Baureihe Re 620 dieses Modell verwendet wurde, hatte das Unternehmen genügend Abnehmer und ältere Bügel konnten bei Defekten abgebrochen werden.
Verändert wurde auch
der
Transformator.
Dieser blieb grundsätzlich identisch, wurde aber mit einem besseren
Überspannungsschutz versehen. Damit wollte man den Transformator besser
vor den Auswirkungen eines Einschlages von Blitzen schützen. Die häufigen
Schäden an den Transformatoren sollten so reduziert werden. Der
Transformator konnte daher nicht mehr mit den Modellen der restlichen
Maschinen ausgetauscht werden.
Die
Batterieladung
wurde verbessert. Das bisherige
Ladegerät
der Baureihe Re 4/4 II war veraltet und wegen den neu eingebauten
Bauteilen immer mehr überfordert. Das wirkte sich im Betrieb negativ aus.
So ging man daran, ein neues Ladegerät einzubauen, das den Anforderungen
besser gerüstet war. Die Steuerung der
Lokomotive funktionierte jedoch weiterhin mit der
Spannung
von 36
Volt
Gleichstrom.
Der
Führerstand
wurde grosszügig verändert. Der Lokführer konnte nun auf einem neuen
luftgefederten Sitz Platz nehmen. Die beinahe 50 Jahre alte Bestuhlung der
Baureihe wurde damit deutlich verbessert. Jedoch entstammten diese Sitze
zum Teil aus den ausrangierten
Lokomotiven
Ae 610 von SBB
Cargo,
wo somit eher ein Rückschritt zu beobachten war. Gute Sitzgelegenheiten
für Lokführer, waren nie als besonders wichtig angesehen worden. Von seinem Sitzplatz aus, hatte der Lokführer zu seiner linken Seite, die bekannten Bedienelemente der pneumatischen Bremsen. Hier gab es keine Veränderungen, so dass sowohl das Rangierbrems-ventil, als auch das Führerbremsventil FV4a bei-behalten wurden.
Damit konnten diese
Lokomotiven weiterhin vor je-der Art von Zügen verwendet
werden. Die univer-selle Lokomotive blieb daher auch jetzt noch erhal-ten,
so dass kein grundlegender Umbau erfolgte. Die ersten Veränderungen gab es an der Fenster-säule auf der linken Seite. Hier wurde, wie bisher das Bedienfeld für die Klimaanlage vorgesehen. Auch der Wählschalter für die immer noch vor-handene G-Bremse war an der gewohnten Stelle vorhanden.
Diese wurde trotz dem
Einsatz im
Personenverkehr
nicht entfernt. Die Re 420 LION konnten so auch im
Güterverkehr
eingesetzt werden und besassen eine klassische Bremsausrüstung. Die Scheibenwischer wurden neu elektrisch und nicht mehr pneumatisch angesteuert. Sie verfügten über eine Waschanlage und eine Interwallschaltung, wie man sie bei modernen Lokomotiven kannte.
Ausser der Bedienung,
gab es hier keine Änderungen, denn die
Scheibenwischer
selber blieben gleich und wurden pneumatisch angetrieben. Eine definierte
Endposition sorgte dafür, dass die Scheibenwischer immer in der seitlichen
Endstellung stehen blieben.
Wirklich neu, waren
die Anzeigen für die Durchführung der
Bremsprobe.
Dank diesen Anzeigen konnte man von
Führerstand
aus, die
Hauptbremsprobe
am ganzen Zug ausführen. Jedoch war diese Regelung nur vorhanden, wenn
eine weitere gleiche Re 420 LION und
Doppelstockwagen
der
S-Bahn
Zürich eingereiht wurden. Die Anzeige wurde nur über die
Vst
V6 übermittelt und war im System
Vst IIId
nicht möglich.
Geblieben war auch
der Verriegelungskasten vor dem Lokführer. Einzig neben den darunter
montierten und etwas veränderten Anzeigen, war nun links ein kleiner
Bedienhebel montiert worden. Die Veränderungen an den Anzeigen, waren
wegen dem neuen Einsatz und dank neuen Tasten möglich geworden. Die Taste
für die
Beleuchtung
des
Fahrplans
fiel weg, da diese nicht mehr benötigt wurde. Die Ladebuchse für die
LEA II
stand somit dauernd unter
Spannung.
Dadurch entstand auch
der Platz für den Bedienhebel auf der linken Seite dieser Anzeigen. Dieser
Griff gehört zum EP-Ventil,
damit konnten die bei der
Lokomotive neu eingebauten
EP-Bremsen
angesteuert werden. Damit besassen die Lokomotiven zusammen mit den
Doppelstockwagen
eine schnell wirkende EP-Bremse. Verkehrte die Lokomotive mit anderen
Fahrzeugen, war die EP-Bremse nur auf der bedienten Lokomotive nach dem
Projekt LION vorhanden.
Die Anzeigen wurden
neu positioniert. Die Anzeige der Geschwindigkeit wurde nun in der Mitte
und somit im zentralen Blickfeld des Lokführers montiert. Die Position war
sich das
Lokomotivpersonal
bereits von den mit
Bandanzeige
ausgerüsteten
Lokomotiven
Re 620 und
von neueren Maschinen her gewohnt. Somit stellte diese Position keine
grosse Anpassung dar, da das Lokpersonal die Angaben dort fand, wo sie
meistens waren.
Hier baute man jedoch
eine elektrische Rundanzeige ein. Die Aufzeichnung der Fahrdaten erfolgte
nicht mehr mit
Farbscheibe
und Papierstreifen, sondern elektronisch. Damit konnten die Arbeiten nach
Dienstende, die eventuell eine Entnahme des Streifens erforderte,
vereinfacht werden. Da das
Lokomotivpersonal
keine Entnahme vornehmen musste, wurden de
Nacharbeiten
vereinfacht. Mit einem Störschalter konnten die Fahrdaten gespeichert
werden.
Über der Anzeige der
gefahrenen Geschwindigkeit wurde gleich die Anzeige für
ZUB 121
montiert. ZUB konnte zudem, wie bisher die Informationen der
Balisen
von
ETM
auslesen und auswerten. Damit waren diese wichtigen Informationen im
direkten Blickfeld. Die
Lokomotive besass die bisherigen
Zugsicherungssysteme.
Neuere Systeme wie
ETCS
waren jedoch nicht vorhanden, da diese nur auf bestimmten Strecken
benötigt wurden.
Neben der Anzeige der
Geschwindigkeit war die Anzeige von Störungen mit der Möglichkeit der
Entpannung vorhanden. Die
Lokomotive wurde dabei nicht mit einem modernen
Diagnosesystem
ausgerüstet, konnte aber die Diagnosen der
Doppelstockwagen
erkennen und beheben. Es war also nur ein Diagnosesystem für die
eingereihten Doppelstockwagen vorhanden. Die Störungen der Lokomotive,
auch in
Vielfachsteuerung
wurden wie bisher mit dem
Hauptschalter
verwirklicht.
Auf der rechten Seite
des Lokführers, war das bisherige flache Panel mit den Schaltern
verschwunden. Stattdessen montierte man einen Korpus. Damit waren die
Schalter und Geräte darauf für das Personal gut erreichbar. Zudem wurden
auch hier Vereinfachungen vorgenommen. Diese wirkten jedoch nicht nur auf
die
Lokomotive selber, so dass sich einige Bereiche zur
genaueren Betrachtung aufdrängen. Die bisherigen Schalter wurden durch neue Tasten ersetzt. Damit konnte das Lokomotivpersonal aber wie bisher alle Schaltungen auf der Lokomotive vornehmen.
Die
Heizungen
waren also auch jetzt in analoger Form vorhanden und konnten nach Belieben
ein- oder ausgeschaltet werden. Statt den Schaltern in einer Reihe, waren
nun grüne Drucktasten vor-handen, die bei Dunkelheit hinterleuchtet werden
konnten. Auch die Beleuchtung der Instrumente, sowie des Führerstandes erfolgten nun mit solchen Druck-tasten. Kippschalter, gab es daher nicht mehr. Da-bei konnte der Lokführer neu die Beleuchtung der Instrumente individuell einstellen.
So sollten die
Probleme mit unterschiedlich hellen
Instrumenten
verhindert werden. Die
Beleuchtung
der Instrumente konnte aber weiterhin gedimmt werden, da sie nicht
verändert wurden. Die Lokomotive wurde neu mit einer Parkstellung ausgerüstet. Die funktionierte jedoch nur auf den umgebauten Lokomotiven und war daher auch auf den Maschinen, die über die Vielfachsteuerung V6 angeschlossen waren, vorhanden.
Diese
Parkstellung
reduzierte die Ausschaltungen der
Hauptschalter,
wenn die
Lokomotive im planmässigen Einsatz stand deutlich. Die
Lokomotive schaltete jedoch nach einem Ausfall der
Fahrleitungsspannung
nicht automatisch ein. Daher war eigentlich nur eine Einschaltstellung
beim Wechsel des
Führerstandes
vorhanden.
Für die neue
Vst
V6 waren am
Stossbalken
die entsprechen Steckdosen vorhanden. Diese
Vielfachsteuerung
erlaubte die Vielfachsteuerung einer weiteren gleichen
Lokomotive am Schluss von Zügen mit
Doppelstockwagen.
Eine Kombination mit
Steuerwagen
der DPZ war jedoch nicht möglich. Mit der VST V6 konnten nur Lokomotiven
aus dem Projekt LION ferngesteuert werden. Man verzichte daher bewusst auf
die Möglichkeit der Kombination mit Steuerwagen der DPZ.
Neu war auch das
Bediengerät für das Ansagesystem
KIS
und die Fahrzeugplattform ABFZ vorhanden. Damit konnten automatische
Ansagen in den Zügen mit
Doppelstockwagen
ermöglicht werden. Das System war zu den DPZ der
S-Bahn
Zürich kompatibel, so dass an den Wagen keine Veränderungen vorgenommen
werden mussten. Die Wagen blieben daher unverändert und konnten auch
weiterhin in DPZ eingereiht werden.
Deutlich verändert
wurde die
Beleuchtung
der
Lokomotive. Diese wirkte mit Ausnahme des Warnsignals
jedoch nur auf der Lokomotive. Mit einer zusätzlichen Taste konnte das
Warnsignal der ferngesteuerten Lokomotive Re 420 LION auch aktiviert
werden. Diese Taste funktioniert jedoch nur über die
Vielfachsteuerung
V6.
Daher konnte die Lokomotive mit einem Schalter alle
Signalbilder
beim aktuellen
Führerstand
herstellen.
Dazu hatte der
Schalter fünf Stellungen. Neben dem normalen Spitzensignal mit drei
weissen Lichtern, konnte auch das Rücklicht, der Zugschluss und das
Warnsignal beim aktiven
Führerstand
hergestellt werden. Die fünfte und mittlere Position löschte alle drei
Lampen der
Stirnbeleuchtung
beim aktuellen Führerstand. Das war bei Fern- oder
Vielfachsteuerung
gegen den Zug nötig und musste bei allen Systemen manuell eingestellt
werden.
Auch die Lampen
selber veränderte man bei den
Lokomotiven. Statt den bisherigen
Scheinwerfern
mit
Halogenlampen,
kamen neue Leuchten mit LED zum Einbau. Diese LED hatten eine höhere
Lebensdauer und sollten ausgefallene Lampen reduzieren. Zudem wurden in
der Schweiz Glühbirnen grundsätzlich verboten, was sich natürlich in
Zukunft auch negativ auf die Beschaffung ausgewirkt hätte. Daher war diese
optisch nicht unbedingt geglückte Lösung nötig geworden.
Während man bei der
oberen Lampe mit einer einzigen Lampe arbeiten konnte, musste man unten
die rote Lampe speziell ausführen. Der Grund war simpel, denn die Lampen
unten konnten auch mit den LED auf
Fernlicht
umgeschaltet werden. Deshalb wurde gegen die Innenseite hin eine zweite
Leuchte für das rote Licht montiert. Es wäre aber auch möglich gewesen,
die innere Lampe als Fernlicht auszuführen und so das rote Schlusslicht,
wie bisher aussen zu behalten.
Die
Handbremse
der bisherigen
Lokomotiven behielt man bei. Jedoch wurde die Handbremse
mit einer zusätzlichen Schutzfunktion versehen. Diese verhinderte, dass
Zugkraft
aufgebaut werden konnte, wenn auf einer Lokomotive eine Handbremse
angezogen war. Damit wollte man die immer wieder auftretenden Fälle von
verschliffenen Endachsen eliminieren. Das war bei Lokomotiven in
Pendelzügen
sicher eine sinnvolle Einrichtung.
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